Herzmuskelentzündung: 10 Symptome einer Myokarditis

Bei einigen Betroffenen macht sich eine Herzmuskelentzündung durch Schmerzen in der Brust oder ein Druckgefühl im Brustkorb bemerkbar. Die Schmerzen können unterschiedlich ausgeprägt sein und nur kurz oder auch sehr lang anhalten. Thoraxschmerzen können aber auch zahlreiche andere Ursachen haben. Sie sollten immer ernst genommen und ärztlich abgeklärt werden.

Von Herzrasen (Tachykardie) sprechen Fachleute ab einer Herzfrequenz von 100 Schlägen pro Minute. Normal sind 60 bis 90 Schläge. Meist ist ein rasendes Herz kein Grund zur Sorge und eine normale körperliche Reaktion auf physischen und psychischen Stress, Anstrengung oder Nervosität. In Kombination mit anderen Beschwerden kann Herzrasen aber auch auf eine Herzmuskelentzündung hindeuten.

Lesetipp: Wann ist Herzrasen gefährlich? Diese Ursachen sollten Sie kennen

Von Herzstolpern (Extrasystolen) sprechen Fachleute, wenn zusätzliche Herzschläge auftreten. Dieses Phänomen ist oft ungefährlich und benötigt keine Behandlung. Manchmal deuten Extrasystolen jedoch auch auf eine ernstzunehmende Erkrankung wie eine Herzmuskelentzündung hin. Betroffene nehmen Herzstolpern – wenn überhaupt – meist als leichtes Herzrasen wahr. 

Atemnot (Dyspnoe) kann auf eine Myokarditis hindeuten. Denn eine Entzündung des Herzmuskels beeinträchtigt die Fähigkeit des Herzens, Blut effizient zu pumpen. Dies führt zu einer reduzierten Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Körpers. Um den Sauerstoffmangel zu kompensieren, versucht der Körper, die Atemfrequenz zu erhöhen, was als Atemnot empfunden wird.

Lesetipp: Kann das Herz Krebs bekommen?

Oft beginnt eine Herzmuskelentzündung schleichend. Typisch ist etwa ein Gefühl von Abgeschlagenheit und Müdigkeit, ohne dass es dafür einen ersichtlichen Grund gibt. Wenn die Herzmuskelentzündung die Folge eines Virusinfekts ist, halten viele Betroffene diese Symptome für eine Nachwirkung der Erkrankung.

Selbsttest: Herzschwäche-Risiko: Sind Sie gefährdet?

Appetitlosigkeit und ein daraus resultierender Gewichtsverlust können ebenfalls auf eine Herzmuskelentzündung hindeuten. Dadurch kann sich der Krankheitsverlauf verschlechtern, was möglicherweise weitere Beschwerden nach sich zieht. Denn ohne ausreichende Nahrungsaufnahme kann es schnell zu einem Mangel an lebenswichtigen Nährstoffen kommen. Das wiederum führt – unter anderem – zu einem geschwächten Immunsystem.

Gliederschmerzen zählen zu den häufigsten unspezifischen Beschwerden überhaupt. Ihre Ursache kann harmlos sein, zum Beispiel, wenn sie durch einen Muskelkater ausgelöst werden. Es kann aber auch mehr dahinterstecken – etwa eine Herzmuskelentzündung. 

Ein weiteres grippeähnliches Symptom, das oft im Rahmen einer Herzmuskelentzündung auftritt, sind starke Kopfschmerzen.

Lesetipp: Grippe: Häufige Symptome der Influenza

Als Folge einer Herzmuskelentzündung arbeitet das Herz schwächer. Dadurch wird der Organismus nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt, weshalb die Haut Betroffener blass wirken oder sich blau verfärben kann (Zyanose).

Ein weiteres mögliches Anzeichen für eine Herzmuskelentzündung sind Ödeme: Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe können dazu führen, dass Knöchel und Beine anschwellen. Wassereinlagerungen können zwar auch harmlos sein und nur vorübergehend auftreten, etwa infolge hormoneller Veränderungen vor der Regelblutung. Sie sollten aber in jedem Fall ärztlich abgeklärt werden.

Eine Myokarditis kann sich bei Frauen anders äußern als bei Männern. So berichten Männer etwa häufiger über Beschwerden wie Brustschmerzen, die an die Symptome eines Herzinfarkts erinnern können. Sie haben auch häufiger schwere Verläufe mit einer ausgeprägten Herzinsuffizienz. Frauen leiden dagegen häufiger an unspezifischen Symptomen. Dazu zählen etwa Müdigkeit, allgemeines Unwohlsein, Kurzatmigkeit und grippeähnliche Symptome.