Vitamin D3

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 23.12.2015

Allgemeines

Vitamin D (Colecalciferol) bildet der Körper selbst unter Sonnenbestrahlung in der Haut aus Cholesterin. Säuglinge, Kinder und Erwachsene benötigen etwa 20 Mikrogramm täglich. Von März bis Oktober kann der Körper diese Menge selbst herstellen, wenn etwa ein Viertel der Körperoberfläche fünf bis fünfundzwanzig Minuten dem Sonnenlicht ausgesetzt wird. Nur bei Störungen des Vitamin D-Stoffwechsels und bei Mineralisierungsstörungen der Knochen sollte das Vitamin ersetzt werden. Dazu zählen:
  • Knochenerweichungen bei Kindern (Rachitis) und Erwachsenen (Osteomalazie) verursacht durch einen Mangel an Vitamin D, auch als Rachitisvorbeugung bei Säuglingen und Kleinkindern
  • Knochenschwund (Osteoporose)
  • Mangel an Parathormon durch Unterfunktion der Nebenschilddrüsen (Hypoparathyreoidismus)
  • Unempfindlichkeit gegen Parathormon (Pseudohypoparathyreoidismus)
  • erhöhtes Risiko von Vitamin-D-Mangelerkrankungen (wie etwa durch Bettlägerigkeit)
  • Störungen der Nährstoffaufnahme, zum Beispiel bei chronischen Darmerkrankungen, bei der operativen Entfernung von Magen- oder Darmstücken, bei Gallengangverschluss sowie chronischen Leber- und Nierenerkrankungen.


Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Kalziumausscheidungen über die Nieren verringern
  • Knochenmineralisierung fördern
  • Kalziumaufnahme im Darm fördern

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Vitamin D3 im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Vitamin D3 nicht verwendet werden?

Bei erhöhtem Kalziumspiegel im Blut (Hyperkalziämie) darf Colecalciferol nicht angewendet werden.

Patienten mit Nierensteinen oder Sarkoidose sollen Colecalciferol nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko durch den behandelnden Arzt verwenden.

Als Infusion oder Injektion darf Colecalciferol bei Patienten, die eingeschränkt bewegungsfähig sind und gleichzeitig mit Benzodiazepinen behandelt werden oder unempfindlich gegen Parathormon sind (Pseudohyperparathyreodismus), nur unter ärztlicher Kontrolle angewendet werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Bei einer Überdosierung von Colecalciferol während der Schwangerschaft kann das Kind körperlich und geistig schwer geschädigt werden. Schwangere sollten deshalb pro Tag nicht mehr als zehn Mikrogramm (500 I.E.) Colecalciferol zu sich nehmen. Dieser Tagesbedarf wird normalerweise bereits mit der Nahrung aufgenommen. Die zusätzliche Anwendung des Wirkstoffs muss deshalb unbedingt ärztlich abgeklärt werden.

Colecalciferol geht in die Muttermilch und damit in den Säugling über. Um Schädigungen des Kindes zu vermeiden, sollte vor einer Behandlung mit dem Wirkstoff abgestillt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kinder dürfen Colecalciferol einnehmen. Allerdings sollte besonders niedrig dosiert werden, um eine zu starke Erhöhung des Kalziumspiegels im Blut zu vermeiden.

Welche Nebenwirkungen kann Vitamin D3 haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Vitamin D3. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen (Unwohlsein, Hautausschlag)

Besonderheiten:
Der Kalziumspiegel im Blut kann übermäßig erhöht sein. Dies kann zu Symptomen führen wie

Welche Wechselwirkungen zeigt Vitamin D3?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Phenytoin oder Barbiturate (beides Antiepileptika) sowie Glukokortikoide können die Wirkung von Colecalciferol abschwächen.

Thiazide und thiazidartige Entwässerungsmittel können durch die Verringerung der Calciumausscheidung über die Niere zu einem Kalziumüberschuss im Blut führen. Die Calciumkonzentration in Blut und Urin sollte daher während einer Langzeittherapie vom Arzt überwacht werden.

Die gleichzeitige Anwendung von Colecalciferol mit Herzglykosiden wie Digitoxin kann durch den erhöhten Kalziumspiegel im Blut verstärkt zu Herzrhythmusstörungen führen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Eine Überdosierung des Medikaments muss vor allem bei Schwangeren und Kindern unbedingt vermieden werden.
  • Bei einer Dauerbehandlung mit dem Medikament müssen die Kalziumspiegel im Blut und Urin ärztlich kontrolliert werden.
  • Es wird eine regelmäßige ärztliche Kontrolle der Nierenfunktion empfohlen.
  • Bei Langzeitbehandlung sollten die Phosphatwerte im Blut ärztlich überprüft werden.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Vitamin D3?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Vitamin D3 enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

So wirkt Vitamin D3

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Vitamin D3. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Vitamine, Osteoporose-Mittel, zu welcher der Wirkstoff Vitamin D3 gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Vitamin D3

Vitamin D (Colecalciferol) bildet der Körper selbst unter Sonnenbestrahlung in der Haut aus Cholesterin. Säuglinge, Kinder und Erwachsene benötigen etwa 20 Mikrogramm täglich. Von März bis Oktober kann der Körper diese Menge selbst herstellen, wenn etwa ein Viertel der Körperoberfläche fünf bis fünfundzwanzig Minuten dem Sonnenlicht ausgesetzt wird. Nur bei Störungen des Vitamin D-Stoffwechsels und bei Mineralisierungsstörungen der Knochen sollte das Vitamin ersetzt werden. Dazu zählen:
  • Knochenerweichungen bei Kindern (Rachitis) und Erwachsenen (Osteomalazie) verursacht durch einen Mangel an Vitamin D, auch als Rachitisvorbeugung bei Säuglingen und Kleinkindern
  • Knochenschwund (Osteoporose)
  • Mangel an Parathormon durch Unterfunktion der Nebenschilddrüsen (Hypoparathyreoidismus)
  • Unempfindlichkeit gegen Parathormon (Pseudohypoparathyreoidismus)
  • erhöhtes Risiko von Vitamin-D-Mangelerkrankungen (wie etwa durch Bettlägerigkeit)
  • Störungen der Nährstoffaufnahme, zum Beispiel bei chronischen Darmerkrankungen, bei der operativen Entfernung von Magen- oder Darmstücken, bei Gallengangverschluss sowie chronischen Leber- und Nierenerkrankungen.


Zu folgenden Anwendungsgebieten von Vitamin D3 sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Vitamin D3

Vitamin D3 gehört zur Gruppe der Vitamine und wird auch Colecalciferol genannt. Es wird sowohl mit der Nahrung aufgenommen als auch in der Haut unter der Einwirkung von Licht aus Cholesterin gebildet.

Colecalciferol wird in Leber und Niere in seine eigentliche Wirkform, Calcitriol, umgewandelt. Dieses fördert im Darm die Kalziumaufnahme aus den Nahrungsbestandteilen und hemmt die Ausscheidung von Kalzium durch die Nieren. Dadurch wird der Kalziumspiegel im Blut erhöht. Außerdem wird die Aktivität von sogenannten Osteoklasten gesteigert. Dies sind Zellen, die für den Abbau von Knochen und damit für die Mobilisierung von Kalzium aus der Knochensubstanz verantwortlich sind. Dieser Effekt scheint zunächst einer Knochenstärkung beziehungsweise einem Knochenaufbau entgegenzustehen. Letztendlich wird dadurch aber der Blutkalziumspiegel weiter erhöht und die Grundlage geschaffen, das Osteoblasten effektiv neue,funktionstüchtige Knochen bilden können. Osteoblasten sind Zellen, die für den Knochenaufbau verantwortlich sind. Durch Colecalciferol wird somit insgesamt mehr Knochensubstanz auf- als abgebaut und damit die Knochendichte erhöht. Dies wird bei der Vorbeugung von Knochenschwund (Osteporose) ausgenutzt.

Colecalciferol wird wie alle Vitamin-D-Abkömmlinge im Körperfett gespeichert und bei einem Überschuss im Gegensatz zu wasserlöslichen Vitaminen (wie Vitamin C) nicht vermehrt ausgeschieden. Durch langfristig erhöhte Vitamin D-Spiegel kann der Kalziumgehalt im Blut so weit ansteigen, dass es zu Vergiftungserscheinungen kommen kann. So lagert sich überschüssiges Kalzium vermehrt in Niere und Gefäßen ab und kann im schlimmsten Fall über Nierenversagen zum Tod führen.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.