Amylase

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 25.10.2007

Allgemeines

Amylase wird als Ersatz von Verdauungsenzymen bei Verdauungsbeschwerden infolge einer Bauchspeicheldrüsenfunktionsstörung (wie beispielsweise bei der chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung) eingesetzt, um die Nahrungszersetzung zu unterstützen und mit der Nahrung aufgenommene Kohlenhydrate zu spalten.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Nahrungszersetzung unterstützen
  • Kohlenhydrate spalten

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Amylase im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Amylase nicht verwendet werden?

Bei Überempfindlichkeit gegen Schimmelpilze ist von einer Einnahme des Wirkstoffes abzuraten.

Ferner sollte Amylase bei akuter Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) und akut immer wiederkehrenden anderen Bauchspeicheldrüsenerkrankungen nicht angewendet werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Bisher gibt es keinen Verdacht auf eine schädigende Wirkung durch Amylase beim ungeborenen Kind, daher kann dieser Wirkstoff während der Schwangerschaft bedenkenlos eingenommen werden. Gleiches gilt in der Stillzeit, da Amylase nur in Spuren in die Muttermilch übergeht.


Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Wegen unzureichender Untersuchungen bezüglich möglicher Risiken sollte Amylase bei Kindern unter zwölf Jahren nicht angewendet werden.

Welche Nebenwirkungen kann Amylase haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Amylase. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Häufige Nebenwirkungen:
Bauchschmerzen.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Verstopfung, Stuhlveränderungen, Durchfall, Übelkeit; allergische Reaktionen wie Hautausschlag, Niesen, Tränenfluss, Bronchienverengung.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Darmengenausbildung.

Einzelfälle:
Schleimhautentzündungen, Magenblutungen, Darmblutungen.

Besonderheiten:
Bei Patienten mit Mukoviszidose ist vereinzelt über das Auftreten von Darmengen während einer Amylase-Behandlung berichtet worden.

Welche Wechselwirkungen zeigt Amylase?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Die Aufnahme von Folsäure (ein Vitamin) kann durch die Einnahme von Amylase vermindert sein, so dass eine zusätzliche Folsäurezufuhr erforderlich werden kann.

Ferner kann die Wirkung von Antidiabetika (Wirkstoffe gegen Zuckerkrankheit) wie Acarbose und Miglitol durch die gleichzeitige Einnahme von Amylase herabgesetzt werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Bei Patienten mit Mukoviszidose muss auf Verengungen im Darmbereich geachtet werden.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Amylase?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Amylase enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform
Dragees

So wirkt Amylase

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Amylase. Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Verdauungsenzyme, zu welcher der Wirkstoff Amylase gehört.

Anwendungsgebiet des Wirkstoffs Amylase

Amylase wird als Ersatz von Verdauungsenzymen bei Verdauungsbeschwerden infolge einer Bauchspeicheldrüsenfunktionsstörung (wie beispielsweise bei der chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung) eingesetzt, um die Nahrungszersetzung zu unterstützen und mit der Nahrung aufgenommene Kohlenhydrate zu spalten.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Amylase sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Amylase

Amylase ist ein Verdauungsenzym, das normalerweise in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) gebildet und zum Verdauungsvorgang freigesetzt wird. Falls aufgrund einer Bauchspeicheldrüsenfunktionsstörung nicht ausreichend Amylase produziert wird, können Verdauungsbeschwerden resultieren, die durch Gabe dieses Enzyms beseitigt werden können.

Es spaltet zuckerhaltige Nahrungsbestandteile (Kohlenhydrate) auf und fördert den Abbau anderer Nahrungsbestandteile. So werden die Kohlenhydrate und andere Nahrungsbestandteile für den Körper verwertbar, das heißt, sie können durch die Darmwand in den Körper aufgenommen werden. Die Verdauung wird somit verbessert.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.