Poliomyelitis-Impfstoff (inaktiviert, trivalent)

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 21.08.2012

Allgemeines

Der Impfstoff wird zur Aktivierung der körpereigenen Abwehr gegen Kinderlähmung (Poliomyelitis) angewendet. Die Immunisierung erfolgt dabei in zwei Schritten. Kinder ab dem zweiten Lebensmonat erhalten zunächst drei Impfdosen in einem zeitlichen Anbstand von etwa einem Monat. Nach einer solchen vollständigen Grundimmunisierung sollte nach zehn Jahren eine Auffrischimpfung mit einer einzelnen Dosis des Impfstoffs erfolgen.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • körpereigene Abwehr gegen Kinderlähmung (Poliomyelitis) aktivieren
  • Antikörperbildung gegen Kinderlähmung (Poliomyelitis) anregen
  • vor Kinderlähmung (Poliomyelitis) schützen

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Poliomyelitis-Impfstoff (inaktiviert, trivalent) im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Poliomyelitis-Impfstoff (inaktiviert, trivalent) nicht verwendet werden?

Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff darf keine Impfung erfolgen. Das gleiche gilt bei akuten fieberhaften Erkrankungen.

Wie bei allen Impfungen sollten geeignete medizinische Behandlungsmöglichkeiten und Medikamente zur Wiederbelebung für den Fall von Schock oder anderen schweren Überempfindlichkeitsreaktionen bereitstehen.

Bei Personen, die mit Medikamenten behandelt werden, die die körpereigene Abwehr unterdrücken (Immunsuppressiva), oder deren Immunsystem geschwächt ist, kann die Wirkung und der Schutz des Impfstoffs herabgesetzt sein. In diesen Fällen wird der Arzt die Impfung nach Möglichkeit verschieben, bis sich das Immunsystem wieder erholt hat. Personen mit einer HIV-Infektion oder Personen, die an AIDS leiden, sollten dennoch geimpft werden. Bei diesen Personen wird der Arzt den Impfschutz überprüfen, um festzustellen, ob er ausreicht oder ob er gegebenenfalls eine weitere Impfdosis verabreichen muss.

Sehr unreife Frühgeborene (Geburt vor der 28. Schwangerschaftswoche), insbesondere solche, deren Lunge noch nicht ausgereift war, haben ein hohes Risiko für Atemstillstand durch die Impfung. Daher müssen sie 48 bis 72 Stunden nach den zur grundlegenden Immunisierung verabreichten Impfungen hinsichtlich ihrer Atemfunktion ärztlich überwacht werden. Da der Nutzen der Impfung gerade bei dieser Säuglingsgruppe aber hoch ist, sollte die Impfung Frühgeborenen nicht vorenthalten und auch nicht aufgeschoben werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Es gibt nur unzureichende Studien mit dem Wirkstoff bezüglich der Auswirkungen auf Schwangerschaft, Entwicklung des Kindes vor und nach der Geburt sowie den Geburtsverlauf. Das mögliche Risiko für die Anwendung des Impfstoffs bei Schwangeren kann nicht beurteilt werden. Daher sollte er Schwangeren nur verabreicht werden, wenn der Arzt dies für eindeutig erforderlich hält.

Die Auswirkungen der Impfung während der Stillzeit wurden nicht untersucht, sie stellt jedoch keine Anwendungseinschränkung dar.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Der Wirkstoff ist vor allem für die Anwendung bei Kindern ab dem zweiten Lebensmonat bestimmt.

Welche Nebenwirkungen kann Poliomyelitis-Impfstoff (inaktiviert, trivalent) haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Poliomyelitis-Impfstoff (inaktiviert, trivalent). Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Häufige Nebenwirkungen:
Schwindelgefühl, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Fieber, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Benommenheit, Reizbarkeit, untröstliches Schreien, Schlaflosigkeit.

Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsnennung:
Lymphknotenschwellung, Grippe-ähnliche Beschwerden (meist am Tag der Impfung), allergische Reaktionen, allergischer Schock, kurze Krampfanfälle und Fieberkrämpfe innerhalb weniger Tage nach der Impfung, vorübergehende leichte nervliche Missempfindungen in Armen und Beinen (innerhalb von zwei Wochen nach der Impfung), Unruhe, Schläfrigkeit (während der ersten Stunden oder Tage nach der Impfung und kurz anhaltend), Ausschlag, Nesselsucht.
an der Injektionsstelle:
Schwellungen oder Ausschlag innerhalb von 48 Stunden nach Impfung, ein oder zwei Tage anhaltend.

Welche Wechselwirkungen zeigt Poliomyelitis-Impfstoff (inaktiviert, trivalent)?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Der Wirkstoff darf nicht mit anderen Impfstoffen oder Impfstoffkomponenten in der gleichen Spritze gemischt werden. Andere Impfstoffe, die gleichzeitig verabreicht werden sollen, werden an verschiedenen Körperstellen mit unterschiedlichen Spritzen und Kanülen verabreicht.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Der Impfstoff darf nicht in die Blutbahn gelangen.
  • Einige Nebenwirkungen können Autofahren oder das Bedienen von Maschinen beeinträchtigen.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Poliomyelitis-Impfstoff (inaktiviert, trivalent)?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Poliomyelitis-Impfstoff (inaktiviert, trivalent) enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform
Injektions­suspension

So wirkt Poliomyelitis-Impfstoff (inaktiviert, trivalent)

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Poliomyelitis-Impfstoff (inaktiviert, trivalent). Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Immunstärkende und -schwächende Mittel, Impfstoffe, zu welcher der Wirkstoff Poliomyelitis-Impfstoff (inaktiviert, trivalent) gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Poliomyelitis-Impfstoff (inaktiviert, trivalent)

Der Impfstoff wird zur Aktivierung der körpereigenen Abwehr gegen Kinderlähmung (Poliomyelitis) angewendet. Die Immunisierung erfolgt dabei in zwei Schritten. Kinder ab dem zweiten Lebensmonat erhalten zunächst drei Impfdosen in einem zeitlichen Anbstand von etwa einem Monat. Nach einer solchen vollständigen Grundimmunisierung sollte nach zehn Jahren eine Auffrischimpfung mit einer einzelnen Dosis des Impfstoffs erfolgen.

Sollte die betreffende Person einem besonderen Ansteckungsrisiko unterliegen, wird alle zehn Jahre, also auch im Erwachsenenalter, eine solche Auffrischimpfung empfohlen.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Poliomyelitis-Impfstoff (inaktiviert, trivalent) sind vertiefende Informationen verfügbar:

    Wirkungsweise von Poliomyelitis-Impfstoff (inaktiviert, trivalent)

    Der Wirkstoff gehört zur Wirkstoffgruppe der Impfstoffe. Er besteht aus drei unterschiedlichen (daher "trivalent") Bruchstücken des Erregers der Kinderlähmung (Poliomyelitis-Viren). Diese Bruchstücke können selbst keine Erkrankung mehr auslösen. Sie regen den Körper aber an, gegen das Virus Antikörper zu bilden. Das nennt man eine "aktive Impfung". Kommt es später einmal zu einem Kontakt mit lebenden und ansteckenden Viren, erkennt der Körper diese sofort und vernichtet sie.

    Disclaimer:
    Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.