Fosfomycin: Wirkung, Einnahme und Nebenwirkungen
Fosfomycin ist ein Antibiotikum, das vor allem bei unkomplizierten Blasenentzündungen zum Einsatz kommt. Aufgrund seines breiten Wirkspektrums kann das Arzneimittel aber auch bei schweren Infektionen wie einer Hirnhautentzündung verabreicht werden. Erfahren Sie hier mehr über Wirkung, Einnahme und mögliche Nebenwirkungen von Fosfomycin.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten rund um Fosfomycin
Mitunter bessern sich die Beschwerden nach ein bis drei Tagen. Andernfalls sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.
Nach der Einnahme ist es wichtig, etwa zwei bis drei Stunden nicht auf die Toilette zu gehen. So kann das Antibiotika in der Blase wirken und die Bakterien eliminieren.
Am häufigsten kommt es zu Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Schwindel oder Kopfschmerzen. In seltenen Fällen sind auch andere Nebenwirkungen möglich. Bei ausgeprägten oder ungewöhnlichen Beschwerden sollte immer ärztlicher Rat eingeholt werden.
Was ist Fosfomycin?
Fosfomycin ist ein sogenanntes Breitbandantibiotikum – es kann somit gegen unterschiedliche Bakterien vorgehen. Das Arzneimittel wird insbesondere bei bakteriellen Infektionen eingesetzt, wie bei einer unkomplizierten Blasenentzündung.
Der Wirkstoff zählt zu den Epoxy-Verbindungen, einer eigenen Gruppe von Antibiotika. Seit den 1970er Jahren kommt Fosfomycin zur Behandlung verschiedener Infektionen zum Einsatz. Das Medikament ist verschreibungspflichtig und mit Rezept in der Apotheke erhältlich.
Fosfomycin: Wirkung des Antibiotikums
Fosfomycin eliminiert bestimmte Bakterien, indem es ein Enzym hemmt, das zum Aufbau der Zellwand wichtig ist. Ohne eine intakte Zellwand sind Bakterien nicht fähig, zu überleben oder sich zu vermehren.
Fosfomycin: Typisches Antibiotikum bei Blasenentzündung
Fosfomycin ist ein Antibiotikum, das vor allem bei harmlosen Harnwegsinfektionen, ausgelöst durch die Bakterien Escherichia coli (E. Coli) oder Enterococcus faecalis, zum Einsatz kommt. Es eignet sich für Menschen ab 12 Jahren mit akuten, unkomplizierten Blasenentzündungen (Zystitis).
Weitere Anwendungsgebiete von Fosfomycin
Darüber hinaus kann der Wirkstoff bei schweren akuten oder chronischen Infektionen verabreicht werden. Vor allem, wenn andere Medikamente wie Penicillin nicht anwendbar sind.
Mögliche weitere Indikationen sind:
- komplizierte Harnwegsinfektionen (mit Risikofaktoren für schwere Verläufe wie männliches Geschlecht, Nierenerkrankungen, Schwangerschaft oder Diabetes mellitus)
- bakterielle Hirnhautentzündung (Meningitis)
- Infektionen von Gelenken und Knochen
- Blutvergiftung (Sepsis)
- Endokarditis (Entzündung der Herzinnenhaut)
- Lungenentzündung (Pneumonie)
- Weichteilinfektionen
Einnahme von Fosfomycin
Bei einer Blasenentzündung wird Fosfomycin in der Regel als Granulat oder Pulver als Einmalgabe in einer Dosis von 3.000 Milligramm (3 Gramm) verschrieben. Das Medikament wird in einem Glas Wasser aufgelöst und sofort getrunken. Bestenfalls sollte das Mittel zwei bis drei Stunden vor oder nach einer Mahlzeit eingenommen werden. Der ideale Zeitpunkt ist nach dem Wasserlassen und vor dem Schlafengehen. Dann kann das Mittel über Nacht in der Blase ausreichend wirken.
Darüber hinaus kann das Medikament von einer*einem Ärztin*Arzt intravenös als Spritze oder Infusion verabreicht werden.
Wichtig: Die genaue Anwendung ist, sofern ärztlich nicht anders verordnet, der Packungsbeilage zu entnehmen.
Fosfomycin: Mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen
Die Einnahme von Fosfomycin kann zu folgenden Nebenwirkungen führen:
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Durchfall
- Übelkeit
- Bauchschmerzen
- Schwächegefühl
- Entzündung der Scheide und Schamlippen (Vulvovaginitis)
- Hautreaktionen wie Nesselsucht (Urtikaria)
Die möglichen Nebenwirkungen können je nach Präparat und Dosierung variieren. Eine Auflistung findet sich in der Packungsbeilage. Hinweis: Andere, außergewöhnliche oder schwerwiegende Nebenwirkungen sind selten und sollten immer ärztlich untersucht werden.
Welche Wechselwirkungen sind möglich?
Fosfomycin kann mit einigen anderen Medikamenten oder Lebensmitteln Wechselwirkungen eingehen. Dazu zählen:
- Metoclopramid (Mittel gegen Erbrechen und Übelkeit)
- andere Antibiotika
- Lebensmittel (verzögern Aufnahme im Magen-Darm-Trakt, deshalb ist nüchterne Einnahme wichtig)
Die Wirkungen der Mittel können dann abgeschwächt oder verstärkt sein.
Wann darf Fosfomycin nicht eingenommen werden?
Wer überempfindlich oder allergisch auf Fosfomycin reagiert, darf das Antibiotikum nicht einnehmen. Auch für Kinder unter 12 Jahren ist das Medikament nicht zugelassen. Bei Menschen mit Nierenerkrankungen wie Niereninsuffizienz ist unter Umständen eine Dosisanpassung erforderlich.
Fosfomycin während der Schwangerschaft und Stillzeit
Fosfomycin kann im Einzelfall während der Schwangerschaft und Stillzeit eingesetzt werden. Der Wirkstoff ist allerdings nur das Mittel zweiter Wahl – das heißt, es gibt andere Antibiotika, die sich besser eignen.
Das Medikament kann sowohl die Plazenta passieren als auch in geringen Mengen in die Muttermilch übergehen. Es fehlen bislang jedoch aussagekräftige Studien zur Wirkung auf den Fötus beziehungsweise Säugling. Deshalb sollte Fosfomycin während der Schwangerschaft oder Stillzeit nur nach ärztlicher Rücksprache eingenommen werden.