Vobaderm

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 16.12.2007

Hersteller: Hermal Kurt Herrmann GmbH & Co OHG
Wirkstoffkombination: Flupredniden + Miconazol
Darreichnungsform: Creme

Rezeptpflichtig

Wirkung

Vobaderm enthält die Wirkstoffkombination Flupredniden + Miconazol. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Vobaderm.

 

Die Kombination aus Flupredniden und Miconazol wird zur Behandlung von entzündlichen Hauterkrankungen und Ekzemen eingesetzt, die mit Hefepilzen oder Hautpilzen infiziert sind.

Präparate mit dieser Wirkstoffkombination werden in Form von Salbe oder Creme auf die erkrankten Hautpartien aufgetragen. Sie sollten nur kurze Zeit angewendet werden. Bei Abklingen der Entzündungszeichen sind, falls weiter erforderlich, äußerlich anzuwendende Mittel gegen Pilzerkrankungen ohne Zusatz von Glukokortikoiden vorzuziehen.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Flupredniden + Miconazol sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Glukokortikoide, Imidazole und Triazole, Fungizide, Entzündungshemmer, zu welchen die Wirkstoffkombination Flupredniden + Miconazol gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Anfangsbehandlung von oberflächlichen entzündlichen Hautpilzerkrankungen, die durch Hautpilze und Hefepilze hervorgerufen sind
  • Anfangsbehandlung von Ekzemen, die durch Pilze und/oder durch grampositive, Miconazol-empfindliche Bakterien infiziert sind

Dosierung

Das Arzneimittel sollte bei Raumtemperatur gelagert werden. Die Creme wird zweimal täglich dünn auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen. Die Anwendung dauert im Allgemeinen nicht länger als eine Woche an.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Dimeticon
  • Glycerolmonostearat 40-55
  • Glycerolmonostearat-Macrogrolstearat 5000 (1:1)
  • Propylenglycol
  • Stearylalkohol
  • Triglyceride, mittelkettige
  • Vaselin, weißes
  • Wasser, gereinigt

Nebenwirkungen

 

Seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen (Brennen im Anwendungsbereich, Steroidakne, Kontaktekzeme), verzögerte Wundheilung.

Besonderheiten:
Bei Langzeitbehandlung sowie beim Auftragen auf große Hautflächen in hoher Dosierung können Streifenbildung und Verdünnung der Haut, Erweiterung von Hautäderchen (Teleangiektasien) sowie punktförmige Hautblutungen (Purpura) auftreten. Eine Zunahme der Behaarung (Hypertrichosis) sowie die Abnahme der Hautpigmentierung ist möglich. Bei Einsatz im Gesicht können sich blassrote Pusteln und Papeln bilden (periorale Dermatitis).

Bei länger dauernder Anwendung ist eine Störung des Hormonhaushalts der Nebennieren nicht auszuschließen. Mögliche Folgen sind Gesichtsrötung und -rundung, Fetteinlagerungen am Rumpf und Bluthochdruck (Cushing-Syndrom).

Wechselwirkungen

Bei vorschriftsmäßiger Anwendung sind keine Wechselwirkungen bekannt.

Gegenanzeigen

Wenn eine Überempfindlichkeit gegen einen der beiden Wirkstoffe vorliegt, darf die Kombination nicht angewendet werden.

Ist die Entzündung auf eine Infektion mit Bakterien (zum Beispiel Tuberkulose oder Syphilis) oder mit Viren (beispielsweise Windpocken) zurückzuführen, ist ein Einsatz der Wirkstoffe nicht erlaubt.

Rosazea, periorale Dermatitis, eitrige Hauterkrankungen, Akne sowie Hautausschläge aufgrund von Impfreaktionen dürfen nicht behandelt werden. Auch das Auftragen der Wirkstoffe auf offene Wunden, Hautgeschwüre, Schleimhäute sowie in Augennähe ist untersagt.

Die Behandlungsdauer sollte eine Woche nicht überschreiten. Die Wirkstoffkombination darf höchstens auf zehn Prozent der Körperoberfläche aufgetragen werden. Behandelte Hautareale sollten nicht durch Verbände abgedeckt werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

In den ersten drei Monaten der Schwangerschaft dürfen Präparate mit dieser Wirkstoffkombination nicht angewendet werden. Während der übrigen Schwangerschaft ist eine Behandlung nur auf Empfehlung des Arztes und nur auf kleinen Hautflächen durchzuführen. Bei großflächiger Anwendung, insbesondere in den letzten Wochen der Schwangerschaft, ist eine Schädigung der Nebennierenrinde des Ungeborenen nicht auszuschließen.

Auch in der Stillzeit sollte eine Behandlung nur nach Verordnung durch den Arzt erfolgen. Die Wirkstoffkombination darf nicht im Brustbereich aufgetragen werden, da ein Kontakt des Säuglings mit den Substanzen verhindert werden muss.

 

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Säuglinge und Kleinkinder dürfen nicht mit der Wirkstoffkombination behandelt werden. Die Anwendung bei älteren Kindern sollte nur auf ausdrückliche Empfehlung des Arztes erfolgen.

Warnhinweise

  • Nach Absetzen der Therapie kann es zu einem Rückfall kommen (Rebound-Effekt).
  • Unvorschriftsmäßige Anwendung und zusätzlicher Einsatz weiterer Glukokortikoid-Präparate können die Diagnose von Hauterkrankungen erschweren.
  • Nicht auf Hautflächen anwenden, die mehr als 10% der Körperoberfläche einnehmen.
  • Insbesondere bei Kindern keine Anwendung unter Pflastern oder einem Verband vornehmen.
  • Die Behandlung sollte üblicherweise eine Woche nicht überschreiten.
  • Im Bereich der Augen und der Schleimhäute sollte das Medikament nicht angewendet werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

 

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
 
20 Gramm Creme
50 Gramm Creme

 

Vergleichbare Medikamente

 

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Vobaderm sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Flupredniden + Miconazol (ggf. auch Generika).

 
Medikament
Darreichungsform

 

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.