Schmerzen beim Husten im Brustkorb: Warnzeichen oder harmlos?

Ständiges oder starkes Husten beansprucht die Zwischenrippenmuskulatur wie ein intensives Training. Die Muskeln reagieren mit einem dumpfen, ziehenden Schmerz, der vor allem beim Husten, aber auch beim Einatmen oder Bewegen stärker wird. Das ist harmlos und verschwindet mit dem Husten von selbst.

Lesetipp: Hartnäckiger Husten? Diese Anzeichen sind Warnsignale

Bei einer Erkältung sind die oberen Atemwege fast immer gereizt. Schmerzen im Brustkorb entstehen jedoch nur, wenn der Husten besonders heftig oder anhaltend ist und sich die Reizung bis in die unteren Bronchien oder die Brustmuskulatur ausbreitet. Dann kann jeder Hustenstoß brennen oder ziehen. Meist bessern sich die Beschwerden, sobald die Schleimhäute sich beruhigen und der Husten nachlässt.

Lesetipp: Husten geht nicht weg – welche Ursachen kommen infrage?

Eine akute Bronchitis ist eine häufige Folge von viralen Infekten wie Erkältungen. Dabei entzündet sich die Bronchialschleimhaut. Zu Beginn tritt trockener Reizhusten auf, später wird oft Schleim abgehustet. Schmerzen im Brustkorb beim Husten und erschwertes Atmen sind ebenfalls typisch. Eine akute Bronchitis heilt in der Regel von selbst aus. Nur selten sind Bakterien die Ursache, die die Einnahme von Antibiotika nötig machen.

Lesetipp: Auswurf beim Husten – was die Schleimfarbe verrät

Das Brustfell besteht aus zwei dünnen Schichten, die Lunge und Brustwand überziehen: dem inneren Lungenfell und dem äußeren Rippenfell. Entzünden sich diese Schichten, sprechen Fachleute von einer Brustfellentzündung, manchmal auch von einer Rippenfellentzündung. Entzünden sie sich, reiben sie bei jedem Atemzug aneinander. Das verursacht meist einseitige stechende Schmerzen, die sich beim Husten oder tiefen Einatmen deutlich verstärken. Oft kommen Fieber und Schwäche hinzu. 

Breitet sich eine Atemwegsinfektion in Richtung Lunge aus, kommt es zu einer Lungenentzündung. Meist hat sich dann auf einen viralen Infekt ein bakterieller gesetzt. Selten sind nur Viren die Ursache für eine Pneumonie. Typisch sind Fieber, Schüttelfrost, Husten mit gelblich-grünem Auswurf und starke Erschöpfung. Die Brust schmerzt besonders beim Husten oder tiefen Einatmen, die Atmung ist oft beschleunigt.

Lesetipp: Lungenentzündung – Symptome bei Erwachsenen und Kindern

Beim Pneumothorax gelangt Luft in den Raum zwischen Lunge und Brustwand, sodass ein Teil der Lunge zusammenfällt. Typisch sind plötzlich auftretende, einseitige, stechende Schmerzen und Atemnot, die sich beim Husten oder Einatmen verstärken. In seltenen Fällen kann starker Husten einen Pneumothorax auslösen, etwa wenn kleine Lungenbläschen platzen oder das Gewebe vorgeschädigt ist. 

Kommt es ohne einen vorangegangenen Infekt zu Schmerzen im Brustkorb beim Husten, sind häufig Muskelverspannungen, eine Rippenprellung oder ein gereizter Zwischenrippennerv (Interkostalneuralgie) die Ursachen. Selten kann jedoch auch eine Lungenembolie zugrunde liegen. Eine ärztliche Abklärung ist deshalb unbedingt nötig.

Halten Brustschmerzen beim Husten länger als einige Tage an oder treten sie ohne erkennbare Erkältung auf, sollte die Ursache ärztlich untersucht werden. Das gilt besonders, wenn zusätzlich Atemnot, Fieber, Schüttelfrost oder blutiger Auswurf auftreten. Plötzlich einsetzende, einseitige Schmerzen oder starke Atembeschwerden sind ein Notfall. In diesem Fall ist notärztliche Hilfe wichtig.