Lymphadenitis: Entzündung der Lymphknoten
Schmerzhafte oder geschwollene Lymphknoten können unter anderem auf eine Entzündung hinweisen – eine sogenannte Lymphadenitis. Erfahren Sie hier mehr über die Symptome einer Lymphknotenentzündung, mögliche Ursachen und welche Behandlung hilft.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten zur Lymphadenitis
Bei Lymphadenitis colli handelt es sich um eine Lymphknotenentzündung am Hals. Sie ist eine mögliche Folge von Infektionen im Mund- und Rachenraum und äußert sich mitunter durch schmerzhafte, geschwollene Lymphknoten am Hals.
Eine Lymphadenitis ist in der Regel nicht gefährlich und heilt meist problemlos ab. Eher selten kommt es zur Abszessbildung und einer Ausbreitung der Infektion. Um das zu vermeiden, ist eine ärztliche Behandlung wichtig.
Die Lymphknotenentzündung selbst ist nicht ansteckend. Je nachdem, welche Viren, Bakterien, Pilze oder Parasiten für die Infektion verantwortlich sind, ist eine Übertragung der Erreger jedoch eventuell möglich.
Abhängig vom Krankheitserreger können verschiedene Medikamente eingesetzt werden. Schmerz- und Fiebermittel sowie Wärme- oder Kältekompressen können zudem akute Beschwerden lindern.
Meist heilt die Entzündung der Lymphknoten innerhalb weniger Wochen ab. Es kann allerdings auch passieren, dass die Infektion langfristig bestehend bleibt und sich weiter im Körper ausbreitet.
Was ist eine Lymphadenitis?
Bei einer Lymphadenitis handelt es sich um die Entzündung von einem oder mehrerer Lymphknoten, bedingt durch eine Infektion. Die Lymphknoten sind kleine, bohnenförmige Organe. Sie sind ein wichtiger Teil der Immunabwehr – genauer gesagt des lymphatischen Systems, zu dem ebenfalls die Lymphgefäße und die Lymphe (eine klare Flüssigkeit, die durch den Körper zirkuliert) gehören. Das lymphatische System ist unter anderem dafür zuständig, Fremdstoffe aus dem Körper zu entfernen.
Da die Lymphknoten im ganzen Körper verteilt sind, kann eine Lymphadenitis an verschiedenen Stellen auftreten, zum Beispiel
- am Hals (Lymphadenitis colli),
- im Achselbereich (axilläre Lymphadenitis) oder
- in der Bauchhöhle (Lymphadenitis mesenterialis).
Es ist möglich, dass sich die Entzündung auf einen Bereich beschränkt (regionale Lymphadenitis) oder gleichzeitig an verschiedenen Lymphknoten auftritt (generalisierte Lymphadenitis).
Entzündete Lymphknoten: Symptome einer Lymphadenitis
Eine Lymphadenitis kann sich durch verschiedene Beschwerden im Bereich der betroffenen Lymphknoten bemerkbar machen. Dazu gehören:
- geschwollene Lymphknoten (Lymphadenopathie)
- Rötung und Erwärmung Haut
- Druckempfindlichkeit
- Schmerzen, vor allem beim Abtasten der Lymphknoten
Begleiterscheinungen wie Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl sind ebenfalls typisch für eine Lymphadenitis. Bei einer fortgeschrittenen Infektion kann sich weiß-gelblicher Eiter in den Lymphknoten bilden, der dann mitunter über die Haut abgesondert wird.
Lymphadenitis: Infektionen und andere Ursachen
Meist ist eine Infektion mit Viren, Bakterien, Parasiten oder Pilzen der Grund für entzündete Lymphknoten. Häufig betrifft die Entzündung zunächst Augen, Ohren, Nase oder Haut und breitet sich von dort auf naheliegende Lymphknoten aus. Zudem können Infektionskrankheiten wie
eine Lymphadenitis zur Folge haben. Personen mit einem geschwächten Immunsystem haben ein erhöhtes Risiko für eine Lymphknotenentzündung, da sie generell anfälliger für Infektionen sind. Zu dieser Gruppe gehören etwa ältere Menschen sowie Betroffene mit Vorerkrankungen wie Diabetes, Krebs oder Nierenfunktionsstörungen.
Diagnose bei entzündeten Lymphknoten
Generell empfiehlt es sich, medizinischen Rat einzuholen, wenn Lymphknoten scheinbar grundlos oder länger anhaltend stark geschwollen sowie schmerzempfindlich sind. Auch bei sichtbaren Eiterabsonderungen und Fieber sollte eine hausärztliche Praxis aufgesucht werden.
Um festzustellen, ob eine Lymphknotenentzündung vorliegt, tastet die*der Ärztin*Arzt die Lymphknoten zunächst vorsichtig ab. Zudem werden beispielsweise die Augen, die Ohren, die Nase oder naheliegende Hautregionen hinsichtlich Entzündungen untersucht, die eine mögliche Ursache einer Lymphadenitis sind. Meist reicht dies in Kombination mit den typischen Symptomen bereits aus, um den Verdacht auf eine Lymphknotenentzündung zu verhärten. Seltener wird zusätzlich eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen, um den genauen Erreger zu bestimmen. In manchen Fällen ist zudem eine Blutuntersuchung hilfreich.
Wichtig: Eine gründliche Untersuchung dient nicht nur dazu, eine eventuelle Infektion der Lymphknoten festzustellen. Sie ist ebenfalls wichtig, um Hinweise auf andere denkbare Ursachen, etwa eine Lymphbahnentzündung oder seltener Krebserkrankungen, zu erhalten beziehungsweise diese auszuschließen.
Wie erfolgt die Behandlung bei Lymphadenitis?
Die Behandlung einer Lymphadenitis hängt von den Erregern ab, die für die Entzündung verantwortlich sind. Bei einer durch Bakterien ausgelösten Infektion kommen Antibiotika zum Einsatz, die die Bakterien abtöten. Diese können entweder direkt in eine Vene gespritzt werden oder Betroffene nehmen über mehrere Tage entsprechende Tabletten ein.
Auch gegen Pilze oder Parasiten gibt es spezielle Medikamente. Liegt eine Infektion mit Viren vor, ist eine spezifische Therapie oft wenig sinnvoll – meist heilen die virale Infektion und die entzündeten Lymphknoten in diesem Fall von allein aus.
Haben sich bei einer fortgeschrittenen Entzündung Eiterabkapselungen (Abszesse) in den Lymphknoten gebildet, ist es unter Umständen notwendig, diese chirurgisch zu öffnen. Dabei fließt der Eiter ab, die Wunde wird gereinigt und die Infektion kann besser heilen.
Bei geschwollenen und schmerzhaften Lymphknoten kann das Auflegen von Kälte- oder Wärmekompressen einen lindernden Effekt haben. Zudem können mithilfe von Fieber- und Schmerzmitteln kurzfristig akute Beschwerden behandelt werden. Die langfristige Einnahme der Medikamente sollte allerdings nur nach ärztlicher Abstimmung erfolgen.
Lymphadenitis: Verlauf und Prognose bei Lymphknotenentzündung
Bei viralen Infekten ist eine Behandlung häufig nicht nötig. Sind andere Krankheitserreger die Ursache, lässt sich die Lymphadenitis mit entsprechenden Medikamenten meist gut behandeln. Symptome wie Schwellungen oder Schmerzen lassen in der Regel mit dem Abklingen der Entzündung nach. Selten bleiben die Lymphknoten langfristig vergrößert, obwohl die Infektion abgeheilt ist.
In seltenen Fällen entwickelt sich aus einer akuten Lymphknotenentzündung eine chronische Lymphadenitis. Die Infektion kann sich weiter im Körper sowie in den Blutkreislauf ausbreiten und im schlimmsten Fall eine lebensbedrohliche Blutvergiftung (Sepsis) zur Folge haben. Deshalb sollten anhaltend geschwollene oder schmerzhafte Lymphknoten immer ärztlich untersucht werden.