Borkenflechte: Bild von einem Kind mit Impetigo contagiosa um den Mund.
© Getty Images/Helin Loik-Tomson

Borkenflechte: Symptome und Behandlung bei Impetigo contagiosa

Von: Paula Vradelis (Medizinautorin)
Letzte Aktualisierung: 07.07.2025

Die Borkenflechte (Impetigo contagiosa) ist eine der häufigsten bakteriellen Hautinfektionen bei Kindern. Sie äußert sich durch juckende Hautstellen, Bläschen und auffällige gelbliche Krusten, besonders im Gesicht. Auch Erwachsene können sich anstecken. Lesen Sie hier, wie Borkenflechte entsteht, wie sie übertragen wird und welche Behandlung hilft.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten zur Borkenflechte

Die Übertragung erfolgt durch direkten Hautkontakt mit erkrankten Personen oder durch gemeinsam genutzte Gegenstände wie beispielsweise Handtücher, Kleidung oder Spielzeug.

Impetigo bleibt so lange ansteckend, wie nässende Bläschen oder offene Hautstellen vorhanden sind. Nach Beginn einer antibiotischen Behandlung ist die Ansteckungsgefahr meist bereits nach 24 bis 48 Stunden deutlich vermindert.

Impetigo contagiosa ist für gesunde Menschen meist ungefährlich. In seltenen Fällen kann es zu Komplikationen wie einer Lymphknotenentzündung oder, bei bestimmten Bakterien, zu einer Nierenerkrankung kommen.

Je nach Ausprägung wird die Hautinfektion bei Erwachsenen mit einer antibiotischen Salbe oder mit Antibiotika in Tablettenform behandelt. Wichtig ist außerdem, auf sorgfältige Hygiene zu achten, um die Ausbreitung der Erreger zu verhindern.

Was ist Borkenflechte?

Borkenflechte, auch bekannt als Impetigo contagiosa oder Grindflechte, ist eine bakterielle Infektion der Haut. Die Erkrankung tritt vor allem bei Kindern auf, ist jedoch nicht altersgebunden. Erwachsene können sich ebenfalls anstecken, insbesondere bei engem Hautkontakt oder in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten, Schulen oder Pflegeheimen. 

Typisch für Borkenflechte sind Bläschen oder nässende Hautstellen, die mit der Zeit zu honiggelben Krusten eintrocknen. Häufig betroffene Körperregionen sind: 

  • Gesicht
  • Mund
  • Nase 
  • Hände
  • Arme
  • behaarte Kopfhaut

Borkenflechte: Ursachen einer Impetigo contagiosa

Die Borkenflechte wird durch Bakterien verursacht, in den meisten Fällen durch Staphylococcus aureus, seltener durch β-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A. In vielen Fällen handelt es sich um eine Mischinfektion. 

Wie erfolgt die Ansteckung mit einer Borkenflechte?

Die Übertragung erfolgt meist durch direkten Hautkontakt oder über eine sogenannte Schmierinfektion, also über verunreinigte Hände, Handtücher, Kleidung oder Spielzeug. Dabei dringen die Erreger über kleinste Hautverletzungen oder Reizungen in der obersten Hautschicht ein.

Begünstigende Faktoren sind zudem:

  • Kratzen bei Juckreiz, etwa durch Insektenstichen oder Ekzemen
  • unzureichende Hygiene
  • warme, feuchte Umgebung
  • enge körperliche Kontakte, z.  B. in Kitas, Sportvereinen oder Pflegeeinrichtungen

Entwickelt sich ein Impetigo contagiosa auf Grundlager einer bereits bestehenden Hautveränderung, beispielsweise bei Ekzemen oder Neurodermitis, sprechen Fachleute von einer Impetiginisierung.

Welche Symptome treten bei einer Borkenflechte auf?

Die Hautveränderungen beginnen meist mit geröteten, juckenden Stellen, aus denen sich rasch Bläschen entwickeln.

Zudem können folgende Symptome bei einer Borkenflechte auftreten:

  • Bildung von Pusteln
  • Aufplatzen der Bläschen mit Austritt von Flüssigkeit
  • Trocknung der Hautstellen zu honiggelben Krusten
  • meist schmerzlose, aber auffällige Hautveränderungen

Fieber tritt in der Regel nicht auf. Gelegentlich können die Lymphknoten in der Nähe der betroffenen Stellen anschwellen.

Wie wird eine Impetigo contagiosa diagnostiziert?

Meist können Fachleute bereits aufgrund der typischen Hautveränderungen die Diagnose stellen. Bei ausgeprägten oder wiederkehrenden Verläufen kann ein mikrobiologischer Hautabstrich sinnvoll sein, um den genauen Erreger festzustellen. Das ist insbesondere bei Verdacht auf antibiotikaresistente Keime ratsam.

Impetigo contagiosa: Wie wird eine Borkenflechte behandelt?

Die Behandlung richtet sich nach dem Ausmaß der Infektion. Bei kleinflächigem Befall genügt meist eine antibakterielle Salbe, zum Beispiel mit dem Inhaltsstoff Fusidinsäure. Zudem können feuchte Umschläge oder antiseptische Salben (z. B. mit Chlorhexidin) Linderung verschaffen.

Bei größerer, tieferer Ausbreitung oder unzureichender Besserung kann eine systemische Behandlung mit Antibiotika (z. B. Cephalosporine, Amoxicillin) in Tablettenform notwendig sein.

Wichtig ist zusätzlich die Einhaltung strenger Hygienemaßnahmen, um eine Weiterverbreitung zu verhindern:

  • täglicher Wechsel von Handtüchern, Kleidung und Bettwäsche
  • Händewaschen nach jedem Kontakt mit den betroffenen Stellen
  • Kratzen vermeiden, um die Bakterien nicht weiter zu verbreiten
  • keine gemeinsamen Hygieneartikel verwenden

Kinder dürfen eine Kita oder Schule in der Regel erst wieder besuchen, wenn keine frischen Hautveränderungen mehr vorhanden sind und die antibiotische Behandlung seit mindestens 24 Stunden durchgeführt wird.

Wie ist die Prognose bei einer Impetigo contagiosa?

Impetigo contagiosa ist zwar lästig und ansteckend, aber bei gesunden Menschen in aller Regel ungefährlich. Mit entsprechender Behandlung heilt die Infektion in wenigen Tagen bis zwei Wochen vollständig ab.

Komplikationen sind selten, können aber in bestimmten Fällen auftreten. Dazu zählen etwa:

Wie kann man einer Borkenflechte vorbeugen?

Eine Borkenflechte kann man nicht immer verhindern. Jedoch lässt sich mit einigen einfachen Maßnahmen das Risiko senken:

  • regelmäßiges Händewaschen
  • Hautverletzungen und Insektenstiche rasch desinfizieren
  • juckende Hautstellen nicht aufkratzen – bei Kindern ggf. Fingernägel kurz schneiden
  • keine Handtücher, Waschlappen oder Pflegeutensilien teilen
  • in Gemeinschaftseinrichtungen: auf regelmäßiges Händewaschen und saubere Umgebung achten
  • bei Infektionsfällen im Haushalt: Wäsche bei mindestens 60 Grad Celsius waschen