Kaloriendefizit

[anni31]

Hallo
ich habe angefangen 1000 kcal am Tag zu essen, weil mein Arzt meinte, dass mein Körper wohl nicht auf „nur 1500kcal“ reagiert. Damit habe ich auch ca 3 kg in den ersten 3 Wochen abgenommen. Jetzt danach stagniert es und ich ernähre mich wieder in meinem grundbedarf, da dass ja auf Dauer auch nicht gesund ist. Nun meine Frage: ist es sinnvoll, immer wieder ein Tag mein Energie/Nahrungs-bedarf (bis 2000kcal) zu essen und den nächsten nur 1000 oder soll ich für einen Zeitraum normal essen und dann wieder 2 Wochen die Diät machen?

Danke schonmal im Voraus!

[steffilein361]

Re: Kaloriendefizit

So wie sich das anhört, brauchst du keine Diät.. Um gesund abzunehmen solltest du schon immer ein Kaloriendefizit von 500 kcal haben. Aber der Bedarf ändert sich ja auch, wenn du zum Beispiel viel Muskelmasse zunimmst. Muskeln wiegen einerseits mehr als Fett, was ein Stagnieren oder sogar eine Zunahme erklären würde und sie vebrauchen auch mehr.

Unter welchen Angaben ist der Arzt denn zu dieser Annahme gekommen? Was ist dein Ziel? Mit den Infos kann man dir leider recht wenig helfen.

[Gast]

Re: Kaloriendefizit

Richtig.
Sie sollten hier auch Angaben z. Alter, Größe, Gewicht machen.
Alltag, Ernährung.

Gewaltdiäten sind nie ratsam.
Auch Wechseldiäten.
Entweder man findet das richtige für sich u. zieht das durch
od. läßt es.
Ansonsten droht ein Ping-Pong-Effekt.
Damit wird auch jede Diät sinnlos.

Insgesamt muß sich auch der Stoffwechsel neu einstellen.
Das dauert Wochen, bis Monate. Je nach dem

Wenn überhaupt über die aktuelle Ernährung als solches nachdenken !
Lebensstil. körperliche Aktivitäten. (Beruf, nur sitzende Tätigkeiten)

Gibt es andere Möglichkeiten, wenn man sehr gesund lebt
was zu Übergewicht führen kann ?

Das andere auch, das man in den ersten Tg. der Diät viel Wasser verliert.
Das hat nichts mit Fettabbau zu tun.
Dann stagniert das erst mal.

Ihre KK kann Ihnen hier beratend zur Seite stehen.
Krankenkassen bieten auch entsprechende Kurse an.
Diätassistenzen etc.

Für eine dauerhafte Gewichtsreduktion braucht es einen Plan.
Dieser muß auch gehalten werden.

[Daniel55]

Re: Kaloriendefizit

Zunächst mal würde ich aus der Ferne sagen, dass der Arzt meist der falsche Ansprechpartner, in Sachen Ernährung ist. Die meisten haben im Medizinstudium gerade einmal wenige Stunden Vorlesung zu dem Thema. Das scheint auch hier der Fall zu sein. Denn die Aussagen deines Arztes sind fachlich sehr fragwürdig.

Und auch die Reaktion auf das Kaloriendefizit des Körpers, mit Stagnation des Gewichtes, sind völlig normal. Denn ein Defizit ist für den Körper eine Notfallsituation bzw. eine Notlage, auf die er dann früher oder später reagiert. Denn der Körper ist immer an einem Gleichgewicht, einer Balance interessiert und versucht ständig diese zu erreichen. Durch verschiedene Mechanismen, Prozesse und Hormone kann der Körper seinen eigenen Verbrauch senken, so dass in der Praxis kein oder kaum Defizit besteht. Das wird bei dir der Fall gewesen sein. Dazu kommt, dass man mit 1000 kcal wahrscheinlich kaum seinen Bedarf an essentiellen Nährstoffen optimal decken kann. D. .h. wenn man dies länger aufrecht erhält, wird u. a. Muskelmasse abgebaut. Denn Muskeln sind die Hauptverbrenner der Energie und ein Luxusgut im Körper.
Das sind generell die Probleme bei einer Diät, die nur auf Defizit basiert. Der Erfolg ist zeitlich begrenzt. Der Gewichtsverlust basiert größtenteils auf Wasser, das ausgeschieden wird, teilweise Muskelmasse und ggf. ein wenig Körperfett.
Wenn man dann wieder bewusst oder unbewusst mehr isst oder so wie vorher, dann wird sich auch das Gewicht wieder nach oben anpassen. Daher ist diese Methode (alleine) für einen langfristig erfolgreichen Gewichtsverlust nicht zu empfehlen.

Dann lieber genau auf die Ernährung schauen. Also wie viele Mahlzeiten und Snacks am Tag, wie ist die Verteilung der Makronährstoffe, wie ist die Qualität der Lebensmittel und wie viele stark verarbeitete Lebensmittel sind in der Ernährung.

[friedmäk]

Re: Kaloriendefizit

Also bei meinen Recherchen rund um das Thema Ernährung habe ich verschiedenste Ansätze gefunden, die vielversprechend sind.

Zunächst stellt sich für mich die Frage, wie groß und schwer du überhaupt bist.

Eine Stagnation der Gewichtsabnahme nach nur kurzer Zeit, ist m. E. bei stark übergewichtigen anders zu bewerten, als bei Menschen, die "nur" ein paar Kilo zu viel auf den Rippen haben.

Bei einer Crash-Diät wirst du tendenziell kein Fett verlieren, sondern Wasser.

Dementsprechend ist auch das Thema Defizit unterschiedlich zu betrachten und auch ein sogenannter Refeed durchaus sinnvoll:


Das habe ich zum Thema Refeed-Häufigkeit gefunden und bestärkt meine These, in Punkto Ausgangsgewicht - Menschen mit einem erhöhten Körperfettanteil (KFA) können länger mit einem höheren Kaloriendefizit arbeiten, als es Menschen mit geringerem KFA vollziehen sollten:

KFA Männer	KFA Frauen	Wenig Training ( ≤ 2x pro Woche)	Viel Training ( ≥ 3x pro Woche)
≤ 15%	≤ 25%	1-2x pro Woche	2-3x pro Woche
16-20%	26-30%	0-1x pro Woche	1-2x pro Woche
>20%	>30%	nicht nötig	0-1x pro Woche

Hier noch eine weitere Grafik:

	Eher mehr Refeeds	Eher weniger Refeeds
Großes kcal-Defizit	O
Lange Diät, ohne Pausen
Schlechte Stimmung, Müdigkeit bei Diäten	O
Viel sonstigen Stress (beruflich, privat) in deinem Leben?	O
Starke “Diätnebenwirkungen” (frieren, müde, antriebslos)?	O
< 50 g Kohlenhydrate in der Diät	O
Schlechte Genetik?	O
Jung, „unkaputtbar“, vor Kraft strotzend		O
Extrem hohe Motivation		O

Hier geht´s zum Gesamtbeitrag: https://science-fitness.de/abnehmen/refeeds-cheatdays

[stayhealthy]

Re: Kaloriendefizit

Es ist so, wenn du deinen täglichen Kalorienverbrauch isst und das jeden Tag spielt es keine Rolle, weil du das isst, was dein Körper braucht. Wenn du allerdings ein Kaloriendefizit beginnen möchtest, dann ist es wichtig, dass du für einen gewissen Zeitraum, z.B. 3 Monate, deinen Ernährungsplan konsequent durchziehst und immer Fazits, nach jedem Monat ziehst. Wenn du dann zufrieden bist, rechnest du dir deinen neuen täglich Kalorienbedarf aus und bleibst bei deinem Traumkörper.