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Merkwürdiges Erlebnis

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  • Merkwürdiges Erlebnis

    Hallo ihr Lieben

    Gestern hatte ich ein merkwürdiges Erlebnis, zu dem mich Eure Meinung interessiert.
    Muss aber kurz ausholen:
    Nach meiner Gallenblasen-Entfernung im Oktober hatte ich 3 Monate Durchfall; vor 10 Tagen endlich beim Spezialisten, der gab mir ein Pülverchen, das ich zum Essen einnehmen muss, was die Galle bindet und wahre Wunder bewirkt. So weit so gut.
    Nur darf ich dann meine anderen Medis nicht gleichzeitig nehmen, weil das Pülverchen zT deren Wirkung aufhebt. U.a. auch Metfin. Jetzt habe ich die Wahl, Metfin eine Stunde vor oder 4 Stunden nach dem Essen zu schlucken. Ich nehme es eine Stunde vor dem Essen. Gestern aber nahm ich es wohl zu früh, es waren dann fast 2 Stunden, bis ich ass.

    Und kurz nach dem Essen merkte ich den BZ-Abfall - und staunte, hatte ich doch eben gegessen. Ich mass: 4.8mmol. Okay, O-Saft bestellt und nachgeschüttet. Es wurde nicht besser. Nach 20 Min neues Messen: 4.2. Ups, da wurde mir bange: Was nun? Warum sinkt der BZ, obwohl ich eben ass und sogar noch O-Saft nachschüttete.

    Ich bestellte noch eine heisse Schokolade (man gönnt sich das ja nie, wenigstens das war eine Freude!) nach weiteren 20 Min stieg der BZ endlich langsam an.

    Hätte der BZ noch weiter absinken können? Was wäre dann zu tun gewesen? Ich instruierte meine Kollegin natürlich, sollte ich umkippen, Traubernzucker in den Mund. Abwarten. Sonst Rettungsdienst alarmieren. War kein prickelndes Erlebnis, hatte echt ein bisschen Angstgefühle - und nachher war ich sehr erschöpft. Schon ein Stress für den Körper...

    Ich danke Euch für Eure Meinungen - seid herzlichst aus der kalten eisigen Schweiz gegrüsst, Kiwi


  • Re: Merkwürdiges Erlebnis


    Moin Kiwi,

    Unterzucker beginnt offiziell erst unter 2,8 und 3,5-5 ist der Bereich, in dem sich das stoffwechselgesunde Leben abspielt, mit kurz mal bis um 6,8 ne Stunde nach dem Essen, aber entgegen vielen auch ärztlichen Aussagen praktisch nie über 7,8.

    Ich hab jetzt nicht in Deinen früheren Beiträgen nachgeschaut, mit welchem BZ Du normal lebst. Wenn Du dich allerdings bei 4,8 mmol/l schon komisch fühlst, nehme ich an, dass Du wohl eher den Bereich von 6-10 bevorzugst. Vielleicht doch mal ein Grund für ein ernsteres Gespräch mit Deinem Diabetologen?

    Ein kleiner Trost: Wenn Du als einzige Zucker-Medi Metfin nimmst, wirst Du damit mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nur dann unter 3 kommen können, wenn Du in den ersten 2 Stunden nach der Einnahme nicht nur nichts isst, sondern auch noch körperlich arbeitest.

    Bisdann, Jürgen

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    • Re: Merkwürdiges Erlebnis


      Hallo Kiwi,

      solange du nur Metformin oder Metfin nimmst, kannst du keine Hypo bekommen, die dich umwirft. Vergiss mal die ganzen Schauermärchen, die du darüber gehört hast.

      Du kannst dir auch den O-Saft, den Traubenzucker und die Alarmierung der Kollegen sparen. Eine gefährliche Hypo kannst du wirklich nur mit Insulin oder mit Sulfonylharnstoffen bekommen. Mit Metformin geht das nicht.

      Beste Grüße, Rainer

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      • Re: Merkwürdiges Erlebnis


        hallo kiwi,
        ob dein bz tiefer gesunken wäre oder nicht. wissen wir nicht(meine glaskugel ist trübe ;- ))).
        wobei ich bei rund 90=4,8 noch nie gegengesteuert habe, da ich gerne unter 80 vor dem spritzen bin, dann ist der sea kürzer.
        und ich habe es wirklich ausprobiert, <70=3,9 merke ich etwas. und "da" ist noch dicke zeit ein
        brot zu essen. <60=3,3 tinke ich ein glas cola=2be. <50=2,8 wirds komisch, da wird erst ein glas cola=2be+1 tz=0,5 be genommen und erst anschließend gemessen. dann ruhig in die ecke setzen-- "nicht" hektisch rumrenen, dann sinkt der bz noch bis ca 40=2,2 und nach 30 minuten ist er wieder am steigen. und da fällt man nicht um. umfallen kommt meist mit einem sehr schnellen abfall, da mißt man auch nicht mehr. (alle werte hemocue werte also echte werte)
        daher so schnell fällt man nicht vom hocker.
        alles zwischen 3,9 und 6 sind gute werte.
        grüße in die kälte, auch hier ist der sommer noch fern.
        mfg. klaus

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        • Re: Merkwürdiges Erlebnis


          Hallo Kiwi,

          in wie weit der BZ abfällt und sich verhält bei Metfin kann ich nicht beurteilen, da ich "Insuliner" bin.

          Jedoch kann ich Deine Angstgefühle bei Deinem Erlebnis sehr gut nachvollziehen und nur aus meiner eigenen Erfahrung heraus sagen, dass man schnell in Panik verfallen kann, wenn der "blöde" BZ nicht ansteigt, obwohl man gerade BEs geschaufelt hat.
          Ich habe oft in der gleichen Situation gesteckt, wie Du, Ausgangswert um 5,0mmol/dl, nach einer halben Stunde ca.3,0.Nach 2BE Saft sage und schreibe 1,8 !!!! Der "Scheintod" sass im Hinterkopf, Panik, Schweißausbrüche und auf allen Vieren krauchend in die Küche, nochmal 3 BE Saft und liegen geblieben. Nach einer halben Stunde wieder aufgestanden, gemessen:
          2,5 ! Juchu, es ging wieder aufwärts. Endprodukt nach 1,5 Stunden: 18mmol!!! Logisch!

          Soviel zu meiner persönlichen Erfahrung.
          Ansonsten kann ich mich dem speziellen Rat von Klaus anschließen; Niemals in Panik verfallen und in der Ecke bleiben, in der man sich gerade befindet, egal was andere Leute sagen oder denken. Schief Angucken oder gar Lästern tun nur Nichtdiabetiker, die keine Ahnung haben.

          Dir Alles Gute
          Rolle

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          • Re: Merkwürdiges Erlebnis


            Moin Rolle,

            Deine Schreibe ist gut gemeint. Aber Metfin behindert nur die beim Typ2 übersteuerte Mehrausgabe von Glykogen=Zucker aus der Leber. Ohne diese Mehrausgabe hätte Kiwi einen ganz gesunden Nüchtern-BZ vor den Mahlzeiten von 3-4,5 mmol/l. Und weiter kann der BZ mit dem Mittel auch nur dann sinken, wenn man sich längere Zeit körperlich anstrengt und nichts isst und dann auf die Zuckerausgabe aus der Leber besonders angewiesen ist.

            Noch einmal ausdrücklich: Metfin senkt den BZ nicht, sondern behindert nur das Hochhalten, wenn er fehlgesteuert hochgehalten wird!
            Und auch wenn das für einen Insuliner gefährlich aussieht, aber ohne aktive BZ-Senker ist man bei 3 mmol/l Lichtjahre von der Möglichkeit entfernt, auf 1,8 abzusinken!

            Bisdann, Jürgen

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            • Re: Merkwürdiges Erlebnis


              Hi Jürgen,

              deshalb habe ich ja auch ausschließlich meine Erfahrung mit Insulin geschildert.
              Es ging mir nur darum, allein das Verständins der Angst zu erklären(meinerseits).

              Habe im ersten Satz ja gesagt, dass ich von der Wirkweise des Metformins überhaupt keine Ahnung habe, da mich die Medikamente der Typ 2er nie richtig interessiert haben.

              Erst hier, im Forum, lerne ich viel mehr darüber. Deshalb halte ich mich auch sehr dezent zurück, was die Diskussionen der Typ 2er betrifft, die Probleme mit der Medikation haben.

              Seit dem ich hier "ansässig" bin, verfolge ich aber jeden Beitrag mit Interesse, obwohl es mich persönlich selten betrifft.

              Danke und Gruß
              Rolle

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              • Re: Merkwürdiges Erlebnis


                bitte nur mal ausprobieren,
                eine dose cola, hat 0,3 l , daher 3 be, das hilft dabei daß man nicht "egal" frißt und trinkt. - ist mir genau wie jedem anderen insuliner passiert,(und ich habe mich 1. hinterher geärgert, 2. nach einer hypo hab jedenfals ich etwas hemmungen korrektur zu spritzen.)
                die anderen vorteile - dose/haltbar - kein schraubverschluß - mit stohalm=gut bei hypo-
                und es wirkt bei mir schneller und zuverlässiger als tz den ich nicht mag, und bleibt drin.
                - nur ein tipp kann bei anderen anders sein -
                mfg. klaus

                Kommentar


                • Re: Merkwürdiges Erlebnis


                  Hallo Klaus,

                  kenne von vielen Diabetikern, die Cola trinken bei Hypo, dass sie wirklich schnell hilft, jedoch zuviel Kohlensäure hat. Da hilft (jedenfalls bei mir) auch kein Strohhalm. Ich selbst vertrage Cola gar nicht, weil sie bei mir total "durchhaut".

                  Ich habe die Erfahrung mit Mulitvitaminsaft, 0,5l(Aldi), der hat gut 5 BE, dadurch verfalle ich Gott sei Dank nicht in den bekannten "Fresswahn". Und habe die Sicherheit, dass ich nicht aus den Latschen kippe.

                  Auch ich nehme nie TZ, schmeckt nach Seife o.a.Chemie(pers. Meinung).
                  Eine Korrektur nach ner Hypo sollte man sowieso nicht wagen, dass ist bei vielen schon ins Bein gegangen. Der Tag ist sowieso versaut, also beginne ich erst ganz vorsichtig nach 2 Stunden.

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                  • Re: Merkwürdiges Erlebnis


                    Moin Rolle,

                    nur mal für den Überblick: Die meisten von uns sind nun mal werdende und schon ernannte Typ2, die meisten davon auf Medis, die den BZ nicht senken, dann die mit den oralen BZ-Senkern und dann die Insuliner - etwa so viele wie Typ1.

                    AAAber von Anfang an wird ALLEN die Angst vor der Hypo eingehämmert. Einfaches persönliches Besipiel: In meiner Tabletter-Zeit musste ich morgens nüchtern und ausdrücklich mit den letzten Tabletten am Vortag im kranken Haus für die Aufnahme zu ner OP antreten. Also definitiv nicht BZ-senkendes in meinem Umlauf. Kaum hatte ich nach dem Eingangs-Checkup meinen Zimmernachbarn kennen gelernt, als ne Schwester mit hängender Zunge und nem Joghurt auftauchte: Ich müsste sofort was essen, hätte der Doktor gesagt. Und auf meine Nachfrage: Der Zucker wär ganz niedrig, nur 90!

                    Ich hab das damals für nen Witz gehalten. Aber ich hab seitdem viele 2er kennen gelernt, die zu manchen Tageszeiten, wenn keine iherer Medikationen mehr wirken kann, auf Geheiß ihrer Ärzte gegen ihre eigene Insulinproduktion anfressen, mit der ihr BZ noch auf "hypoverdächtige" 80-90 absinken würde. Aber sie sollen ausdrücklich sicher über 100 mg/dl bleiben. Und damit haben wir ein schönes Paradebeispiel für therapeutische Insulinmast ;-)

                    Bisdann, Jürgen

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                    • Re: Merkwürdiges Erlebnis


                      Tja Jürgen,

                      von Deinem Paradebeispiel aus dem Krankenhaus kann leider auch ich das selbe Lied singen. Deshalb habe ich bei meiner letzten OP darauf bestanden, meinen BZ komplett selbst zu "übernehmen", weil auch ich bei Werten um die 90 zum Essen verdonnert wurde.
                      Ich durfte sogar meine Pumpe im OP dranlassen, obwohl die Ärzte das gar nicht so gern sehen(Infektionsrisiko).

                      Ich kenn einige Typ 2er, die genauso "eingestellt" werden, wie Du in Deinem letzten Abschnitt erklärst.
                      Ich vermute mal, dass liegt daran, in der "Beginnphase" die Neudiabetiker nicht zu verunsichern. Ich meine wegen der möglichen Hypos.
                      Ich gehe mal davon aus, dass jeder, der sich mit seinem Diabetes eingefuchst hat, später schon weiß, dass Werte um 90 kein Grund zur Zusatz-BE sind.
                      Vielleicht irre ich mich da auch, es sind nur Erfahrungen aus meinem letzten diab.KH-Aufenthalt.

                      LG Rolle

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                      • Re: Merkwürdiges Erlebnis


                        Es handelt sich bei dem „Merkwürdigen Erlebnis“ offenbar um eine unangenehme, jedoch nur gefühlte Hypoglykämie. Eine definierte Hypo beginnt bei Werten unter 2,8 mmol/l.

                        Der Wirkstoff Metformin zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass er bei Monobehandlung
                        kaum zu wirklichen Unterzuckerungen führen kann.
                        Ausnahme: In Verbindung mit Alkohol.

                        Metformin bewirkt u.a. einen verzögerten Blutzuckeranstieg, da es die normale Absorption von KH im Darm hemmt. Möglicherweise ist auch eine verzögerte Magenentleerung die Ursache.

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                        • Re: Merkwürdiges Erlebnis


                          Danke Euch allen für die sehr rege eintreffenden Antworten.

                          Ich möchte dazu noch sagen:
                          Ich nehme nicht nur Metfin (Metformin), sondern morgens auch Diamicron.
                          Ich trinke keinen Alkohol. Mag ich einfach nicht. Daran lags nicht.
                          Und:
                          Es ist tatsächlich leider so, dass ich unter 5.00 mmol diese Anzeichen einer Unterzuckerung fühle: Zittern, schwache Beine, Herzrasen. Mein Doc hat mir bestätigt, dass dies keine wirklichen Hypos sind, aber mein Blutzuckergehalt so hoch ist, dass mein Körper schon ab unter 5.00 mmol reagiert. Meine normalen BZ-Werte sind morgens nüchtern um die 8.00 mmol, abends nach einem "normalen" Essen kann er bis zu 16 mmol steigen, derzeit sind meine Werte sehr schlecht. Mache auch viel zu wenig Sport. Im März habe ich den nächsten Diabetes-Doc-Termin und denke, so langsam wird er tatsächlich auf eine Umstellung auf Insulin kommen.

                          Ich bin froh um Eure Tipps, denn als noch relativ neue Diabetikerin kenne ich natürlich das Unterzuckerungsgefühl (auch wenns noch kein Hypo ist) und die regelrechte Fressorgie, die sich dann aufdrängt. Manchmal verfluche ich diesen ganzen Scheiss schon sehr... Gestern war "manchmal".

                          Danke, dass ich mich hier so getragen fühlen darf - ich verabschiede mich nun eine Woche, bei uns ist Fasching - und ich bin nicht online. Aber hoffentlich vernünftig beim Essen :-))) Alles Gute für Euch, Kiwi

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                          • Re: Merkwürdiges Erlebnis


                            Hallo Kiwi,

                            es ist schon mal gut, dass du deine Werte misst und deshalb weißt, wie hoch dein BZ nach den Mahlzeiten ansteigt. Jetzt musst du „nur noch“ etwas gegen die hohen BZ-Spitzen tun. Ich drücke dir die Daumen, dass dein DiaDoc dir Insulin verschreibt und du eine ordentliche Schulung dazu bekommst. Unterdessen solltest du schon mal deine Futterauswahl etwas unter die Lupe nehmen und die KH-Bomben wie Kartoffeln, Nudeln, Reis und Brötchen etwas reduzieren. Du kannst ja messen und ausprobieren, wo dein BZ nach den Mahlzeiten mit bzw. ohne diese Sachen landet. Du kannst auch testen, wie sich Bewegung nach dem Essen auf den BZ auswirkt. Vielleicht hilft schon ein kleiner Spaziergang.

                            Deine Zielwerte sollten sehr viel niedriger liegen, optimal wären 7,8-6,7-5,6 mmol/l nach 1-2-3h. Bis dahin wirst du wohl noch viel Arbeit, etliche falsche Hypos und mit dem Insulin dann vielleicht auch ein paar echte Hypos auf dich nehmen müssen. Aber das alles lohnt sich - es ist nicht der Diabetes, der für Folgeerkrankungen verantwortlich ist, ist sind einzig und allein die hohen BZ-Werte.

                            Alles Gute, Rainer

                            Kommentar


                            • Re: Merkwürdiges Erlebnis


                              Hallo liebe Kiwi-Maus, ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen. Sorry, falls es schon Jemand gefragt hatte. Woraus bestand denn die Mahlzeit genau, nach der dein BZ so gesunken ist?
                              Weil Essen ist ja nicht gleich Essen, was die KH angeht.

                              ich wünsch dir viel Spaß beim Fasching Feiern!

                              Kommentar


                              • Re: Merkwürdiges Erlebnis


                                Kiwi_CH schrieb:
                                -------------------------------------------------------
                                >Ich instruierte meine
                                > Kollegin natürlich, sollte ich umkippen,
                                > Traubernzucker in den Mund. Abwarten. Sonst
                                > Rettungsdienst alarmieren.

                                So sollte man es _nicht_ machen. Das einzige was ein Außenstehender dir in einem solchen Fall gefahrlos verabreichen könnte wäre eine Glukagon-Spritze. (Aber auch dann sollte man trotzdem den Rettungsdienst alarmieren).

                                Einem Bewußtlosen darf man rein gar nichts einflössen, weil bei dem auch der Schluckreflex vermindert bis ganz aufgehoben ist. Das ganze könnte sonst in die Lunge gelangen und zu einer Aspirationspneumonie führen.

                                Auch dieses "Traubenzucker in die Wangentasche einlegen" ist ein Ammenmärchen. Wenn man einen Fremdkörper im Mund hat steigert das die Speichelproduktion. (Kann ja jeder mal selbst ausprobieren, funktioniert auch wenn man noch bei Bewußtsein ist).
                                Und auch der Speichel soll nicht in die Lunge fließen können.

                                Also wenn ein Diabetiker bewußtlos wird:
                                1. Stabile Seitenlage, insbesondere Atemwege freimachen-/halten
                                2. Sofort die Rettung alarmieren
                                3. Dabei bleiben und Vitalzeichen sichern (Atmung und Puls/Herzschlag)
                                4. Falls vorhanden Glukagon spritzen. (Ist in den wenigsten Fällen verfügbar

                                Viele Grüße
                                Jörg

                                Kommentar


                                • Re: Merkwürdiges Erlebnis


                                  Hallo zusammen,

                                  als Azubine im Rettungsdienst kann ich Jörg nur 100% beipflichten, dass das geben von TZ bei BEWUSSTLOSEN Diabetikern absolut keine gute Idee ist. Im schlimmsten Fall kann das ganze Stück beim einatmen in die Lunge geraten und die Atemwege verlegen (auch unter Bolusgeschehen bekannt).

                                  Falls es jemand interessiert was passiert wenn der Rettungsdienst kommt (nur ein kleiner Auschnitt): Neben dem prüfen von Bewusstsein, Atmung, Puls wird der Blutdruck (u.a.) und auch noch mal der BZ gemessen. (Hintergrund: Die Geräte im Rettungsdienst werden fast täglich überprüft und so können wir sicher sein,dass unsere Ergebnisse zuverlässig sind)
                                  Wird ein niedriger Blutzucker festgestellt, wird spätestens dann eine Venenverweilkanüle (Viggo, "Nadel im Arm") gelegt. Über den Zugang wird dann Glukose gespiritzt.
                                  So weit in KÜRZE....

                                  Gruß Rüdiga

                                  Kommentar


                                  • Re: Merkwürdiges Erlebnis


                                    Hallo Rüdiga,

                                    das ist sehr begrüßenswert, dass Ihr diese Erst-Maßnahmen bei einem Rettungseinsatz durchführt.

                                    Ich habe leider die Negativ-Erfahrung machen müssen, dass bei meinen Rettungseinsätzen NIE der BZ kontrolliert wurde, TROTZ am Körper tragender Insulinpumpe und SICHTBAREN Diabetes-Notfall-Ausweises!!!
                                    Und das tatsächlich bei ALLEN Einsätzen, und das waren leider nicht wenige.

                                    Statt dessen wurde mir über einen IV-Zugang Antiepileptika verabreicht.
                                    Und so mußte mein Körper sich mühsam SELBST aus der Hypo befreien, was natürlich eine Weile gedauert hat. Meine Gehirnzellen haben sich "dem entsprechend bedankt"!

                                    Kommentar


                                    • Re: Merkwürdiges Erlebnis


                                      Jeder macht fehler in seinem Job, aber es gibt fehler die dürfen nicht passieren, passieren aber trotzdem.
                                      Mehr sag ich dazu nicht!

                                      Kommentar

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