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Gewichtsverlust durch Depressionen?

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  • Gewichtsverlust durch Depressionen?

    Hallo,

    ich bin 18 Jahre alt und habe eine Posttraumatische Belastungsstörung, Panikattacken und (im Moment wieder einmal) eine schwere depressive Episode.

    Ich gehe seit 2015 zur Therapie und hab auch ein echt gutes Verhältnis zu meiner Thera. Im September 2017 war ich sehr sehr depressiv und hab eigentlich kein Sinn mehr in meinem leben gesehen. Da ich seit ca. einem Jahr alleine wohne und mich um mich selbst kümmern muss, hat das als erstes darunter gelitten. Mein Körper war nur noch ein Gegenstand für mich, der zu funktionieren hatte. Zu der Zeit hatte ich meinen 450€ Job (12h), Schule (ca. 32h) und Feuerwehr Grundausbildung (über 15h). Ich habe mich von Instant gerichten (5-Min Terrinen) und Erdnüssen ernährt, ca. 5h geschlafen und einmal in der Woche gab's einen Leberkäsweck bei der Feuerwehr. So hab ich in 3 Wochen, dank der zusätzlichen körperlichen Anstrengung, ca 7 Kilo an Gewicht verloren und wog noch 50kg bei 165cm.

    Das war grad noch ok, ist mir auch erst aufgefallen, als man mir sagte ich hätte abgenommen. War mir in dem Moment eher egal, ich fand es eher noch gut, denn es war etwas dass mir sinn gegeben hat. Abnehmen. Meinen Körper langsam und kontrolliert zu Grunde gehen lassen. Etwas das mir kontrolle gab. Mein aussehen war mir egal. Die Zahl auf der Waage zählte. So fing es an, dass ich es bewusst tat, ich nahm immer wieder etwas zu, dann wieder etwas ab. An meinem 18 (1. Dezember) hab ich extra noch wenig gegessen und gehungert, sodass sich die Zahl ja nicht ändert.

    Im Oktober davor bin ich mit meinem Freund zusammen gekommen, was mich dazu brachte mein Handeln zu überdenken und da es mir in der Zwischenzeit durch Antidepressiva und meiner Therapeutin besser ging, entschied ich mich: Ich nehme zu, ist doch unnötig was ich hier mache. Gesagt, getan. Über Weihnachten nahm ich zu und wog dann wieder 52kg, ideal in meinen Augen.

    Dabei blieb es jedoch nicht, nach Silvester (obwohl ich dank versch. Feiern und Besuch mehr gegessen hatte), wog ich wiedr 49kg. Seitdem ging es teilweise runter bis auf 46kg dann wieder 50kg dann wieder 47,4kg etc.

    Dabei esse ich meiner Meinung nach nicht weniger, als ich brauch (bis auf Tage an denen es mir ganz dreckig geht, da bekomm ich nicht viel runter)

    Wichtig ist auch: Ich habe keine Schilddrüßenüberfunktion o.ä. mein Blut wurde mehrmals getestet, da ist nichts. Wäre ja ok, wenn es mir dabei gut ginge, aber mir fehlt soviel Energie... Habt ihr eine Idee woran das liegt? Kann das rein durch meine Psyche kommen? So als würde mein Körper aufgeben? Weil ich tu es bald auch, wenn sich nicht wenigstens dieses Problem lösen lässt.
    Gestern lag mein Gewicht abends, mit Klamotten bei 48,2kg....

    LG

    Line112


  • Re: Gewichtsverlust durch Depressionen?

    Hi,
    man nimmt nicht nur durch weniger Essen und Bewegung ab, sondern auch durch Stress und Depressionen sind Stress.
    Das Gehirn verbraucht sehr viel Energie, genauso wie innere Unruhe.
    Dein Körper gibt auch nicht auf, gerade deshalb kann es sein dass der Energieverbrauch gestiegen ist, gerade weil er gegen die Depression ankämpft.
    Der Bedarf errechnet sich nicht rein nach körperlichen Aktivitäten und Körpergröße, was im Gehirn und mit der Psyche los ist spielt auch eine große Rolle, ist nur nicht so richtig zu berechnen.

    Du solltest dich vielleicht nur noch einmal die Woche wiegen, das Thema Gewicht ansonsten aus deinen Gedanken verbannen und dich ausgewogen ernähren.
    Pass aber auf dass das Thema essen nicht zu viel Raum in deinen Gedanken einnimmt, du scheinst zum Extremen zu neigen, zur Kontrolle und auch das verbraucht Kalorien.
    Kümmere dich um die Ernährung wenn die Zeit dafür ist, aber nicht dazwischen, was mit einem Essensplan sicher gut klappen könnte, so ist alles geregelt ohne dass du dir zwischendurch (außer beim Einkaufen) einen Kopf darüber machen müsstest.
    Versuche dein Denken von dem beherrschenden Thema zu befreien und dabei hilft es wenn auch das Thema Essen geregelt ist und automatisch läuft, ohne dass du das durch häufiges Wiegen kontrollierst.

    Aussagekräftig ist häufiges Wiegen ohnehin nicht, da Schwankungen von ein bis zwei Kilo normal sind, einmal wöchentlich immer zur selben Zeit gibt ein wesentlich besseres Bild über mögliche Gewichtsverluste.

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    • Re: Gewichtsverlust durch Depressionen?

      Hallo,
      danke schonmal für die Antwort.
      Ich wiege mich gar nicht so oft wie es jetzt vielleicht scheint. Ich kann mich nur bei meinen Eltern wiegen, dass ist ca. 1-2 mal die Woche.
      Essensplan funktioniert nicht und mein Hausarzt möchte, dass ich mich alle 3 Tage wiege, was ich aber nicht tun werde, da ich weiß das egal in welche Richtung es geht die sich verändernde Zahl mir sonst Angst macht.
      Mir ist allerdings bei einem Gespräch mit meinem Freund vorhin klar geworden, dass ich scheinbar nicht so normal esse, wie ich denke. Ich lehne oft ab wenn mir jemand was anbietet, das war mir vorher nicht so bewusst. Außerdem esse ich meinen Teller scheinbar nie ganz leer, das liegt aber daran, dass mir unglaublich schnell schlecht wird... Das war schon immer ein Problemchen...

      Naja, wird schon irgendwie werden...Was ist denn möglichst klein, im Verhältnis zu den kcal? Vielleicht kann ich mich damit austricksen, wenn was klein/wenig ist, esse ich es generell lieber.

      LG

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      • Re: Gewichtsverlust durch Depressionen?

        Naja, Kalorien sind nicht alles, gute Energien brauch der Mensch.;-)

        Wenn du dir abends Brote machst, mit Käse oder so, dann könntest du sie in kleine Häppchen schneiden, mach aus deinem ganz normalen essen Snacks.
        Es gibt auch löslichen Hafer, zwischendurch immer mal ein Gässchen in Milch aufgelöst, oder zum Frühstück falls du da auch Probleme hast.
        Obst kannst du auch in mundgerechte Größen scheiden und immer was da stehen haben, dann greift man immer mal zu wenn es sowieso da steht.
        Mittagessen kannst du auf zweimal verteilen, kleinere Portion die du dann aufessen kannst und vielleicht nachmittags den Rest nochmal aufwärmen.

        Die meisten Menschen nehmen zu weil immer was verfügbar ist das zwischendurch rein geschoben wird, du kannst dir also ganz bewusst kleine Portionen und Häppchen zurecht machen um dann nebenbei zuzugreifen, aber versuche dabei auf die gesunden Dinge zurückzugreifen.
        Auch Gemüse, Paprika, Rettich, Gurkensticks und Co. geben Energie, wenns zu dröge ist einen Dip dazu machen.

        Ich glaube es würde dir mehr helfen relativ leichte Sachen, zumindest gefühlt, zwischendurch zu Essen, als eine kleine Kalorienbombe, die dir dann auch irgendwo nachhängt.

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        • Re: Gewichtsverlust durch Depressionen?

          Ja vielleicht... Das dumme ist, ich hab seit 2 Jahren Ernährungslehre in der Schule und weiß das Alles eigentlich. Anderen kann ich auch Ratschläge geben, nur bei mir selbst klappt die Umsetzung nicht....

          Kommentar


          • Re: Gewichtsverlust durch Depressionen?

            Versuch dich einfach mal dran zu machen, stoisch.;-)

            Es ist ja auch wichtig dass dir essen wieder Spaß macht, deshalb kleine Portionen und Häppchen und auch viel gesundes.
            Wenn du anfängst kleine Sachen mit viel Kalorien zu Essen, dann bekommst du irgendwann gar nichts mehr runter weil es bäh ist.;-)

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            • Re: Gewichtsverlust durch Depressionen?

              "Naja, wird schon irgendwie werden..."

              Wie sieht es denn mit sportlicher Bewegung aus?

              Muskelaufbau ist nicht nur für das Körpergewicht und den Körper generell, sondern auch für die Psyche enorm wichtig.

              Viele Botenstoffe u.a. die Myokine haben einen großen Einfluss auf Stabilität und Wohlbefinden.
              Es gibt schon Therapien, bei denen nur körperliches Training (mit dem Schwerpunkt Waldlauf) durchgeführt wird. Selbst mittelschwere Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen bessern sich rascher und nachhaltiger als mit der klassischen medikamentösen Behandlung.

              Das Problem - das gilt vermutlich auch bei Ihnen - ist meist die Motivation.

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              • Re: Gewichtsverlust durch Depressionen?

                Wie du das schreibst, klingt das oft nach "ich weiß was ich besser machen könnte, schaffe es jedoch nicht umzusetzen". Wie bereits Dr. Riecke sagte, könnte die "mangelnde" Motivation oder das Durchhaltevermögen das Problem sein.

                Du hattest geschrieben, dass dich dein Freund auf dein Ess-Verhalten aufmerksam gemacht hat. Wie wäre es denn, wenn du dir zusammen mit deinem Freund ein Konzept, einen Plan (Sport- und Ernährungsplan) erstellst, den ihr dann beide umsetzt. So habt ihr ständige gegenseitige "Kontrolle" und zu zweit macht so etwas oft mehr Spaß als alleine

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