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Bekomme die Ängste nicht in den Griff!!

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  • Bekomme die Ängste nicht in den Griff!!

    Bin im Moment sehr ratlos,wie kann ich meinem Mann helfen.Oft half ja, wenn ich ihn in den Arm nahm und beruhigend auf ihn eingeredet habe.Jetzt sind die Ängste so schlimm,dass alle Zuwendungen nichts mehr bringen.Er hat Todesängste,will zur Polizei!Er bekommt dann Herzrasen und hat einen total ängstlichen Gesichtsausdruck.
    Nach Rücksprache mit dem Neurologen soll ich ihm morgens und abends1/2 Tabl. Bromazanil 6mg.geben.Um meinem Mann die Qualen zu ersparen ,habe ich ihm die verordnete Menge gegeben.Bin aber sehr unglücklich,da ich sehe wie er davon "abgeschossen" ist. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll.Bitte Herrn Dr. Spruth um Rat! Kondor


  • Re: Bekomme die Ängste nicht in den Griff!!


    Hallo Kondor,

    das tut mir sehr leid, ich kenne diese Zustände von meiner Mutter.
    Bromazanil gehört soweit ich weiß zu den Benzodiazepinen und die sind bei Demenzkranken quasi kontraindiziert, weil sie eben das Krankheitsbild verschlechtern, Besser sind da Neuroleptika. Ihr Mann sollte von einem Facharzt untersucht und gegebenenfalls in einer spezialisierten Klinik mit den richtigen Medikamenten eingestellt werden.

    Viel Kraft wünscht Andrea

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    • Re: Bekomme die Ängste nicht in den Griff!!


      Hallo liebe Kondor,

      Sie hatten ja bereits im Februar geschrieben, dass Ihr Mann Bromazanil zusammen mit Risperdal und Melperon bekommt und dass er es gar nicht gut vertragen hat und Sie es deshalb abgesetzt haben. Warum dieser neue Versuch?
      Es empfieht sich übrigens, beim Arzt nicht allzuviel zu klagen, das verstärkt die Neigung Psychopharmaka zu verschreiben, "zum Wohl der leidenden Angehörigen".

      Gab und gibt es inzwischen die damals von Dr. Spruth angeregte antidepressive Therapie? http://forum2.onmeda.de/read.html?26...14#msg-1451314
      Sie scheint mir erfolgversprechender zu sein als ein sedierendes Mittel, dass zum einen die Ursache nicht behandelt, zum anderen eine erhebliche Sturzgefahr birgt und mit den sonstigen Nebenwirkungen und dem hohen Abhängigkeitspotential mehr Probleme bringt als es lösen kann und selbst wenn doch, ist es zur Dauereinnahme nicht geeignet.

      Ich weiß, dass es alles nicht so einfach ist und Depressionen sind ein großes Problem bei Demenz. Vor allem sie sind es, die Probleme bringen können: vermehrt Aggressionen, Affektstörungen, Schlafstörungen und Niedergeschlagenheit, Ängste, quälende Unruhe und über die Demenz hinausgehende eingeschränkten Sinneswahrnehmungen, kognitiven Beeinträchtigungen und Gedächtnisstörungen und und und.
      Depressionen können zu einer Pseudodemenz führen, die die eigentliche AlzheimerDemenz oder vaskuläre Demenz verstärkt, aber sie ist behandelbar und im Prinzip reversibel.
      Es lohnt sich also, sie so gut und effektiv es geht zu behandeln, auch zum Wohle der Pflegenden.
      Dazu gibt es ein ganzes Bündel von Maßnahmen, Neuroleptika und Sedativa würde ich allerdings nicht dazuzählen.

      Ein Antidepressivum könnte jedoch als Hilfsmittel um eine Wende der Stimmungslage herbeizuführen ganz wirkungsvoll sein, aber auch nicht als Dauergabe. Auch Johanniskraut ist als pflanzliches Antidepressivum wirksam und kann langfristig ohne Schaden genommen werden. Bitte aber immer mit dem Arzt besprechen.

      Das alleine hilft aber nicht. Noch wichtiger ist, zu versuchen, die depressionsverursachenden Umstände auszusortieren und die Zusammenhänge zu erkennen. Ob körperliche Faktorenen, seelische Ursachen, gehirnorganische Vorgänge oder der soziale Umgang - es ist meist die Summe einer Vielzahl von Einzelfaktoren, die eine Depression auslösen und in Gang halten, dadurch ergibt sich aber gleichzeitig auch eine Vielzahl von Möglichkeiten, helfend einzugreifen.
      Es führt zu weit alles zu erläutern, ich nenne nur mal ein paar körperliche Faktoren: ausreichend zu trinken ist absolut wichtig und auch guter Schlaf ohne chemische Schlafmittel um Verschlechterung zu verhindern, Schmerzen kann man behandeln und auf die richtige Ernährung achten, tägliche Bewegung (Spaziergang, Ballspiel, recken+strecken) an frischer Luft und Tageslicht wirkt gegen Unruhe, für guten Schlaf und bessere Gedächtnisleistung und gegen Niedergeschlagenheit.
      Hier zeigt sich schon die Widersinnigkeit von "abschießen" mit sedierenden Arzneimitteln, im Sessel vor sich hinsitzen verstärkt sowohl die Demenz, als auch die Depression und den körperlichen Verfall. Besserung ist dadurch nicht zu erwarten und nichtmedikamentöse Behandlung nahezu unmöglich gemacht

      Meine persönliche Erfahrung und Meinung ist, je mehr die Wachheit und Aufmerksamkeit erhalten und gefördert wird, umso mehr Sicherheit durch Struktur und Orientierung gegeben wird, desto besser wirkt eine nichtmedikamentöse Behandlung und umso weniger "Verhaltensauffälligkeiten" gibt es. So kann es trotz fortschreitender objektiver Verschlechterung der Krankheit doch zu positiver Entwicklung kommen - Lebensqualität und Zufriedenheit trotz der Krankheit und trotz aller zwangsläufig auftretenden Probleme eine befriedigende Pflegesituation für die Angehörigen.

      Die vorschnelle und dauerhafte Behandlung mit Psychopharmaka, deren mögliche Nebenwirkungen(zB Bewegungstörungen, Muskelzuckungen, quälende Sitzunruhe, Parkinsonoid, Schlafstörungen, epileptischen Anfälle, Erregungszustände usw) wieder gerne mit anderen Psychopharmaka bekämpft werden, ergibt schnell einen unübersehbaren Wust von Neben- und Wechselwirkungen, dadurch entstehen oftmals zusätzliche und unnötige Leiden, die mit der ursprünglichen Erkrankung nichts mehr zu tun haben. Wie oft wird dann gar nicht näher hingeschaut und alles mit "das ist die Krankheit" hingenommen oder ohne nähere Abklärung "jetzt auch noch Parkinson/Epilepsie/sonstwas" angenommen oder mit "bei uns ist alles viel schlimmer" gar nicht versucht aus dem Teufelskreis herauszukommen und über Jahre werden diese Mittel gegeben, dauerhafte Schäden eingeschlossen.

      Wie lernfähig und lernwillig sind wir Pflegenden?
      Welcher Weg der Behandlung eingeschlagen wird, liegt zu einem großen Teil bei uns Angehörigen. Welchen Arzt wählt man aus, wem schenkt man Glauben, wie gut ist man informiert?
      Wie beschreibt man dem Arzt die häusliche Situation und wie genau gibt man die Beobachtungen der Krankheitszustände und der Medikamentenwirkungen wieder, ohne durch übertriebene Schilderung die persönliche Besorgnis und Not auszudrücken, denn schnell wird dadurch von Wahn gesprochen und es handelt sich nur um demenzbedingte Verkennungen, die für uns zwar absurd, für den Demenzkranken aber durchaus plausibel und in sich logisch erklärt werden, das passiert ständig, da das Gedächtnis nicht mehr zuverlässig funktioniert. Genauso werden schnell Halluzinationen genannt, die doch oft Wahrnehmungsstörungen sind, die auch bei Gesunden gar nicht so selten vorkommen.
      Nichtmedikamentöse Behandlung wie Förderung der Sinneswahrnehmung, Hilfestellung, Erinnerungsarbeit, Vertrauen, Humor, demenzgerechte Kommunikation und geeignete Beschäftigung ist in dem Fall viel, viel hilfreicher als Risperdal. Doch wir verlangen ein "Mittel das hilft" - ? Oder wir nehmen hin, dass es in Heimen schon fast Routine ist, bedarfsmäßig und gesetzeswidrig zu sedieren, beklagen das, aber ändern es nicht, obwohl es das Recht (und die Pflicht) der Angehörigen ist.
      Psychopharmaka dürfen immer nur dann gegeben werden, wenn es nicht anders, besser geht und dann können sie ein Segen sein. Diese Fälle gibt es, die Unterscheidung ist nicht leicht, aber für den an Demenz Erkrankten existenziell wichtig.

      Alles Gute
      Jetti

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      • Re: Bekomme die Ängste nicht in den Griff!!


        Liebe Jetti,
        da sprechen Sie sicher vielen aus der Seele.
        Seit meine Mutter in der Demenz-WG wohnt und fast gar keine sedierenden Medikamente mehr bekommt geht es ihr viel besser. Zuvor war sie wirklich sehr sehr krank und wir dachten schon, dass sie sterben wird. Sie zeigte parkinsonähnliche Symphtome, dann war unfähig zu gehen und zu essen, brauchte einen Katheter usw.
        Wenn ich sie heute besuche, sieht man ihr an, wie zufrieden sie ist, auch wenn sie mich sicher nicht erkennt. Sie lächelt und sie versucht immer wieder sich mitzuteilen. Manchmal gelingt es ihr sogar. Sie kann selbständig essen, mitteilen, wenn sie zur Toilette muss und auch die Nächte sind viel besser geworden. Ihr tut die Normalität und der Umgang mit den geschulten liebevollen Pflegekräften sichtlich gut.
        Sicher gibt es manchmal auch schlechtere Tage, aber das Positive überwiegt.
        Aber sicher gibt es auch Fälle, wo Medikamente angebracht sind. Wenn jemand große Angst hat und das anders nicht in den Griff zu bekommen ist, ist das richtige Medikament sicher sehr hilfreich.
        Liebe Grüße
        Adelheid

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        • Re: Bekomme die Ängste nicht in den Griff!!


          Hallo Jetti,

          zu Deinem Beitrag kann ich nur sagen: Bravo! Ich stehe hinter jedem Wort. Interessant ist die Aussage:
          "Es empfieht sich übrigens, beim Arzt nicht allzuviel zu klagen, das verstärkt die Neigung Psychopharmaka zu verschreiben, "zum Wohl der leidenden Angehörigen". "

          Damit schafft man sich bei den meisten Angehörigen keine Freunde; jedoch ist etwas Wahres daran. Oft wird zu schnell beim Arzt vorgsprochen, wenn sich kleine Veränderungen im Verhalten des Erkrankten zeigen. Gerade jetzt in der Übergangszeit zum Herbst beobachte ich beispielsweise bei meiner Mutter Änderungen im Verhalten; so kann es zu Unruhezuständen und Schlafstörungen kommen. Wenn ich dann zum Arzt gehe und das schildere, wird er recht schnell so etwas wie Dipiperon oder Eunerpan verschreiben. Die Frage stellt sich wirklich, ob das so sein muß. Neben der Tatsache, daß in der dunklen, kalten Jahreszeit Licht- und Bewegungsmangel der Grund sein können, könnte man ja z.B. über den Einsatz pflanzlicher Mittel nachdenken, wie Du es ja auch vorschlägst.

          Ich denke: nicht immer steckt die Demenz hinter solchen Dingen (auch da wird zu pauschal geurteilt) und nicht immer sollte man zu chemischen Präparaten greifen. Sicher ist das eine Frage des Abwägens - natürlich geht es auch um das Wohl des Pflegenden, der womöglich um seine Nachtruhe gebracht wird. Aber ich denke, daß man in solchen Fällen zunächst einmal Ruhe bewahren und sich Alternativen überlegen sollte. Hilfreich ist dabei natürlich ein erfahrener, besonnener Arzt, der hier auch einmal praktische Tips geben kann anstatt Tabletten zu empfehlen.

          Liebe Grüße,
          Petra H.

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          • Re: Bekomme die Ängste nicht in den Griff!!


            Liebe Adelheid,
            wenn ich Ihre positiven Erfahrungen mit der WG lese, werde ich jedesmal ganz wehmütig, weil ich mir auch so viel von dem Umzug in "unsere" WG erhofft hatte. Leider läuft es dort absolut anders - keine Fachkräfte, nur sehr junge kurz angelernte Seiteneinsteiger, viele Beruhigungsmittel, auch da, wo ich es für absolut unnötig erachte. Zusätzlich eine Vereinnahmung der Angehörigen - man erwartet, dass man quasi täglich erscheint und mithilft beim Füttern und Getränke geben usw. und das bei einem verhältnismäßig hohen Zuzahlungspreis. Ich erwäge einen dritten Umzug - nur weiß ich noch nicht wohin. Auch habe ich inzwischen große Zweifel, ob es wirklich eine bessere Versorgung gibt. Meine Resignation ist groß.
            Gruß Leona

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            • Re: Bekomme die Ängste nicht in den Griff!!


              Liebe Leona,
              ich finde es immer ganz schrecklich wenn Sie über den Zustand Ihres Vaters und Ihre eigenen Empfindungen schreiben und es tut mir wirklich unheimlich leid, dass Sie sozusagen vom Regen in die Traufe gekommen sind. Ich glaube, wir haben wirklich unverschämtes Glück gehabt und eine Betreuung erwischt, die es offensichtlich normalerweise gar nicht gibt. Ich denke, es ist einfach so, dass eine Arbeit in einem solchen Bereich mehr als ein Job sein muss. Wenn Sie selbst ständig vor Ort sein müssen, können Sie Ihren Vater ja fast auch zu Hause pflegen lassen. Aber auch das hat so seine Tücken und ist nicht einfach zu organisieren, wie ich aus Erfahrung weiß.

              Der Preis, den Sie bezahlen ist ja auch noch deutlich höher als in einem Pflegeheim. Trotzdem - passen Sie gut auf, bevor Sie ein erneutes Mal umziehen. Es wäre ja wirklich schrecklich, wenn das dann wieder nichts wäre.

              Machen Sie doch mal was Schönes für sich, sonst gehen Sie noch daran zugrunde. Vielleicht findet sich ja jemand, z.B. von der Caritas oder aus der Nachbarschaftshilfe, der Ihnen den ein oder anderen Besuch mal abnehmen kann. Es gibt solche Hilfsangebote, die auch nicht viel kosten. Ich hatte eine Zeitlang auch meine Söhne ganz schön mit eingespannt, die das auch wirklich klaglos und umwerfend gut und liebevoll mit der Oma und zuvor auch mit meinem pflegebedürftigen Vater hingekriegt haben. Jetzt geht das leider nicht mehr, da die WG zu weit weg ist, um ohne Auto hinzugelangen.

              Ich wünsche Ihnen ein entspanntes Wochenende.

              Liebe Grüße von Adelheid

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              • Re: Bekomme die Ängste nicht in den Griff!!


                Hallo,

                auch ich stimme Jetti in ihren Ausführungen zu 100 % zu.

                Ein "Aber" muss ich jetzt jedoch anfügen. Bei jedem verläuft die Demenz anders, es gibt große Gemeinsamkeiten aber jeder hat sein individuelles Krankheitsbild. Bei meiner Mutter waren die Angstattacken extrem. Sie schrie vor Angst bis sie blau anlief und kaum noch Luft bekam. Sie brauchte eindeutig Hilfe, dazu noch die Halluzinationen, die offensichtlich diese Angstattacken auslösten. Man muss sich einmal in den Erkrankten hineinversetzen, in diese Wahnsinnsangst, die einem niemand nehmen kann und wenn sich die Angehörigen noch so viel Mühe geben, die Kranken wissen nicht, das sie sich die Angst "nur einbilden", für sie ist das die Realität . Das ist kein Zustand für den Erkrankten, Das wünscht man seinem ärgsten Feind nicht so leben zu müssen. Es gibt eben "Fälle" da ist ein Verzicht auf Psychopharmake eine Quälerei für den Patienten.

                Deshalb nocheinmal mein Fazit: Alles ausschöpfen was man an Möglichkeiten hat, Jetti und Petra taten das bereits ausführlich. Wenn das nicht hilft, dann ist der Einsatz von Psychopharmaka unumgänglich aber vom Facharzt oder einer Fachklinik.

                Ich wünsche allen Kraft und Mut für ihre Lieben.
                Andrea

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                • Re: Bekomme die Ängste nicht in den Griff!!


                  Sehr geehrte Kondor,

                  bei akuten Panikattacken können Benzodiazepine sinnvoll sein, ein Dauereinsatz oder eine sehr häufige Verwendung birgt aber neben den akuten Risiken und Nebenwirkungen noch die Gefahr der Gewöhnung in sich. Ich schrieb Ihnen hierzu, glaube ich, bereits. Abgesehen von nicht-medikamentösen Interventionen (auslösende Situationen vermeiden,...) könnte ein Therapieversuch erwogen werden, wie man ihn auch bei nicht-dementen Patienten mit einer Panik-Störung unternimmt, z.B. mit Citalopram oder Sertralin. Besprechen Sie dies einmal mit dem behandelnden Arzt.

                  Mit freundlichen Grüßen,

                  Spruth

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                  • Re: Bekomme die Ängste nicht in den Griff!!


                    Sehr geehrter Dr.Spruth,die Ängste sind bei meinem Mann keine Panikattacken,sondern ein Dauerzustand.Er wacht morgens auf und seine ersten Worte sind ,ich habe Angst! Ich versuche wirklich alles mir Mögliche, ihm diese Ängste zu nehmen,es gelingt mir leider nicht.Er steht vor mir und fleht mich an, ich soll ihm doch helfen.Er ist total angespannt und sagt dazu noch ständig das er stirbt ! Citalopram 20mg. bekommt er schon seit längerer Zeit.Durch die ständige Angst will er immer weg,zieht sich irgendwelche Sachen an und geht raus. Gestern waren wir beim Neurologen.Mein Mann zeigte das gleiche verkrampfte,ängstliche Bild.Er hielt die ganze Zeit meine Hände fest und sprach vom sterben!Es ist so schlimm! Er leidet und quält sich!Wie kann ich ihm ohne Lorazepam und ohne Melperon(haben Beides verschrieben bekommen) helfen? Ich bin im Moment ratlos und wirkich sehr traurig.Ich wäre ihnen für eine Antwort sehr dankbar. Mit freundlichen Grüßen Kondor

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                    • Re: Bekomme die Ängste nicht in den Griff!!


                      Hallo Kondor,

                      haben Sie es schon mal mit der Hälfte oder dreiviertel der 2 x 3 mg Tagesdosis Bromazanil probiert? 3 mg habe ich auch schon mal bei mir probiert, abends. Ich konnte komplizierte Sätze - lese vor dem Einschlafen - erst nach mehrmaligem Lesen verstehen und bin dann auch rasch ermüdet. Seither nehme ich - wenn überhaupt - nur gelegentlich 1,5 mg oder sogar nur 0,75 mg(diese kleinen Stäbchen lassen sich ja sogar vierteln). Mit 1,5 mg habe ich gute Erfahrungen gemacht (es war aber bei mir kein großes Angstproblem, was ich damit behandelte). Allerdings darf man diese Substanz möglichst nicht über Wochen täglich einnehmen wegen der Abhängigkeitsgefahr. Inwiefern man die Abhängigkeitsgefahr eingehen sollte weil weniger das langfristige Wohl als das Wohlfühlen des Patienten in Betracht fallen könnte, ist eine sehr komplizierte Frage, die ich nur für mich selber - wäre ich betroffen - beantworten könnte.

                      LG
                      Egon-Martin

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                      • Re: Bekomme die Ängste nicht in den Griff!!


                        Hallo kondor,
                        ich hatte Ihnen ja schon per PN geschrieben, aber möchte noch was zum Citalopram sagen. Mein Vater nahm dieses ja auch über 2-3 Jahre, bevor er dann einen psychotischen Schub bekam. Ich habe nicht das Gefühl, dass es ihm die Ängste komplett nahm, allerdings kann es schon einen mildernden Effekt gehabt haben. Aber auch hier sind die Nach- oder Nebenwirkungen bei EInnahme über einen langen Zeitraum zu bedenken z.B. Serotoninsyndrom, das vielleicht manchmal zu schnell von Ärzten abgewiegelt wird.
                        Fakt ist, dass es Ihrem Mann trotz der Medikamente die er bekommt nicht besser geht.
                        Ich kann Ihnen empfehlen über eine osteopathische Behandlung nachzudenken, aber müsste sehr weit ausholen um das zu erklären. Problem könnte sein, wie auch bei meinem Vater es war, als er in der totalen Anspannungsphase war, dass es schier nicht möglich ist diesen wahnsinnig vor Angst und evtl. Medikamentennebenwirkungen verspannten Kopf und Körper zu behandeln (vor allem bei Neuroleptika). Wenn man sich mit den Muskeln/Bindegeweben- und Wirbelblockaden auseinandersetzt und weiß wo Ängste entstehen, dann versteht man das Prinzip relativ einfach. Sie sollten sich nicht auf den Arm genommen fühlen, wenn ich jetzt einfach mal den Tipp gebe, zu versuchen Ihrem Mann als erstes evtl. ein wärmendes Kissen oder sogar China-Balsam auf den Nackenbereich zu tun. Natürlich öfter am Tag und über ein paar Tage. Physiotherapie bzw. Übungen könnten auch schon etwas bringen. Ist es derzeit möglich lange Spaziergänge zu machen, oder sogar Ballspiele? Etwas ins Schnaufen kommen ist wohl das Wundermittel.
                        Geantwortet auf meine Frage bzgl. Baldrian-Einnahme haben Sie leider nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass es derzeit nicht verabreicht wird? Versuchen Sie das nochmal über 2 Wochen. Das hier beschriebene kann Ihrem Mann nicht schaden und ich leg meine Hand ins Feuer dafür, dass Sie einen Effekt haben werden, vorausgesetzt es ist alles noch anwendbar.
                        Wieder kann ich Ihnen nur alles Gute wünschen
                        Flieder

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