Das Bild zeigt einen Magneten.
© Jupiterimages/iStockphoto

Magnetfeldtherapie

Von: Onmeda-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 09.02.2018 - 09:52 Uhr

Die Magnetfeldtherapie ist ein naturheilkundliches Verfahren zur Behandlung von Schmerzen und diversen Krankheiten. Die Therapie basiert auf der Annahme, dass magnetische Impulse tief in das Körpergewebe eindringen und dort positiv auf Entzündungen und Verletzungen wirken können.

Allgemeines

Magnetfelder lassen sich künstlich mithilfe von Strom erzeugen. Dazu leitet ein Apparat elektrische Energie aus einem Generator in eine Spule. Die bewegte Ladung des Stroms erzeugt ein magnetisches Feld. Ein solches Magnetfeld hat wiederum Einfluss auf die Atomkerne in seinem Wirkbereich – es führt vereinfacht gesagt dazu, dass sich die Atomkerne gleichmäßig ausrichten und drehen. Dieser Drehimpuls der Atomkerne wird auch Kernspin genannt.

Stört zum Beispiel ein kurzer hochfrequenter elektromagnetischer Impuls die gleichmäßige Kernspin-Bewegung innerhalb eines Magnetfelds, müssen sich die Atomkerne danach erneut gleichmäßig ausrichten. Dabei geben sie Wärme ab. Dieser Prozess läuft in verschiedenen Körpergeweben messbar unterschiedlich ab. Das macht sich ein wichtiges Diagnose-Verfahren zunutze – die Kernspintomographie (MRT).

Vertreter der Magnetfeldtherapie gehen davon aus, dass auch Entzündungen oder Verletzungen zu einer veränderten Ausrichtung der Teilchen führen – eine Magnetfeldbehandlung soll die Störungen normalisieren und so den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.

Die Wirksamkeit einer Magnetfeldtherapie ist noch nicht eindeutig belegt. Einige klinische Studien konnten zeigen, dass die Magnetfeldtherapie Schmerzen lindern kann – zum Beispiel bei

Außer zur Schmerzbehandlung wenden Therapeuten die Magnetfeldtherapie auch an, um das Immunsystem zu stärken, um Infekte und Allergien zu behandeln, die Knochen- und Knorpelstruktur zu verbessern, Wirbelsäulenerkrankungen zu behandeln, aber beispielsweise auch um Regelschmerzen und Störungen des Blutdrucks zu therapieren.

Durchführung

In der Regel umfasst eine Magnetfeldtherapie fünf bis zehn Behandlungen. Während der Magnetfeldtherapie sitzt oder liegt der Patient. Der Therapeut überträgt elektromagnetische Schwingungen mittels Magnetkissen, Spulen oder einer Matte auf die zu behandelnde Stelle des Körpers.

Die Dauer einer Behandlung hängt von den Krankheitssymptomen und der Magnetstärke ab. Während einer Therapiestunde passt der Therapeut die Magnetfrequenz und Feldstärke individuell an die Beschwerden an.

Anwendungsgebiete

Vertreter der Magnetfeldtherapie empfehlen dieses Verfahren insbesondere zur Behandlung von Entzündungen und Schmerzen sowie als unterstützende Therapie bei Wund- und Knochenverletzungen.

Weitere Anwendungsgebiete der Magnetfeldtherapie sind unter anderem:

Möglicherweise eignet sich die Magnetfeldtherapie auch zur Behandlung von Durchblutungsstörungen und Stoffwechselstörungen (z.B. bei Gicht und Diabetes mellitus). Auch Bronchitis, Asthma bronchiale, Schwindel und Tinnitus sollen laut Befürwortern auf eine Behandlung mit der Magnetfeldtherapie ansprechen.

Da die Wirkung dieser Behandlung wissenschaftlich nicht nachgewiesen ist, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für eine Magnetfeldtherapie nicht. Auch private Krankenkassen erstatten nur selten die Behandlungsgebühr.

Wirksamkeit

Die Wirksamkeit einer Magnetfeldtherapie ist nicht eindeutig belegt. Einige klinische Studien konnten aber bereits zeigen, dass die Magnetfeldtherapie Schmerzen lindern kann – zum Beispiel bei Arthrose, Regelbeschwerden, Poliomyelitis oder Diabetes-bedingten Nervenschädigungen (diabetische Neuropathie). Die Studienergebnisse reichen jedoch nicht aus, um die Wirksamkeit der Magnetfeldtherapie zu beweisen.

Manche Ärzte setzen die Magnetfeldtherapie als ergänzende Methode zur schulmedizinischen Behandlung ein. Es existieren jedoch viele frei verkäufliche Therapiegeräte auf dem Markt, deren Nutzen fraglich ist. Verstärken sich bei der Behandlung die Krankheitssymptome, sollten Therapeut und Patient die Therapie überdenken und gegebenenfalls abbrechen.

Risiken und Nebenwirkungen

Bei der Magnetfeldtherapie treten kaum Nebenwirkungen auf. Manche Patienten spüren ein leichtes Kribbeln.

Für Personen mit Elektroimplantaten, wie Herzschrittmachern, ist die Magnetfeldtherapie nicht geeignet: Das Magnetfeld kann die Steuerelektronik und dadurch die Funktion des Geräts stören. Schwangere sollten die Anwendung einer Magnetfeldtherapie mit einem Arzt absprechen.