Bromfenac

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 13.09.2011

Allgemeines

Örtlich angewendetes Bromfenac dient zur Behandlung von Augenentzündungen, wie sie bei Erwachsenen nach der Operation von grauem Star (Katarakt) auftreten. Bei diesen Operationen wird der Augapfel eröffnet, die getrübte Augenlinse entfernt und eine Kunstlinse eingesetzt.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Hemmung der Prostaglandin-Produktion
  • Unterbrechung der Entzündungsreaktion

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Bromfenac im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Bromfenac nicht verwendet werden?

Die Anwendung von Bromfenac verbietet sich bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere nicht-steroidale Antirheumatika. Auch Patienten, bei denen durch Acetylsalicylsäure oder andere Wirkstoffe mit hemmender Wirkung auf die Prostaglandin-Herstellung Asthmaanfälle, Nesselsucht oder ein allergischer Schnupfen hervorgerufen wurde, dürfen kein Bromfenac erhalten.

Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf Bromfenac verwendet werden bei
  • verstärkter Blutungsneigung oder bei Anwendung blutverdünnender Mittel wegen der Gefahr von Augenblutungen
  • Patienten mit komplizierten Augenoperationen, Nervenschäden an der Hornhaut, Schäden an der Hornhaut selbst, Zuckerkrankheit, Erkrankungen der Augenoberfläche, (beispielsweise trockenes Auge), rheumatischer Gelenksentzündung oder mit wiederholten chirurgischen Eingriffen am Auge innerhalb kurzer Zeit, weil diese möglicherweise ein erhöhtes Risiko für Hornhautschäden durch den Wirkstoff haben.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Eingenommene Hemmer der Prostaglandin-Produktion stören im allgemeinen die Entwicklung des kindlichen Herz-Kreislauf-Systems. Daher ist die örtliche Anwendung von Bromfenac im letzten Drittel der Schwangerschaft zu unterlassen und in der übrigen Zeit der Schwangerschaft nicht empfohlen, außer wenn der Arzt den Nutzen über das mögliche Risiko stellt.

Die allgemeine Wirkung örtlich angewendeten Bromfenacs ist bei stillenden Frauen vernachlässigbar. Auswirkungen auf gestillte Neugeborene/Säuglinge sind nicht zu erwarten, daher darf Bromfenac während der Stillzeit angewendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Bromfenac bei Kindern und Jugendlichen wurde nicht in Studien nachgewiesen. Diese Altersgruppe ist daher nicht mit dem Wirkstoff zu behandeln.

Welche Nebenwirkungen kann Bromfenac haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Bromfenac. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Verminderte Sehschärfe, Netzhautblutungen, Hornhautschäden, Hornhautabbau (leicht oder mittelschwer), Schwellung der Hornhaut, Flüssigkeitsansammlungen in der Netzhaut, Augenschmerzen, Augenlidblutung, Verschwommensehen, Lichtscheu, Augenlidschwellung, Augenabsonderung, Augenjucken, Augenreizung, Augenrötung, Bindehautrötung, störendes Gefühl am Auge, Augenbeschwerden, Nasenbluten, Husten, Nebenhöhlenausfluss, Gesichtsschwellung.

Seltene Nebenwirkungen:
Hornhautdurchbruch, Hornhautgeschwür, schwerer Hornhautabbau, Lederhautschäden, Flüssigkeitsansammlungen in der Hornhaut, Hornhautstörungen, Hornhautnarbe, Asthma.

Bei empfindlichen Patienten kann die örtliche Dauer-Anwendung nicht-steroidaler Antirheumatika zu Schäden an der Hornhaut führen. Bei Anzeichen einer Schädigung sollte die Behandlung sofort unterbrochen und der Augenarzt aufgesucht werden. Eine gleichzeitige Anwendung von örtlich verwendeten Glukokortikoiden kann das Risiko für Hornhautschäden noch erhöhen.

Die örtliche Anwendung von nicht-steroidalen Antirheumatika kann eine akute Augeninfektion überdecken und deren Erkennung durch den Arzt erschweren.

Welche Wechselwirkungen zeigt Bromfenac?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Bis heute sind keine Wechselwirkungen mit antibiotischen Augentropfen, die im Rahmen von Operationen angewendet wurden, bekannt.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Das Medikament kann vorübergehendes Verschwommensehen verursachen, das Autofahren oder das Bedienen von Maschinen gefährlich macht.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Bromfenac?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Bromfenac enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform

So wirkt Bromfenac

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Bromfenac. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen nicht-steroidale Antirheumatika, Entzündungshemmer, zu welcher der Wirkstoff Bromfenac gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Bromfenac

Örtlich angewendetes Bromfenac dient zur Behandlung von Augenentzündungen, wie sie bei Erwachsenen nach der Operation von grauem Star (Katarakt) auftreten. Bei diesen Operationen wird der Augapfel eröffnet, die getrübte Augenlinse entfernt und eine Kunstlinse eingesetzt.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Bromfenac sind vertiefende Informationen verfügbar:

    Wirkungsweise von Bromfenac

    Bromfenac gehört zur Wirkstoffgruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika. Seine entzündungshemmende Wirkung wird auf seine Fähigkeit zurückgeführt, bei Verletzungen oder Schädigungen von Gewebe die Bildung von Entzündungs-Hormonen wie den Prostaglandinen zu blockieren. Angriffspunkt für Bromfenac ist dabei das an der Prostaglandinherstellung beteiligte Enzym Cyclooxygenase 2 (COX-2).

    Bromfenac scheint besonders gut in das Augengewebe einzudringen. Im Labortest hemmt der Wirkstoff die Prostaglandin-Produktion in der Regenbogenhaut (Iris) und dem Halteapparat der Augenlinse (Ziliarkörper) besser als vergleichbare nicht-steroidale Antirheumatika wie Indometacin
    und Pranoprofen.

    Disclaimer:
    Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.