Trimipramin-CT 25 mg/ -100 mg Tabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 10.02.2016
Hersteller: CT-Arzneimittel GmbH
Wirkstoff: Trimipramin
Darreichnungsform: Tablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Trimipramin-CT 25 mg/ -100 mg Tabletten enthalten den Wirkstoff Trimipramin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Trimipramin-CT 25 mg/ -100 mg Tabletten.

Trimipramin ist ein Wirkstoff, der bei Depressionen mit Angststörungen, Schlafstörungen oder innerer Unruhe (Nervosität) eingesetzt wird. Daneben eignet sich Trimipramin auch zur Behandlung chronischer Schmerzen.

Im Rahmen eines Entzugsprogramms von Opioidabhängigen (wie im Falle von Morphium oder Heroin) wird Trimipramin für den sogenannten "warmen Entzug" angewendet.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Trimipramin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen tri- und tetrazyklische Antidepressiva, Antidepressiva, zu welcher der Wirkstoff Trimipramin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Depressionen, die vor allem durch Schlafstörungen, Angst, innere Unruhe gekennzeichnet sind

Dosierung

Soweit nicht anders verordnet, wird der Arzt die wirksame Dosis schrittweise herausfinden, beginnend mit 25 bis 50 Milligramm Trimipramin pro Tag und, falls erforderlich, anschließend langsam die Dosis steigern.
Bei mittelgradigen Depressionen beträgt die tägliche Dosis 100 bis 150 Milligramm Trimipramin täglich, in schweren Fällen 300 bis 400 Milligramm.

Die Einnahme kann sowohl über den Tag verteilt (morgens, mittags, abends) als auch als Einmaldosis am Abend erfolgen. Um den schlaffördernden Effekt von Trimipramin optimal nutzen zu können, sollte die Tagesdosis so aufgeteilt werden, dass die höhere Teildosis abends eingenommen wird. Der Arzt kann auch die Einnahme der gesamten Tagesdosis abends vor dem Schlafengehen verordnen.

Älteren und gebrechlichen Patienten, solchen mit Bluthochdruck, Blutdruckschwankungen oder Arteriosklerose wird der Arzt nur mäßige Dosierungen verordnen, die in größeren Abständen einzunehmen sind. Bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen wird die Dosis auf ihren Zustand abgestimmt.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • hochdisperses Siliciumdioxid
  • Magnesiumstearat
  • mikrokristalline Cellulose
  • vorverkleisterte Stärke

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Mundtrockenheit, Einschränkung des Tränenflusses, Müdigkeit, Benommenheit, Kopfschmerzen, Schwitzen, Schwindel, niedriger Blutdruck, Blutdruckregulationsstörungen, Verstopfung, Gewichtszunahme, Erhöhung der Leberwerte (Transaminasen)

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Unruhe, Schlafstörungen, Durstgefühl, Überempfindlichkeitsreaktionen (Hautausschläge, Blutgefäßentzündungen), Probleme beim Wasserlassen, sexuelle Funktionsstörungen

Seltene Nebenwirkungen:
Verwirrtheit, Kollaps, Darmverschluss, Blutbildveränderungen, Milchfluss, Leberfunktionsstörungen, Haarausfall, Gelbsucht, Ohrgeräusche (Tinnitus), Erniedrigung der Blutzuckerwerte, Gefühlsstörungen, Herzmuskelschwäche (Verschlimmerung), Herzrhythmusstörungen, Delirium, Brustbildung bei Männern

Sehr seltene oder vereinzelt auftretende Nebenwirkungen:
Lungenbläschenentzündung, Koordinationsstörungen (muskulär), Bewegungsstörungen (muskulär), allergische Hautreaktionen, Krampfanfälle (Epilepsie), Nervenstörungen, grüner Star, Manie

Besonderheiten:
Bei Auftreten allergischer Hautreaktionen oder Umschlagen der Depression in eine Manie muss Trimipramin sofort abgesetzt werden.

Wird die Therapie mit Trimipramin zu schnell beendet, kann es zu Entzugserscheinungen wie Unruhe, Schweißausbrüchen, Übelkeit und Erbrechen und Schlafstörungen kommen. Die Dosierung muss deshalb schrittweise verringert werden.

Wechselwirkungen

Trimapramin sollte nicht zusammen mit Antidepressiva aus der Gruppe der MAO-Hemmer angewendet werden, da sich die Wirkungen gegenseitig verstärken. Beim Wechsel der Wirkstoffe muss eine Pause von mindestens zwei Wochen eingehalten werden. Auch die stimmungssenkende Wirkung von Beruhigungsmitteln wie Benzodiazepinen sowie die dämpfende Wirkung von Alkohol kann durch Kombination mit Trimipramin verstärkt werden (Alkoholverzicht während der Behandlung).

Die folgenden Wirkstoffe werden bei gemeinsamer Anwendung mit Trimipramin in ihren Wirkungen und Nebenwirkungen verstärkt. Dazu gehören:
  • Neuroleptika (Mittel gegen Psychosen)
  • Mittel gegen die parkinsonsche Krankheit
  • H1-Antihistaminika (Mittel gegen Allergien)
  • Atropin
  • Sympathomimetika (Mittel, die das unbewusste Nervensystem beeinflussen).
Andererseits werden Clonidin und Guanethidin (Mittel gegen Bluthochdruck) und bestimmte Wirkstoffe gegen Herzrhythmusstörungen (Chinidin und Amiodaron) bei Kombination mit Trimipramin in ihrer Wirkung abgeschwächt.

Trimipramin wird in seiner Wirkung verstärkt, wenn es zusammen mit folgenden Wirkstoffen eingenommen wird:
  • Antidepressiva wie selektive
    Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (Fluoxetin)
  • Methylphenidat (Mittel gegen Überaktivität wie ADHS)
  • Neuroleptika
  • Disulfiram (Wirkstoff gegen Alkoholabhängigkeit)
  • Cimetidin (Magenmittel aus der Gruppe der H2-Rezeptorenblocker)
  • Alprazolam (Mittel aus der Gruppe der Benzodiazepine).
Dagegen können Barbiturate und das AntiepileptikaPhenytoin den Abbau von Trimipramin beschleunigen und damit dessen Wirkung abschwächen.

Gegenanzeigen

Trimipramin darf bei einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder gegen andere trizyklische Antidepressiva nicht angewendet werden.

Wegen der Gefahr der gegenseitigen Wirkungsverstärkung darf Trimipramin nicht zusammen mit Antidepressiva aus der Gruppe der MAO-Hemmer eingenommen werden. Beim Wechsel der beiden Wirkstoffe ist eine Pause von mindestens zwei Wochen einzuhalten.

Bei folgenden Erkrankungen ist die Behandlung mit Trimipramin nicht gestattet. Dazu gehören:
  • akute Vergiftungen durch Alkohol oder Psychopharmaka sowie ein akutes Delirium
  • Erregungsleitungsstörungen des Herzens
  • Augeninnendruckerhöhung (grüner Star) oder akutes Engwinkelglaukom
  • Blasenentleerungsstörungen mit Restharnbildung
  • schwere Verschlüsse oder Verengungen im Magen-Darm-Bereich
  • schwere Leberfunktionsstörungen wie Leberentzündungen
  • schwere Nierenfunktionsstörungen.
Nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko und nachfolgender engmaschiger Kontrolle durch den behandelnden Arzt darf Trimipramin angewendet werden, wenn folgende Erkrankungen vorliegen:
  • zerebrale Krampfbereitschaft (Epilepsie)
  • Psychosen sowie Schizophrenie und paranoide Wahnvorstellungen
  • Funktionsstörungen des Herzens wie Herzenge (Angina Pectoris), Herzrhythmusstörungen oder Herzschlagverlangsamung sowie ein jüngst erlittener Herzinfarkt
  • niedriger Blutdruck
  • erniedrigter Blutkaliumspiegel
  • schwere Störungen der Blutbildung
  • Prostatavergrößerung.
Auch die gemeinsame Anwendung von Trimipramin mit Wirkstoffen, die Herzrhythmusstörungen auslösen können oder eine Erniedrigung des Kaliumgehaltes im Blut bewirken, darf nur nach ärztlicher Rücksprache erfolgen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Trimipramin darf während Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingesetzt werden, da die Unbedenklichkeit einer Anwendung in dieser Zeit noch nicht nachgewiesen wurde.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Behandlung von Kindern unter 14 Jahren mit Trimipramin ist nicht erlaubt.

Warnhinweise

  • Das Medikament beeinträchtigt die Reaktionsfähigkeit so weit, dass Autofahren und das Führen von Maschinen gefährlich sind. Die gilt vor allem im Zusammenwirken mit Alkohol.
  • Während der Behandlung mit dem Wirkstoff sollten regelmäßig Blutdruck, Herzfunktion, Blutbild und die Leberwerte kontrolliert werden.
  • Die Beendigung der Behandlung mit dem Wirkstoff sollte langsam erfolgen.
  • Kommt es während der Behandlung zu Anzeichen einer Übersteigerung (Manie), ist das Medikament abzusetzen.
  • Junge Patienten unter 30 Jahren sind trotz der Therapie mit dem Medikament besonders selbstmordgefährdet und müssen überwacht werden.
  • Bei Epileptikern und Patienten mit Verdacht auf Epilepsie muss regelmäßig die Gehirnfunktion ärztlich überprüft werden (EEG-Überwachung).

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Tabletten)
100 Stück Tabletten
100 Milligramm Trimipramin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Trimipramin-CT 25 mg/ -100 mg Tabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Trimipramin (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.