Wie lassen sich Hornzipfel an der Eichel entfernen?
Hornzipfel sind kleine Knötchen beziehungsweise Hautveränderungen am Rand der Eichel. Sie sind weder ansteckend noch handelt es sich um eine Geschlechtskrankheit. Für Betroffene stellen sie aber oft ein kosmetisches Problem dar. Wie lassen sich Hornzipfel entfernen?
FAQ: Häufige Fragen und Antworten zu Hornzipfeln
Hornzipfel sind kleine Knötchen, die sich typischerweise am Rand der Eichel befinden. Sie können hautfarben, rötlich oder weißlich sein und sind meistens reihenförmig angeordnet. Hornzipfel sind völlig harmlos und zählen zu den anatomischen Varianten beim Mann.
Nein, Hornzipfel sind nicht ansteckend. Sie sind keine Krankheit und stehen in keinem Zusammenhang mit sexuell übertragbaren Infektionen.
Hornzipfel treten meist im Jugend- oder frühen Erwachsenenalter auf. Die genaue Ursache ist nicht bekannt, aber sie gelten als natürliche Ausprägung der Penishaut.
Eine Behandlung ist medizinisch nicht notwendig. Bei starkem Leidensdruck kann eine Entfernung erwogen werden, zum Beispiel mit Lasertherapie.
Nein, Hornzipfel sollten niemals selbst entfernt werden, da Verletzungs- und Infektionsgefahr besteht. Ein Eingriff sollte immer durch medizinisches Fachpersonal erfolgen.
Was sind Hornzipfel?
Bei Hornzipfeln oder Hornzipfelchen handelt es sich um kleine, noppenartige Hautveränderungen am Penis. Sie treten meist als winzige Erhebungen am Rand der Eichel und manchmal auch am Vorhautbändchen oder am Penisschaft auf. Aus medizinischer Sicht handelt es sich um sogenannte Papeln, also kleine Knötchen, die auch als
- Hirsuties papillaris penis,
- Hirsuties papillaris coronae glandis oder
- Papillae coronae glandis
bezeichnet werden. Hornzipfel sind keine Erkrankung und weder gefährlich noch ansteckend. Dennoch empfinden manche Männer die pickelartigen Hautveränderungen am Eichelrand als störend oder unästhetisch. Dies kann zu Verunsicherung führen und das Selbstbewusstsein oder das Sexualleben belasten.
In Deutschland haben geschätzt zehn bis 20 Prozent der Männer Hornzipfel. Sehr selten treten ähnliche Hautveränderungen bei Frauen im Bereich der Vulva auf (Hirsuties papillaris vulvae).
Symptome: Wie sehen Hornzipfel aus?
Die warzenartigen Hornzipfel treten meist reihenförmig auf und können eine weißliche, hautfarbene oder rötliche Färbung haben. Generell sind die Knötchen verschieden stark ausgeprägt: Bei manchen sind sie klein und kaum wahrnehmbar, bei anderen treten sie in größerer Form auf.
In der Regel sind Hornzipfel etwa 1 bis 3 Millimeter groß. Ist der Penis erigiert, werden auch die Hornzipfel stärker durchblutet und wachsen dementsprechend.
Hornzipfel verursachen meist keine Beschwerden. Nur in seltenen Fällen können besonders stark hervorstehende Hautstückchen schmerzen, wenn sie vermehrter Reibung ausgesetzt sind – etwa beim Geschlechtsverkehr.
Ursache: Warum hat man Hornzipfel?
Hornzipfel sind weder Warzen, noch entstehen sie durch mangelnde Hygiene oder sind sexuell übertragbar. Vielmehr handelt es sich bei ihnen um ein harmloses Phänomen, das Fachleute Atavismus nennen. Der Begriff Atavismus bezeichnet anatomische Merkmale, die sich im Laufe der Evolution zurückgebildet haben. Hornzipfel haben beim Menschen keine Funktion mehr, bei vielen Säugetieren dienen sie aber als Haftorganellen beim Geschlechtsverkehr.
Hornzipfelchen bilden sich bei den meisten Personen in der Pubertät aus. Fachleute vermuten, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen, womit eine Vererbung möglich ist. Welches Gen die Penispapillome genau verursacht, ist bislang nicht bekannt.
Wie lassen sich Hornzipfel entfernen?
Aus medizinischer Sicht besteht in der Regel keine Notwendigkeit, Hornzipfel entfernen zu lassen. Viele Männer wünschen sich aber aus kosmetischen Gründen eine Entfernung der Knötchen am Penis. In solchen Fällen sollte die Behandlung immer in einer hautärztlichen oder urologischen Praxis durchgeführt werden.
Zur Entfernung der Hornzipfel stehen verschiedene Techniken zur Verfügung. Ziel ist es jeweils, die kleinen Hautveränderungen an der Oberfläche abzutragen. Zu den Behandlungsmöglichkeiten zählen:
CO2-Laser: Bei der Laserbehandlung wird die Haut oberflächlich betäubt und die Hornzipfel im Anschluss punktuell bestrahlt, wodurch das zu entfernende Gewebe verdampft.
Radiowellen: Die Behandlung mit Radiowellen ist der Lasertherapie sehr ähnlich, gilt aber als schonender. Dadurch ist das Risiko einer anschließenden Narbenbildung geringer. Allerdings entstehen Betroffenen höhere Kosten durch die Radiowellentherapie.
Mikroelektrokautur: Bei der Elektrokauterisation werden die Hautknötchen mit Hilfe von Strom punktuell verödet.
Unabhängig von der gewählten Methode findet die Entfernung von Hornzipfeln in der Regel unter örtlicher Betäubung statt. Während des Eingriffs sollten daher keine oder nur sehr geringe Schmerzen auftreten.
Nach der Behandlung entstehen an der Stelle der Hornzipfel Krusten. Diese lösen sich nach sieben bis 14 Tagen von selbst. Betroffene sollten in dieser Zeit keine sportlichen Aktivitäten betreiben und auch auf Geschlechtsverkehr verzichten.
Hinweis: In einzelnen Fällen kommt es nach der Behandlung zu Narbenbildung oder Sensibilitätsstörungen. Es ist außerdem möglich, dass sich zu einem späteren Zeitpunkt erneut Hornzipfel bilden.
Was kostet es, Hornzipfel entfernen zu lassen?
Je nach Behandlungsmethode liegen die Kosten für eine Sitzung etwa zwischen 300 und 900 Euro. Sind die Hornzipfel stark ausgeprägt, können mehrere Therapiesitzungen notwendig sein. Da es sich um einen kosmetischen Eingriff handelt, werden die Kosten in der Regel nicht von den Krankenkassen übernommen.
Hornzipfel selbst entfernen mit Hausmitteln
Generell sollten Betroffene nicht versuchen, die Hornzipfel selbst zu entfernen. Vermeintliche Hausmittel wie Teebaumöl, Zahnpasta oder Cremes mit Aloe Vera können die empfindliche Haut der Eichel unangenehm reizen und zu Vernarbungen führen. Auf keinen Fall sollte man Hornzipfel abschneiden, da starke Blutungen, Infektionen und dauerhafte Narben die Folge sein können.
So erfolgt die Diagnose bei Hornzipfeln
Betroffene können sich an eine urologische oder hautärztliche Praxis wenden. Ärzt*innen erkennen Hornzipfel aufgrund ihres typischen Erscheinungsbildes in der Regel per Blickdiagnose. Gegebenenfalls verwenden sie dafür ein Dermatoskop (Lupe mit eingebauter Lichtquelle).
Wichtig ist, die Papeln von anderen Veränderungen der Haut oder Krankheiten abzugrenzen, beispielsweise:
- Fordyce-Drüsen (Talgdrüsen, die an ungewöhnlichen Körperstellen auftreten)
- Dellwarzen (Mollusken oder Mollusca contagiosa)
- Feigwarzen
- Herpes genitalis (Genitalherpes)
Bestehen Zweifel, ob es sich nicht doch um eine krankhafte Veränderung handelt, kann die*der Ärztin*Arzt einen Abstrich machen. Dabei wird mit einem Wattestäbchen über die Hautstelle gestrichen, um Zellen und mögliche Krankheitserreger aufzunehmen. Eine Untersuchung dieser Probe im Labor zeigt, ob beispielsweise Infektionen wie Feigwarzen oder Herpes vorliegen.
Nur in seltenen Fällen erfolgt zusätzlich die Entnahme einer kleinen Gewebeprobe (Biopsie), wenn der Verdacht auf eine andere Hauterkrankung besteht.