Gruppensex: Drei Personen im Bett, deren Füße unter der Decke herausragen.
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Gruppensex: Wissenswertes zur Sexpraktik

Von: Onmeda-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 28.04.2023

Unter Gruppensex versteht man sexuelle Handlungen oder Geschlechtsverkehr von drei oder mehr Personen. Wie auch bei anderen Praktiken und Ausprägungen der Sexualität, gehen die Meinungen darüber auseinander: Während manche Menschen Gruppensex mögen und als sehr erregend empfinden, schreckt andere allein der Gedanke daran ab. Was genau Gruppensex bedeutet und was beachtet werden sollte. 

Was genau ist Gruppensex?

Bei Gruppensex kommt es zwischen drei oder mehreren Personen zu sexuellen Handlungen. Finden sich beispielsweise drei Personen zum Gruppensex zusammen, heißt dies auch "Dreier". Es können ein Paar oder mehrere Paare am Gruppensex teilnehmen oder aber Menschen, die ungebunden sind. Somit sind zahlreiche unterschiedliche Gruppierungen möglich.

Gruppensex war und ist in zahlreichen Kulturen Bestandteil kultischer Feste, so etwa im Hinduismus. Im Christentum galt Gruppensex lange Zeit als unmoralisch, da sexuelle Aktivitäten nur in der Ehe stattfinden sollten. Die Auffassung der rein ehelichen Sexualität teilen weite Teile der Bevölkerung spätestens seit der sexuellen Liberalisierung mit Beginn der 1960er Jahre nicht mehr.

Beweggründe und Konstellationen für Gruppensex

Wenn Paare sich zum Gruppensex entscheiden, kann das individuelle Gründe haben. Manche Paare genießen es etwa, beim Akt beobachtet zu werden – andere hingegen beobachten gerne Dritte. Wie viele Frauen und Männer sich in der Gruppe zusammenfinden, ist abhängig von den jeweiligen Vorlieben und auch davon, ob es spontan oder geplant dazu kommt. Auch die sexuelle Orientierung spielt eine Rolle bei der Konstellation der Gruppe.

Ein Beispiel: Bei Gruppensex zwischen einem Mann und mehreren Frauen kann sowohl der Mann im Fokus sexueller Verwöhnung stehen, als auch die beiden Frauen. Möglich sind auch sexuelle Handlungen zwischen den Frauen, die von Küssen über Streicheln bis zu Oralsex reichen können. Das gilt ebenso für Gruppensex, an dem einige Männer und eine oder mehrere Frauen teilnehmen. Entweder beschränkt sich der sexuelle Austausch jeweils auf das andere Geschlecht oder es kommt auch zu sexuellem Kontakt zwischen den Männern beziehungsweise Frauen.

Was sollte beim Gruppensex beachtet werden?

Denkt ein Paar über Gruppensex nach, sollte es beachten, dass Eifersucht ein wichtiges und ernst zu nehmendes Thema sein kann. Wer zum Beispiel bei der*dem eigenen Partner*in einen sehr intensiven, in dieser Form innerhalb der Partnerschaft nicht erlebten Orgasmus beobachtet, kann dadurch Selbstzweifel entwickeln, sich sexuell minderwertig fühlen und neidisch auf die dritte Person sein. Andererseits gibt es Menschen, die es stark erregt, die*den Partner*in beim Sex zu beobachten.

Zudem kann es sein, dass eine Person im Anschluss an Gruppensex nicht – wie zuvor vielleicht erhofft – besonders befriedigt, sondern vielmehr enttäuscht ist. Doch jeder Mensch empfindet das anders: So sehen manche (ob gebunden oder ungebunden) gelegentlichen Gruppensex als Schlüssel zu einer erfüllten, aufregenden Sexualität. Deshalb kann es hilfreich sein, im Vorfeld darüber zu sprechen, was erwünscht und erlaubt ist und was nicht. Wichtig: Niemand sollte zu Gruppensex gezwungen werden oder sich dazu gedrängt fühlen!

Egal, wie sehr die Vorstellung reizt: Vor dem Gruppensex sollten sich alle Beteiligten genau überlegen, was auf sie zukommt und ob sie es emotional gut verarbeiten können. Dies setzt voraus, dass es sich um eine geplante Aktion handelt. Ergibt sich die Gelegenheit zum Gruppensex spontan, muss man die eventuell weniger erfreulichen Seiten in Kauf nehmen oder ganz auf das Abenteuer verzichten.

Auch bei Gruppensex an den Schutz denken

Immer wichtig: Schützen Sie sich mit Kondomen vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie einer HIV-Infektion, Hepatitis, Syphilis oder Gonorrhö. Kondome sollten stets getauscht werden, bevor jemand anderes penetriert wird. Wenn eine Frau mit dem Mund verwöhnt wird (Cunnilingus), eignen sich zum Schutz sogenannte Lecktücher (Dental Dams). Denn keine noch so aufregende und leidenschaftliche Nacht zu dritt oder viert ist es wert, die Gesundheit zu gefährden. Kondome verhindern zudem eine ungewollte Schwangerschaft.