Ein Teller mit Fleisch, Salat und Gemüse
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Chrom

Von: Onmeda-Redaktion, Wiebke Posmyk (Medizinjournalistin, Diplom-Pädagogin, M.A. Media Education)
Letzte Aktualisierung: 03.01.2019

Als Spurenelement erfüllt Chrom im menschlichen Körper viele wichtige Funktionen. So spielt es unter anderem eine wichtige Rolle im Glukosestoffwechsel.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Chrom: Wie viel braucht der Mensch?

Sogenanntes dreiwertiges Chrom (Chrom(III)-Verbindung) zählt zu den essenziellen Spurenelemente. Essenziell bedeutet: Es ist lebensnotwendig – der Mensch muss es regelmäßig mit der Nahrung aufnehmen. Dabei reichen allerdings schon sehr geringe Mengen aus, um gut mit Chrom versorgt zu sein.

Dreiwertiges Chrom beeinflusst vor allem den Glukose- und Fettstoffwechsel. Es ist notwendig, damit das Hormon Insulin seine Aufgabe als Blutzuckersenker erfüllen kann. Insulin sorgt dafür, dass Zucker (Glukose), der aus der Nahrung ins Blut gelangt ist, in die Zellen gerät. Chrom steigert die Wirksamkeit von Insulin und beeinflusst dadurch wahrscheinlich auch den Blutzuckerspiegel.

Chrombedarf: Wie viel Chrom braucht der Mensch?

Jugendliche und Erwachsene benötigen schätzungsweise 30 bis 100 Mikrogramm Chrom pro Tag. Für Babys und Kleinkinder liegt der Schätzwert etwas niedriger.

Damit ist Chrom genau genommen ein Ultraspurenelement – also ein Element, dessen täglicher Bedarf unterhalb von einem Milligramm pro Tag liegt.

Steckbrief: Chrom

  • Im Form von 3-wertigem Chrom wichtig für: Glukose- und Fettstoffwechsel
  • Hier steckt es drin: z.B. in Innereien, Getreide, Nüssen, Hülsenfrüchten
  • Mangel: kommt bei gesunden Menschen normalerweise nicht vor
  • Vergiftung: über die Ernährung in der Regel nicht möglich

Chromhaltige Lebensmittel

Zu chromhaltigen Lebensmitteln zählen beispielsweise Fleischprodukte, vor allem Innereien wie Kalbsleber und Muskelfleisch. Weitere gute Chromlieferanten sind etwa Nüsse, Hülsenfrüchte, Kakao oder Getreide.

Beispiele: 100 Mikrogramm Chrom sind durchschnittlich enthalten in

  • 300 g Rindfleisch
  • 300 g Weizenkleie
  • 200 g Vollkornbrot
  • 400 g Obst oder Gemüse

Chrommangel

Ein ausgeprägter Chrommangel kommt bei gesunden Menschen nicht vor. Starke Mangelerscheinungen sind nur im Rahmen einer lang anhaltenden künstlichen Ernährung bekannt.

Da Chrom den Glukosestoffwechsel beeinflusst, diskutieren Forscher, inwieweit ein Chrommangel mit Diabetes mellitus in Verbindung stehen könnte. Chrom trägt unter anderem dazu bei, dass das körpereigene Hormon Insulin Glukose aus dem Blut in die Körperzellen transportiert.

Bislang fehlen jedoch noch abschließende Studien, die einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Chrommangel und Diabetes nachweisen.

Chromvergiftung

Wer besonders chromhaltige Nahrungsmittel isst, muss keine Vergiftungserscheinungen befürchten. Das in der Nahrung enthaltene dreiwertige Chrom gilt als weitgehend ungiftig.

Personen verschiedener Berufsgruppen können jedoch auf anderem Wege eine Chromvergiftung bekommen. Zu Chromvergiftungen kommt es vor allem bei Menschen, die beruflich häufig Kontakt zu Chromsäure und ihren Salzen haben. Bei der Herstellung von Edelstahl oder Leder entsteht beispielsweise das besonders giftige sechswertige Chrom. Dieses kann über die Lunge – etwa durch das Einatmen von Chromstaub – oder den Magen-Darm-Trakt in den menschlichen Körper gelangen. Schwere Magen-Darm-Verätzungen, Leber- und Nierenschäden und allergische Hautreaktionen sind einige der möglichen Folgen. Zudem gilt sechswertiges Chrom als krebserregend.

Chrompräparate

In Deutschland gibt es Nahrungsergänzungsmittel, die unter anderem Chrom enthalten. Bislang ist noch nicht abschließend erforscht, wie Chrom genau im Körper wirkt. Es wird daher nicht generell empfohlen, spezielle Chrompräparate zu sich zu nehmen. Darüber hinaus ist der Chrombedarf bei gesunden Menschen in der Regel ausreichend gedeckt.

Bei Typ-2-Diabetikern können sich die Blutzuckerwerte durch Chrompräparate möglicherweise verbessern. Ob solche Produkte im Einzelfall sinnvoll sind oder nicht, sollte ein Arzt entscheiden.