Mundsoor: Symptome und Hausmittel bei Zungenpilz
Ein unangenehmes Brennen, weiße Beläge auf der Zunge und ein pelziges Gefühl im Mund – all das kann auf Mundsoor hindeuten. Die Infektion im Mund wird von einem Pilz ausgelöst, der sich bei gestörter Mundflora stark vermehrt. Wer ist besonders betroffen und was hilft bei Zungenpilz?
FAQ: Häufige Fragen und Antworten zu Mundsoor
Ein pelziges Gefühl im Mund und auf der Zunge kann ein erstes Symptom für Mundsoor sein – besonders wenn weiße Beläge auftreten. Auch Mundtrockenheit, bestimmte Medikamente oder Reizungen im Mundraum können dieses Gefühl auslösen.
Nein, in der Regel ist eine gezielte Behandlung mit Antipilzmitteln nötig, um die Infektion sicher und vollständig zu beseitigen.
Wenn Mundsoor bei Erwachsenen nicht abheilt, sollte die Ursache ärztlich abgeklärt werden. Mögliche Gründe sind ein geschwächtes Immunsystem, schlecht sitzende Prothesen oder Grunderkrankungen wie Diabetes. Auch bestimmte Medikamente – etwa Kortison oder Antibiotika – können die Heilung erschweren.
Mundsoor kann ansteckend sein. Besonders gefährdet sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem, etwa Säuglinge oder ältere Personen. Eine Ansteckung erfolgt etwa durch engen Körperkontakt oder gemeinsam benutzte Gegenstände.
Bei Zungenpilz sollte auf Zucker, Weißmehl, Hefe und stark gewürzte Speisen verzichtet werden, da sie das Pilzwachstum fördern oder die Schleimhaut reizen können.
Mundsoor: Pilzinfektion im Mund
Mundsoor ist eine Pilzinfektion der Mundschleimhaut. Medizinisch wird sie als orale Candidose bezeichnet. Ursache ist in den meisten Fällen der Hefepilz Candida albicans. Dieser Pilz kommt bei vielen Menschen auf natürliche Weise im Mundraum vor, ohne Beschwerden zu verursachen.
Entwickelt sich im Mundmikrobiom jedoch ein Ungleichgewicht, kann sich der Hefepilz stark vermehren. Dann entsteht eine sicht- und spürbare Infektion: der Mundsoor, umgangssprachlich auch Zungenpilz oder Pilz im Mund genannt.
Er zählt zu den häufigsten Pilzerkrankungen im Mundbereich und betrifft besonders Menschen mit einem geschwächten Immunsystem.
Was ist das Mundmikrobiom?
Das Mundmikrobiom, auch als Mundflora bekannt, bezeichnet die Gesamtheit aller Mikroorganismen, die im Mundraum leben. Dazu gehören Bakterien, Pilze und Viren.
Diese Mikroorganismen bilden eine natürliche Gemeinschaft und erfüllen wichtige Aufgaben:
- Sie schützen vor Krankheitserregern.
- Sie helfen bei der Vorverdauung von Nahrung.
- Sie unterstützen das Immunsystem im Mundraum.
Solange das Mikrobiom im Gleichgewicht ist, bleibt die Mundschleimhaut gesund. Bei einer Dysbalance – etwa durch Medikamente, Stress oder eine schlechte Mundhygiene – können sich bestimmte Keime wie Candida albicans unkontrolliert vermehren. So entsteht unter anderem Soor im Mund.
Mundsoor: Symptome bei Zungenpilz
Mundpilz zeigt sich oft deutlich – vor allem durch Veränderungen der Mundschleimhaut. Die typischen Anzeichen entwickeln sich meist schleichend und können unterschiedlich stark ausgeprägt sein.
Typische Symptome bei Mundsoor sind zum Beispiel:
- weißliche, abwischbare Beläge auf Zunge, Gaumen oder Wangeninnenseiten
- Rötungen unter den Belägen
- Brennen oder Schmerzen im Mund
- trockener Mund
- eingerissene Mundwinkel
- Schluckbeschwerden: insbesondere, wenn sich die Pilzinfektion auf den Rachenraum ausbreitet
- bei Babys und Kleinkindern: Trinkunlust oder Quengeln beim Stillen
Ursachen für den Pilz auf der Zunge
Mehrere Faktoren können dazu führen, dass sich Candida albicans im Mundraum übermäßig vermehrt und Mundpilz verursacht.
Typische Auslöser für Zungenpilz im Überblick:
geschwächtes Immunsystem: Menschen mit Erkrankungen, wie Diabetes mellitus oder Krebs, ältere Personen oder Säuglinge sind anfälliger für Infektionen wie Mundsoor.
Antibiotikatherapie: Breitband-Antibiotika zerstören nicht nur schädliche Bakterien, sondern auch nützliche. Das erhöht das Risiko für Mundsoor.
Inhalations-Sprays: Die regelmäßige Anwendung von Kortison, etwa in Form von Sprays zur Behandlung von Asthma, kann das lokale Abwehrsystem schwächen und das Pilzwachstum fördern. Das passiert vor allem dann, wenn der Mund nach der Inhalation nicht ausgespült wird.
Zahnprothesen oder schlechtsitzender Zahnersatz: Sie schaffen feuchte Nischen, in denen sich Hefepilze leicht ansiedeln können – insbesondere, wenn die Prothesen nicht regelmäßig gereinigt werden.
mangelnde Mundhygiene: Unregelmäßiges oder falsches Zähneputzen begünstigt mitunter die Ansammlung von Belägen und Zungenpilz.
Ernährungsfaktoren: Eine zuckerreiche Ernährung kann das Pilzwachstum fördern, da Hefepilze Zucker als Nahrungsquelle nutzen.
hormonelle Veränderungen: In Schwangerschaft oder Stillzeit verändert sich die Hormonlage – auch das kann das Gleichgewicht der Mundflora beeinflussen.
Ursache für Mundsoor bei Babys
Neugeborene können sich während der Geburt mit Mundsoor anstecken, wenn die Mutter eine Pilzinfektion im Vaginalbereich hat (Scheidenpilz). Beim Durchtritt durch den Geburtskanal gelangt der Hefepilz Candida albicans auf die Schleimhäute des Babys. In den ersten Lebenstagen kann sich daraus eine sichtbare Infektion mit weißen Belägen im Mund entwickeln.
Mundsoor: Helfen Hausmittel?
Viele Betroffene fragen sich, ob sie einen Pilz im Mund mit Hausmitteln behandeln können. Die eigentliche Behandlung von Mundsoor sollte jedoch mit einem Antipilzmittel (Antimykotikum) erfolgen – vor allem bei Säuglingen, älteren Menschen oder einem geschwächtem Immunsystem.
Es gibt zudem keine wissenschaftlichen Studien, dass Hausmittel wie Apfelessig, Knoblauch oder Kokosöl bei Zungenpilz hilfreich sind. Gewisse Mittel können aber einhergehende Beschwerden lindern oder das Gleichgewicht im Mund fördern.
Unterstützend zur medikamentösen Therapie können folgende Hausmittel hilfreich sein:
Naturjoghurt (ungesüßt): Dieser enthält lebende Milchsäurebakterien, die das Mikrobiom stärken können. Joghurt kann direkt gegessen oder kurze Zeit im Mund behalten werden – aber nur, wenn keine offenen Stellen vorhanden sind.
Salbeitee oder Kamillentee: Beide Teesorten wirken entzündungshemmend. Lauwarm als Spülung oder zum Auswischen des Mundraums verwendet kann der Tee die gereizte Schleimhaut beruhigen.
Mundsoor: Behandlung mit Medikamenten
Ein Pilz im Mund lässt sich in der Regel gut behandeln – vor allem, wenn Betroffene frühzeitig mit der Behandlung beginnen. Für gewöhnlich kommen Antipilzmittel (Antimykotika) zum Einsatz. Sie enthalten Wirkstoffe wie Nystatin oder Clotrimazol.
Antipilzmittel bekämpfen gezielt den Pilz auf der Zunge, indem sie den Aufbau oder Stoffwechsel der Pilzzellen stören. Dadurch kann sich der Pilz nicht weiter vermehren. Meist handelt es sich dabei um lokale Mittel, die direkt im Mund wirken, ohne den ganzen Körper zu belasten.
Die Anwendung erfolgt als Gel, Flüssigkeit mit einer Pipette, Lutschtablette oder Lösung – je nach Alter, Beschwerden und individuellen Bedürfnissen. Viele dieser Medikamente sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
Behandlung bei Babys und Kleinkindern
Bei Säuglingen und Kleinkindern ist Mundsoor keine Seltenheit – besonders in den ersten Lebensmonaten. Die Behandlung erfolgt meist mit einem flüssigen Medikament mit dem Wirkstoff Nystatin.
Eltern tragen das Antipilzmittel nach ärztlicher Anweisung direkt auf die betroffenen Stellen im Mund auf – am besten mit einem sauberen Wattestäbchen, einem Fingerling oder mit dem Finger.
Die Anwendung sollte mehrmals täglich erfolgen, vorzugsweise nach den Mahlzeiten. So kann das Medikament länger auf der Schleimhaut wirken.
Zudem spielt die Hygiene eine zentrale Rolle bei der Behandlung von Mundsoor bei Kleinkindern und Babys: Eltern sollten Schnuller, Fläschchen und Beißringe täglich auskochen oder gründlich desinfizieren und Waschlappen sowie Mulltücher regelmäßig wechseln.
So wird Mundsoor auf der Zunge diagnostiziert
Die weißlichen, abwischbaren Beläge bei Zungenpilz reichen Ärzt*innen häufig schon für eine erste Einschätzung. Zur Identifizierung möglicher Auslöser fragen Fachleute nach Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme oder aktuellen Beschwerden.
Um den Verdacht auf einen Pilzbefall in der Mundhöhle zu sichern, können folgende Maßnahmen erfolgen:
Abstrich der Mundschleimhaut: Mit einem Wattestäbchen wird etwas Belag entnommen und im Labor auf Hefepilze untersucht. So lässt sich der Erreger eindeutig nachweisen.
Blutuntersuchung: Nur in seltenen Fällen ist zusätzlich eine Blutuntersuchung nötig, um Mundsoor Antikörper festzustellen.
Mundsoor: Prognose und Verlauf bei Erwachsenen
In den meisten Fällen verläuft der Pilzbefall harmlos – vor allem, wenn die Infektion in der Mundhöhle früh erkannt und behandelt wird. Mit passender Behandlung klingt die Infektion meist innerhalb von 7 bis 14 Tagen ab. Wichtig ist, die Therapie konsequent durchzuführen – auch wenn die Symptome schon früher verschwinden.
Unbehandelt kann ein Zungenpilz jedoch einige Komplikationen bereiten:
Ausbreitung der Infektion: Besonders bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann Candida den Rachenraum, Speiseröhre, Magen oder sogar den ganzen Körper befallen (systemische Candidose).
chronischer Mundsoor: Wenn die Ursache nicht behoben wird (z. B. schlechtsitzende Zahnprothesen), kann die Infektion immer wiederkehren.
Schmerzen beim Essen oder Trinken: Derartige Beschwerden können bei längerer Dauer zu Gewichtsverlust oder Mangelernährung führen – vor allem bei älteren Menschen oder Babys.
Mundsoor: Wie lässt sich einem Pilz im Mund vorbeugen?
Mundsoor lässt sich in der Regel oft vermeiden – vor allem durch eine gute Mundhygiene und ein starkes Immunsystem.
Praktische Tipps zur Vorbeugung sind:
regelmäßige Mundpflege: Dazu zählt zwei- bis dreimal täglich Zähneputzen inklusive Reinigung der Zunge. Menschen mit Zahnprothese sollten diese täglich säubern. Zahnbürsten sollten regelmäßig gewechselt werden.
Mund nach Medikamenteneinnahme ausspülen: Das ist besonders wichtig bei kortisonhaltigen Inhalatoren (z. B. bei Asthma). So bleiben keine Medikamentenreste im Mund, die das Pilzwachstum fördern könnten.
zuckerarme Ernährung: Eine geringe Aufnahme von Zucker bedeutet weniger Nahrung für Hefepilze und somit ein stabiles Mundmilieu.
Stärkung des Immunsystems: Ausreichend Schlaf, Bewegung, Stressabbau und eine ausgewogene Ernährung stärken die körpereigene Abwehr.
regelmäßige zahnärztliche Kontrollen: So lassen sich Entzündungen im Mundraum, schlechtsitzende Prothesen oder andere Risikofaktoren früh erkennen und behandeln.