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14 unbekannte Risikofaktoren für Demenz
Rund 1,7 Millionen Menschen in Deutschland haben Demenz. Die Dunkelziffer dürfte laut Fachleuten allerdings weitaus höher sein. Vor allem im Alter fürchten viele Menschen, an Demenz zu erkranken. Studien zeigen jedoch, dass weltweit etwa 45 Prozent der Demenzerkrankungen vermieden oder das Fortschreiten hinausgezögert werden kann.
Die genauen Ursachen von Demenz sind bislang noch nicht abschließend erforscht. Einige nicht beeinflussbare Auslöser wie Alter, Gene oder Geschlecht sind bekannt. Jedoch gibt es auch weitere Risikofaktoren von Demenz – die sich gezielt vermeiden lassen. Welche das sind, erfahren Sie in der Bildergalerie.
Risikofaktor: Schwerhörigkeit fördert Demenz
Unbehandelte Schwerhörigkeit zählt als einer der wesentlichen Risikofaktoren für Demenz, der beeinflussbar ist. Wenn es dauerhaft an akustischen Reizen fehlt, lässt die Leistung des Gehirns zunehmend nach. Mitunter gehen Menschen mit Hörproblemen auch Gesprächen mit Mitmenschen aus dem Weg – was Demenz zusätzlich fördert. Wichtig ist deshalb, Hörprobleme ernst zu nehmen und untersuchen zu lassen. Wer frühzeitig ein Hörgerät erhält, kann mitunter das Risiko für Demenz senken.
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Demenz: Sehstörungen erhöhen das Risiko
Betroffene mit Sehstörungen haben ein deutlich höheres Risiko für Demenz. Denn auch bei unbehandelten Augenproblemen fehlen dem Gehirn wichtige Reize, die seine Leistung aufrechterhalten. Regelmäßige augenärztliche Kontrollen und eine entsprechende Behandlung, etwa mit Brillen oder Kontaktlinsen, sind besonders wichtig.
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Wenig soziale Kontakte und Einsamkeit
Soziale Isolation und Einsamkeit sind weitere Risikofaktoren für Demenz. Fehlen Menschen regelmäßige soziale Kontakte, wird das Gehirn zu wenig gefördert – nach und nach können somit die geistigen Fähigkeiten nachlassen. Zudem erhöht Einsamkeit auch das Risiko für Depressionen. Ein Teufelskreis entsteht, da diese wiederum Demenz begünstigen.
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Depressionen sind Risikofaktor für Demenz
Anhaltende und insbesondere unbehandelte Depressionen erhöhen das Risiko für Demenz. Laut Forschenden wird das Gehirn bei einer Depression zusätzlich durch Entzündungsprozesse und einen hohen Cortisolspiegel beeinträchtigt. Das fördert zusätzlich kognitive Beeinträchtigungen. Wichtig ist deshalb, bei Anzeichen einer Depression ärztlichen Rat einzuholen.
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Kopfverletzungen erhöhen Risiko für Demenz
Ein eher unbekannter Risikofaktor für Demenz sind schwere oder wiederholte Kopfverletzungen. Vor allem Schädel-Hirn-Traumata, zum Beispiel durch Unfälle oder Stürze, spielen eine Rolle. Laut Fachleuten haben bereits Verletzungen in jungen Jahren einen wesentlichen Einfluss. Wer etwa bei Kontaktsportarten wie Fußball oder Basketball häufige Gehirnerschütterungen erleidet, hat im Verlauf ein erhöhtes Risiko, an Demenz zu erkranken. Deshalb sollte der Kopf so gut es geht geschützt werden, etwa durch einen Helm beim Fahrrad fahren.
Demenz: Geringe Bildung ist Risikofaktor
Ein geringes Bildungsniveau gilt als weiterer Risikofaktor für Demenz. Wer in jungen Jahren keine "kognitive Reserven" aufbaut – also das Gehirn durch Bildung und geistige Aktivität wenig trainiert –, hat ein höheres Erkrankungsrisiko. Doch auch im Erwachsenenalter bleibt es wichtig, Neues zu lernen und Tätigkeiten auszuüben, die den Geist fordern.
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Hoher Cholesterinspiegel fördert Demenz
Ein hoher Cholesterinspiegel kann die Wahrscheinlichkeit erhöhen, an Demenz zu erkranken. Denn Cholesterin fördert unter anderem die Ablagerung von Amyloid, einem Protein, das die Alzheimer-Krankheit begünstigt. Um diese Form der Demenz zu verhindern, sollte unabhängig vom Alter ein normaler Cholesterin-Wert angestrebt werden. Wichtig sind deshalb regelmäßige Blutuntersuchungen in der hausärztlichen Praxis.
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Demenz: Diabetes Typ 2 erhöht Risiko
Fachleute sind sich einig, dass ein Typ-2-Diabetes Demenz begünstigt. Dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte wirken sich negativ auf die Blutgefäße aus und fördern zugleich Amyloid-Ablagerungen und Entzündungen im Gehirn. Ein gut eingestellter Blutzucker ist daher essenziell, um eine Demenzerkrankung zu verhindern.
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Bewegungsmangel erhöht Risiko für Demenz
Wer sich wenig bewegt, hat meist eine schwächere Durchblutung im Gehirn, was den geistigen Abbau fördert. Regelmäßige Bewegung wirkt sich somit nicht nur positiv auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit aus – sie hält auch das Gehirn fit. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollte jeder Mensch auf mindestens 75 Minuten intensive oder 150 Minuten moderate Bewegung wöchentlich achten.
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Demenz: Starkes Übergewicht ist Risikofaktor
Starkes Übergewicht (Adipositas) begünstigt viele Erkrankungen. Auch Demenz zählt zu den möglichen Folgen. Besonders problematisch ist das sogenannte viszerale Bauchfett, das unter anderem Entzündungen im Körper fördert. Einer Demenz lässt sich somit womöglich durch ein normales Körpergewicht vorbeugen.
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Rauchen: Risikofaktor für Demenz
Rauchen hat viele negative Folgen für die Gesundheit. Weniger bekannt ist, dass der Konsum auch Demenz fördert. Ursächlich ist die schädigende Wirkung auf Gehirn, Gefäße und Herz. Zellschädigende Prozesse und Entzündungen im Hirn fördern Demenz zusätzlich. Die gute Nachricht: Wer mit dem Rauchen aufhört, kann das Risiko deutlich senken. Laut Fachleuten wirkt sich auch ein später Rauchstopp positiv aus.
Bluthochdruck fördert Demenz
Ein dauerhaft zu hoher Blutdruck kann Gefäße im Hirn schädigen und so etwa zu einem Sauerstoffmangel und einer Nervenschädigung führen. Bluthochdruck im mittleren Alter, der zudem jahrelang unbehandelt bleibt, scheint einen besonders großen Einfluss auf die Entwicklung einer Demenz zu haben. Wer zu hohen Blutdruck behandeln lässt und nachhaltig normale Werte anstrebt, beugt somit nicht nur Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern auch Demenz vor.
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Demenz: Alkohol ist Risikofaktor
Übermäßiger Alkoholkonsum hat viele Folgen – auch für das Gehirn. Wer mehr als drei Liter Bier oder zwei Liter Wein wöchentlich trinkt, riskiert, dass wichtige Hirnareale abgebaut werden. Zudem kann Alkohol bewirken, dass eine Demenz früher auftritt, im Vergleich zu abstinenten Menschen. Krankhafter Alkoholismus ist ein besonders relevanter Risikofaktor, da oft ein Vitamin-B1-Mangel entsteht, der sich zusätzlich negativ auf das Gehirn auswirkt.
Luftverschmutzung erhöht Demenz-Risiko
Neueren Erkenntnissen zufolge hat auch Luftverschmutzung einen Einfluss auf die Entstehung von Demenz. Dazu zählen insbesondere Schadstoffe wie Feinstaub oder Stickoxide. Menschen in Ländern mit hoher Luftverschmutzung wie Indien sind besonders gefährdet. Hierzulande spielt dieser Faktor jedoch weniger eine Rolle.
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Rund 1,7 Millionen Menschen in Deutschland haben Demenz. Die Dunkelziffer dürfte laut Fachleuten allerdings weitaus höher sein. Vor allem im Alter fürchten viele Menschen, an Demenz zu erkranken. Studien zeigen jedoch, dass weltweit etwa 45 Prozent der Demenzerkrankungen vermieden oder das Fortschreiten hinausgezögert werden kann.
Die genauen Ursachen von Demenz sind bislang noch nicht abschließend erforscht. Einige nicht beeinflussbare Auslöser wie Alter, Gene oder Geschlecht sind bekannt. Jedoch gibt es auch weitere Risikofaktoren von Demenz – die sich gezielt vermeiden lassen. Welche das sind, erfahren Sie in der Bildergalerie.
- Online-Informationen des Pschyrembel: Demenz: https://www.pschyrembel.de/Demenz/K05MH (Abruf: 11/2025)
- Online-Informationen der Alzheimer Forschung Initiative e. V.: 14 Risikofaktoren für Demenz: https://www.alzheimer-forschung.de/demenz/risikofaktoren/ (Abruf: 11/2025)
- Online-Informationen der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e. V.: Prävention von Demenzerkrankungen: https://www.deutsche-alzheimer.de/praevention (Abruf: 11/2025)
- Online-Informationen von Deximed: Alzheimer-Demenz: https://deximed.de/home/klinische-themen/geriatrie/patienteninformationen/demenz/alzheimer-demenz (Abruf: 11/2025)
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