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Entwicklung von Speiseröhrenkrebs

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  • Entwicklung von Speiseröhrenkrebs

    Sehr geehrter Herr Dr.,

    Mitte März 2011 war ich, 31 Jahre weiblich, wegen ständigen Sodbrennen zur Magenspiegelung mit folgenden Ergebnis:

    1. Duodenum: defektfreie Dünndarmschleimhaut. Schlanke Zotten. Reguläre Zotten-Krypten-Ratio. IEL-Ratio <20%. Normozelluläres Stroma ohne SPC-Zellen. Hp, Lamblien negativ. Diagnose Normalbefund.

    2. Antrum und Corpus: Nicht-atropische Mukosa vom Antrum- und Corpustyp. Helicobacter-Negative Gastritis.
    Chronizität Antrum +, Corpus +
    Aktivität Antrum +, corpus +
    Typisierung: C (grenzwertig zu gastritischer Minimalreaktion)

    3. Ösophagus: Parabasalzellen überschichtet, höhenanteilig >15%. Epithel akanthotisch. Interzellulärspalten gering erweitert. Kein Infiltrat intraepithelial. Pilze negativ. Miterfasste drüsige Schleimhaut hyperämisch und stark plasmazellvermehrt, hier keine Dys- oder Metaplasie.Diagnose: Hyperregeneratorische Ösophagopathie auf der Basis einer ausgeprägt chronischen, hier gering aktiven RÖ vom Kardiatyp.

    Meine Beschwerden haben sich bisher nicht viel gebessert. Ich habe schon 1 Monat Esomeprazol 40 mg Firma CT genommen, es kam anschließend wieder. Hinzukommt, dass ich unter Urtikaria und Angioödemen litt. Das Medikament wurde abgesetzt. In einer Provokationstestung wurde Nexium getestet. Diese habe ich vertragen - nur möchte mir niemand dieses Medikament aufschreiben wegen des Preises. Die testende Klinik empfohl es aber.

    Ich habe jetzt erstmal Talcid genommen. Das hilft auch.

    Meine Oma hatte auch immer Sodbrennen, dann kam Übelkeit dazu und als sie Blut erbrach, war es zu spät. Sie hatte Magenkrebs. Als man es diagnostizierte sagte man ihr, dass sie nur noch 3-6 Wochen zu leben hat. Nach 3 Wochen war sie tot.

    Zur mir: ich selbst habe noch eine chronisch membranöse Glomerulonephritis. Hinzu kommt die Urtikaria mit Angioödemen und ein erhöhter Antinukleärer Antikörper von 1:1280. Aber eine rheumatische Erkrankung lässt sich nicht nachweisen. Ich habe allerdings gelesen, dass eine Glomerulonephritis einem Tumor vorangehen kann.

    Jetzt habe ich Angst, dass ich vielleicht doch Speiseröhrenkrebs entwickeln kann. Erstmal, wegen meiner Oma und dann wegen den Antikörpern und der GN.

    Wenn die Magenspiegelung Ende März 2011 war, wann sollte man sie wiederholen? Kann von Ende März 2011 bis heute schon etwas bösartiges entstanden sein? Warum schlug das Esomeprazol nicht an?


  • Re: Entwicklung von Speiseröhrenkrebs


    Es dauert ziemlich lange, bis sich aus einer (unbehandelten) Refluxösophagitis (in einigen Fällen) ein Ösophaguskarzinom entwickelt. Ihre Oma war ja vermutlich etwas älter – Sie haben also noch etwas Zeit, die Weichen richtig zu stellen. Zunächst ist es wichtig, die Refluxösophagitis (RÖ) vernünftig zu behandeln. Eventuell muss eine Dauertherapie mit einem Protonenpumpenhemmer erfolgen. Wenn nach einem Monat die Beschwerden zurückkommen, müssen Sie das Medikament weiter nehmen. Es ist etwas ungewöhnlich, dass Sie das Medikament nicht vertragen. Versuchen Sie es mit einem anderen Präparat, bis Sie etwas Geeignetes gefunden haben. Sind die Beschwerden unter Kontrolle, also die RÖ geeignet behandelt, kann gar nichts passieren. Eine Gastroskopie kann man frühestens nach 3 Jahren wiederholen, vorher passiert da nichts Dramatisches. Eher reichen 5 Jahre.
    Die Sorge mit der GN und den AK halte ich für übertrieben. Eine solche Korrelation kann es mal geben, aber es ist sehr selten.

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    • Re: Entwicklung von Speiseröhrenkrebs


      Sehr geehrter Herr Prof.,

      seit mehr als einer Woche nehme ich nun Nexium mups 20 mg wegen der Refluxösophagitis.

      Seit dem 2. Einnahmetag habe ich über den Tag verteilt anfallsartige Bauchkrämpfe, die sehr unangenehm sind und sich mehr im Unterleib befinden. Es fühlt sich dann so an, als ob ich zur Toilette muss bzw. Durchfall bekomme. Da kommt aber nichts. Mir wird dann kann heiß und kalt und die Krämpfe strahlen ringsherum bis in den Rücken aus.

      Davor hatte ich ja schon Omeprazol und Pantoprazol ausprobiert. Da war es genauso.

      Nun habe ich ja schon 3 verschiedene Sorten ausprobiert. Langsam weiß ich echt nicht weiter. Die Speiseröhrenentzündung habe ich ja nun schon fast 3 Jahre.

      Würde es denn noch ein anderes Mittel außer PPI zur Dauerbehandlung geben? Auch eins was für Patienten mit chron. Urtikaria/Angioödemen geeignet ist?

      Die Bauchkrämpfe könnten die eher eine Nebenwirkung sein, oder eher eventuell sogar ein Angioödem im Bauchraum? Wie gesagt, die Krämpfe habe ich erst seit Einnahme von PPI.

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      • Re: Entwicklung von Speiseröhrenkrebs


        Möglicherweise liegt hier eine allergische Unverträglichkeit vor. Was Sie beschreiben, entspricht einer Gastroenteritis (Darmreizung). Ob das über eine Gefäßreaktion (Angioödem) ausgelöst wird, ist sicher schwierig zu beantworten, ist aber wohl eher eine akademische Frage. Es gibt noch einige weitere Protonenpumpeninhibitoren, die man auch noch testen könnte (z.B. Lansoprazol, Rabeprazol). Hier könnten jedoch ähnliche Beschwerden auftreten.
        Für eine Dauerbehandlung der Refluxösophagitis sind in zweiter Linie auch lokal wirkende Antazida geeignet wie z.B. Maaloxan, Riopan u.a. Darauf müssten Sie zurückgreifen, wenn es nicht anders geht. Früher hatte man nichts anderes (als es noch keine PPI gab).
        Was sagt denn Ihr Gastroenterologe zu dieser Problematik. Kennt er diese Unverträglichkeit? Ich habe bisher nicht davon gehört.

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