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Plötzliche Demenz im Krankenhaus?? Bitte um Rat...

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  • Plötzliche Demenz im Krankenhaus?? Bitte um Rat...

    Hallo liebe Forenmitglieder,

    ich weiß nicht, in welchen Bereich in unser Anliegen posten soll... Momentan sind wir sehr hilf- und ratlos, weil wir nicht wissen, wie wir verfahren sollen oder was wir tun können. Kurz zu unserer Geschichte:
    Mein 85jähriger Schwiegervater hat bereits vor ca. 3 Jahren Prostatakrebs diagnostiziert bekommen, später war auch die Blase betroffen. Er befand sich jedenfalls regelmäßig Behandlungen seitdem und es ging ihm relativ gut. Vor Wochen bekam er sehr starke Magenschmerzen und befand sich dazu dann auch ein paar Tage in stationärer Behandlung und wurde hauptsächlich mit Buscopan behandelt und ohne weitere Diagnose entlassen. Vor 2,5 Wochen litt er unter sehr starken Schmerzen und kam wieder ins Krankenhaus, es wurde gesagt, er hätte eine Magenschleimhautentzündung. Er kann und will nicht mehr essen, da lt. seiner Aussage alles nach "Lackfarbe" schmeckt und er nicht schlucken kann, selbst Wasser kann er nicht trinken. Gegen die starken Schmerzen bekam er Novalgin und später auch ein morphinhaltiges Medikament. Körperlich ging es ihm nicht gut, aber im Kopf war er absolut klar. Er ist - trotz seines Alters - bis vor zwei Wochen absolut klar im Kopf, steht mit seinen Gedanken voll im Leben, war interessiert an Politik und allem weltlichen Geschehen, sehr belesen und klug. Fuhr bis vor seinem Krankenhausaufenthalt selber zu Arztterminen, pflegte den Garten und konnte sein Leben komplett eigen organisieren.


    Der "Absturz" kam dann letzte Woche in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch. Er war nachts desorientiert und urinierte ins Zimmer und wurde daraufhin in ein kleineres Zimmer verlegt. Schlagartig war er ein total verwirrter Mensch. Er lebt teilweise 50 Jahre zurück, weiß nicht, in welcher Stadt er sich befindet, bekommt Halluzinationen, verwechselt Menschen, die er sieht. Er musste sogar von den Pflegern an sein Bett fixiert werden, da er nachts versuchte, von der Station zu gehen, in fremde Zimmer ging und fremden Menschen gegenüber sogar aggressiv reagierte. Man musste uns darüber informieren und wir hatten keine andere Wahl, als dem zuzustimmen, weil wir eigentlich Angst um sein Leben hatten oder anderen großen Schaden verursacht. Aber die Pfleger sagten uns, dass diese wohl nicht die richtige Station für ihn wäre und ein dringendes Arztgespräch stattfinden sollte. Aber es wurde uns überhaupt keine Alternative oder Möglichkeit der Weiterbehandlung gegeben...

    Aber in keinem Zustand macht er einen verwirrten Eindruck, wenn er anfängt zu erzählen, dann denkt man, er ist komplett klar, bis man wieder merkt, er ist in "seiner" Welt. Er hatte wohl auch eine neurologische Untersuchung, außer starken Depressionen wurde jedoch keine Diagnose gestellt.
    Nur uns erkannte und erkennt er wengistens noch.

    Keiner kann uns sagen was es ist. Schlimmer noch - jeden Tag wird uns eine andere Vermutung und Diagnose gestellt. Vor vier Tagen vermutete man Metastasen im Kopf, es sollte eine MRT gemacht werden. Tags darauf kam die Info, dass aufgrund schlechter Nieren- und Schilddrüsenwerte keine MRT durchgeführt werden konnte wegen des Kontrastmittels. Einen Tag später kam die Info, dass die MRT mit Kontrastmittel durchgeführt wurde. Es wurden keine Metastasen gefunden. Letzte Diagnose des Arztes von gestern: Es ist Demenz! (?) Wobei es jetzt auch nur wieder eine Vermutung ist, es gibt ja keine weitere Untersuchung. Einen Arzt für ein wirkliches Gespräch über das weitere Vorgehen zu bekommen, ist eine Katastrophe. Gestern wurde bereits von der Schwester mitgeteilt, als wir sie baten, "wieder" den Arzt zu rufen (es waren bisher lediglich 3 Gespräche mit dem Arzt überhaupt in den drei Wochen), dass dieser ausrichten ließ, das könnten wir jetzt nicht ständig machen, er hätte auch anderes zu tun.

    Momentan ist er in einem Zustand, in welchem er 24 Stunden betreut werden muss, aufgrund der Verwirrtheit. Er liegt auf der inneren Medizin. Ich denke, dass ist auch nicht die Station, die für ihn geeignet ist. Wir wissen, dass er schwer krank ist und möchten das auch nicht schön reden. Er kann auf dieser Station nicht mehr kurativ behandelt werden. Aber dieser plötzliche akute starke Verwirrungszustand gibt uns Rätsel auf. Und wir sind sicher, dass er eine andere Pflege und Betreuung benötigt. Und das wirklich neurologische Untersuchung durchgeführt werden, woher kommt dieser Zustand? Hinsichtlich Flüssigkeitszufuhr wird er bereits künstlich versorgt und er hat ein "Flüssigkeitsprotokoll", wo alles aufgeführt wird, was er zu sich nimmt. Zusätzlich bekommt er eine Art Flüssignahrung, wahrscheinlich eine hochkalorische, die ist von Nestle, da er kaum etwas isst. Er bekommt zusätzlich zu den anderen Medikament auch Tavor und noch eine andere Art Psychopharmakum.
    Vor einigen Tagen hat man ihn regelrecht "abgeschossen", er lag wirklich fast apathisch und schläfrig nur im Bett.

    UND DAS IST MEIN HILFERUF - was können wir tun?? Ein plötzlicher Totalabsturz ohne "nachweisbare" Ursachen wie Schlaganfall oder Metastasen? Wir befürchten fast, dass es mit der Medikation zu tun hat und er vielleicht in einer neurologischen Behandlung besser aufgehoben wäre?
    Gerontopsychatrie? Palliativstation?
    Wir sind so ratlos, im Krankenhaus hilft uns wirklich niemand weiter, der uns auch nur einmal einen "Faden" in die Hand gibt, wie wir weiter verfahren. Welche Möglichkeiten haben wir? Wir erwarten nicht, dass man ihn dort heilen kann, wir möchten nur, dass er in Würde krank sein kann. Die Palliativstation im Krankenhaus hat keine momentan keine Aufnahmekapazität, das wissen wir schon.
    Hat vielleicht jemand einen Rat für uns, an wen wir uns wenden können, was wir tun können? Wir sind für jede Anregung dankbar, denn wir wissen momentan gar nichts mehr.
    Und entschuldigt, dass ich so viel und vielleicht teilweise auch durcheinander geschrieben habe. ich bin auch schon etwas durcheinander, da so viel passiert ist...

    Tausend Dank für jede Hilfe und Antwort im Voraus!



  • Re: Plötzliche Demenz im Krankenhaus?? Bitte um Rat...

    Hallo Anja!Das hört sich ja alles nicht sehr gut an....In der Tat kommen solche plötzlichen Verwirrtheitszustände bei älteren Patienten sehr oft nach OP´s vor und dauern einge Zeit an.Aber das war ja hier nicht der Fall gewesen.Allerdings können selbstverständlich auch gewisse Medikamente solche "Demenzzustände" auslösen Vor allem in Kombination mit "TAVOR" ist das nicht sehr verwunderlich.Aber was soll man jetzt tun? Schwierige Frage.Einerseits werden wohl wegen der Schmerzen auf starke Medis nicht verzichtet werden können,andererseits bessert das seinen momentanen Zustand nicht wirklich.Ich denke das man da nichts anderes machen kann als die weitere Entwicklung abzuwarten. Durch den Prostata -und Blasenkrebs und auch das hohe Alter sieht die Prognose wohl nicht sehr rosig aus.Ich würde auf ein klärendes Arztgespräch pochen und die weiteren Massnahmen besprechen.Alles Gute wünscht suleikah

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    • Re: Plötzliche Demenz im Krankenhaus?? Bitte um Rat...

      hi anja,

      spontaner gedanke:

      bekommt er denn genug Flüssigkeit? falls nicht könnte das die Verwirrtheit erklären.

      gruß,

      wusselinchen

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      • Re: Plötzliche Demenz im Krankenhaus?? Bitte um Rat...

        hi anja,

        spontaner gedanke:

        bekommt er denn genug Flüssigkeit? falls nicht könnte das die Verwirrtheit erklären.

        gruß,

        wusselinchen
        Könnte auch eine entfernte Möglichkeit sein,schliesse ich aber aus.Im Krankenhaus werden diesbezüglich solche Patienten über Infusionen versorgt.LG suleikah

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        • Re: Plötzliche Demenz im Krankenhaus?? Bitte um Rat...

          Erst einmal vielen Dank für eure Antworten! Hinsichtlich der Flüssigkeit, er bekommt Infusionen im Krankenhaus und - wie erwähnt - ein Flüssigkeitsprotokoll wird bei jeder Zufuhr von Flüssigkeit (also auch der morgendliche Kaffee) geführt. Essen tut er so gut wie gar nichts mehr. Die Prognose ist nicht rosig, das ist wahr. Wie ich vorhin erfahren habe, wurde meinem Lebensgefährten heute eine PEG vorgeschlagen, ich habe ihn gebeten, nicht zu übereilig zuzustimmen, wir müssen darüber reden.

          Wie gesagt, wir erhoffen uns absolut keine Heilung, wollen aber auch den jetzigen Zustand, in welchem er absolut desolat und verwirrt ist, für die vielleicht letzte Zeit nicht einfach hinnehmen. Und Montag werden sie ihn von der Station entlassen. Und Montag gibt es dann auch erst das Gespräch mit der Pflegeleiterin.
          Danke auch für dein Statement Suleikah, ich befürchte auch, dass es mit der Medikation zusammenhängt, dass er so urplötzlich diesen geistigen Zusammenbruch hatte. Und das ist unser Punkt - wir wissen, es gibt keine Heilung, aber wir möchten ja nur, dass er medikamentös gut und mit Verstand versorgt wird. Und wir wissen einfach nicht, wie und wo...

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          • Re: Plötzliche Demenz im Krankenhaus?? Bitte um Rat...

            Keine Ursache,wirklich helfen konnte ich ja leider auch nicht....Möglicherweise wäre eine Palliativstation eine Option,dort könnte er medikamentös gut eingestellt werden und nach einer gewissen Zeit auch vielleicht wieder nach Hause?Aber man muss alle Möglichkeiten erstmal durchgehen.Trotzdem alles Gute für euch und den Schwiegervater!Gruß suleikah

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