#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

nochmals erniedrigte Leukos

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • nochmals erniedrigte Leukos

    Hallo Herr Dr. Hennesser,

    auch von mir eine Frage zum Thema erniedrigte Leukos - allerdings auch ohne Chemotherapie:

    ich habe seit ca. 2 Jahren (jedenfalls zu diesem Zeitpunkt festgestellt) erniedrigte Leukos - zunächst bei ca. 3.2 - 3.5 tsd, langsam abfallend und nun auf einem "Jahrestief" von 2.5 tsd. Laut KM liegt keine Differenzierungsstörung vor - Neutros immer ca. bei 70%, Lymphos 20%, T4 27%, T8 28%.

    Laut Sono ist von der organischen Seite alles ok, lediglich die Milz befindet sich im oberen Normbereich.

    Von den Symptomen her bin ich recht häufig ziemlich müde, nicht mehr so richtig belastbar (bin früher locker mit 6-7 hrs Schlaf ausgekommen, mittlerweile sind's so um die 11-12 hrs), kann jetzt allerdings auch nicht sagen, dass Infekte o.ä. zugenommen habe - außer ganz "schönen" Aphthen.

    Bis zu welchen Werten spricht man noch von einer leichten Leukopenie bzw. lohnt es sich, diese ein wenig medikamentös "aufzupeppen"?

    In welche Richtung könnte man denn überhaupt ursächlich weitersuchen?

    viele grüße, susan.



  • RE: nochmals erniedrigte Leukos


    Mit den immerhin 1500 Neutrophilen handelt es sich um eine "leichte" Abwehrschwäche. Medikamentös kann man allenfalls kurzfristig etwas erreichen, z.B. mit Neupogen oder Neulasta. Dies würde ich aber auf dieAnwendung bei schweren Infektionen beschränken da es Ihr Problem nicht löst. Es gibt Formen der Agranulozytose, die mittels Knochenmarktransplantation (bei geeignetem Spender) oder aber medikamentös mit Lymphoglobulin und Cyclosporin therapiert werden müssen. Dies liegt bei einem Abfall der Neutrophilen unter 500 bei gleichzeitiger Verminderung der Blutplättchen oder der Vorstufen des roten Blutes (Retikulozyten) vor. In welche Richtung sich Ihre Verminderung entwickelt kann man gegenwärtig nicht sagen, in den meisten Fällen bleibt man von der schweren Verlaufsform verschont.

    Kommentar


    • RE: nochmals erniedrigte Leukos


      Hallo Herr Dr. Hennesser,

      vielen Dank für Ihre Antwort!

      Die Sache ist, dass ich literaturtechnisch zur Agranulozytose nur etwas in Zusammenhang mit einer medikamentösen Auslösung finden konnte, allerdings nicht aus einem quasi "spontanen Moment" heraus - und auch nur eine Veränderung z.B. der Neutros, allerdings kein Gesamtverringerung der Leukos. Eine Mini-Thrombopenie liegt auch vor, ca. 115 tsd, die roten Blutkörperchen und deren Vorstufen sind allerdings völlig mustergültig.

      Ich habe zudem noch ein relativ akutes Problem, da ich seit geraumer Zeit einen Morbus Sudeck post-op am Fuß habe (die Agranulozytose bestand allerdings schon vorher), zwar bis jetzt auf Schmerzmittel eigentlich vollkommen verzichtet habe (zwar diverse NSAR, Cox 2 ausprobiert, waren aber wirkungslos), nun aber vielleicht doch noch einen Anlauf Richtung Schmerztherapie u.a. mit hochdosiert Prednisolon, Sympathikusblockade usw. probieren wollte - ich finde, dabei geht es eben auch um ein Stück Lebensqualität. Sollte man hier von vornherein negative Auswirkungen auf's Blutbild erwarten oder ist die Gefahr weder größer noch geringer, dass eine Veränderung der Leukos oder auch eine höhere Infektionsanfälligkeit auftritt? (Prednisolon hatte ich letztes Jahr bereits genommen - dabei war die Reaktion der Leukos weder positiv noch negativ, hatten sich absolut nicht geändert - rein körperlich war ich nach sechs Wochen allerdings schon ziemlich am Ende). Sollte man aufgrund der Leukopenie von einer derartigen Behandlung absehen?

      Wie kann man das eigentlich interpretieren, wenn die KM ohne Befund ist? Dann müssten doch genügend Leukos vorhanden sein, oder (?) - könnte man sich auch vorstellen, dass einfach nicht genügend Leukos und Thrombos in die "Umlaufbahn" geschickt werden - oder ist der Verbrauch einfach zu hoch?

      Ich hatte letztens zudem eine allergische Reaktion nach einer Injektion mit Zeel, wobei sich die Leukos ratz-fatz innerhalb ein paar Stunden verdoppelt haben (Diff.-Blutbild war allerdings so wie immer ...) - von daher scheint's ja noch irgendeine Reaktion des KM zu geben .... Ist es nicht so, dass man bei einer Agranulozytose gar keine Reaktion mehr erwarten dürfte, oder doch?

      Wenn die Neutros immer so zwischen 70-80% sind, ist das dann eigentlich ein Zeichen für eine chronische Entzündung oder einfach eine normale Variante?

      Sorry, da die Fragen ziemlich durcheinander sind - aber ich habe irgendwie noch einen ziemlichen Aufklärungsbedarf ... meinen Hämatologen habe ich auch schon mit Fragen bombardiert, doch irgendwie bleiben immer noch welche übrig!

      Gruß, Susan.

      Kommentar


      • RE: nochmals erniedrigte Leukos


        Wenn Sie bis zu 80 % Neutrophile haben bei 3000-3500 Leukos so liegt bei Ihnen ja keine Agranulozytose vor. Somit sind Ihre Sorgen zum Glück unbegründet. Dann ist auch nicht zu erwarten, daß sich Ihre Werte in die Richtung einer Agranulozytose bewegen.

        Kommentar



        • RE: nochmals erniedrigte Leukos


          Hallo Herr Dr. Hennesser,

          ich hatte mich auch schon etwas gewundert, dass nun eine Agranulozytose im Gespräch war ;-)

          Allerdings finde ich es schon ziemlich verwunderlich, dass die Leukos innerhalb doch recht kurzer Zeit sich auf 2.5 tsd tummeln - immerhin waren die noch vor 2-3 Jahren vollkommen im statistischen Mittel bei so ca. 7 tsd. Ich hoffe doch mal, dass man die Entwicklung dann nicht so fortschreiben kann ...?

          Wird bei einer KM übrigens primär nach Differenzierungsstörungen gesucht oder auch nach der "Produktionsmenge"? Wenn das KM in Ordnung ist, kann es doch ansonsten nur am Verbrauch liegen?

          Ist es dann überhaupt sinnvoll, nach der Ursache zu suchen oder belässt man es beim berühmten wait and see? Mir ist nur nicht ganz klar, worin der Sinn besteht, solange zu warten, bis die Werte z.B. bei 1.5 tsd liegen - oder verzichtet man darauf, da ohnehin keine adäquate Behandlungsmöglichkeit besteht? (Ich würde nur natürlich auch gern auf die Erfahrung verzichten, irgendwann irgendwelche Infektionen durchmachen zu müssen ....)

          Also Sie sehen, ich bin irgendwie etwas verwirrt ;-)

          Gruß, Susan.

          Kommentar


          • RE: nochmals erniedrigte Leukos


            Ihre Sorge ist natürlich sehr verständlich. Alle medikamentösen Ursachen haben Sie ausgeschlossen, aber das ist das Einzige, was im gegenwärtigen Stadium sinnvollerweise machbar ist. Klar möchten Sie nicht auf Infektionen warten, aber sollten Sie zu den wenigen Patientinnen gehören, bei denen es tatsächlich zu einer Agranulozytose kommt, so sind die Therapien nicht "ohne", sondern nebenwirkungsreich. Und genau deshalb gibt es keinen Anlaß, im jetzigen Stadium eine Therapie durchzuführen.

            Kommentar


            • RE: nochmals erniedrigte Leukos


              Hallo Herr Dr. Hennesser,

              vielen lieben Dank!

              Ich finde es im Augenblick eher problematisch, dass andere Fachbereiche - z.B. gerade im Moment eine Schmerzambulanz - extrem nervöse Zuckungen bekommen (und nicht gerade intelligent aus der Wäsche gucken ;-)), wenn man eben eine Leukopenie aufzählt. (In anderen Bereichen wie Zusatzversicherungen braucht man ja gar nicht anzufragen ....) Derartige Ereignisse verunsichern natürlich - gerade wenn man selbst die Hämatologen-Info hat, dass dies für eine Schmerztherapie eigentlich ziemlich irrelevant ist, zudem man ja Schmerzen gerade beim Sudeck auch nicht "ertragen" sollte. Aber da ich mich in Sachen Schmerztherapie ohnehin noch in der "explorativen Phase" befinde und mir erst mal ein paar Leute anhöre .... :-)

              Wie sieht es überhaupt bei Operationen z.B. bei zahnchirurgischen Eingriffen aus (Wurzelspitzenresektion lässt grüßen ... der MKG war bei dem Punkt auch etwas hilflos) - sollte man da auf eine (höherdosierte?) Antibiose achten? Bei der letzten habe ich mir netterweise eine Infektion von Kieferhöhle plus -knochen abgeholt, die sich jetzt auch nach einem halben Jahr nicht so richtig befriedigend verdünnisiert hat - sprich es steht wohl eine WSR-Revision einschl. Kieferhöhlenzeugs an. Oder kann man das bei Leukos von 2.5 vernachlässigen?

              Gruß, Susan.

              PS: Ist dann auch erstmal die letzte Frage :-) Ist ja nicht so, dass ich meinem Hämatologen nicht vertrauen würde ....

              Kommentar


              Lädt...
              X