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Koordinierung von verschiedenen Medikamenten

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  • Koordinierung von verschiedenen Medikamenten

    Guten Tag,

    da ich bei verschiedenen Ärzten wegen unterschiedlichen Erkrankungen in Behandlung bin und jeder Arzt nur "seins" behandelt, besteht trotz Bitten keine Koordination.
    Gegen Herzrasen bekam ich vom Allg. A: einen Betablocker, von der Nervenärztin wegen Dpressionen, Trevilor. In Folge einer Untersuchung wegen anhalt. Husten bei einer Pulmologin soll ich den Betablocker absetzen. Das bewirkt wieder eine erneute Tachykardie.
    Die Allg. Ärztin kann das nicht überblicken und verweist mich an die Nervenärztin. Die aber bezieht sich nur auf Ihr Spezialgebiet. Ich bin jetzt mit "Selbstdoktern".
    Ist das nicht traurig?
    Wo bekomme ich umfassende Hilfe, die meinen Körper mit den verschiedenen Medikamentationen als ganzes begreifen und behandeln?
    Danke!


  • RE: Koordinierung von verschiedenen Medikamenten


    Hallo,
    ein richtiger und guter Hausarzt nimmt seines Patienten Gesamtkrankheitsbild immer an bzw. sollte es,nicht nur den
    Teil
    wovon er Ahnung hat. Wenn er keine Ahnung hat, dann wird an einem Facharzt überwiesen, hinterher hat der Hausarzt zur Kenntnis zu nehmen, was der Facharzt zusätzlich verschrieben hat. Ebenso hat der Facharzt das Ganze zu behandeln.

    Also als erstes vielleicht mal den Hausarzt wechseln,
    am besten zum Internisten. Als zweites selbst auch etwas lernen, darauf zu pochen, wenn Du mit etwas nicht einverstanden bist. ! Als drittes, da Ärzte manchmal wenig Zeit haben und kaum zuhören, am besten immer ein Spickzettel mitnehmen, was Du derzeit aktuell zusammen schlucken musst, den Arzt vor die Nase halten. !!
    So klappt das bei mir auf jeden Fall seit langem sehr gut.

    Zusätzlich könnte der Internist vielleicht noch einen Schwerpunkt haben, wie Neurologie, Psychotherapie oder so. Mein Hausarzt (Internist) hat Psychotherapie als Zusatzqualifikation.

    Vielleicht findest Du auf der Seite von Stiftung Gesundheit ein Arzt mit Zusatzqualifikation.

    Jedenfalls würde ich bei einem neuen Hausarzt anfangen.

    Gruß
    PS

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    • RE: Koordinierung von verschiedenen Medikamenten


      Auch sehr sinnvoll ist es sich bei multiplen chronischen Krankheitsbildern eine große Gemeinschaftspraxis oder ein Haus der Ärzte (gibts eigentlich in jeder größeren Stadt) zu suchen.

      Wenn die Ärzte nämlich alle unter einem Dach hocken findet ein wesentlich intensiverer Informationsaustausch statt.

      CU
      Denis

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      • RE: Koordinierung von verschiedenen Medikamenten


        Danke für die Hinweise. Leider ist ein Hausarztwechsel nicht so einfach. Aber ich werde Wege finden, um das Problem zu lösen. Leider ist das bei mir kein Einzelfall. Ganzheitmedizin gibts anscheinend bloß mit dickerem Geldtäschchen.

        Liebe grüße!

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        • RE: Koordinierung von verschiedenen Medikamenten


          Danke für Ihre Antwort. Womit wir aber wieder bei dem Thema sind: Zweckmäßigkeit der DDR-Polikliniken.
          Aber ich denke, es ist vor allem ein Marktproblem. Gäbe es keinen Arztmangel, würde sich das Problem von allein lösen, indem keiner mehr zu einem Arzt ginge, wo er sich nicht gut aufgehoben fühlt.Viele Grüße!

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          • RE: Koordinierung von verschiedenen Medikamenten


            Hallo Frau Krause,

            aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen empfehlen, sich einen Arzt zu suchen, der Ihr Vertrauen gewinnen kann, der sich wirklich für Sie interessiert. Es ist gut, wenn dieser alle Medikamente , die Sie einnehmen, kennt. Wenn man das Gefühl hat, nach 2 Minuten mit Rezept unzufrieden und ohne Antworten auf gestellte Fragen die Praxis zu verlassen, ist eine ganzheitliche Medizin gar nicht möglich. Sie müssen sozusagen in eigener Sache unnachgiebig sein. Notfalls kann man in einem neuen Quartal den Arzt wechseln und die Untersuchungsbefunde anfordern lassen, um doppelte Untersuchungen zu vermeiden.

            Trevilor kann gelegentlich auch Tachykardie auslösen, als Nebenwirkung. Es ist deshalb ganz wichtig, daß die Ursache für Ihre Herz-Kreislauf-Probleme gefunden wird, damit Sie die richtige Therapie bekommen können.

            Die Empfehlung, die ich hier gelesen hatte, sich alle Medikamente und Fragen für den Arztbesuch zu notieren , kann ich nur unterstützen.
            Ich wünsche Ihnen viel Erfolg! Sie können gerne nochmals schreiben, wenn Sie zu einem der Medikamente konkret mehr wissen wollten.

            Mit freundlichen Grüßen
            Dr. Heike Pipping

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            • RE: Koordinierung von verschiedenen Medikamenten


              Sehr geehrte Frau Dr. Pipping,

              danke für Ihre rasche und kompetente Antwort.
              Ich werde beim nächsten Besuch meiner Hausärztin fragen, was Sie zu meinem Herzrasen sagen wird. Bis jetzt hat sie mir Nebilet verschrieben, was aber die Pulmologin für nicht gut hält. Früher bekam ich einmal Obsidan. das hat auch gut gewirkt ohne das ich müde wurde. Gibts es das noch und wie verträgt es sich mit Trevilor?

              Und wenn ich gerade an Sie schreibe; ich habe noch eine "brennende" Frage. Wegen meinen endogenen Depressionen bin ich in Dauerbehandlung; z.Zt. nur 75 mg Trevilor als Erhaltungsdosis. Am 14.9. hatte ich eine einstündige Op mit Vollnarkose. Danach ist es mir passiert, daß mich wieder diese (unbegründeten) Ängstzustände überkamen, die ganz quälend sind. Gibt es Narkotika, die eine Depresseion begünstigen bzw. auslösen können? Den Namen des Narkotikums könnte ich ja noch erfragen.
              Auf alle Fälle muß ich mich darum kümmern, denn diese Zustände sind ganz furchtbar.
              Danke. R. Krause

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              • RE: Koordinierung von verschiedenen Medikamenten


                Sehr geehrte Frau Krause,

                wenn Sie erfahren können, welches Narkotikum sie bekommen haben, würde ich mich darüber informieren.
                Was die anderen Medikamente betrifft, bitte ich Sie um Geduld bis spätestens zum Mittwoch, damit ich ausführlich antworten kann.
                Obsidan gibt es noch.

                Mit freundlichen Grüßen
                Dr. Heike Pipping

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                • RE: Koordinierung von verschiedenen Medikamenten


                  Danke und bis bald, viele Grüße von R. Krause

                  Kommentar


                  • RE: Koordinierung von verschiedenen Medikamenten


                    Sehr geehrte Frau Krause,

                    entschuldigen Sie bitte die verspätete Antwort. Ich war beruflich sehr eingespannt in den letzten Tagen.

                    Obsidan und Nebilet sind beide Betablocker, also ähnlich wirkend.

                    Zwischen Obsidan und Trevilor sind bisher keine Wechselwirkungen beschrieben worden. Problematisch ist allerdings, daß Trevilor häufiger Nebenwirkungen auf das Herz-Kreislauf-System verursachen kann, die ganz verschieden sein können. Deshalb wäre es sehr wichtig, die Ursache des bei Ihnen auftretenden Herzrasens zu ergründen, ob es organisch oder evt. psychisch (ich meine durch Angst) verursacht ist.

                    Andererseits sind für Obsidan (Propranolol) als Nebenwirkung Depressionen beschrieben worden.

                    Es entsteht durch die verschiedenen Symptome und verschiedenen Medikamente eine nicht einfache Situation: Man könnte überlegen ggf. eine Weile ohne Trevilor auszukommen, um zu überprüfen, inwieweit Trevilor für die Tachykardie verantwortlich sein könnte. Andererseits ist es möglich, daß die Dosis an Trevilor, die Sie im Moment erhalten, nicht ausreicht, um die Depression zu unterdrücken. Es sind "Entzugssysmptome" beschrieben worden, wenn die Dosis zu niedrig war, so daß also die Depression nicht mehr unterdrückt wird.

                    Bei dieser komplexen Situation brauchen Sie unbedingt einen Arzt Ihres Vertrauens, der über alle Medikamente informiert ist, der nach der Ursache für die Tachykardie und die Depressionen sucht.Wichtig dafür wäre auch zu überlegen, wann das Herzrasen und wann die Depressionen erstmalig aufgetreten sind. Ob ein zeitlicher Zusammenhang mit einem Medikament herzustellen wäre.

                    Ich möchte Sie auf jeden Fall ermutigen, psychotherapeutische Hilfe wegen der Depressionen in Anspruch zu nehmen; dort werden Ihre Sorgen und Ängste ernst genommen. Es ist wichtig, ganz besonders in dieser Situation Gesprächspartner zu haben.

                    Wenn Sie erfahren haben, welches Narkoticum Sie erhalten haben, könnte ich dazu gern noch einmal schreiben.

                    Ich wünsche Ihnen alles Gute und würde mich freuen, wieder von Ihnen zu hören.

                    Mit freundlichen Grüßen

                    Dr. Heike Pipping

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                    • RE: Koordinierung von verschiedenen Medikamenten


                      Sehr geehrte Frau Dr. Pipping,

                      danke für Ihre ausführliche und ermutigende Antwort.

                      Mittlerweile hat mir die Hausärztin Falicard verschrieben. 3 x 40 mg. das nehme ich jetzt 14 Tage. An diesem hohen Puls, früh besonders hoch, (heute wieder 100 ) ändert sich nichts. Ich bin innerlich bis auf die letzte Zelle aufgelöst.
                      Trevilor nehme ich z. Zt. 2 x 75 mg.
                      Den nä#chsten Termin bei der nervenärztin habe ich im Nov., die wartezeiten sind horrent, und meine Hausärztin weiß eigentlich nicht über die Zusammenhänge von Medikamentenwirkungen und geht nicht sehr darauf ein.
                      Trevilor abzusetzten, getraue ich mich erst mal nicht, wegen der Depressionen.
                      Sie sehen, in bin in einer Zwickmühle.
                      Ich kann noch mal zur Hausärztin gehen, aber die sagt bestimmt, die Wirkung von Falicard kommt noch. Das Gefühl habe ich allerdings nicht.
                      Danke für Ihre Hilfe.
                      Mit freundlichen Grüßen!
                      Roswitha K.

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                      • RE: Koordinierung von verschiedenen Medikamenten


                        Sehr geehrte Frau Dr. Pipping,

                        sind Sie so nett und beantworten Sie meine letzte Frage.
                        Ich nehme jetzt Falicard....


                        Danke. R. Krause

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                        • Für Fr. Dr. Pipping


                          Sehr geehrte Frau Dr. Pipping,

                          bitte sind Sie so nett und gehen noch einmal auf mein Thema vom 17.9.04, Ihre Antwort vom 24.9.04 und meine neue Nachricht vom 30.9.04, eine.
                          Ich nehme jetzt nämlich Falicard und das hilft gegen das Herzrasen gar nicht.

                          Besten Dank und viele Grüße!

                          R. Krause

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                          • RE: Koordinierung von verschiedenen Medikamenten


                            Sehr geehrte Frau Krause,

                            Verapamil (Falicard) ist eigentlich Mittel der Wahl bei Tachykardie, allerdings dann, wenn die Ursache das Herz selbst ist. Als Nebenwirkung ist auch hier Depression selten möglich. Es ist natürlich enttäuschend, wenn Ihre Ärztin auf Ihre Bedenken wegen der Wechselwirkungen nicht eingeht.

                            Meines Erachtens führt kein Weg daran vorbei, daß die Ursache des Herzrasens gefunden werden sollte. Möglicherweise ist es psychisch verursacht, hängt mit seelischer Aufregung zusammen, es kann aber auch organisch (also im Herzen) begründet sein. Von der Antwort würde auch die Behandlung abhängen, die ganz verschieden sein kann.
                            Ich würde Sie deshalb ermutigen, einen Spezialisten für Herz-Kreislauf aufzusuchen, damit er das Herz beurteilen kann, ggf. eine Erkrankung ausschließen oder beurteilen, ob doch Trevilor die Ursache sein könnte. Ich würde nicht damit rechnen, daß ein Abwarten auf eine stärkere Falicard-Wirkung eine Lösung bringen könnte; deshalb lassen Sie sich nicht vertrösten. Warten Sie bitte nicht so lange, bis der Novembertermin beim Psychologen ran ist. Erstens bringt ein Termin dort keine sofortige Lösung aller Probleme und zweitens wäre es ganz wichtig, daß eine Herzerkrankung ausgeschlossen würde. Also wäre der Weg zum Internisten vordringlich. Das würde ich Ihnen gern empfehlen.
                            Ich wünsche Ihnen alles Gute. Scheuen Sie sich nicht, nochmals zu schreiben. Ich werde auf jeden Fall antworten, auch wenn es gelegentlich ein paar Tage dauert.

                            Mit freundlichen Grüßen
                            Dr. Heike Pipping

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                            • RE: Koordinierung von verschiedenen Medikamenten


                              Liebe Frau Dr. Pipping,
                              danke für Ihre Antwort, die mich wieder ein Stückchen weitergebracht und vor allem angeregt hat.Ich werde mir eine Überweisung zum Kardiologen geben lassen.
                              Was den Psychologen betrifft, da bekomme ich eher keinen Termin (als Nov.) Wir hatten vor der Wende drei Nervenärzte in der Nähe und jetzt nur noch Zwei.
                              Es ist eine sehr traurige Entwicklung in der Gegend, wo ich wohne.
                              Dennoch nehme ich Ihr Angebot sehr gern an und melde mich später wieder.
                              Bis dahin liebe Grüße
                              R. Krause

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                              • RE: Koordinierung von verschiedenen Medikamenten


                                Sehr geehrte Frau Krause,

                                Sie brauchen nicht unbedingt auf einen freien Termin beim Neurologen zu warten. Man kann auch eine Überweisung zum Psychotherapeuten erbitten. Dort wäre dann eine Gesprächsstunde probehalber möglich, auch bei einem alternativen zweiten Therapeuten. Das Ergebnis wäre dann eine Empfehlung und ggf. ein Antrag bei der Krankenkasse auf Kostenübernahme. Die Entscheidung, bei wem Sie z.B. eine Gesprächstherapie machen würden, liegt bei Ihnen, denn sie setzt Ihr Vertrauen voraus.

                                Lassen Sie sich nicht entmutigen und vertrösten. Wenn Sie in einem kleineren Ort wohnen, versuchen Sie es im Nachbarort, manchmal lohnt auch ein weiterer Weg. Es gibt die Möglichkeiten, damit man sie nutzen kann, wenn man sie braucht.

                                Viele Grüße
                                Dr. Heike Pipping

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                                • RE: Koordinierung von verschiedenen Medikamenten


                                  Danke, Frau Dr. Pipping für Ihre ausführliche Antwort.
                                  Bei einem Psychotherapeuten bin ich schon längere Zeit, wegen der Depressionen mit Ängsten, das ist eine Verhaltenstherapie. Meisten ging es um meine erwachs. Kinder, von denen ich mich nur sehr langsam ablösen kann und um meine Eltern, die alt und krank sind und einen mir viele Sorgen machen.
                                  Natürlich könnte ich auch das Problem mit den Medikamenten ansprechen.
                                  Im Moment aber habe ich ausgesprochene Schwierigkeiten mit der Darmbewegung, die bei mir sowieso nicht sehr gut ist (trotz viel Bewegung und Ballaststoffen) und ziemliche Verstopfungen, so daß meine Enddarmprobleme wieder da sind. (Ich hatte bereits 2 Op,s deswegen) Und was ich neu beobachtet habe: Ich habe im Zusammenhang Unterbauchschmerzen, die lange anhalten und sehr belastend sind. Heute habe ich in der Packungsbeilage von Verabeta 240 (erst falicard) gelesen, daß Verstopfung häufig vorkommt und zum Darmverschluß führen kann. Also das tu ich mir nicht noch an. Ich entscheide jetzt selbst und höre auf damit, schrittweise, denn jetzt nehme ich 120 mg.
                                  Gerne hätte ich wieder ihre Meinung gehört.
                                  Danke und liebe Grüße.
                                  Roswitha Krause

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                                  • RE: Koordinierung von verschiedenen Medikamenten


                                    Sehr geehrte Frau Krause,
                                    bei Verapamil treten bei 6-8% der Patienten Magen-Darm-Störungen in Form von Obstipation auf. Insofern verstehe ich Ihre Sorge und kann Ihre Entscheidung nachvollziehen. Entscheidend ist doch letztlich die Ursache für die Tachykardie. Davon hängt ab, ob Sie vielleicht ganz auf Verapamil verzichten könnten oder sogar unbedingt ein Medikament brauchen, um Ihre Herz zu schützen. Diese Beurteilung kann aber nur der Arzt treffen.

                                    Ich finde es sehr gut, daß Sie bereits den Weg zu einer Therapie geschafft haben und kann die Probleme, die Sie dazu geführt haben, bestens verstehen. Ich würde Ihnen dazu auch ein paar persönliche Worte schreiben können, wozu aber das Forum nicht geeignet ist. Deshalb biete ich Ihnen dazu meine e-mail [email protected] an. Für die fachlichen Fragen bleibt auf jeden Fall das Forum der richtige Ort.
                                    Viele Grüße
                                    H.P.

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