Cholesterinsenker

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 01.10.2012

auch bezeichnet als:
Lipidsenker

Wirkstoffe

Folgende Wirkstoffe sind der Wirkstoffgruppe "Cholesterinsenker" zugeordnet

Anwendungsgebiete dieser Wirkstoffgruppe

Cholesterinsenker werden bei Fettstoffwechselstörungen eingesetzt und sollen die überhöhten Cholesterin- und Triglycerid-Konzentrationen im Blut senken. Man glaubt heute zu wissen, dass ein Überschuss dazu beiträgt, dass sich Ablagerungen in den Blutgefäßen bilden. Diese Ablagerungen können zu Durchblutungsstörungen wie beispielsweise Angina pectoris führen und letztendlich Verschlüsse verursachen, die Herzinfarkte und Schlaganfälle hervorrufen.

Die Wirkstoffgruppe kommt daher vor allem zur Vorbeugung zum Einsatz - entweder, wenn bei bisher Gesunden zu hohe Blutfett-Konzentrationen festgestellt werden oder bei Angina pectoris, nach Schlaganfall und Herzinfarkt, um vermehrten Ablagerungen in den Blutgefäßen und weiteren Zwischenfällen vorzubeugen.

Zu den Cholesterinsenkern zählen die Wirkstoffgruppen der Statine und Fibrate, aber auch der Einzelwirkstoff Ezetimib.

Wirkung

Im natürlichen Maß ist Cholesterin zum Leben notwendig, da es das Grundgerüst für viele Hormone, aber auch zum Aufbau von Membranen darstellt. Daher wird Cholesterin nicht nur über die Nahrung zugeführt, sondern auch vom Körper selbst produziert. Zur Herstellung von Cholesterin dient ein bestimmtes Enzym, die HMG-CoA-Reduktase. Dieses Enzym wird von den Statinen gehemmt. Werden Statine eingenommen, kann der Körper selbst weniger Cholesterin herstellen. Da es jedoch gebraucht wird, nehmen die Körperzellen vermehrt Fetteiweiße geringer Dichte (sogenanntes LDL-Cholesterin) aus dem Blut auf. LDL wird so aus dem Blutkreislauf entfernt. Damit verschwindet der Hauptverantwortliche für die meisten Schäden des Körpers, die durch eine zu hohe Cholesterin-Konzentration erzeugt werden.

Fibrate senken den Cholesterinspiegel ebenfalls, wenn auch weniger effektiv als Statine. Die Substanzen verringern vor allem die Triglyceride, indem sie deren Produktion in der Leber einschränken. Hinsichtlich der LDL-Eiweiße verhindern Fibrate nicht deren Aufbau, sondern fördern ihren Abbau.

Ein ganz anderer Weg wird bei Ezetimib beschritten. Dieser Wirkstoff verhindert die Aufnahme von Cholesterin aus der Nahrung, indem er den dazu nötigen Mechanismus in der Dünndarmwand blockiert. Meist wird Ezetinib mit einem weiteren Cholesterinsenker kombiniert.