Ammoniumbituminosulfonat

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 08.05.2008

Allgemeines

Der Wirkstoff Ammoniumbituminosulfonat wird als Salbe oder Flüssigkeit bei verschiedenen Hautkrankheiten verwendet. Je nach Konzentration hat das Mittel unterschiedliche Effekte. Gering dosiert findet sich der Wirkstoff in einigen äußerlich anzuwendenden Präparaten zur Behandlung der Akne.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Entzündungen der Haut bei Akne und Furunkeln hemmen
  • verstopfte Talgdrüsenausgänge öffnen
  • Entzündungen in der Muskulatur und den Gelenken hemmen
  • Gelenkschmerzen lindern

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Ammoniumbituminosulfonat im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Ammoniumbituminosulfonat nicht verwendet werden?

Bei einer Überempfindlichkeit gegen aufbereitete Schieferöle darf der Wirkstoff nicht angewandt werden. Er darf auch nicht in Kontakt mit offenen Wunden oder mit den Augen kommen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

In der Schwangerschaft und Stillzeit ist die Anwendung von Präparaten mit dem Wirkstoff Ammoniumbituminosulfonat ab einer Wirkstoff-Konzentration von 20 Prozent verboten.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kinder unter 14 Jahren sollten nur mit niedrigeren Konzentrationen (zehn Prozent, 20 Prozent) behandelt werden, da ihre Haut empfindlicher reagiert.

Welche Nebenwirkungen kann Ammoniumbituminosulfonat haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Ammoniumbituminosulfonat. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Seltene Nebenwirkungen:
Hautausschlag, Rötung, Juckreiz, Brennen.

Welche Wechselwirkungen zeigt Ammoniumbituminosulfonat?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Ammoniumbituminosulfonat verstärkt die Aufnahme anderer Substanzen in die Haut und verstärkt deren Wirkung. Deshalb sollte der Wirkstoff nicht zusammen mit anderen angewendet werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Nach jeder Anwendung des Medikaments sind die Hände zu waschen.
  • Das Medikament darf nicht in die Augen gelangen.
  • Am Anfang der Behandlung mit dem Medikament kann es zu leichter Hautrötung und Hautspannen kommen.
  • Zu Beginn der Behandlung kann sich das Krankheitsbild kurzzeitig verschlimmern. Die Reifung zum Beispiel eines Furunkels kann kurzzeitig schmerzhaft sein. Hier helfen feucht-warme Umschläge. Die Beschwerden bessern sich nach wenigen Tagen.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Ammoniumbituminosulfonat?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Ammoniumbituminosulfonat enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

So wirkt Ammoniumbituminosulfonat

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Ammoniumbituminosulfonat. Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Entzündungshemmer, zu welcher der Wirkstoff Ammoniumbituminosulfonat gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Ammoniumbituminosulfonat

Der Wirkstoff Ammoniumbituminosulfonat wird als Salbe oder Flüssigkeit bei verschiedenen Hautkrankheiten verwendet. Je nach Konzentration hat das Mittel unterschiedliche Effekte. Gering dosiert findet sich der Wirkstoff in einigen äußerlich anzuwendenden Präparaten zur Behandlung der Akne.

Die Salbe mit zehnprozentigem Ammoniumbituminosulfonat wird bei oberflächlichen Hautentzündungen wie einem Abszess oder einem Furunkel (Ansammlungen von Talg und Hornhautteilchen im Talgdrüsengang) eingesetzt.

In 20-prozentiger Konzentration wird der Wirkstoff in einer so genannten Zugsalbe zur Reifung tiefliegender Furunkel und bei Nagelbettentzündungen eingesetzt, die sich dann spontan entleeren.

50-prozentig wird Ammoniumbituminosulfonat gegen entzündliche Hauterkrankungen tieferer Art, Sehnenscheidenentzündungen, Arthrose, Schleimbeutelentzündungen und Gelenkschmerzen bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen angewandt.

Eine 85-prozentige Salbenzubereitung dient der Kurzzeitbehandlung (höchstens neun Tage) von Belastungsschmerzen bei Arthrose der Knie (Gonarthrose).

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Ammoniumbituminosulfonat sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Ammoniumbituminosulfonat

Ammoniumbituminosulfonat gehört zu den Antiphlogistika und ist in einigen äußerlich anzuwendenden Aknemitteln enthalten. Es ist ein Gemisch unterschiedlichster organischer Substanzen. Vor allem sind darin die sogenannten Aromaten wie Phenol wirksam, welche an der Haut die Talgdrüsensekretion vermindern und antibakteriell wirken. In tieferen Schichten hemmen sie Entzündungen in Muskeln und Gelenken.

Die typischen Akne-Zeichen wie Mitesser und Pickel entstehen, wenn Ausführungsgänge der Talgdrüsen durch zuviel produzierten Talg und Hornschüppchen der Haut verstopft werden. Siedeln sich Bakterien in dem gestauten Talg an und vermehren sich, kommt es zu einem Furunkel mit einer akuten Entzündung. Bei einer Nagelbettentzündung sind Erreger vom Nagelfalz in tiefere Gewebe eingedrungen. Die Entzündung führt zu Schwellungen und Eiterherden, die bei Druck erhebliche Schmerzen verursachen. Ammoniumbituminosulfonat wirkt bei allen geschilderten Hautzuständen vor allem desinfizierend und hauterweichend. Bei tiefer gelegenen Entzündungen begünstigt es das Ausfließen der Eiterherde.

Bei Entzündungsprozessen in Gelenken und Muskeln kommt Ammoniumbituminosulfonat seine Tiefenwirkung zugute. Es durchdringt die Haut und kann so vor Ort seine entzündungshemmende Wirkung entfalten.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.