Rosenwurz

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 21.01.2016

Allgemeines

Rosenwurz wird zur vorübergehenden Linderung von Stress-Symptomen wie Müdigkeits- und Schwächegefühl angewendet.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Nervenbotenstoffe Serotonin und Dopamin im Gehirn günstig beeinflussen
  • Hirnleistung verbessern

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Rosenwurz im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Rosenwurz nicht verwendet werden?

Bei Überempfindlichkeit gegen Rosenwurz (Rhodiola rosea) darf der Wirkstoff nicht angewendet werden. Auch Patienten mit beeinträchtigter Leber- oder Nierenfunktion sollten ihn nicht anwenden, da diesbezüglich keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Bisher liegen keine Erfahrungen mit der Anwendung von Rosenwurz bei Schwangeren vor. Tierexperimente ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen. Aus Vorsichtsgründen sollte dennoch eine Anwendung während der Schwangerschaft vermieden werden.

Es ist nicht bekannt, ob Inhaltsstoffe des Rosenwurz oder deren Abbauprodukte in die Muttermilch übergehen. Ein Risiko für das Kind kann nicht ausgeschlossen und der Wirkstoff daher während der Stillzeit nicht angewendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Zur Anwendung des Wirkstoffs bei Kindern und Heranwachsenden liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor. Er soll deshalb bei Kindern und Heranwachsenden unter 18 Jahren nicht angewendet werden.

Welche Nebenwirkungen kann Rosenwurz haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Rosenwurz. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Bei Gebrauch von Rosenwurz wurden Fälle einer Überempfindlichkeitsreaktion und auch Unterzuckerung berichtet. Ob dies ursächlich mit dem Gebrauch des Wirkstoffs zusammenhängt, ist nicht gesichert. Die Häufigkeit der Nebenwirkungen ist nicht bekannt.

Welche Wechselwirkungen zeigt Rosenwurz?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Es gibt keine Hinweise auf Wechselwirkungen von Rosenwurz mit anderen Wirkstoffen. Allerdings wurden dazu auch keine klinischen Untersuchungen durchgeführt.

Allergische Reaktionen auf Medikamente

Manchmal lösen Arzneimittel allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion auf Rosenwurz wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.


Welche Medikamente beinhalten Rosenwurz?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Rosenwurz enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform
Filmtabletten
Hartkapseln

So wirkt Rosenwurz

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Rosenwurz. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen , zu welcher der Wirkstoff Rosenwurz gehört.

Anwendungsgebiet des Wirkstoffs Rosenwurz

Rosenwurz wird zur vorübergehenden Linderung von Stress-Symptomen wie Müdigkeits- und Schwächegefühl angewendet.

Der Wirkstoff ist ein traditionelles Medikament, das ausschließlich auf Grund langjähriger Erfahrung für das Anwendungsgebiet registriert ist.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Rosenwurz sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Rosenwurz

Rosenwurz, oder wissenschaftlich Rhodiola rosea kommt in den arktischen Gebieten und den Gebirgsregionen des östlichen Europas und Nordamerikas vor. Rosenwurz überdauert das ganze Jahr und erreicht Wuchshöhen meist zwischen fünf und 20, selten bis 35 Zentimetern. Als wasserspeichernde Pflanze treibt sie Pfahlwurzeln tief in den Boden. Im Boden selbst wird ein oft verzweigter, ein bis fünf Zentimeter dicker, knolliger, unterirdischer Stamm ausgebildet. Er weist einen charakteristisch rosenartigen Geruch auf, der auch für den Volksnamen verantwortlich ist. Aus diesem unterirdischen Stamm werden mehrere oberirdische Stängel gebildet, die dick, fleischig sowie kahl sind und mit Schuppen überzogen sind; wenn sie abgeschnitten oder verletzt werden, ist der charakteristisch rosenartige Geruch wahrnehmbar.

In Sibirien wird der Rosenwurz "Goldene Wurzel" genannt, denn sein Extrakt soll Erinnerungsvermögen, Konzentration und Aufnahmevermögen steigern. Er ist eine Heilpflanze, die seit langem medizinische Verwendung in russischen, baltischen und skandinavischen Ländern findet, sowohl als Tee als auch in Form von Extrakten. Auch in andere Länder verbreitet sich die traditionell begründete oder volksheilkundliche Anwendung von Rosenwurz zur Steigerung der Leistungsfähigkeit und zum Stressabbau.

Die Inhaltsstoffe der Wurzel sind vor allem phenolische Glycoside wie Salidrosid, Tyrosol und Rosavin. Ob sie für die der Wurzel nachgesagte Wirkung verantwortlich sind, ist nicht nachgewiesen. Möglicherweise wirkt Rosenwurz auf die Nervenbotenstoffe Serotonin und Dopamin im Gehirn. Auch eine Förderung körpereigener Schmerzstoffe, der Endorphine, und eine verminderte Ausschüttung von Stresshormonen werden diskutiert.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.