Entresto 24 mg/26 mg/ - 49 mg/51 mg/ -97 mg/ 103 mg Filmtabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 08.12.2017
Hersteller: Novartis Pharma GmbH
Wirkstoffkombination: Valsartan + Sacubitril
Darreichnungsform: Filmtablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Entresto 24 mg/26 mg/ - 49 mg/51 mg/ -97 mg/ 103 mg Filmtabletten enthalten die Wirkstoffkombination Valsartan + Sacubitril. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Entresto 24 mg/26 mg/ - 49 mg/51 mg/ -97 mg/ 103 mg Filmtabletten.

Die Kombination wird bei erwachsenen Patienten zur Behandlung einer chronischen Herzmuskelschwäche mit verminderter Pumpleistung des Herzens angewendet.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Valsartan + Sacubitril sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe AT1-Rezeptor-Antagonisten, zu welcher die Wirkstoffkombination Valsartan + Sacubitril gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Beschwerden verursachende, chronische Herzmuskelschwäche mit verminderter Pumpfunktion bei Erwachsenen

Dosierung

Die empfohlene Dosis zu Beginn der Behandlung beträgt eine 49 mg/51 mg-Tablette zweimal täglich. Sofern der Patient dies verträgt, wird der Arzt die Dosis nach zwei bis vier Wochen verdoppeln, bis das Ziel einer Dosis von zweimal täglich einer 97 mg/103 mg-Tablette erreicht ist.

Falls bei den Patienten Verträglichkeitsprobleme auftreten (zu niedriger Blutdruck, Kalium-Überschuss im Blut, Nierenfunktionsstörung), wird der Arzt die übrigen Medikamente anpassen, die Dosis vorübergehend vermindern oder gar die Therapie beenden.

Wurde eine Dosis ausgelassen, nehmen Sie die nächste Dosis zur vorgegebenen Zeit einnehmen. Das Medikament kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Schlucken Sie die Tabletten mit einem Glas Wasser.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • hochdisperses Siliciumdioxid
  • Hypromellose
  • Magnesiumstearat
  • mikrokristalline Cellulose
  • Talkum
  • Titandioxid (E 171)
  • Crospovidon (Typ A)
  • Eisenoxide und -hydroxide (E 172)
  • Macrogol 4000
  • niedrig substituierte Hyprolose

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Kalium-Überschuss im Blut, niedriger Blutdruck, Nierenfunktionsstörung.

Häufige Nebenwirkungen:
Blutarmut, Kalium-Mangel im Blut, Unterzuckerung, Schwindelgefühl, Schwindel, Kopfschmerzen, Blutdruckabfall bei Körperlageveränderung, Husten, Durchfall, Übelkeit, Magenschleimhautentzündung, (akutes) Nierenversagen, Ermüdung, Schwäche.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeit, Schwindel nach dem Wasserlassen, Juckreiz, Hautausschlag, Gesichtsschwellung.

Besonderheiten:
Patienten mit schwarzer Hautfarbe sind häufiger von Gesichtsschwellungen betroffen als andere.

Wechselwirkungen

Die Kombination darf auf keinen Fall zusammen mit ACE-Hemmern eingenommen werden. Bei Patienten mit Diabetes oder Nierenfunktionsstörung ist auch die gemeinsame Anwendung mit Aliskiren verboten. Es kann in beiden Fällen zu gefährlichem Blutdruckabfall kommen.

Die Kombiation sollte nicht zusammen mit weiteren AT1-Rezeptor-Antagonisten angewendet werden.

Weil die Kombination die Verfügbarkeit von Statinen im Körper erhöht und damit zu mehr Nebenwirkungen führt, sollte sie nur mit Vorsicht zusammen mit diesen Blutfettsenkern eingenommen werden.

Zusammen mit dem Potenzmittel Sildenafil führt die Kombination zu starker Blutdrucksenkung, was beachtet werden muss.

Da die Kombination den Kalium-Gehalt im Blut verändert, muss der Kaliumspiegel vom Arzt überwacht werden, wenn der Patient kaliumsparende Entwässerungmittel (Triamteren, Amilorid), Entwässerungsmittel wie Spironolacton oder Eplerenon, Kalium-Präparate, kaliumhaltige Salzersatzstoffe oder Heparine erhält.

Bei älteren Patienten, Patienten mit geringer Blutmenge (auch durch Entwässerungsmittel) oder Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion kann die gleichzeitige Anwendung der Kombination und nicht-steroidalen Antirheumatika (Paracetamol, Ibuprofen, Diclofenac, Acetylsalisylsäure) das Risiko für eine Verschlechterung der Nierenfunktion erhöhen.

Die Kombination steigert bei Gabe des Antidepressivums Lithium dessen Gehalt im Blut. Möglicherweise wird der Arzt die Lithium-Dosis vermindern müssen.

Eventuell beeinflussen sich auch die Wirkungen, wenn die Kombination zusammen mit dem oralen AntidiabetikumMetformin angewendet wird. Der Arzt wird den Patienten besonders sorgfältig beobachten.

Die gleichzeitige Anwendung mit dem Tuberkulose-MittelRifampicin, mit Ciclosporin (gegen Organabstoßung nach Verpflanzungen), den virenhemmenden MittelnTenofovir, Cidofovir oder Ritonavir kann die Wirkung der Kombination verstärken.

Gegenanzeigen

Die Anwendung der Kombination ist verboten bei
  • Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe
  • gleichzeitiger Anwendung von ACE-Hemmern (erst 36 Stunden nach Ende einer Therapie mit ACE-Hemmern darf die Kombination eingesetzt werden)
  • Gesichtsschwellungen (Angioödem) in der Vorgeschichte, die angeboren sind oder im Zusammenhang mit einer früheren Therapie mit ACE-Hemmern oder AT1-Rezeptor-Antagonisten stehen
  • gleichzeitiger Anwendung von Aliskiren bei Patienten mit Zuckerkrankheit oder Nierenfunktionsstörung
  • schwerer Leberfunktionsstörung, chronischer Entzündung der Gallengänge in der Leber oder Gallenstau.
Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf die Kombination eingesetzt werden bei
  • älteren Patienten (über 65 Jahre), Patienten mit Nierenfunktionsstörung oder zu geringer Blutmenge sowie niedrigem Blutdruck, weil sich dieser verstärken kann
  • besonders stark ausgeprägter Herzmuskelschwäche (NYHA-Klasse IV)
  • mittelschwerer Leberfunktionsstörung (Child Pugh B) oder stark erhöhten Leberwerten (ASAT, ALAT).

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die Anwendung der Kombination ist während des ersten Schwangerschafts-Drittels nur erlaubt, wenn es der Arzt für unumgänglich hält. Für die restliche Zeit der Schwangerschaft ist die Kombination verboten. Tierversuche legen nahe, dass beim Kind Schäden an der Nierenfunktion und dem Schädel entstehen.

Es ist nicht bekannt, ob die Kombination beim Menschen in die Muttermilch übergeht, wie es für Sacubitril und Valsartan bei säugenden Ratten der Fall ist. Aufgrund des möglichen Risikos für Nebenwirkungen bei gestillten Neugeborenen / Kindern wird die Anwendung während der Stillzeit nicht empfohlen. Der Arzt wird die Entscheidung treffen, ob auf das Stillen verzichtet oder die Behandlung während der Stillzeit unterbrochen werden soll.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Sicherheit und Wirksamkeit der Kombination bei Kindern und Jugendlichen im Alter von unter 18 Jahren ist nicht erwiesen. Ihr Einsatz in dieser Altersgruppe ist daher verboten.

Warnhinweise

  • Gelegentlich können Schwindel oder Müdigkeit auftreten, die Autofahren oder das Führen von Maschinen gefährlich machen.
  • Bewahren Sie das Medikament in der Originalverpackung auf, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
56 Filmtabletten Filmtabletten
56 Filmtabletten Filmtabletten
20 Filmtabletten Filmtabletten
56 Filmtabletten Filmtabletten
20 Filmtabletten Filmtabletten
196 Filmtabletten Filmtabletten
20 Filmtabletten Filmtabletten
196 Filmtabletten Filmtabletten
196 Filmtabletten Filmtabletten

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Entresto 24 mg/26 mg/ - 49 mg/51 mg/ -97 mg/ 103 mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Valsartan + Sacubitril (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.