Das Bild zeigt eine schwangere sitzende Frau.
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Geburtstermin berechnen

Von: Onmeda-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 13.12.2021 - 14:44 Uhr

Wenn Sie den 1. Tag Ihrer letzten Periode sowie Ihre Zyklusdauer kennen, können Sie jederzeit einen potenziellen Geburtstermin berechnen – auch wenn Sie noch gar nicht wissen, ob Sie schwanger sind.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Allgemeines

In der Regel nimmt man den 1. Tag der letzten Monatsblutung als Startpunkt für eine Schwangerschaft. Die ersten zwei Schwangerschaftswochen dienen dabei aber lediglich der Berechnung. Insgesamt umfasst eine Schwangerschaft damit 40 Wochen oder 10 sogenannte Lunarmonate (ein Lunarmonat hat 28 Tage). Diese Rechnung hat sich bewährt, da sich nicht bei jeder Frau der Termin des Eisprungs beziehungsweise der Befruchtung, die einige Tage um den Eisprung herum erfolgen kann, rückwirkend eindeutig bestimmen lässt. Außerdem ist es so möglich, den potenziellen Geburtstermin bei einem Zyklus, der nicht genau 28 Tage lang ist, zu berechnen.

Es gibt aber auch Alternativen, um den voraussichtlichen Geburtstermin zu ermitteln. Zum Beispiel über den Tag der Befruchtung, wenn dieser bekannt ist. Von der Befruchtung bis zur Geburt dauert die Schwangerschaft 263 bis 273 Tage. Im Mittel sind das 266 Tage und damit genau 9 ½ Lunarmonate. Daher spricht man auch heute noch häufig von neun Monaten Schwangerschaft.

Und auch die Schwangerschaft selbst gibt Anhaltspunkte, um den Geburtstermin zu errechnen. Bestimmte Entwicklungsmerkmale des Babys (z.B. Kopfumfang und Größe) sowie Größe und Lage der Gebärmutter ermöglichen Frauenarzt und Hebamme, den voraussichtlichen Geburtstermin zu bestimmen oder das Datum im Lauf der Schwangerschaft anzupassen.

Unabhängig davon, wie der Geburtstermin ermittelt wurde, gilt aber: Der errechnete Geburtstermin ist nur ein grober Richtwert. Nur 4 von 100 Kindern kommen am berechneten Datum zur Welt. Abweichungen von 14 Tagen nach vorne oder hinten sind normal und kein Grund zur Besorgnis.

Beispielrechnung: 1. Tag der letzten Periode

Um den Geburtstermin anhand des 1. Tages der letzten Periode zu berechnen, gilt folgende Formel:

1. Tag der letzten Periode – 3 Monate + 7 Tage + vom Regelzyklus abweichende Tage + 1 Jahr

Das Beispiel wird mit einem abweichenden Zyklus von 32 Tagen berechnet (der durchschnittliche Regelzyklus beträgt 28 Tage). Der 1. Tag der letzten Periode war am 01.01.2014.

01.01.2014 - 3 Monate = 01.10.2013
01.10.2013 + 7 Tage = 08.10.2013
08.10.2013 + 4 Tage = 12.10.2013
12.10.2013 + 1 Jahr = 12.10.2014

In diesem Beispiel wäre der voraussichtliche Geburtstermin demnach der 12.10.2014.

Geburtstermin anhand der Schwangerschaft

Der Geburtstermin lässt sich auch anhand von bestimmten Merkmalen von Mutter und Kind während der Schwangerschaft ermitteln. Die Entwicklung des Kindes sowie die Größe und die Lage der Gebärmutter sind zwar nicht bei jeder Schwangerschaft genau gleich. Sie können sich aber ungefähr einer Schwangerschaftswoche zuordnen lassen. Wenn der Geburtstermin anhand der Schwangerschaft ermittelt werden muss, kann es vorkommen, dass der Arzt das Datum im Verlauf der Schwangerschaft öfter anpasst.

Entwicklung des Kindes

Indem der Frauenarzt den Kopfumfang, den Bauchumfang und die Scheitel-Steiß-Länge (SSL) des Babys im Ultraschall ermittelt, kann er Größe und Gewicht des Kindes berechnen. Das wiederum lässt Rückschlüsse auf die Schwangerschaftswoche und damit einen voraussichtlichen Geburtstermin zu. Dieser Termin muss allerdings regelmäßig angepasst werden, da sich jedes Kind unterschiedlich entwickelt und die für die einzelnen Schwangerschaftswochen angegebenen Werte nur Durchschnittswerte sein können.

Durchschnittliche Größe und Gewicht des Kindes nach Schwangerschaftswochen

SSWGröße (cm)Gewicht (g)
81,5
12516
2025300
2431700
28371.100
36472.750
40513.400

Größe und Lage der Gebärmutter

Größe und Lage der Gebärmutter erlauben dem Frauenarzt, einen ungefähren Geburtstermin zu ermitteln. So erreicht der obere Rand der Gebärmutter (Fundusstrand, vom Arzt ertastbar) beispielsweise ungefähr in der 24. Schwangerschaftswoche (SSW) den Bauchnabel. In der 36. SSW hat die Gebärmutter den höchsten Stand erreicht und sinkt dann wieder leicht ab, wenn das Baby sich auf die Geburt vorbereitet und ins Becken eintritt.

Ungefähre Größe und Lage der Gebärmutter nach Schwangerschaftswochen

SSWGebärmutter
4normal groß
8gänseeigroß
12faustgroß
16oberer Rand der Gebärmutter zwei Querfinger über dem Schambein
20oberer Rand der Gebärmutter drei Querfinger unterhalb des Bauchnabels
24oberer Rand der Gebärmutter am Bauchnabel
28oberer Rand der Gebärmutter drei Querfinger oberhalb des Bauchnabels
32oberer Rand der Gebärmutter zwischen Bauchnabel und Brustbein
36oberer Rand der Gebärmutter am Rippenbogen
40oberer Rand der Gebärmutter zwei Querfinger unter dem Rippenbogen