HbA1c-Wert (Langzeitzuckerwert)
Der HbA1c-Wert, also die Konzentration von HbA1c im Blut, dient dazu, den Zuckerstoffwechsel über einen längeren Zeitraum verfolgen zu können. Er spielt für die Kontrolle der Blutzucker-Einstellung bei Menschen mit Diabetes mellitus eine wichtige Rolle.

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Ärzte bestimmen die Höhe des HbA1c (fachliche Schreibweise: HbA1c) mithilfe einer Blutuntersuchung. Das Ergebnis gibt Auskunft über die mittleren Blutzuckerwerte der letzten 8 bis 12 Wochen. Aus diesem Grund wird der HbA1c-Wert auch Langzeitzuckerwert oder Blutzuckergedächtnis genannt.
Im Unterschied zur täglichen Blutzuckermessung – etwa vor oder nach einer Mahlzeit – bildet der HbA1c-Wert nicht die momentane Konzentration des Blutzuckers ab. Vielmehr ermöglicht er dem Betroffenen, einzuschätzen, wie gut er seinen Blutzucker in den letzten Wochen im Griff hatte.
Der Arzt nimmt für die Untersuchung entweder eine Blutprobe aus der Armvene oder über einen kleinen Piks ins Ohrläppchen oder in die Fingerbeere.
Die Therapie des Diabetes richtet sich unter anderem nach der Menge an HbA1c im Blut. Der Langzeitzuckerwert nimmt direkten Einfluss auf die Behandlung und sollte – und das ist mindestens ebenso wichtig – Anlass sein, die momentane Lebens- und Ernährungsweise zu überprüfen.
Bei gesunden Personen liegt der HbA1c-Wert unter 45 mmol/mol (6,2%). Liegt der Anteil über 48 mmol/mol (6,5%), deutet das auf Diabetes hin, weil der Wert für eine über längere Zeit erhöhte Blutzuckerkonzentration spricht. Ärzte nutzen den HbA1c-Wert deshalb auch zur Diagnose eines Diabetes mellitus. Allerdings besitzt der Langzeitzuckerwert als Diagnosekriterium nur bei Erwachsenen genug Aussagekraft.
Um bei Kindern einen Diabetes nachzuweisen, reicht der HbA1c-Wert alleine nicht aus, da sich der Grenzwert von 48 mmol/mol beziehungsweise 6,5 Prozent nicht ohne Weiteres auf Kinder übertragen lässt. Zur Diagnose bei Kindern müssen deshalb immer auch andere Methoden herangezogen werden.
Mithilfe des HbA1c-Wertes lässt sich bei Erwachsenen mit Diabetes langfristig der Blutzuckerspiegel kontrollieren. Ziel ist es, den HbA1c-Wert auf lange Sicht zu normalisieren. Als ideal gilt bei Diabetes ein Wert von unter 48 mmol/mol beziehungsweise 6,5 Prozent.
Wie entsteht HbA1c?
Befindet sich zu viel Glukose (Traubenzucker) im Blutkreislauf, geht sie mit Eiweißen im Blut und in den Gefäßen Verbindungen ein. Unter anderem bindet sich dabei auch der rote Blutfarbstoff (Hämoglobin, Hb) in den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) zu einem gewissen Anteil an Glukose-Moleküle. Man spricht dann von Glykohämoglobin.
Diesen Anteil des an Glukose gebundenen Hämoglobins am Gesamthämoglobin bezeichnen Mediziner als HbA1c. Er erhöht sich bei steigendem Blutzuckerspiegel und bleibt bis zu 12 Wochen lang auf diesem Niveau – selbst wenn der Blutzucker zeitweise wieder auf normale Werte absinkt.