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ARFID: Essstörung mit ungewöhnlichen Symptomen
ARFID steht für Avoidant/Restrictive Food Intake Disorder, also vermeidende/restriktive Essstörung. Die Betroffenen essen zu wenig und meist nur ausgewählte Lebensmittel. Grund für diese Essstörung ist nicht das Körperbild, sondern beispielsweise schlechte Erfahrungen mit bestimmten Lebensmitteln oder sensorische Empfindlichkeit.
Sowohl Kinder als auch Jugendliche und Erwachsene können an ARFID erkranken. Häufiger betroffen sind Menschen aus dem autistischen Spektrum oder Personen mit ADHS.
In der Bildergalerie erfahren Sie, welche Symptome typisch für ARFID sind.
ARFID: Wählerisches Essverhalten ist Symptom
Viele Menschen sind wählerisch beim Essen. Bei ARFID geht das jedoch deutlich weiter: Betroffene reagieren auf manche Speisen mit Angst, Unruhe oder Ekel. Häufig steckt eine belastende Erfahrung dahinter, etwa ein früheres Verschlucken, das zu einer anhaltenden Sorge vor dem Ersticken geführt hat. Möglich sind auch Ängste vor Verunreinigungen oder allergischen Reaktionen.
Sensorische Empfindlichkeit ist Symptom bei ARFID
Besonders Menschen aus dem autistischen Spektrum vermeiden Lebensmittel zudem häufig aufgrund ihres Aussehens, Geschmacks, Geruchs, ihrer Temperatur oder Konsistenz. Sie greifen oft nur auf wenige, sehr spezifische Nahrungsmittel zurück.
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"Sichere Lebensmittel" bei ARFID
Viele Menschen mit ARFID haben bestimmte "sichere Lebensmittel". Das sind Speisen, die ihnen vertraut sind und keine Angst oder unangenehme Empfindungen auslösen. Diese Auswahl ist oft sehr begrenzt, zum Beispiel einzelne Nudelsorten, Brot, bestimmte Kartoffelprodukte oder wenige Snacks. Diese sogenannten Safe Foods geben Sicherheit, führen im Alltag aber häufig zu einseitiger Ernährung und verstärken das Vermeidungsverhalten.
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ARFID: Geringes Interesse an Lebensmitteln
Menschen mit ARFID essen meist nicht aus Genuss, sondern weil sie es müssen. Das Hungergefühl fehlt den Betroffenen oft. Sie müssen daher häufig ans Essen erinnert werden und nehmen manchmal über eine längere Zeit hinweg nichts zu sich. Die Nahrungsaufnahme kann so zur Belastung für Betroffene werden.
ARFID: Untergewicht ist ein Symptom
Aufgrund der stark eingeschränkten Nahrungsaufnahme verlieren viele Betroffene im Verlauf deutlich an Gewicht und werden untergewichtig. Das ist keine bewusste Entscheidung, sondern eine Folge der begrenzten Lebensmittelauswahl. Allerdings ist ARFID nicht immer mit Untergewicht verbunden: Manche Personen halten ihr Gewicht durch hochkalorische, in ihren Augen sichere Lebensmittel stabil, entwickeln aber dennoch Nährstoffmängel, weil die Auswahl der Lebensmittel extrem begrenzt ist.
Wachstumsstörungen bei Kindern mit ARFID
Bei Kindern kommt es aufgrund der Mangelernährung häufig zu einer Wachstumsverzögerung. Hier spielt vor allem Eiweißmangel eine wichtige Rolle. Betroffene Kinder sind kleiner und leichter, als altersentsprechend zu erwarten wäre. Auch in der Pubertät ist eine verzögerte Entwicklung möglich. Der Muskelaufbau bleibt zudem häufig unterdurchschnittlich.
Symptome bei ARFID: Häufige Infekte
Ein länger anhaltender Nährstoffmangel wirkt sich direkt auf das Immunsystem aus. Fehlen dem Körper wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Eiweiße, können Immunzellen nicht mehr ausreichend gebildet oder aktiviert werden. Dadurch sind Betroffene deutlich anfälliger für Infekte wie Atemwegs- oder Magen-Darm-Infektionen, die häufiger auftreten, schwerer verlaufen oder nur langsam abklingen.
Psychosoziale Probleme bei Menschen mit ARFID
Viele Betroffene vermeiden gemeinsame Mahlzeiten, Geburtstage, Restaurantbesuche oder Ausflüge, weil sie dort keine "sicheren" Lebensmittel finden oder Angst vor negativen Reaktionen haben. Kinder verweigern oft das Essen in der Kita oder Schule, was zu Stress in der Familie und sozialen Konflikten führt. Einige Betroffene sagen auch Reisen oder Übernachtungen bei anderen ab, weil sie ihre gewohnten Lebensmittel nicht mitnehmen können.
ARFID steht für Avoidant/Restrictive Food Intake Disorder, also vermeidende/restriktive Essstörung. Die Betroffenen essen zu wenig und meist nur ausgewählte Lebensmittel. Grund für diese Essstörung ist nicht das Körperbild, sondern beispielsweise schlechte Erfahrungen mit bestimmten Lebensmitteln oder sensorische Empfindlichkeit.
Sowohl Kinder als auch Jugendliche und Erwachsene können an ARFID erkranken. Häufiger betroffen sind Menschen aus dem autistischen Spektrum oder Personen mit ADHS.
In der Bildergalerie erfahren Sie, welche Symptome typisch für ARFID sind.
- Thomas J. J, et al.: Avoidant/Restrictive Food Intake Disorder: a Three-Dimensional Model of Neurobiology with Implications for Etiology and Treatment. Curr Psychiatry Rep. 2017, Vol. 19, iss. 8, pp. 54. doi: 10.1007/s11920-017-0795-5: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28714048/ (Abruf: 11/2025)
- Online-Informationen der Pharmazeutischen Zeitung: Wenn man essen will, aber nicht kann: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/wenn-man-essen-will-aber-nicht-essen-kann-156066/ (Abruf: 11/2025)
- Online-Informationen des Therapienetz Essstörung e.V.: ARFID: https://www.tness.de/wiki/arfid/ (Abruf: 11/2025)
- Online-Informationen von MSD Manuals: Vermeidende/restriktive Essstörung: https://www.msdmanuals.com/de/heim/kurzinformationen-psychische-gesundheitsst%C3%B6rungen/essst%C3%B6rungen/vermeidende-restriktive-essst%C3%B6rung (Abruf: 11/2025)
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