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Stark erweiterte Venen am ganzen Körper

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  • Stark erweiterte Venen am ganzen Körper

    Sehr geehrte Frau Dr. Schaaf,

    ich entschuldige mich gleich zu Anfang für diesen langen und umfangreichen Beitrag. Ich wäre Ihnen äußerst dankbar und würde mich sehr freuen, wenn sie trotz ihrer sicherlich sehr begenzten Zeit meine Fragen in allen Punkten so gut wie möglich beantworten würden.
    Ich bin total verzweifelt und inzwischen schon depressiv, was meine Venen anbelangt. Ich habe schon vor vielen Jahren bemerkt, dass sich meine Körpervenen immer stärker erweitern. Trotz aller Vorbeugemaßnahmen wie viel Bewegung, gesunde Ernährung, Kaltwasseranwendungen, die Einnahme von Roßkastanienpräparaten etc., haben sich die venösen Gefäße besonders an den Armen, den Unterschenkeln und im Kopfbereich immer mehr erweitert. Auch im Brustbereich sind inzwischen Venen sichtbar, wenn auch noch dezent. Die Blutgefäße sind bei mir extrem dehnbar. Von noch einigermaßen normal aussehendem Durchmesser bei Kälte, bis hin zu richtig dicken, prall gefüllten Venen, wenn ungünstige Faktoren wie ein reichhaltiges Essen, (geringe) Mengen Alkohol etc. hinzu kommen. Besonders bei Hitze und/ oder körperlicher Betätigung quellen die V. dann extrem aus der Haut heraus und sehen aus wie "Schläuche".
    Mal abgesehen von dem total unästhetischen Aussehen –unter dem ich wahnsinnig leide-, fühlen sich meine Arme und Beine auch sehr schwer u. müde an, verbunden mit einem unangenehmen Druckgefühl, wenn sie so stark mit Blut gefüllt sind. Die V. an Armen und Beinen verlaufen glatt und sind nicht geschlängelt, oder knotig.
    Die Venenklappen meiner Beinvenen schließen trotz der starken Erweiterung laut Aussage zweier Phlebologen (noch) richtig. Auch -wie schon erwähnt- meine Kopfvenen haben sich stark erweitert, was man bei Überkopfbewegungen an den dann im Gesicht sehr stark hervortretenden V. deutlich sehen kann. Mir ist es inzwischen schon unangenehm, im Flachen zu liegen, weil ohne Erhöhung das Blut sofort in den Kopf schießt und ein unangenehmes Druckgefühl mit Schwindel verursacht. Außerdem leide ich unter immer derber werdenden, blaubräunlichen Augenringen, welche schon am Morgen extrem sind. Ich nehme an, dies hat auch etwas mit der Venenschwäche zu tun, da man bei mir auch an den Hautbereichen rund um die Augen feine, venöse Äderchen sieht.

    Ich füge hier mal 3 Links ein, damit man sich ein besseres Bild machen kann. Meine Venen sehen in etwa so aus wie auf den Fotos. Nur mit dem Unterschied, dass ich nicht so abgemagert bin und diese Damen ihre Risenvenen im Gegensatz zu mir scheinbar toll finden.

    Bild1
    Bild2
    Bild3

    Zu meiner Person: Ich bin 35 Jahre alt, wiege 72 kg, normaler Blutdruck, unauffälliges Blutbild (bis auf eine schon immer relativ niedrige Thrombozytenzahl, unter dem Normwert) und habe außer einer schon seit der Jugend bestehende Schilddrüsenunterfunktion, welche mit Euthyrox 125 substituiert wird, keine mir bekannten Krankheiten. Die SD-Werte wurden überprüft und liegen mit der Tabletteneinnahme im optimalen Bereich. Seit Langem plagt mich jedoch eine ständig vorhandene, abnorme Müdigkei die schon einige Stunden nach dem Aufstehen eintritt. Oft verbunden mit einem starken Benommenheitsgefühl, Schwindel und Konzentrationsschwierigkeiten. Es fühlt sich an, als wenn ich "neben mir stehen würde"/ betrunken wäre, owohl ich so gut wie nie Alkohol trinke und schon gar nicht tagsüber.

    Nun zu meinen Fragen:
    - Gibt es differentialdiagnostisch irgendwelche krankhaften Veränderungen, Stoffwechselstörungen, Mangelzustände, Enzymdefekte, Hormonstörungen, sonstige Krankheiten etc., die eine so starke Erweiterung und Dehnbarkeit der Venen verursachen können? Irgend ein biochemischer/ molekularer Vorgang, der die Venenwände so angreift und ausleiern lässt? Familiär gibt es bei uns nämliche keine Veranlagung für Venenprobleme, weshalb ich nach irgend einer Erklärung für meine Beschwerden suche.

    - Ist es nur unwahrscheinlich, oder kann man wenn die Halsvenen bei aufrechter Kopfhaltung nicht gestaut sind und das Blut beim Hochhalten der Arme sofort aus den Venen abfließt (dies ist bei mir der Fall) mit 100%iger Sicherheit ausschließen, dass nicht trotzdem irgend ein hämodynamisches Problem vorliegt, was den Blutrückfluss zum Herzen erschwert und die V. mit der Zeit so erweitert?
    Falls nein: Kann man mit Ultraschall sicher ein Strömungshindernis über die Hohlvenen ausschließen, oder ist das nur durch eine Cavographie möglich?
    Eine vor 2 Jahren stattgefundene kardiologische Untersuchung ergab einen unauffälligen Befund im Ultraschall und Ruhe-/ Belastungs-EKG, bis auf einen kompletten Rechtsschenkelblock.

    - Könnte die ständige extreme Müdigkeit und das Benommenheitsgefühl auch etwas mit den erweiterten Venen zu tun haben? Durch einen verlangsamten Blutfluss, oder weil sich zu viel sauerstoffarmes Blut im Körper befindet etc.?

    Ich freue mich über jeden Tipp und bedanke mich bei Ihnen für die Beantwortung meiner Fragen schon einmal ganz herzlich im Voraus!

    Wenn es Betroffene gibt, die unter den gleichen, oder ähnlichen Symptomen leiden, würde ich mich über einen Email-Austausch sehr freuen! Ich komme mir nämlich ziemlich alleine vor, da ich noch niemand auf der Straße mit solchen Venen gesehen habe und auch noch nirgens im Internet von Menschen die unter der gleichen Symptomatik leiden, gelesen habe. Mailadresse ist: [email protected]


  • Re: Stark erweiterte Venen am ganzen Körper


    Ich kenne solche Veränderungen nur als veranlagungsbedingt, also schicksalhaft und "harmlos". Bevor man sich zu dieser Einschätzung durchringt, sollte allerdings eine Untersuchung von Herz und venösem Abfluss zum Herzen erfolgt sein. In der Regel ist dies mit Ultraschall möglich.,

    Die extreme Müdigkeit könnte damit zusammenhängen, dass sich relativ viel Blut in den erweiterten Venen staut, somit weniger am Sauerstoffaustausch teilnimmt und auch den Blutdruck senkt.
    Wiederholtes Liegen - mehrmals täglich 5 Minuten hinlegen - würde diese Theorie stärken und müsste das Problem deutlich bessern. Hilfreich könnte es auch sein, die Sauerstoffsättigung mehrmals täglich zu bestimmen (Fingersonde).

    Für die Suche nach "Leidensgenossen" kann ich nur alles Gute wünschen.

    Dr. Schaaf

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