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  • Zweitmeinung erbeten

    S.g. Herr Dr.med Kahmann

    mein Papa 62 Jahre hat folgenden Befund erhalten,

    PSA 24,4 ng/ml
    fPSA ratio 0,07
    Stanze 1-12 azinäres Carcinom der Prostata, zytologischer Differenzierungsgrad G2, Malignitätsgrad Deutscher pathologisch urologischer Arbeitskreis Prostatacarcinon IIb, Gleason Score 7 (3+4), zwölf von 12 Lokalisationen carcinombefallen, herdförmige perineurale Invasion

    Diagnose: N. prostatae cT2, Gleason Score 7 (3+4)
    Nebendiagnosen: arterielle Hypertonie
    Hyperurikämie, Neurasthenie

    Ganzkörperknochenszintigraphie : Zeichen degenerativer Veränderung in den Schultergelenken, beidseits, Szintigraphisch kein Hinweis für sekundär blastomatöse Veränderung im Bereich des Skelettes

    MRT Unterbauch: bei bekannten n.prstatae die Prostata von normaler Grösse, links caudal eine Zone mit etwas abgesenkter Signalintensität. Einzelne kleinste Singalauslöschungen in den Samenbläschen, in erster Linie Verkalkungen entsprechend. Ein eindeutiges organüberschreitendes Wachstum ist derzeit nicht MR-morphologisch nachweisbar. Die Harnblase unauffällig imponierend. Keine freie intraabdominelle Flüssigkeit. Die mitabgebildeten Skeletabschnitte aunauffällig.


    NB: Geringe Flüssigkeitsansammlung im Bereich der Bursa trochanterica rechts.

    Mein Papa wird am 13.10 operiert, radikale Prostatektomie mit Sentinel-Lymphadenektomie

    über einen Ratschlag was wir noch tun können, oder auf was wir uns gefasst machen sollen wäre toll, da mein Papa unter Panikattacken leidet und noch dazu Hypochonder ist .

    Vielen Dank im voraus.


  • Re: Zweitmeinung erbeten


    Vielleicht sollten Sie Ihrem Vater - da Hypochonder und Neigung zu Panikattacken- nicht vorher sagen, was alles passieren kann. Er hat sich ja offenbar zur Radikaloperation entschieden und muss ja über die Risiken der OP aufgeklärt worden sein. Insofern weiss er zumindest über die unmittelbaren OP-Risiken Bescheid. Andere Eventualitäten verunsichern Ihren Vater nur und müssen falls sie eintreten behandelt werden, falls keine Nebenwirkungen oder Komplikationen eintreten, haben Sie Ihren Vater nur unnötig in Panik versetzt.
    Der beschriebene Tumor ist ein high risk Tumor. Die Radikaloperation ist eine der empfohlenen Therapien. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine nachfolgende Bestrahlung und/oder Hormontherapie notwendig wird, ist relativ groß.

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    • Re: Zweitmeinung erbeten


      vielen Dank für die Antwort,
      sein Urologe hat noch nicht viel zu den OP Risiken gesagt das überlässt er denke ich dem Anästhesiten im KK da er Ihn auch kennt und schon bei der Biopsy bemerkt hat das er nicht leicht ist,
      Ich hätte noch eine Frage, da ja auch die Lyphknoten entfernt werden würde ich gerne wissen ob das irgendwie beeinträchtigt ?
      Würden Sie nicht zur Radikalop raten ? Mein Papa hat ja im grossen und ganzen körperlich keine Beschwerden sondern psychischer Natur, und man dann das Gefühl was raus ist ist raus. Ist es bei den High risk Tumoren nicht so das die meistens abgekapselt sind oder trifft das bei den Prostatatumoren nicht zu ?
      Vielen Dank im voraus

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      • Re: Zweitmeinung erbeten


        Das Problem bei Ihrem Vater ist, dass man die Panikattacken bzw. die Hypochondrie bei der Therapiewahl nicht völlig ausschalten kann.

        Als mit diesem Befund Betroffener, würde ich zunächst eine Lymphadenektomie machen lassen, um danach folgend, eine HDR-Brachy unterstützt mit einer Androgenblockade, durchführen zu lassen und je nach Befund der Lymphadenektomie die Lymphabflusswege mit bestrahlen lassen.

        Wie gesagt scheint Ihr Vater für diese, etwas weniger invasive Vorgehensweise nicht die Nerven zu haben.

        Alles Gute für Ihren Vater
        Heribert

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        • Re: Zweitmeinung erbeten


          hm, ihm wurde das gar nicht vorgeschlagen, und ich denke so lange die Kapsel nicht durchbrochen ist, ist doch die Entfernung das Beste, warum soll man warten bis es viel. durchbricht und dann streut ?

          Vor alles ist es nicht so das nach einer Bestrahlung die operative Entfernung nicht mehr möglich ist oder ?

          Die Panikattacken und Hypochondrie hat ja erst dazu geführt das er so spät erfahren hat das er Krebs hat weil er immer nur Blutbild machen hat lassen aber ohne PSA warum auch immer die Ärzte das nicht mit gemacht haben (Danke Vorsorgeuntersuchung)
          und sonst nie zu Ärzte geht weil er eh immer Angst davor hat die Diagnose zu hören, er hat jetzt auch geglaubt HIV zu haben weil es in der OP Freigabe steht unter zu Untersuchen wie vieles andere usw.

          Was ich jetzt immer noch nicht weiss, gibt es nachher Probleme ohne Lymphknoten ? wenn man sie beim Brustkrebs verliert muss man ja auch zur Lymphdrainage gehen .

          Danke

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          • Re: Zweitmeinung erbeten


            Hallo,

            wie Dr. Kahmann schon schrieb, hat Ihr Vater einen High-risk-Tumor und da weiß man eben vorher noch nicht sicher, ob er bereits die Kapsel durchbrochen hat, wobei die Aufhebung der Organgrenze noch kritischer zu sehen ist. Die Organgrenze ist aufgehoben, wenn der PK über die Blut- oder Venenbahnen bereits irgendwo im Körper schon Krebszellen, sogenannte Fernmetastasen abgesetzt hat. Und das kann der PK, auch wenn er sich noch brav in der Kapsel befindet. Also streuen kann er schon vor dem Kapseldurchbruch. Mit Kapseldurchbruch jedoch noch wahrscheinlicher.

            Ausgesprochene Spezialisten, z.B. Prof. Heidenreich in Aachen, operieren auch nach einer Bestrahlung allerdings mit einem hohen Risiko an Nebenwirkungen z.B. Inkontinenz.

            Die Lymphknotenentfernung beim Mann macht im Normalfall keine sonderlichen Probleme, da sie im Bauchraum geschieht. Bei den Frauen ist es etwas anderes. Beim Brustkrebs werden die Lymphknoten unter den Achseln entfern, was dann zu Lymphstau in den Armen führen kann. Bei den Männern kann es sehr selten in die Beine gehen..

            Ich selbst hatte direkt noch im Krankenhaus eine Lymphozele, in dem aus der Bauchdecke Lymphflüssigkeit austrat, die sich einen neuen Wege nach der Lymphknotenentfernung gesucht hat. Und ein paar Monate später hatte ich eine hühnereigroße Lymphozele am Penis. Der Urloge hat sie mit Fenistil eingerieben und ein paar Tage später war sie weg.

            Gruß

            Hansjörg Burger
            Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.

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            • Re: Zweitmeinung erbeten


              [quote Dr. Kahmann]
              Der beschriebene Tumor ist ein high risk Tumor. Die Radikaloperation ist eine der empfohlenen Therapien. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine nachfolgende Bestrahlung und/oder Hormontherapie notwendig wird, ist relativ groß.[/quote]

              Hallo,

              diesen Hinweis von Dr. Kahmann sollten Sie auch beachten. Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Vater nach der OP je nach Ergebnis oder PSA-Verlauf nach der OP noch weitere Therapien benötigt, ist sehr hoch.

              Gruß

              Hansjörg Burger

              Kommentar



              • Re: Zweitmeinung erbeten


                Mit der Menge der entfernten Lymphknoten erhöht sich das Risiko eines Lymphstau oder/und einer Lymphozele. Diese Nebenwirkungen sind aber relativ leicht beherrschbar.

                Meine Intension ist, bei der vorliegenden Ausdehnung und dem GS ist es relativ unwahrscheinlich durch eine RPE noch heilend auf den Tumor einwirken zu können. Ergo ist die nachfolgende Bestrahlung so gut wie sicher, um die Chance der Heilung nicht zu vertun. Warum also zuerst OP und dann betrahlen, wenn gleichgute Ergebnisse auch mit der von mir aufgeführten Therapie möglich sind und auf Dauer geringere Nebenwirkungen erwarten lassen.

                Gruß, Heribert

                Kommentar


                • Re: Zweitmeinung erbeten


                  danke für die rege anteinahme,

                  da unser urologe eigentlich nur die op vorgeschlagen hat, geh ich davon aus das die Heilungschancen gegeben sind, da noch keine metastasen zu finden sind, mein papa sonst noch nie irgendwelche op´s oder sonstige probleme hatte (ausser die psychischen die er sowieso ewig haben wird) weder diabetes usw. denke ich trozdem was weg ist ist weg, das ein rezidv nachkommen kann hat uns der urologe auch gesagt.
                  bei den biopsien waren die hälfte 3+3 und 3+4 , ich geh jetzt davon mal aus das er auch weiterhin das glück hat das es mit der op für die nächsten jahre mal getan ist.
                  ist ja schon ein "Wunder" das er keine metastasen hat lt. Urologe.

                  und viel. ist es auch endlich mal ein "Grund" und ansporn an seinem leben was zu ändern, hoffen darf man ja ....

                  Danke jedenfalls !

                  Kommentar


                  • Re: Zweitmeinung erbeten


                    Sehr geehrter Herr Dr.Kahmann,

                    mein Papa hat die OP sehr gut überstanden, er kann sogar seinen Harn halten nur beim aufstehen geht ein wenig daneben. Ansonsten keine Schmerzen oder sonstige beschwerden, er hat nur eine Bluttransfusion bekommen aufgrund zu niedrigen Hämogloblinwerten.
                    Leider war ein Lymphknoten befallen, jetzt hat der Urologe noch zu einer Hormonblockade für 2 Jahre und in 3 Monaten zu einer Bestrahlung (30x) geraten. Morgen wird 1x die Brust bestrahlt. Die Hormonblockade beginnt dann danach.
                    Ansonsten hat er gesagt alles sehr gut und seht guter Verlauf.

                    Meine Frage, besteht trozdem noch Chancen auf Heilung und warum wird die Hormonblockade und die Bestrahlung gemacht. Was ist wenn in ein paar Jahren ein Rezidiv nachkommt, kann man dann noch mal Bestrahlen oder Hormonblockade geben ? Und was sind die Nebenwirkungen der beiden Methoden.

                    Vielen Dank im voraus

                    Kommentar



                    • Re: Zweitmeinung erbeten


                      Ich bin mir da nicht ganz sicher, welchen Zweck die Bestrahlung haben soll. Wenn nur ein LK befallen war, geht man von einer geringen Metatstasierung aus und die Lk müssten eigentlich nicht bestrahlt werden. Oder soll die Prostataloge bestrahlt werden? War etwa die Entfernung der Prostata nur unter Belassung von Tumorgewebe (R1) möglich und die Loge soll jetzt zusätzlich bestrahlt werden. Ich würde zunächst den PSA Verlauf abwarten und erst dann etwas machen, wenn der PSA steigt oder nicht adäuat abfällt.

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                      • Re: Zweitmeinung erbeten


                        in zwei wochen bin ich beim gespräch beim Urolgen wieder dabei da werde ich fragen was genau betrahlt wird. Ich weiss nur das der Tumor Gleasson 7 war und schon T3b also schlimmer als angenommen, jedoch wurden sehr viele Lymphknoten entfernt, aber nur einer befallen heute hat er die Betrahlung der Brust gehabt und beginnt jetzt für 2 Jahre die Hormonblockade. Ich möchte noch wissen ob es trozdem heilbar ist, ich weiss das man das nicht auf Jahre voraussagen kann. Ich möchte nur wissen ob es noch möglich wäre.
                        Vom PSA Wert steht in den Entlassungspapieren gar nichts. Es ist schon schwer sich da zurecht zufinden muss ich sagen , ich bin wirklich froh das es so ein Forum gibt !!
                        Vielen Dank

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                        • Re: Zweitmeinung erbeten


                          Grundsätzlich ist eine Heilung noch möglich wenn auch die Cahnce eher gering ist durch die Bestrahlung. Die Hormontherapie selbst kann keine Heilung bringen.

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                          • Re: Zweitmeinung erbeten


                            Vielen dank für die Antwort. Heisst also das wenn keine Heilung mehr möglich ist das man dann trozdem damit "alt" werden kann, ich hab gelesen das jeder dritte Mann über 70 bei Autopsien ein bösartiges Prostatakarzinom hat aber nicht daran verstorben ist. Ist das wahr, oder heisst das das man jetzt einfach nur früher an den Begleiterscheinungen der Therapie schwer erkrankt ? Welche Lebenserwartung hat mein Papa den jetzt mit dieser Therapie ?

                            Kommentar


                            • Re: Zweitmeinung erbeten


                              Die Hormontherapie kann den Krankheitsverlauf über viele Jahre hinauszögern, das ist aber individuell sehr verschieden. Ob der Patient letztendlich am Prostatakrebs verstirbt hängt auch von Begleiterkrankungen und dem Allgemeinzustand des Patienten ab.

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