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Orgasmus trotz ED?

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  • Orgasmus trotz ED?

    Ist man(n) mit ED nach Verletzung der für eine Erektion wichtigen Nerven durch eine Prostata-OP zu Orgasmen fähig? Ein wenig an Erektion tut sich noch, aber für GV reicht es leider nicht aus. Wie kann ich meinem Freund behilflich sein. Grüße, L.


  • Re: Orgasmus trotz ED?


    Hallo,

    nach einer radikalen Prostatektomie ist auch bei einer erektilen Dysfunktion der Mann noch Orgasmusfähig.

    Grund:

    Die Nerven, die für den Orgasmus zuständig sind, laufen von der Penisspitze durch den Beckenboden und werden durch die OP nicht tangiert.

    Bei Entsprechender Reizung der Penisspitze tritt ein nervlicher Orgasmus ein, bei dem allerdings Erektion und Ejakulation fehlen.

    Der Mann benötigt meist auch länger als früher und der Orgasmus ist meist nicht so stark wie früher (das ist aber individuell verschieden). Auch wird meist eine stärkere sexuelle Anregung als früher dazu benötigt.

    Mich wundert immer wieder, dass Männer Erektion mit Orgasmus gleichsetzen und dass sie nicht von sich aus versuchen, nach der OP einen Orgasmus herbeizuführen. Wenn Sie sich es nicht mit der Partnerin oder dem Partner trauen, dann könnten sie es ja mal mit Selbstbefriedigung versuchen, damit sie über eigenes Erleben wissen, dass sie nach wie vor Orgasmusfähig sind.

    Herzliche Grüße

    Hansjörg Burger
    Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.

    PS: Unter einer Hormonblockade mit Spritze geht durch den Testosteronmangel die Orgasmusfähigkeit in der Regel verloren.

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    • Re: Orgasmus trotz ED?


      Den Ausführungen von Burger ist nichts hinzuzufügen. Vielen Dank.

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      • Re: Orgasmus trotz ED?


        Vielen Herzlichen Dank für Ihre Antwort!!!!
        War ja garnicht so einfach eine kompetente -wenn überhaupt- Antwort zu bekommen.
        MfG Lena

        Kommentar



        • Re: Orgasmus trotz ED?


          Hallo L,

          hatte vor zwei Jahren mit 58 Jahren Prostatakrebs mit der Folge einer radikalen OP, wodurch ich die Potenz verlor. Habe in der Reha die Orgasmusfähigkeit durch Selbstbefriedigung probiert und war erstaunt, dass diese nicht verloren gegangen ist. Herr Burger hatte recht in seinen Ausführungen.
          Habe im September 2006 dann mit der SKat-Methode (Schwellkörperinjektionstherapie)mit Hilfe des Urologen Startversuche gemacht von der kleinsten Dosis, die gesteigert wurde, bis eine normale Erektion erreicht wurde . Die Erektion kam zustande, Dauererektion von rund 2 Stunden, bis sie abklang, hatte aber starke Schmerzen nach dem GV, bis ich im Februar 2007 den Versuch mit der Vakuumererektionspumpe probierte, die von der Kasse bezahlt wurde (500 €). Zunächst schien dieser Weg nicht zu klappen, dauerte fast 20 - 25 Minuten, bis eine volle Erektion erreicht wurde. Heute habe ich mit der Pumpe in 3 -4 Minuten eine volle Erektion, das vollkommen ausreicht für einen ehelichen Sexualverkehr. Allerdings sollte man die Spanngummi nicht länger als 30 Minuten aufgespannt lassen wegen der notwendigen Durchblutung für die Schwellkörper im Penis des Mannes. Es kostet am Anfang Überwindung, sich die Pumpe über den Penis zu stülpen und im Schlafzimmer neben dem Bett der Ehefrau die Erektion herbeizupumpen. Entschädigt wird man dennoch, wenn ein GV wie früher dennoch möglich ist und man einen Orgasmus bekommt und auch die Frau ihn erleben kann. Der Unterschied von zuzvor besteht allerdings darin, dass die Vorhaut über die Eichel bzw. Penisspitze durch die aufgespannten Staugummis sich nicht mehr so in diesem Maß hin- und herbewegen läßt wie zuvor. Bei der Skat-Methode, Spritzmittel in den Schwellkörper spritzen, bitte nicht in die Eichel, das könnte schmerzhaft werden, ist die Vorhautbewegung so vorhanden wie im gesunden Zustand des Mannes. Bei beiden Rehas in der Folgezeit hörte ich immer wieder von Männer in gleicher Lage, dass sie sich keine Spritze in den Penis verpassen und ihre Männlichkeit nun sowieso verloren sei. Es ist wohl Angst da, aber auch Hemmunge vor diesem Schritt. Ja, es verlangt Mut, sich auf die neuen Wege einzulassen.
          Ich wende heute die Pumpe und die Skatmethode mit der Spritze an im Wechsel an, mehrheitlich aber die Pumpe.
          Grund: Bei Anwendung der Pumpe fließt nur venöses Blut in den Penis bzw. wird in die Schwellkörper wird hereingesaugt, während bei Skat artielles Blut vom Herzen her, das wohl auch mit Nährstoffen angereichert ist, in die Schwellkörper einströmt wie im gesunden Zustand des Mannes.

          Vorteil der Pumpe:
          Erektion des Penis bei mir heute fast schneller als mit der Spritze, Kosten fast null, außer gelegentlicher Bestellung einer Geltube (Kosten 12 € - hält ca. 4 Monate bei wöchentlich 1 - 2 GV und nach Abstreifen der Staugummi nach dem GV habe ich keine Beschwerden. Alles ist vormal wie früher, wenn die Erektion natürlich abklang.

          Nachteil:
          Man muß einfach ja sagen zu diesem noch möglichen Weg, neben der Frau oder Partnerin im Schlafzimmer, man kann es ja auch im Bad ggfs. machen, mit der Pumpe die Erektion herbeizuführen. Einen Orgasmus habe ich so schnell wie früher, allerdings ist das Gefühl in der Penisspitze nicht mehr ganz so stark wie im gesunden Zustand, was gleichermaßen auch bei der Skat-Methode ist der Fall ist.
          Beim Versuch der Selbstbefriedigung ohne Pumpe ist das Gefühl des Orgasmus bis auf den fehlenden Samenerguss bei mir gleich stark wie früher.

          Vorteil der Skat-Methode:
          Mann spritzt sich das Mittel in die Schwellkörper, sollte abwechseln auf der rechten und linken Seite vom Penis erfolgen, ein. Nach Erlangung der Erektion ca. 5- 15 Minuten bei der Dosiermenge von 7,5 ml hat man eine relativ lange Erektion, die 2 Stunden andauern und man nutzen kann für Vorspiel, GV usw., falls man meint, dies auskosten zu müssen. Bei der Skat-Methode fließt artielles Blut in den Penis wie im gesunden Zustand des Mannes.

          Nachteil:
          Methode lehnen nicht wenige Männer ab, sich eine Spritze in den Penis zu verpassen, um eine Erektion zu bekommen. Kosten einer Spritze 13 € bei einer 10er-Packung von 132 €. Als Kleinpackung im 2er-Set ist die Spritze bedeutsam teuer und bezahlt wird die Spritze von keiner Kasse, sind also Eigenkosten. Ist so, wenn auch pervers, weil der Verlust der Potenz durch radikale OP ja immer eine Erkrankung durch Prostatakrebs vorausging. Man meint wohl bei den Kassen, dass die Spritze nicht lebensnotwendig ist, obwohl man weiß, dass ein funktionierendes Sexualleben für eine Ehe oder Partnerschaft für die Psyche nowendig und von Vorteil ist. Eine Partnerschaft ohne Sex wird in den wenigsten Fällen ohne Komplikationen verlaufen.
          Weiterer Nachteil kann sein, dass die Schmerzen bei Skatanwendung bei vielen Männer so massiv sind, dass sie diesen Weg abbrechen, wie mir der Urologe bei der letzten Nachsorgeuntersuchung sagte. Ich hatte anfangs Schmerzen bis zu fast 3 Stunden bei Skat und Angst, dass sich ein Priapismus entwickeln könnte, der zur Folge hat, dass durch die Dauererektiion die Erektionsfähigkeit in einem solchen Fall irreparabel verloren ist. Man muss schauen, dass die Dosierung in keinem Fall zu hoch ist und sollte sie mit dem Urologen abstimmen. Als Hilfsmaßnahme bei einem drohenden Priapismus (Dauererektion erreicht 4 Stunden - bliebe nur der baldige Weg ins Krankenhaus bei Nacht, dass ein Gegenmittel zum Abklingen der Dauererektion gespritzt wird, das wohl für einen Mann von der Psyche auch nicht so angenehm ist, dass der Arzt in Anwesenheit der Nachtschwestern eine Gegenspritze in den Penis verabreicht mit allerlei Gedanken, was sich die anderen denken, wenn auch nichts ausgesprochen wird.

          Habe mal im Internet gelesen, dass bei längerer und regelmäßier Anwendung von Skat die Schmerzen nicht mehr so intensiv sind wie in der Anfangsphase. Das kann ich bestätigen aus meiner eigenen Erfahrung.

          Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass der Potenzverlust für einen Mann eine starke seelische Belastung ist, die man nicht so schnell, wenn überhaupt überwindet. Er fühlt sich, insbesondere am Anfang nicht mehr wie ein Mann, ja wie ein Versager, das seine ganze Persönlichkeit durchdringt und bewegt und die ganze natürliche Beziehung im Sexualleben zwischen Mann und Frau massiv stören und beeinträchtigen kann in der Anfangsphase nach einer Prostata-OP.
          Es kostet sehr viel Nervenkraft und Mut, zu dem neuen Zustand, der nicht mehr zu ändern ist, Ja zu sagen. Sehr hilfreich ist es, wenn die Partnerin ihn unterstützt und ermutigt mit den Ersatzmitteln Pumpe und Skat, die Startversuche zu machen, was möglich ist für ihn und für beide und ihm keine Vorwürfe macht, dass er nun ein Versager sei, zumal er diese Krankheit wahrlich nicht bestellt hat wie eine Ware. Wenn die Anfangsschwierigkeiten überwunden sind, hat man Grund, Gott zu danken, dass es dennoch einen GV und Orgasmus wie früher für beide Partner ermöglicht, wenn auch beim Mann ohne Sperma.
          Denke, dass bei einer Frau, die Brustkrebs hat und ihre Brüste verliert, der seelische Schmerz nicht geringer ist, ja vielleicht noch stärker als beim Mann, wenn er die Potenz verliert, weil Frauen von ihrem Wesen her viel stärker von der Emotion her reagieren als Männer.

          Habe versucht, sachlich aus meinen Erfahrungen zu berichten. Hoffe, dass meine Ausführungen eine kleine Hilfe und Ermutigung sind. Es würde mich freuen
          Also liebe Männer, die ihr vom Potenzverlust durch eine Prostata-OP oder durch eine ED betroffen seid, habt Mut, es ist noch nicht alles verloren, auch wenn es am Anfang so scheinen mag.
          Ein Soldat, der im Krieg sein Bein verliert durch eine Mine, muss auch lernen, weiter zu leben ohne sein Bein und mit einer Beinprothese sein Leben meistern.

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          • Re: Orgasmus trotz ED?


            Hallo Belowie,
            vielen Dank für Deinen persönl. Erfahrungsbericht.
            Wir "arbeiten" dran.
            LG, L.

            Kommentar


            • Re: Orgasmus trotz ED?


              Belowie schrieb:

              > Ein Soldat, der im Krieg sein Bein verliert durch
              > eine Mine, muss auch lernen, weiter zu leben ohne
              > sein Bein und mit einer Beinprothese sein Leben
              > meistern.

              Hallo Belowie,

              genau so ist es mit der verlorenen Potenz, man sollte das Beste daraus machen. Zum Glück auch für mich, dass es die Pumpe gibt, könnte ohne sie nicht mehr leben-lach-lach.
              Skat wende ich auch ab und an mal an, Muse habe ich auch getestet, hatte damit keinen Erfolg.
              Dein Beitrag spricht mir aus der Seele, hätte ihn nicht besser formulieren können. Die Lust auf Sex geht ja durch den Verlust der Prostata zum Glück nicht verloren. Meine Situation hat sich nach 5 Jahren OP eher gebessert als verschlechtert, wobei ich immer noch hoffe, dass sich die Nervenenden wieder zusammenfinden. Naja, besser gehofft als sich aufzugeben.
              Man muss sich immer wieder vor Augen führen, dass man nochmals Riesenglück im Unglück hatte. Es gibt weitaus Schlimmeres als den Verlust der Potenz.

              Gruß OTTO66

              Kommentar



              • Re: Orgasmus trotz ED?


                Hallo Otto,

                hat mich gefreut, dass mein Beitrag Dir aus der Seele gesprochen hat. Es ging mir wirklich nicht darum, mich zu profilieren, sondern schlicht darum, dass meine Erfahrungen andere in gleicher oder ähnlicher Lage ermutigen mögen, dass bei ED durch Verlust der Potenz infolge Prostatakrebs wie bei mir, noch nicht alles verloren ist.
                Es ist wohl ein tiefer Gedanke Gottes, dass dem Menschen - Mann & Frau - die Libido, Lustfähigkeit und Lust am Sex bis ins hohe Alter geschenkt und es für ihre Beziehung gut ist. Mit Sex kannst Du den lieben Gott wahrlich nicht schocken, denn er hat ihn ja erfunden und dem Menschen geschenkt. Hätte er wollen, dass dies nur für die Fortplanzung in jungen Jahren möglich wäre, hätten wir keine Freude mehr am Sex in fortgeschrittenen Jahren. Aber es ist sicher im Wunsch Gottes, dass die Sexualität in der Ordnung Gottes und nicht im wilden Durch- und Hintereinander geschehen sollte, denn dazu hat Gott der Ehe seinen besonderen Segen gegeben.

                Wenn ich denke, dass im Jahre 2007 fast 50 000 Männer an Prostatakrebs erkrankten und 12500 davon gestorben sind, manche schon wenige Monate nach Entdeckung des Prostatakrebes, ist das schon eine Dimension,die jährlich um rund 5 % weiter ansteigt. Aus diesem Grunde kann ich nur allen Männern raten, regelmäßig ab 45 zur Vorsorge zu gehen und wenn der Vater vielleicht schon Prostatkrebs hatte, noch viel mehr, weil bei männlichen Nachkommen dann die Wahrscheinlichkeit einer Prostatakrebserkrankung schon auf 50 % steigt und wenn deren Söhne Prostatakrebs haben, steigt der Prozentsatz bei deren männlichen Nachkommen an Prostatakrebs zu erkranken, bereits auf 70 - 80 %.

                Ich habe deshalb den Beitrag geschrieben, weil ich überzeugt bin und aus nicht wenigen persönlichen Gesprächen mit Männern nach deren Prostata-OP aus der Reha weiß, dass die meisten von ihnen die gleichen Empfindungen und Gedanken haben, wie ich sie geschrieben habe in meinem Beitrag und dass sie froh waren, dass ich in der zweiten Reha bereits von meinen Erfahrungen berichten konnte.
                Ich war mir sehr wohl bewußt, wer sich aussetzt und sein Inneres preisgibt, offenbart sich, die einen sind froh darüber, dass sich jemand outet und sagen, genauso empfinde ich es auch und andere lachen vielleicht über mich, dass ich solche Gedanken und Empfindungen von mir preis gebe.
                Wenn ich damit anderen Männern ein wenig Mut machen konnte, hat es seinen Sinn erfüllt. Habe mich manchmal schon gefragt, dass ich mitunter diese Krankheit bekam, dass ich auch durch meine gelegentlichen Beiträge anderen Männern und damit auch ihren Frauen, die ja auch noch Sexualität erleben und sich durch die Lust am Sex auch erfreuen möchten, vielleicht ein wenig helfen oder sie ermutigen kann.


                Mein Urologe sagte mir kürzlich, Herr .........., ich wäre froh, wenn alle Männer so über ihre inneren Gedanken und Empfindungen sich offen bei ihren Frauen oder Bekannten usw. aussprechen würden, denn was ausgesprochen wird, kommt wie ein inneres Gift aus der Seele heraus. Ich sei einer der ganz wenigen, der so offen darüber spricht, auch was Versuchsballone angebelangt. Da helfen sie auch mir als Arzt, denn ich weiß wohl um Ängste, Verluste durch Potenz, aber die Empfindungen kann ich nicht wiedergeben, weil ich gesund bin. Viagra & Co (Levitra) hatten bei mir nach der OP keinerlei Wirkung mehr.
                Wünsche weiterhin gute Zeit und Gottes Segen, dass alles gut bleiben möge.

                Kommentar


                • Re: Orgasmus trotz ED?


                  Belowie schrieb:
                  > und andere
                  > lachen vielleicht über mich, dass ich solche
                  > Gedanken und Empfindungen von mir preis gebe.

                  Hallo Bolewie,

                  ich bin zu 100% überzeugt, dass über Deinen Beitrag kein Mensch lacht, da gibt's nichts zu lachen, danke dass Du mir auf diesem Wege so offen geantwortet hast. Stimme Deinem Beitrag auch hinsichtlich der Betrachtung aus religiöser Sicht voll zu.

                  Mit meinem damaligen Urologen war ich sehr unzufrieden. Ich ging ab 50 zu den Vorsorgeuntersuchungen, mit 55 hatte ich PSA 14,9 bei durchbrochener Kapsel und Befall der Blase. Nach der OP noch 33 Bestrahlungen, welche zusätzlich Nerven und Gewebe im Bereich der Bestrahlung, vor allem den Darm schädigten.
                  Dieser Urologe hat mich weder aufgeklärt, noch mich ordentlich "behandelt" hat die Biopsien ohne Ultraschallunterstützung durchgeführt, blindlings in meiner Prostata "herumgestochert", dadurch den Tomor nicht früher erkannt. Ich schreibe das nicht um meinen Frust hier abzulassen, sondern um andere Leser zu sensibilisieren bei ihren Ärzten hartnäckich nachzufragen, sich zu informieren, sich nicht für dumm verkaufen zu lassen, wie mir das ergangen ist.
                  Wünsche auch Dir weiterhin alles Gute.

                  Freundliche Grüße OTTO66

                  Kommentar


                  • Re: Orgasmus trotz ED?


                    Hallo Belowie,

                    ganz herzlichen Dank für Deinen Beitrag.

                    Es ist wohl ein tiefer Gedanke Gottes, dass dem Menschen - Mann & Frau - die Libido, Lustfähigkeit und Lust am Sex bis ins hohe Alter geschenkt und es für ihre Beziehung gut ist. Mit Sex kannst Du den lieben Gott wahrlich nicht schocken, denn er hat ihn ja erfunden und dem Menschen geschenkt. Hätte er wollen, dass dies nur für die Fortplanzung in jungen Jahren möglich wäre, hätten wir keine Freude mehr am Sex in fortgeschrittenen Jahren. Aber es ist sicher im Wunsch Gottes, dass die Sexualität in der Ordnung Gottes und nicht im wilden Durch- und Hintereinander geschehen sollte, denn dazu hat Gott der Ehe seinen besonderen Segen gegeben.

                    Diese Sätze möchte ich bestätigen und will kurz meine Erfahrungen schildern.

                    Leider klappt das mit der Pumpe bei mir noch nicht. Habe noch Probleme mit den Gummis, entweder zu schwach (Erektion hält nicht lange) oder zu stark (Schmerzen).
                    Auch bei mir hatten Viagra & Co (Cialis) nach der OP keinerlei Wirkung mehr. Ich hatte den Eindruck, dass die Apotheke vor Ort (Reha) die meiste Freude an den vielen verordneten Pillen der Frischoperierten hatte. Gespräche mit "Kollegen" bestätigten mir dies.

                    Nach der OP fiel mein PSA-Wert auf 0,3 + 0,5 (gemessen in der Reha - vor Op 10,4) und dann beim Urologen wieder auf 4,3. Daraufhin wurde eine Bestrahlung (39x) verordnet, die ich auch ganz gut vertragen habe. Ausserdem bekomme ich eine Hormotherapie über zwei Jahre (3-Monats-Spritzen).
                    Deinem Beitrag konnte ich nicht entnehmen, ob Du ebenfalls eine Hormontherapie bekommen hast. Nach Deinen Schilderungen denke ich eher nicht.

                    Mein Urologe meinte, ich solle eher aus prophylaktischen Gründen ab und zu mal pumen. Vom Gefühl her brauchte ich dies zur Zeit wirklich nicht. Meine Frage: kann man nach der Hormontherapie wieder mit gesteigerter Libido rechnen? oder hat sich das für immer erledigt.

                    Frage an Dr. Kahmann: Mein Wert ist nach der Betrahlung wieder auf < 0,03 gefallen, würden Sie die Hormontherapie trotzdem auf zwei Jahre ausdehnen? Bisher habe ich zwei Spritzen bekommen.

                    Herzliche Grüsse

                    wohlan

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                    • Re: Orgasmus trotz ED?


                      Hallo Wohlan,

                      "kann man nach der Hormontherapie wieder mit gesteigerter Libido rechnen? oder hat sich das für immer erledigt. "

                      Das kommt darauf an, wielange die Hormonblockade per LHRH-Hemmer (Sptize) durchgeführt wurde.

                      Kirtisch soll es nach zwei Jahren ununterbrocherer Hormonblockade werden, dann erholten sich die Hoden nur schwerlich.

                      Ich selbst habe nur 11 Monate eine HB gemacht und die Hoden haben sich so etwa nach 3 - 5 Monanten wieder erholt und die Testosteronproduktion aufgenommen.

                      Gruß

                      Hansjörg Burger
                      Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.

                      Kommentar


                      • Re: Orgasmus trotz ED?


                        Hallo Hansjörg Burger,

                        vielen Dank für die schnelle Antwort.
                        Nach welchen Kriterien richtet sich eigentlich die Dauer der HT. Für meine Behandlung sind zwei Jahre angesetzt. Bei Beginn lag der PSA-Wert noch bei 4,3. Nach der gleichzeitig durchgeführten Bestrahlung (39 x) ist er auf < 0,03 gesunken.
                        Ich als Laie würde nun denken, dass die HT höchstens 1 Jahr sein müsste.
                        Der nächste Arzttermin ist im August, vielleicht bin ich bis dahin etwas klüger.

                        Vielen Dank für die weitere Unterstützung

                        Gruß

                        Wohlan

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                        • Re: Orgasmus trotz ED?


                          Nach Absetzen der Hormontherapie wird die Libido meistens wieder besser. Man sollte aber bei Ihrem Verlauf die Hormontherapie über 2 Jahre beibehalten, es hat sich gezeigt, dass dann die Chancen, dass der Tumor nicht wieder auftritt, größer sind.

                          Kommentar


                          • Re: Danke für Ihre Antwort


                            Vielen Dank für Ihre Antwort

                            Herzlichen Gruß

                            Wohlan

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                            • Re: Orgasmus trotz ED?


                              Hallo Herr Wohan,

                              war letzte Woche auf einem Seminar fort und beginne morgen bereits ein weiteres mit dem Musikdienst, den ich mache in diesen geistlichen Exerzitien als Lobpreisleiter.

                              Antworte deshalb erst jetzt.

                              Ihre Annahme ist richtig, dass ich nach meiner Prostata-OP weder Chemo, noch eine Bestrahlung brauchte und bis jetzt auch gute Werte habe bei den bisherigen Nachsorgeuntersuchungen. Eine HOrmontherapie kommt ja dann in Frage, wenn die Erkrankung bereits fortgeschritten ist und Medastasen sich im Körper, im unterem Beckenbereich und Rücken mit Wirbelsäule schon niedergelassen haben, dass eine OP noch Bestrahlung noch Chemo die Krankheit heilen, sondern nur noch aufhalten kann.
                              Hatte bei ersten Reha einen Mitpatienten und Ex-Kollegen (61 Jahre), bis dorthin mir nicht bekannt, mit PSA 3010, fast astronomisch, man kann es kaum glauben, der nur noch eine Hormontherapie bekam.
                              Sein Urologe gab ihm nur noch eine Lebensdauer von drei Monaten, doch letztes Jahr bei meiner zweiten Reha traf ich ihn erneut. Er hatte PSA-Werte, schwankend zwischen 40 - 60 und fühlte sich soweit ganz wohl.
                              Bezüglich Sexualität hat der Urologe mit der Anwendung der Pumpe recht, dass man sie immer wieder (eigentlich wöchentlich mindestens 2 x) anwenden sollte, weil sonst der Schwellkörper untrainiert bleibt und verkümmert wie ein Muskel, der über lange Zeit nicht mehr beansprucht wird. Auch wenn einem im Moment das sexuelle Bedürfnis nicht unbedingt so groß danach ist, sollte man diesen Aspekt nicht übersehen für die Zeit danach, wenn eine die Lage stabilisiert und zufriedenstellende PSA-Werte für den Arzt und Patienten sich einstellen. Dann kommt auch wieder die Libido und dann wäre es wohl auch schmerzlich, wenn "Mann" nun wieder Lust empfindet, aber sich nichts mehr tut. Damit dieser seelische Schmerz nicht aufkommt, wird es wohl gut sein, auch in momentanen Gefühlen von ausbleibender Libido auch seinem guten Stück einen Dienst zu erweisen für die Zeit danach, wenn es wieder einmal ein freudvolles Sexualerleben ermöglichen soll.

                              Bezüglich Pumpe kann ich nur empfehlen, zu üben und ganz besonders darauf zu achten, dass ausreichend Gleitgel am hinteren Zylinderende am Ringabschluss ist, dass keine Luft von außen eingezogen wird. Dann müßte das in wenigen Minuten zum Erfolg führen, dass man wieder eine volle Erektion hat. Es war mich eine trostvolle Erfahrung, dass das Attribut der Männlichkeit sich wieder erhebt wie in einem Video zu sehen, wenn auch mit Ringen. Ich verwende stets zwei Stauringe, die für die eheliche Sexualität in der Zeit die ausreichende Erektionsfestigkeit bringen. Aber nicht vergessen, nicht länger als eine 30 Minuten aufgespannt lassen wegen der notwendigen Durchblutung für den Penis.
                              Wünsche guten Erfolg und Zuversicht.

                              Belowie

                              Kommentar


                              • Re: Danke für die Infos


                                Hallo Belowie,

                                vielen Dank für den Bericht. Ich werde es mir zu Herzen nehmen und die Pumpe aus der "Verstaubung" hervorholen und wenigsten einmal die Woche zu pumpen. Schön, wenn man(n) Hoffnung haben darf und eine liebe Frau, die diese "Behinderung" mitträgt. Ich stelle übrigens fest, dass unsere Beziehungen durch diese OP fester geworden sind. Ist doch auch was Schönes.

                                Herzlichen Gruß

                                Wohlan

                                Kommentar

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