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Lockere Kreuzbänder, Kniebeschwerden

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  • Lockere Kreuzbänder, Kniebeschwerden

    Hallo!
    Erstmal vorweg: ich bin Medizinstudent, mit Fachwörtern kann ich also umgehen Bin männlich, 22 Jahre alt, normalgewichtig und habe eine Beinlängendifferenz von ~1-1,5cm (re länger) und ziemliche Senkfüße (seit kurzem einlagenversorgt).
    Ich habe seit Jahren Kniebeschwerden, ich weiß leider nicht mehr so genau, wann es anfing. Das rechte Knie wurde, als ich ca. (!?) 12 Jahre alt war, zwei mal wegen einer Schwellung punktiert und dann mit einer Cortisoninjektion wieder 'fit gemacht'. Wegen rezidivierender Schmerzen bin ich dann später immer wieder mal zum Arzt gegangen, bis ich dann in eine spezielle Rheumaklinik überwiesen wurde. Die Ärzte dort stellten die Diagnose 'chronische juvenile Arthritis' und behandelten auf Borreliose (ca. Alter 15). Etwa in diesem Alter fing es an, dass ich rechts ein minimales Beugedefizit hatte (konnte mich nicht schmerzfrei auf die rechte Ferse setzen - links alles in Ordnung). Bei der Musterung hat man dann festgestellt, dass meine Seitenbänder und das vordere Kreuzband locker sind (beidseits!), mich aber auf meinen Wunsch hin tauglich geschrieben. Im Grundwehrdienst war ich weitestgehend beschwerdefrei, hatte einmal rechts etwas Schmerzen (Truppenarzt gab mir Diclo und es ging wieder). Wegen eines Antrags wurden dann von beiden Seiten MRTs gemacht, die ohne Befund waren ('allenfalls etwas abgeflachte Patella' re.) und eine gründliche Untersuchung - wie gehabt lockerer Bandapparat beidseits. Der Arzt sagte mir ich hätte etwa den Knorpel eines 40-jährigen.
    Jetzt ist es so, dass ich auf beiden Seite deutliche Schublade nach vorne und auch nach hinten habe (links stärker als rechts). Diese lässt sich sogar beim Anspannen der Oberschenkelrückseite auslösen. Zohlen-Zeichen habe ich nicht, aber es 'knackt' ein paar Mal bei dem Versuch (auch beidseits). Beide Knie 'knirschen' deutlich (links stärker als rechts) - es ist leicht fühlbar, mit dem Stethoskop sehr laut hörbar (über Weihnachten tat es wieder etwas war, da war es sogar mit bloßem Ohr hörbar!). Ich habe das Gefühl, dass beide Knie instabil sind und das rechte fühlt sich ständig minimal geschwollen an. Letztens hatte ich beim Treppen steigen und auch herabsteigen kurze Schmerzen bei etwa 110-120° Beugung (beidseits) für ca. 1-2 Tage. Außerdem sind meine Knie extrem empfindlich und schmerzen schon bei etwas festerem Anstoßen unheimlich. Bei Kälte Rad zu fahren/ zu gehen etc. ist auch unangenehm.
    Da in meiner Grundwehrdienstzeit noch Rückenschmerzen in der LWS bzw. Iliosakralgelenk hinzugekommen sind (zufällig auf den Tag genau mit einer Sinusitis) frage ich mich mittlerweile, ob es etwas systemisches sein könnte. Diese Rückenschmerzen sind besonders stark bei langem ruhigen Stehen (ab 10-15min). Andere Gelenke scheinen nicht betroffen zu sein, evtl. hin und wieder leichte Hüftschmerzen.
    Sportlich habe ich weitestgehend mit Sportarten bei denen ich Laufen muss aufgehört, und fahre nur noch Rad bzw. mache hin und wieder Kraftsport.

    Das ist jetzt ganz schön lang geworden... Ich würde mich freuen, wenn jemand mir mal seine Meinung dazu sagen könnte, ich bin es langsam leid in meinem Alter ständig Schmerzen und Angst vor Arthrose zu haben.


  • Re: Lockere Kreuzbänder, Kniebeschwerden


    Hallo Alamo,

    wenn Sie mit 22 angeblich den Knorpel eines 40-Jährigen haben stellt sich für mich die
    Frage, ob man einem weiteren Verlust an Knorpelmasse nicht mit Nährstoffen wie Glu-
    cosamin oder Chondroitin etwas entgegenwirken kann. Das wäre zumindest eine un-
    terstützende Möglichkeit.

    Bezüglich der instabilen Seiten- und Kreuzbänder kann ein regelmäßiges und den Be-
    dürfnissen angepasstes Training von Nutzen sein. Ich denke, dass eine Beteiligung der
    Krankenkasse durchaus möglich ist, wenn die Diagnose vom Facharzt bestätigt ist. Vor
    Beginn sollte man sich informieren, welche Fitnessstudios in Frage kommen. Kompeten-
    te Anleitungen und gute Beratung sollten zum Beispiel selbstverständlich sein.

    Bezüglich der Rückenschmerzen im Bereich der LWS bzw. des ISG ist eine erneute Vor-
    stellung beim Rheumatologen indiziert. Vor allem deshalb, weil durch die bereits diag-
    nostizierte juvenile Arthritis ein Übergreifen der Entzündung vom Knie auf andere Gelen-
    ke ausgeschlossen werden sollte. Je früher die Ursache diagnostiziert und eine Behand-
    lung eingeleitet wird, desto besser. Mithilfe von MRT-Aufnahmen können beispielsweise
    bereits kleine Entzündungen gut lokalisiert werden. Eventuell können die Beschwerden
    aber auch mit der Beinlängendifferenz zusammenhängen und bedürfen einer orthopädi-
    schen Versorgung.


    Gruß,
    Ralf Eck

    Kommentar


    • Re: Lockere Kreuzbänder, Kniebeschwerden


      Hallo Alamo,

      ich weiss zwar nicht, in welchem Semester Du bist, aber als Med.Student solltest Du wissen, dass der menschliche Körper in seiner funktionellen Anatomie NIEMALS seziert oder zerhackt betrachtet werden kann, sondern grundsätzlich als eine funktionierende Einheit!
      Ich sage das deshalb, weil Du Dir selbst im unteren Abschnitt Deines Threads die Frage nach der Einheit bzw. des Systems schon richtig beantwortet hast.

      Grundsätzlich sollte man die Ursache für die Beinlängendifferenz finden. Von Deinem gesamten Beschwerdebild her,liegt diese Ursache womöglich in einem Beckenschiefstand.
      ( Deine Schmerzen in LWS und ISG )! Folgen sind skoliotische Veränderungen der WS, welche zu Haltungsfehlern und in dessen unbehandelter Folge zu Formfehlern führen, Beinlängendifferenz mit Fehlbelastungen der Bein - und Fußmuskulatur und natürlich auch Schmerzen in Knie- und Hüftgelenk. Dadurch nutzen natürlich auch die Knorpel unterschiedlich ab.

      Die Beugeinsuffizienz des rechten Knies resultiert aus der damaligen Schwellung / Punktion. Man hätte damals sofort mit Dehn- und Kräftigungsübungen beginnen müssen.
      Das gleiche gilt für den Bandapparat. Viele junge Menschen haben so genannte "Schlottergelenke", Jungen mehr als Mädchen. Wenn diese Gelenke nicht ausreichend geschützt bzw. durch Muskelkräftigung stabilisiert werden, manifestieren sich die Überdehnungen der Bänder.
      Dadurch entstehen frühzeitige Abnutzungen. ( Knirschen wie Sand im Getriebe )

      Die Schuheinlagen für den Senkfuß sind eine rein passive Massnahme. Du solltest auch aktiv etwas dagegen machen, denn die Füße sollen Dich ein Leben lang tragen!!!
      Ein Senkfuß ist ausserdem selten ALLEIN. Das heisst, oft sind Längs- UND Quergewölbe betroffen (Spreizfuss). Also würde ich an Deiner Stelle viel Fußgumnastik machen und zu Hause so oft wie möglich ohne Hausschuhe laufen. Den anatomisch-funktionellen Abrollvorgang wirst Du sicherlich kennen!!!

      Ende von meinem Lied ( sonst wirds ewig lang ):

      Muskelaufbautraining ja , unbedingt. Im Fintness-Studio NEIN!!!!!!
      In ein Studio kannst Du immer noch irgendwann gehen.
      Vorerst solltest Du gründlich und sehr intensiv von einem Krankengymnasten / Physiotherapeuten behandelt werden, der in seinem Therapieverlauf Deinen Körper im Ganzen sieht und gezielt behandeln wird.
      Mit einem einfachen Muskelaufbautraining im Studio, könntest Du Dir momentan eher schaden, denn ich bezweifel mal, dass die dortigen Fitnesstrainer die funktionelle Anatomie und Physiologie des Menschen beherrschen.
      Mit einem vorhandenen Beckenschiefstand und dessen Folgen würde ich an Deiner Stelle zum Orthopäden gehen und mir ein Rezept für Krankengymnastik geben lassen.

      Alles Gute
      Rolle

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