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Mein Partner ist ein Spielonkel

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  • Mein Partner ist ein Spielonkel

    Ich (34) habe mit meinem Partner (35) zwei Kinder.

    Er kümmert sich sehr um unseren Großen (5), was an und für sich ja auch toll ist. Allerdings finde ich, geht das ganze etwas zu weit.

    Seitdem unser Großer 1,5 Jahre alt ist, steht er z.B. im Biergarten ständig auf und geht mit ihm spielen. Ich sitze dann immer als einzige Frau blöd alleine auf der Bank vor meinem Getränk und warte bis er wieder kommt. Anfangs war das ja ok. Aber das hört nicht auf. Jetzt ist er schon 5 und kann auch mal alleine auf den Spielplatz etc. Ich hab ihn schon öfters drauf angesprochen, aber irgendwie versteht er es nicht.

    Als er mich heute im Biergarten am See innerhalb von 40 min. zum dritten Mal hat sitzen lassen, weil unser Sohn ihm was am See zeigen wollte, bin ich kurzer Hand aufgestanden und gegangen. Mir reicht das langsam! Wir waren mitten im Gespräch. Unser Großer muss nur kurz kommen und sagen: "Papa ich muss Dir was zeigen." Und schon steht er auf und geht.

    Ich fühle mich überhaupt nicht als (Ehe-)Partner bzw. Frau. Ständig gehen für ihn die Kinder (vorallem der Große mit dem kann er mehr machen) vor.

    Natürlich brauchen Kinder ihre Väter, aber doch keinen Spielonkel, der von früh bis spät als Spielkamerad dient. Es ist doch auch nicht gut, wenn ein Kind nur schnippen muss und schon geht's los. Da wird einfach alles stehen und liegen gelassen.

    Am Sonntag morgen werde ich schon mit meinem Kaffee im Bett sitzen gelassen, weil er mit dem Großen Lego spielen geht. Beim Kaffeetrinken auf der Terrasse sitze ich alleine vor meiner Tasse, da er zu unserem Kind in den Sandkasten "muss".

    Unser Kind konnte sich anfangs sehr gut alleine Beschäftigen, aber seitdem mein Mann (Freiberufler) sehr viel zuhause ist und ständig mit ihm spielt, kann er gar nicht mehr alleine spielen.

    Er mag auch nicht mehr mit anderen Kindern spielen. Irgendwie kommt es mir vor, als ob sich mein Mann da immer rein drängt. Sogar wenn das Nachbarkind da ist, spielt er mit. Wenn sich unser Sohn ein Puzzle holt, sitzt er prompt neben ihm und puzzelt ungefragt mit.

    Das ist doch nicht normal oder? Warum macht er das? Ich finde nicht, dass dies noch eine Beziehung ist.

    Das klingt jetzt vielleicht ein wenig nach eifersüchtiger Mutter. Aber das ist es nicht! Ich liebe meine beiden Kinder auch sehr und mache viel mit ihnen. Aber als Mutter eben und nicht ständig! Ich möchte doch bitte auch noch eine Partnerschaft haben und Kinder müssen meiner Meinung nach nicht immer bespielt werden. Einem Kind darf doch auch mal langweilig sein - oder?


  • Re: Mein Partner ist ein Spielonkel


    Vielleicht könntest Du Dein Problem mal noch genauer formulieren, weil mir kommt es so vor als wären das mehrere Probleme, die Du hast.

    Zum einem kommst Du Dir alleine vor, wenn sich dein Partner mit deinem ältesten Kind beschäftigt und das geht Dir gewaltig gegen den Strich. Du schreibst, Du müsstest immer alleine vor Deinem Kaffee hocken oder alleine auf der Bierbank. Du schreibst sogar etwas von alleine mit Kaffee im Bett in der Früh (?!). (Sorry, aber warum trinkt man im Bett Kaffee?). Was meinst Du mit alleine auf der Bierbank sitzen. Du ganz allein mit deinem jüngsten Kind? Habt Ihr keine Freunde dabei im Biergarten? Oder findest Du das vor Deinen Freunden peinlich? Du schreibst, dass Du nicht eifersüchtig bist. Kann sein, aber Du machst sehr deutlich, dass Du Dich vernachlässigt fühlst und möchtest dass sich der Mann um Dich kümmert und nicht um das Kind.

    Das andere Problem: dein Mann lässt das Kind nicht alleine mit anderen Kindern spielen. Das finde ich auch ungewöhnlich. Für das Kind ist es wichtig, dass es mit Gleichaltrigen spielt, ohne dass sich Erwachsene ständig einmischen. Darüber solltest Du mal mit Deinem Mann sprechen, dass wenn Kinder da sind und die Kleinen schön spielen, dass man sie einfach alleine machen lassen soll. Das solltest Du ihm ganz ruhig und sachlich sagen, ohne Schmollmund und Hinweis darauf, dass Du Dich vernachlässigt fühlst, weil das ist eine andere Baustelle.

    Ich finde es aber sehr merkwürdig, dass Du deswegen die Beziehung in Frage stellst? Wieso das denn? Gibt es vielleicht noch mehr Probleme?

    Und was meinst Du damit, dass ein Kind gelangweilt sein darf oder soll? Wenn es allein spielt, ist es ja nicht gelangweilt.

    Kommentar


    • Re: Mein Partner ist ein Spielonkel


      Erst einmal Dankeschön für die sehr empathische Antwort!

      Ich will die offenen Punkte einmal kurz erläutern...

      Situation Kaffee im Bett:
      Wir trinken unseren ersten Kaffee traditionell morgens gemeinsam im Bett und unterhalten uns. Zumind. war das früher so...

      Situation Biergarten:
      Wir gehen meist ohne Freunde in den Biergarten, weil mein Mann nicht so gerne mit Freunden weggeht. Daher machen wir viel nur als Familie. Er lässt mich dann alleine bzw. inzwischen mit der Kleinen alleine hocken. Ich starre dann vor mich hin, passe auf die Getränke auf, bis er endlich wieder kommt. Wenn ich mich so umsehe, dann sehe ich, dass andere Väter nicht ständig aufspringen und mit den Kleinen mitgehen. Ich kenn das von meiner Kindheit her auch nicht so...

      Es mag schon sein, dass ich zwei Dinge vermische. Aber der Knackpunkt ist, dass er sich nicht wie andere Männer/Väter verhält. Er spielt den ganzen Tag und hat da mit unserem Sohn scheinbar einen Alibi-Kameraden gefunden.

      Es sind aber in der Tat zwei Probleme:

      Beziehungsproblem:
      Ich fühle mich von ihm nicht mehr geliebt, da ihm andere Dinge immer wichtiger sind. Egal ob eigene Hobbies, seine Eltern oder eben unser Sohn. Da kann er sehr euphorisch sein. Ich stecke eigentlich immer nur zurück. Tagsüber spielt er mit unserem Sohn und abends telefoniert er mit seinen Eltern oder geht zum Sport. Ich frage mich, wo ich da bleibe? Ich habe auch Arbeit, Hobbies, Eltern und Kinder. Aber ich für meinen Teil möchte auch Zeit mit meinem Mann verbringen.

      Erziehungsproblem:
      Ständiges Spielen mit dem Sohn. Nicht nur Spielen. Ich finde auch, dass er ihm viel zu viel erklärt. Wozu muss ein 5jähriger verstehen wie ein Motor funktioniert bzw. die Weltgeschichte verstehen?

      Zum Thema Langeweile:
      Natürlich ist einem Kind nicht mehr langweilig, wenn es etwas spielt. Aber manchmal weiß ein Kind vielleicht auch mal grad nicht, was es spielen soll. Sowas kommt vor allem dann stärker vor, wenn es gewohnt ist, dass es ständig bespielt wird. Da muss es erst wieder lernen eigene Dinge zu machen.

      Ich denke aber, dass dies schon irgendwie miteinander zu tun hat... Will er da was kompensieren? Für mich ist das ein Extrem und Extreme haben doch immer einen Auslöser - oder nicht?

      Kommentar


      • Re: Mein Partner ist ein Spielonkel


        Wenn das bisher eine liebgewonnene Tradition war, den Kaffee gemeinsam zu genießen um gemeinsam in den Tag zu starten, dann kann ich dich vollkommen verstehen, dass Dir das fehlt! Hast Du ihm das so schon einmal gesagt, dass Dir das fehlt und warum Dir das fehlt? In der tat wird das schwierig, wenn die Kinder vor einem wach werden und schon ungeduldig an Eurer Bettdecke ziehen. Aber vielleicht kann man das doch irgendwie wieder ähnlich in den Alltag integrieren?

        Grundsätzlich finde ich es sehr positiv, dass Dein Mann viel mit seinem Sohn spielt. Ganz süß finde ich, dass er ihm so gerne erklärt wie die Welt funktioniert. Das ist auch völlig normal und in Ordnung! Schade, dass Du das selber als Kind nicht so erleben durftest. Aber heutzutage sind die Männer oft auch anders als die frühere Vätergeneration. Vätern ist es heute wichtig, wirklich ein guter Vater zu sein. Daher wird auch so viel über Väterrechte etc. in der Gesellschaft diskutiert. Ich habe Freundinnen, die aber fast schon verzweifelt sind, weil sich ihre Männer so wenig um ihre Kinder kümmern. Ich kenne aber sehr viele Männer, die sich sehr um ihre Kinder kümmern und zum Beispiel auch mit ihnen herumlaufen, wenn diese ihnen was zeigen möchten.
        Vielleicht findest Du das auch so komisch, weil Du es eben von zu Hause her anders kennst.

        Zur Biergartensituation: ich fände es gut, wenn ihr mit Freunden auch etwas unternehmen würdet. Vielleicht kannst Du Deinen Mann doch dazu überzeugen. Am besten wäre ein oder zwei andere Paare, die ebenfalls Kinder haben. Dann könnten diese zusammen spielen und die Erwachsenen könnten sich gepflegt unterhalten. War Dein Mann schon immer so ein Einzelgänger? Hast Du Kontakt zu anderen Müttern? Vielleicht über Krabbelgruppe oder Kindergarten?

        Noch eine Frage: Du sagst dein mann spielt den ganzen Tag. Ist das wirklich so, dass er auch seine freiberufliche Arbeit darüber vernachlässigt? Das wäre natürlich nicht gut.
        Und wie ist sein Verhältnis zum jüngeren Kind?
        Und hast Du ihm auch mal gesagt, dass es Dir wichtig ist nicht nur deine Zeit als Elterntier zu verbringen, sondern auch als Paar?

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        • Re: Mein Partner ist ein Spielonkel


          Es kann wirklich sein, dass er das Interesse deshalb mehr auf das Kind richtet, weil er dort etwas denken kann, was wohl jeder gerne denkt- ich bin gewollt, ich bin erwünscht, ich bin gefragt.

          Der Sohn wird raushaben, wie das geht, dass er unterhalten wird.
          Liebe lilalo, er scheint klüger zu sein als du... :-))- ich meine raffinierter.

          Du könntest dir Gedanken machen, wie du die Blicke wieder auf dich lenkst.
          Mit Vorwürfen..?? Ich glaub nicht, dass das anziehend ist.
          Mit Bitten? Jetzt komm einmal her, ich habe genug gewartet...

          Es ist nun mal so, dass man das am liebsten macht, was einem wenig Probleme beschert. Konflikten geht man gerne aus dem Weg. Wenn ihr schon öfters wegen dem gestritten und diskutiert habt, dann bist du praktisch das Konfliktwesen, der Sohn ist das Spielwesen. Vor dir flieht er, zum Sohn zieht er...

          Vielleicht hat dein Mann nicht gelernt sich mit Zuwendung, Nähe, Abwendung, Distanz etc. unkompliziert zu verhalten.
          Du scheinst das auch nicht ganz zu können. Sonst wärst du nicht beleidigt, wenn er weggeht.

          Nicht nur dein Mann, besonders auch du bist in Konflikten. Bestimmt ist das euer Beider Problem...
          Du kannst nicht erklären, warum du wirklich leidest wegen dem, dein Mann sicher auch nicht, warum er die Bitten seines Kindes nicht abschlagen kann.
          Vielleicht geht das Sprechen darüber leichter, wenn du vorraussetzt, dass dich dein Mann ganz sicher nicht verletzen will, sondern einfach hilflos ist und nicht anders kann.

          Kommentar


          • Re: Mein Partner ist ein Spielonkel


            Vielen Dank für Deine Antwort Elektraa!
            Du hast hier einen sehr interessanten Aspekt angesprochen! Ich möchte Dir in dem Punkt sogar recht geben.

            Er scheint in der Tat zu unserem Sohn bzw. zu seinen Eltern zu flüchten, da er dort etwas erhält, das er weder bei mir, noch in der Arbeit, noch bei Bekannten bekommt. Nämlich...

            ANERKENNUNG

            Es ist einfach für einen 5jährigen der Held zu sein. Dafür brauch ich z.B. nur aus einem Tannenzapfen ein Boot baut.
            Gerade als über alles ersehntes (Einzel-)kind muss er auch bei seinen Eltern nur Pupsen, um sofort einen stürmenden Applaus zu erhalten.

            Bei mir ist das anders. Ich bin kritischer und sage ihm auch, wenn mich etwas stört.

            Wenn er beispielsweise das gesamte Wohnzimmer verwüstet hinterlässt, etwas neben den Müll leert ohne sich daran zu stören oder die Erdbeeren vom Kuchen isst, kurz bevor wir Besuch bekommen.

            Seine Mutter räumt diese Dinge einfach klang heimlich weg, was dazu führt, dass er es noch nicht mal bemerkt.
            Ich entgegen empfinde es als respektlos.

            Auch anerkennende Worte ihm gegenüber fallen mir inzwischen sehr schwer. Zwar lässt er sich nämlich gerne von anderen den Bauch pinseln, aber es kommt eigentlich nie was zurück.

            Das hat mich am Anfang unserer Beziehung auch wirklich gestört, da man mit ihm keinerlei "Komplimenten-PingPong" spielen kann, wie man es doch eigentlich in fast jedem Gespräch macht. Er saugt ihm entgegengebrachte Anerkennung einfach auf und das wars. Das finde ich auf Dauer einfach frustrierend!

            So! Und was mach ich jetzt? Ich fühl mich zwar einen Schritt weiter, aber auch irgendwie einen Schritt tiefer im Schlamassel.

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            • Re: Mein Partner ist ein Spielonkel


              Tja du gehst als Beiwerk um Kinder zu zeugen, Frauen haben sicher diese Bild in sein Kopf hinterlassen.
              Er macht... via dich... wieder die Chose Kindererziehung durch.
              Ich wurde dir raten eine Parr Therapie zu machen.
              Könnt ihr den nicht eure Kinder bei den Grosseltern mit ein fixe Termin Regelmässige abgeben?
              Was dich betrifft, solltest du deine Kinder viel Liebe geben... ich merke beim lesen recht wenig davon... Schaffe dir freiräume um deine Kinder zu beschmusen, selbst wenn dein Mann dir die Vorfahrt nimmst, sagst du: Du, das ist mein Schmuse Moment, bitte lasse uns mal ein Moment alleine.

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              • Re: Mein Partner ist ein Spielonkel


                hi lila,

                kurze situationsanalyse: dein mann nimmt die kind-rolle ein. du bist quasi der autoritäre elternteil. diese rollen habt ihr angenommen und auf dieser ebene kommuniziert ihr auch bzw. meidet er dich, weil er natürlich lieber "spielen" als "gehorchen" will. wie ein kind eben. aber das kann nicht mehr seine einzige rolle sein, denn er ist erwachsen. und du auch, und er ist nicht dein kind, sondern gleichberechtigter partner, und ein erwachsener kommuniziert mit einem anderen erwachsenen auf der gleichen ebene.

                was ihr tun solltet? paartherapie wäre sicher eine gute idee, damit sich jeder von euch bewußt wird, welche situation ihr euch geschaffen habt bzw. schafft - und wie ihr das ändern könnt, wenn ihr wollt.

                mit vorwürfen + kritik allein kommt man nie weiter, klappt ja in der kindererziehung auch nicht so gut.
                daß er, wie du schreibst, von dir immer nur (komplimente an-)nimmt + nicht gibt - ist zwar nicht sehr sensibel von ihm, aber es gibt auch menschen, denen man sowas klar sagen muß. am besten mit ein bißchen charme + humor + freundlichkeit, damit sich die fronten nicht so verhärten.

                in deinem letzten post kann man übrigens kaum noch zwischen kommentaren zum sohn und zum mann unterscheiden (ich hab mir dann schon gedacht, daß du nicht deinen mann meinst mit "erdbeeren vom kuchen klauen", vom kontext her wird es dann schon klar ;o))).

                noch was - hast du noch freunde/verwandte, die dich mal aufbauen, dir zeigen, was du für qualitäten hast? wenn ja, solltest du jetzt viel zeit mit denen verbringen, um mal abstand zu bekommen. (nicht in dem sinne, verbündete gegen den mann zu finden, sondern einfach freundliche fröhliche ablenkung erstmal. wenn du dadurch den inneren ärger gegen deinen mann nicht mehr so stark empfindest, kannst du besser über eure beziehung reflektieren.)

                alles gute
                crash

                Kommentar


                • Re: Mein Partner ist ein Spielonkel


                  @Crash..boah..

                  Das nenne ich konstruktive Tipps und Hilfestellung!

                  Das wird es sicher mitunter sein, die Mama, die schimpft, die Söhne, die sie ignorieren...alle drei Kinder von dieser Mama sind ein Komplott und ein eingeschworenes Team.

                  Kommentar


                  • Re: Mein Partner ist ein Spielonkel


                    Hi lilalo



                    Wie schaut es mit Zärtlichkeit, Lust etc. aus? Geht bei euch im Bett noch die Post ab?

                    Ich kann mir leise vorstellen, dass das wirklich ein Kleinkrieg ist zwischen euch beiden, der über das Kind ausgetragen wird.

                    Einer meiner Lieblingstipps ist, wenn der Karren sehr verfahren ist, dass man sich einmal als Soforthilfe abkoppelt von dieser Rolle, die man eingenommen hat.

                    Crash hat gesagt, das glaube ich auch, du spielst eine Mutter, die ihre Kinder maßregelt ( einschließlich MannKind)))
                    Eigentlich bestärkst du damit ja dieses Tun von ihm dadurch, statt, dass du es unterbindest.

                    Man kann eigentlich nur Änderungen bewirken, wenn man an seiner eigenen Person etwas ändert. Zugleich muss der Rest ( das Umfeld) sich dieser "neuen" Person anpassen.

                    Wenn du dir jetzt heimlich sagst, ich stelle mich nicht mehr als die zur Verfügung, die sich ärgert, die sich kränkt, die sich frustriert fühlt?
                    Wenn du statt dessen frisch und fröhlich aufstehst vom Tisch, wenn die zwei sich wieder gegen dich komplottieren, wenn du sie einig sein lässt, dir genüßlichst inzwischen ganz OHNE Protest eine schöne Zeit machst?

                    Wenn mein Partner im Biergarten weggelaufen wäre, ich ließe keine Sekunde schlechte Laune aufkommen, weil es immer etwas gibt, was auch recht nett wäre- zum Beispiel beobachten, was die anderen so machen, oder seinen Gedanken zuhören, oder zahlen, aufstehen mitspielen, oder fragen, braucht ihr mich noch, ich geh shoppen..oder treuherzig mit dem Tischnachbarn eine Plauderei anfangen, oder zuhören, wie sich der Frust meldet und diesem dann nachgehen, wie wenn man sich fragt, warum eigentlich ist das ungeheuerlich, andere wären froh, wenn der Mann das endlich machen würde, sich eingehend mit den eigenen Kindern beschäftigen...

                    Wir reden noch weiter.

                    Kommentar



                    • Re: Mein Partner ist ein Spielonkel


                      Ich denke ich muss hier mal eben etwas klarstellen.

                      Mein Sohn und ich haben einen sehr guten Draht zueinander. Wir sind uns nämlich sehr ähnlich und verstehen uns auch ohne viele Worte.

                      Ich liebe meine Kinder sehr und das wissen sie auch. Wir machen viel miteinander. Sie nehmen zum einen spielerisch im Alltag an den Dingen teil, die gemacht werden müssen. Kochen, Haushalt, etc... zum anderen Spielen oder Malen wir auch gemeinsam oder fahren Rad.

                      Was mich allerdings von meinem Mann unterscheidet ist, dass ich nach wie vor die Mutter bin und nicht die Spieltante. Sprich: Ich mische mich nicht ständig ins Spiel ein (schon gar nicht, wenn andere Kinder zum Spielen da sind oder ich gerade mit meinem Partner im Gespräch bin) und springe auch nicht sofort, wenn mein Sohn spielen möchte. Das weiß er und probiert es daher auch nicht ständig. Er weiß nämlich auch, dass er noch auf seine Kosten kommen wird.

                      Und natürlich erkläre auch ich meinem Sohn Dinge, insbesondere die, nach denen er fragt. Aber ich überfrachte ihn nicht mit Wissen. Genau das macht nämlich mein Mann. Er selbst ist sehr wissbegierig. Wenn mein Sohn beispielsweise wissen möchte, ob jeder Staubsauger Strom benötigt, dann erklärt er ihm auch noch wie Strom hergestellt wird und holt einfach sehr, sehr weit aus. In meinen Augen viel zu viel Information für einen 5jährigen. Klar will er auch viel wissen, manchmal kommt es mir allerdings so vor, als ob er das vor allem tut, damit er es seinem Vater recht macht.

                      Ich denke, ihr habt das alles aber schon ganz richtig erkannt. Ich fühle mich manchmal eher wie die alleinerziehende Mutter dreier Kinder.

                      Dass sich auch meine Umwelt (sprich mein Mann) erst ändern kann, wenn sich eines folgender Faktoren ändert, ist mir auch klar. Sprich entweder ich oder die Situation. Die Situation wird sich aber so wohl nicht ändern, also kann nur ich es sein.

                      Aber es fällt mir wirklich sehr schwer hier über meinen Schatten zu springen und auf einmal die nette Partnerin zu mimen. Emotional gesehen bekomme ich das gar nicht hin, ich kann diese kognitive Dissonanz irgendwie gar nicht überwinden. Die Tatsache, dass man so ist, wie man ist, entwickelt sich ja schließlich durch einen Prozess, weil die Beteiligten bzw. die Situation eben so ist, wie sie ist.

                      Ich denke, dass ich einfach schon durch so viele Dinge auch sehr verbittert und enttäuscht bin was meinen Partner betrifft. Das macht es auch nicht einfacher. Es bedeutet ja irgendwie noch mehr zu geben, obschon das Beziehungskonto einem ohnehin schon so überzogen erscheint.

                      Und ich weiß wirklich nicht wie ich da rauskommen soll aus dieser Situation.

                      Mag sein, dass dies jetzt alles kindisch klingt, aber ich bin leider auch nur ein Mensch. Noch dazu leider ein sehr emotionaler...

                      Kommentar


                      • Re: Mein Partner ist ein Spielonkel


                        [quote lilalo248]
                        Mag sein, dass dies jetzt alles kindisch klingt, aber ich bin leider auch nur ein Mensch. Noch dazu leider ein sehr emotionaler... [/quote]

                        Vielleicht auch ein nachtragender Mensch?
                        Das Beziehungskonto scheint überzogen, aber in deinen Augen wohl nur von seiner Seite.
                        Wenn das Konto immer überzogen ist kommt man niemals auf einen grünen Zweig, irgendwann muss es einmal ausgeglichen werden, man muss die Zinsen vergessen die man gezahlt hat und sich anstrengen um nicht mehr ins Soll zu kommen. Das bedeutet nicht das du jetzt alles reißen musst und es bedeutet nicht das er dass tun muss, ihr solltet es gemeinsam versuchen, anders geht es nicht.
                        Mir scheint als wäre sein Spieltrieb nur die Spitze des Eisberges und euer Konto vor allem von Altlasten überlagert, welche niemals ausgeglichen wurden und damit immer noch belastend sind.

                        Dein gesamter Beitrag hebt hervor das er das Problem ist, er noch Schulden abzutragen hat, er ein schlechter Partner ist und du alleine dafür die Zinsen zahlen musst.

                        Was er tut erscheint wirklich wie eine Flucht, der Oskar mit der Blechtrommel ist in ähnlicher Weise geflüchtet.

                        Warum flüchtet er in seine kindliche Ader und fühlt sich viel wohler wenn er von einem Kind bewundert wird, als wenn er seinen (Ehe)Mann steht und dort entsprechendes Feedback erhält.
                        Du hast ja schon mal beschrieben wie es mit deiner Bewunderung für ihn und deiner Wertschätzung für das was er tut steht, viel scheint da nicht zu sein.
                        Das von ihm nichts entsprechendes zurückkommt ist eine Sache, die andere ist die Frage ob du ihn überhaupt schätzt, als Mann, als Vater und vor allem als das was er ist und wahrscheinlich schon immer war?
                        Zu einer erfolgreichen Beziehung gehört gegenseitige Wertschätzung, offene Worte und das Bemühen beider Parteien etwas zu verändern. Hat er es vielleicht schon mal versucht und wieder sein lassen weil es ihm nichts gegeben hat? Muss er bevor du ihn wieder schätzen kannst erst mal Altlasten abtragen?
                        Hat er Angst deinen Maßstäben nicht gerecht zu werden und spielt deshalb lieber mit dem Kind, weil er dort sein kann wer er ist und trotzdem geschätzt wird?

                        Geht es nur um sein momentanes Verhalten, oder trägst du ihm noch alte Kontostände nach, die nie ausgeglichen wurden?
                        Wenn es so sein sollte und er vor deinen Erwartungen die er nicht erfüllen kann, flüchtet und du nicht in der Lage bist einen Schuldenschnitt zu machen, dann wäre eine Paartherapie eine hervorragende Sache um einiges aufzuarbeiten, das Konto auf null zu stellen und dann ohne Altlasten und Erwartungen (die ohnehin nie erfüllt wurden/werden), neu zu beginnen.

                        Ich glaube ihr müsst euch erst mal gegenseitig kennen lernen, offen für den anderen und das was er tut sein. Den anderen so sehen wie er wirklich ist und dann Kompromisse schließen, euch selber darauf einstellen und den anderen annehmen und euch nicht über eure Gegensätzlichkeiten aus dem Weg gehen. Das er anders ist als du es gerne hättest kannst du nicht ändern, für ihn stellt sich das gleiche Problem. Ihr könnt aber lernen mit den Eigenheiten des anderen umzugehen und sie mit Gelassenheit zu ertragen, sowie euch selber zu ändern und damit einen Schritt auf den anderen zuzugehen.
                        Das muss natürlich von euch beiden in Angriff genommen werden, es geht nur gemeinsam und eine Person die auf diesem Gebiet Erfahrungen hat wäre ein guter Mediator, um dafür zu sorgen das ihr euch gegenseitig auch mal zuhört was der erste Schritt zum Verständnis ist.

                        Klärt das mit den Altlasten ein für alle mal, erst dann ist es möglich wieder nach vorne zu blicken.

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                        • Re: Mein Partner ist ein Spielonkel


                          Hi lili, magst du dich nicht entspannen einfach?
                          Du brauchst dich nicht mühen, nur eben einfach nicht ärgern!

                          Wenn du versuchst eine "gute" Partnerin zu sein, dann ist das wie eine Art Zurechtweisung an DICH. Das ist ja Strafe! Die gebührt dir nicht!
                          Lobe dich, wenn es dir gelingt gelassen zu bleiben. Über diesen Mann und über diese Weise, wie er sich durch sein Leben windet, wie er versucht zu täuschen und zu manövrieren denk nicht länger nach. So ist er heute und garantiert nicht immer!

                          Die Kinder sind heute klein, garantiert nicht immer...und du hast heute Gelegenheit an dich zu denken und es dir wirklich gut gehen zu lassen. ( wer weiß wie lange noch???)))

                          Vielleicht geht es dir schon viel besser, wenn du wirklich beschließt, ok, er ist anders, ich gehe mir einen guten Friseur suchen, mach mir einen Cappucchino und tratsche mit meiner besten Freundin, auch wenn er anders ist.

                          Halte durch, die Leute ändern im Laufe ihres Lebens alles. Keiner bleibt gleich.

                          Meine Kinder haben ganz oft gesagt, gerade das hat sie geprägt- ich war so, Papa ganz wie er.

                          Lernen tun sie von Beiden.
                          Ich wette, deine Kinder werden ihre Kinder wahrscheinlich nicht unterbrechen oder gar überladen- sie haben ja Beispiele.

                          Ich hoffe, du kannst heutemorgen zufrieden Liedchen singen während du Peeling aufträgst vielleicht auf deine gute Haut. Oder während du auf der Terrasse googelst etc- frisch fröhlich und gut drauf.

                          Der beste Mann ist noch nicht geboren...jeder hat bestimmte Macken, wir ja auch.

                          Gute Nacht!

                          Kommentar


                          • Re: Mein Partner ist ein Spielonkel


                            Ich danke euch wirklich sehr für eure aufmunternden Worte und konstruktiven Gedanken! Ich konnte dadurch vieles einfach auch besser verstehen und (be-)greifen!

                            Und ich gebe euch recht, dass dies leider nur die Spitze eines Eisbergs voller Altlasten ist! Altlasten, welche sich durch unsere Unterschiedlichkeit über die Zeit angesammelt haben. Altlasten, welche sich stark auf das Beziehungskonto ausgewirkt haben, welches wir in der Tat einmal auf Null stellen müssen!

                            Ich habe gestern Abend 2h Freizeit (Tennis) von der Familie bekommen. Und ihr glaubt gar nicht wie viel mir das gegeben hat. Ganze 2h ohne dafür Vorwürfe von meinem Partner zu bekommen, der in letzter Zeit ständig seinen Hobbies frönt, während ich die Kinder hüte. Es ist unglaublich wie sich hierdurch das "Beziehungskonto" in die andere Richtung neigt und ich mich nicht mehr ganz so zurückgesetzt fühle und wieder positiver auf ihn zugehen kann.

                            Unsere Beziehung ist wirklich stark belastet. Dies wurde mir in diesem Thread wirklich bewusst!

                            Von den Problemen, die sich durch unseren unterschiedlichen Ordnungssinn ergeben, hab ich euch ja noch gar nichts erzählt.

                            Denn auch seine Schlamperei begreife ich leider immer als respektloses Verhalten mir gegenüber. Aber das ist noch ein ganz anderes Thema. Wir sind einfach viiiiiel zu verschieden!

                            So und jetzt lehn ich mich erst mal zurück und genieße meinen Kaffeedschi!

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                            • Re: Mein Partner ist ein Spielonkel


                              Hallo lilalo,

                              ich kann nicht so viel beitragen, da ich noch keine Kinder habe.

                              Doch kann ich manches gut nachvollziehen was Du beschreibst. Zum Beispiel, dass Dein Mann den Müll neben der Mülltonne schmeisst und das Obst vom Kuchen weg isst. Mag verrückt klingen, doch genau das macht mein Mann auch.

                              Er erinnert mich an an kleines Kind was das Spielzeug aus dem Kinderwagen rauswirft und sich über die Bestätigung freut, dass Mammi das Spielzeug auf hebt.

                              Mein Mann hat jeden Morgen die Angewohneit vor einem gut sortiert Kleiderschrank zu stehen und sich lautsstark zu beklagen: "Wo sind meine Hosen???!!! Wo sind meine Polos???!!" Ich habe viele Jahre jeden Morgen damit verbracht hin zu laufen und zu sagen: "Schatz, schau, hier sind Deine Hosen, hier sind Deine Polos und hier Deine Hemden." Und dann habe ich meinem Mann, nachmdem ich alles gewaschen, gebügelt und einsortiert habe, ihn jeden Morgen auch noch angezogen.

                              Ich dachte jeden Tag ich bin im falschen Film und mein Mann fand das alles ganz toll.

                              Das ist bis heute mit ein Grund warum ich noch keine Kinder habe, weil ich fürchte, dass ich ba dann zwei Kinder jeden Morgen anziehen muss......

                              Ich weiß nicht was mit Deinem Mann los ist, doch von meinem Mann kann ich Dir nur sagen, dass er darüber so eine Art "glückliche Kindheit" auf hohlt. Nach dem Motto: "Mami sucht, Mami kümmert sich, Mami schimpft, usw."

                              Wir haben ein befreundetes Ehepaar mit 3 noch sehr kleinen Söhnen. Mein Mann hat da keine Hemmungen in diese für uns fremde Küche zu gehen, sich ein paar Apfelscheiben zu schneiden und ins Kinderzimmer zu gehen und da auf dem Boden mit Lego-Klötzchen zu spielen.

                              Ich habe deswegen noch keine Kinder weil ich genau das befürchte wie Du, dass mein Mann sich da noch mal so richtig als Riesen-Kind austobt um mal so richtig glückliche Kindheit zu erleben.

                              Das wäre ja nicht schlimm, wenn ich nicht wüsste, dass ich für den Rest zuständig wäre, nämlich für alle anderen lästigen Alltagspflichtenpflichten welche den Erwachsenen zu kommen.

                              In diesem Sinne kann ich Dir leider keinen guten Rat geben, Dir nur so viel sagen, dass ich Dich sehr gut verstehe.

                              Liebe Grüße, Ella

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                              • Re: Mein Partner ist ein Spielonkel


                                P.S. Weiß jemand wie ich meine Tippfehler nachträglich korrigieren kann?

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                                • Re: Mein Partner ist ein Spielonkel


                                  @Ella, du hast soeben einen neuen Thread aufgemacht.

                                  Natürlich können wir uns ärgern über alle möglichen Unstimmigkeiten, es gibt aber noch einen anderen Weg, als ärgern.

                                  Wenn ich immer wieder das gleiche Problem vor mir liegen habe, dann wende ich die falsche Strategie an, um es zu beseitigen.

                                  Schimpfen, ärgern hilft nicht, klug seinen Verstand einsetzen ist besser.

                                  Würde mein Mann z.B. den Müll neben den Eimer legen, ich würde es deutlich auch so machen, neben ihm.
                                  Würde mein Mann immer schreien: Mamiii, wo sind meine Socken??? Dann würde ich mich vor meinen Schrank stellen und rufen: bitte hiiilf...recht "verzweifelt" und komplett hilflos. :-))

                                  Unterschiedlichkeit ist immer gegeben, weil wirklich niemand gleich ist. Zu wissen, wie man der Unterschiedlichkeit begegnet haben wir vielleicht zu lernen.

                                  Wie lebt man, ohne sich zu ärgern?
                                  Weit besser, weit, weit besser.

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                                  • Re: Mein Partner ist ein Spielonkel


                                    " Weiß jemand wie ich meine Tippfehler nachträglich korrigieren kann?"

                                    Das ist in Ihrem Fall sowieso nicht nötig, weil Sie stets tadellos in Stil und Orthographie sind, so das ein Versehen auch immer als solches erkennbar ist.

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                                    • Re: Mein Partner ist ein Spielonkel


                                      Danke schön. Das tut mir gut zu hören.

                                      Kommentar

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