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Fehlgeburt 7. SSW

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  • Fehlgeburt 7. SSW

    Hallo!
    Ich hatte in der letzten Woche eine Fehlgeburt und musste mich auch einer Ausschabung unterziehen. Wir wollen unbedingt ein zweites Kind und nun hab ich totale Angst vor einer evtl. neue Schwangerschaft. Unser Sohn ist jetzt 3 1/2 Jahre alt und ich habe vor zwei Jahren die Pille abgesetzt. So lange hat es jetzt gedauert, bis ich erneut schwanger wurde. Ich hab schon gar nicht mehr dran geglaubt. Als ich dann gemerkt habe, dass ich doch endlich schwanger war hab ich mich total gefreut. Und nun das. Ich bin total fertig und weiss nicht, wie ich mich weiter verhalten soll. Das Problem ist nämlich, dass ich in meiner ersten Schwangerschaft 8 Wochen lang liegen musste und Gelbkörperhormone bekommen habe, da ich Blutungen hatte. Glücklicherweise ist dann alles gut gegangen. Aber jetzt bei der zweiten Schwangerschaft war alles zu spät. Als ich bei meiner FA war, konnte sie schon gar nichts mehr von einer Schwangerschaft erkennen. Ich hatte auch hier wieder Blutungen bekommen. Was raten Sie mir, kann ich noch eine Schwangerschaft wagen?


  • RE: Fehlgeburt 7. SSW


    Hallo alhambra,

    wenn man ein Kind verliert, macht sich frau immer zuerst Gedanken um die Frage: "Was hab ich verkehrt gemacht." Meistens ist es so, dass man GAR NICHTS verkehrt gemacht hat. Es passiert einfach. Gründe weiß nachher kaum jemand.
    Ich habe mein erstes Kind in der 13. SSW auf der Hochzeitsreise verloren. Ich war Risikoschwangere und wollte meinen Jahresurlaub auf Sylt zur Eheschließung nutzen. Der Arzt, der später die Ausschabung machte, meinte nur, ich sei ja wohl nicht ganz gescheit, als Risikoschwangere in ein Reizklima zu fahren. Meine FÄ zu Hause fand diese Bemerkung total daneben! Ein Kollege des Arztes auf Sylt war aus Syrien oder Ägypten. Der meinte nur, er könne gar nicht verstehen, warum europäische Frauen so ein Theater um Fehlgeburten machten. In seinem Heimatland hätten die Frauen alle mehrere Geburten und dazwischen eben auch eine gewisse Anzahl Fehlgeburten. Das sei völlig natürlich und kein besonderer Grund zu Aufregung. Ich hätte ihn für diese Aussage erwürgen können - auch wenn es sicher richtig ist, dass Fehlgeburten gerade in europäischen Ländern einer Katastrophe gleich kommen, während andere Kulturen damit weitaus gelassener umgehen. Wer von uns Europäern hat auch schon 5, 10 oder gar noch mehr Kinder?

    Was ist sagen wollte ist: Es ist total schlimm, ein Wunschkind zu verlieren. Ich fühle absolut mir Dir. Nach der Geburt meiner Tochter war für mich das Thema Schwangerschaft absolut abgehakt, weil ich so darunter gelitten habe, ihr Geschwister davor verloren zu haben und auch diese Schwangerschaft mit vielen Liegezeiten und Unwägbarkeiten durchgestanden habe. Ich wollte diese Aufregung nicht wieder erleben. Jede Frau muss das für sich entscheiden. Dein Arzt kann Dir raten, ob es Dinge gibt (Entspannungsübungen für die Seele, Medikamente für körperliche Vorbereitungen), die Du für den glücklichen Verlauf der neuen Schwangerschaft tun kannst. Folsäure ist in diesem Forum des öfteren genannt worden, ohne dass ich ganz konkret sagen könnte, ob es in Deinem speziellen Fall Sinn macht, entsprechende Pillen zu sich zu nehmen.

    Wichtig für Dich ist zu wissen, ob Du besser mit einem einzigen (gesunden) Kind leben kannst als mit einer Wiederholung dieser Enttäuschung und des Schmerzes, wenn es nicht gut gehen sollte. Niemand kann das vorher wissen, aber es KANN natürlich so oder so kommen...

    Horche in Dich hinein. Du wirst sowieso für 3 oder besser 6 Monate nicht an eine neue Schwangerschaft denken dürfen (so war es bei mir). Entscheide Dich dann ganz aktuell. Wenn der Schmerz nicht mehr so gravierend ist, siehst Du die Sache vielleicht weniger eng als heute, wo Du voller Zweifel und Ängste bist.

    Alles Liebe und Gute!

    Anke

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    • RE: Fehlgeburt 7. SSW


      Hallo Anke!
      Ich möchte mich ganz herzlich für Deinen Beitrag bedanken. Ich denke , in drei Monaten werde ich mir wirklich ernstlich überlegen, ob wir´s noch mal versuchen sollen. Jetzt bin ich erst mal gespannt, was bei der Untersuchung der Ausschabung rauskommt. Die Ärzte sagten mir, oft kommt kein Befund heraus, an dem man feststellen kann, warum es eine Fehlgeburt gegeben hat.
      Übrigens ist es für mich zur Zeit am allerschlimmsten, wenn ich eine schwangere Frau oder eine Frau mit einem Baby sehe, da könnte ich grad drauflosheulen!

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      • RE: Fehlgeburt 7. SSW


        Hallo nochmal,

        schön, wenn ich Dir irgendwie das Gefühl geben konnte, nicht so ganz allein zu sein mit Deinen Gedanken.

        Als ich damals wenige Tage vor dem Hochzeitstermin mein Kind verlor, hat mich auch nichts trösten können, insbesondere, weil ich quasi nur zum Standesamt "entlassen" wurde und dann wieder ins Bett musste. Den restlichen Urlaub hindurch habe ich nur noch gegrübelt, warum ausgerechnet mir das passiert. Vor der Ausschabung habe ich sogar unter Tränen gefragt, warum ich dieses Kind nicht behalten darf und andere Frauen ihre Schwangerschaft einfach so beenden. Sollen die doch ihr Kind verlieren! Ich will meins haben! Natürlich sind solche Gedanken ungerecht und führen zu nichts.

        In der Klinik war ich gegenüber der Säuglingsstation untergebracht - in einem sogenannten Bettenaufrüstraum, wo alle paar Minuten die Tür aufging und eine der Schwestern Betttücher oder sowas aus dem Vorrat holte. Dabei hörte ich natürlich die Säuglinge schreien und fühlte mich noch viel elender, weil ich so gern auch ein so lebendiges Kind gehabt hätte...

        Es waren sehr schlimme Wochen, bevor ich ENDLICH wieder an einen neuen Versuch denken durfte und konnte. Ich habe sogar gerätselt, ob mir der Himmel nicht ein Zeichen gegeben hätte und ich besser kinderlos bleiben sollte.

        Eine Kollegin, die selbst schon ein Kind hatte, wurde mitten in dieser Trauerphase erneut schwanger. Sie teilte das in der vollbesetzten Kantine mit - ich bin mit dem Gedanken herausgestürzt und in Tränen ausgebrochen: "Die bekommt schon ihr zweites, und ich darf nicht einmal EINES haben." Ich konnte diese Nachricht nicht ertragen.

        Meine Zimmergenossin, deutlich jünger als ich und noch nicht mit dem Mutterwerden befasst, warf mir vor, völlig grundlos hysterisch zu sein. "Schließlich kannst Du doch jederzeit nochmal anfangen. Außerdem kann das doch gar nicht so schlimm sein, weil Du ja noch kein Leben gespürt hast." Menschen - insbesondere junge Frauen -, die nicht selbst vor unerfülltem Kinderwunsch gestanden haben, reagieren oft mit absolutem Unverständnis über die Verzweiflung einer verhinderten Mutter. Ich hätte ihr ehrlich gesagt die Augen auskratzen können für diesen dummen Spruch und konnte mich nur mühsam aufraffen, ein weiterhin normales kollegiales Verhältnis zu ihr zu haben. Ich habe ihr dies, wenn ich so richtig drüber nachdenke, noch immer nicht verziehen (und das ist immerhin ca. 14 Jahre her). Vielleicht weiß sie aber inzwischen, wie dumm dieser Spruch wirklich war. Sie ist inzwischen selbst Mutter, arbeitet nicht mehr bei uns...

        Du brauchst Dich nicht Deiner Tränen und Deiner Ängste zu schämen. Das ist völlig OK. Ignoriere - wenn möglich - diejenigen, die Dir einreden wollen, dass Du alles zu negativ siehst. Den Abstand musst Du ja erst noch kriegen. Auch der Neid auf alles, was schwanger ist, ist völlig verständlich, finde ich. Jedes Kleinkind wird neidisch beäugt und jedes Babygeschrei tut fast körperlich weh. Aber es wird besser mit jeder Woche, die vergeht. Und irgendwann kannst Du dann wieder lächeln und empfindest das Glück anderer Mütter nicht mehr als Unrecht an Dir selbst. Gib Dir Zeit, nimm Dir Zeit!

        Liebe Grüße
        Anke

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