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natur pur?

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  • natur pur?

    liebe leute,

    gern wird bei debatten darüber, warum sich der mensch wie verhält (oder verhalten sollte), darauf verwiesen, was dem menschen "von natur aus" gemäß sei, was seinem "natürlichen" verhalten entspreche. das gilt nicht nur für den diskurs über homosexualität (wo ja der begriff "natürlich" gern auch mit "gottgegeben" gleichgestellt wird), sondern auch für die ernährungsdebatte

    mit großer lust am akribischen hickhack werden verschiedene biologische fakten und wisssenschaftliche erkenntnisse einander gegenübergestellt, um nachzuweisen bzw. zu widerlegen, daß der mensch "von natur aus" pflanzen- oder fleichfresser sei

    ich stelle nun die frage, welchen sinn die debatte eines ja nicht mehr gegebenen "naturzustands" überhaupt macht. wir laufen schließlich nicht mehr über die savanne, mit der angst vor dem säbelzahntiger im nacken. vor tastatur und bildschirm zu sitzen, ist ja auch nicht gerade "natürlich"


  • RE: natur pur?


    Hallo Petronius und alle anderen,
    danke fuer dieses Statement, ich sehe das naemlich genauso. Was fuer einen Sinn haben denn bitte Diskussionen darueber, ob Menschen von "Natur aus" Fleisch- Pflanzen- oder Allesfresser sind? Wir leben schliessslich schon seit ein paar Jahren nicht mehr in Hoehlen!
    Die entscheidung fuer oder gegen eine vegetarische Ernaehrung ist nicht nur eine gesundheitliche, sondern (fuer mich zumindest) in erster Linie eine ethische Frage. Von allen sog. biologischen Fakten mal abgesehen, ist der Mensch naemlich ein Lebewesen mit einem Unrechtsbewusstsein. Also, von mir aus kann Fleisch essen, wer immer Fleisch essen will, wenn er es denn mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Ich kann es nicht, ich will nicht fuer den Tod eines anderen Lebewesens welcher Art auch immer verantwortlich sein und finde auch den Gedanken nicht schoen, dass jemand fuer meinen "Genuss" leiden oder sterben muss; (ich weiss selbst, dass das zu idealistisch und eigentlich nicht wirklich durchfuerbar ist, aber ich versuche mein Bestes); Bei dieser Entscheidung war es mir vollkommen egal, was irgendwelche Hoehlenmenschen auf ihrem Speiseplan stehen hatten!
    Viele Gruesse,
    Simone

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    • Missverständnis


      Guten Tag

      Ich weiss nicht, ob die Leute das falsch verstehen. Es geht meines Erachtens nicht darum, was die Menschen vor tausenden von Jahren in ihren Höhlen gegessen haben. Sondern es geht( so sehe ich das jedenfalls), ob der Mensch als Fleisch- oder Pflanzenesser geschaffen ist, in Bezug auf Anatomie, Morphologie etc. Das hat für mich nicht viel damit zu tun, was der Mensch als erstes oder in der Steinzeit gegessen hat. Es ist doch so, dass nur der Mensch von Krankheiten wie Krebs, Osteoporose, Herkrakheiten, Rheuma usw. geplagt wird. Tiere in der freien Natur haben zwar zum Teil auch Krankheiten, aber nicht solche wie der Mensch, die man vorbeugen könnte. (Im Zoo, Zirkus und den Haustieren sieht das wieder anders aus). Dass der Mensch von Krankheiten befallen wird und das Tier nicht hat viele Gründe. Einerseits sicher die Umwelt. Die Tiere leben in der Natur, immer an der frischen Luft. Die Tiere leben im "Jetzt- Bewusstsein", sie machen sie keine Gedanken über die Vergangenheit oder Zukunft. Die Pyche spielt eine grosse Rolle in bezug auf die Gesundheit des Menschen. Und auch ein Unterschied zum Mensch ist, dass das Tier sich "Artgerecht" ernährt. Die Tiere essen, was die Natur für sie vorgesehen hat. Jedes Tier hat verschiedene Nahrungsmittel, die es täglich ist. Der Löwe hat seine Gazelle, die Kuh ihr Gras, der Bär seine Fische und die Pflanzen. Da unterscheidet sich der Mensch. Der Mensch hat soviele verschiedene Lebensmittel zur Verfügung, einige schaden ihm, andere unterstützen die Gesundheit. Ich denke, die Frage, was der Mensch ist, ob ein Fleisch- Alles- oder Pflanzenesser, ist weder unbedeutend, noch darf man sie übertreiben. Aber ich denke, die Frage hat einen Grad an Bedeutung. Denn wenn man weiss, was die natürliche Ernährung des Menschen ist, so könnte er von vielen (Ernährungsbedingten-) Krankheiten verschont bleiben. Wer mit der Natur entsprechend lebt, der hat grössere Chancen, gesund zu bleiben bzw. zu werden. Das sieht man ja auch an den Tieren. Für mich heisst nicht, wenn man Naturgemäss leben will, dass man wieder zurück zur Höhle gehen muss oder mit dem Lendenschurz umherlaufen muss. Für micht heisst Naturgemäss leben, schon nur, Bewegung (Sport) zu treiben, immer wieder an die frische Luft, gesunde Ernährung(gesunde Ernährung heisst für mich nicht Körner), positiv Denken u.v.m. Und die Frage, was die natürliche Ernährung des Menschen ist, ist in diesem Zusammenhang nicht unwichtig. Aber es entscheiden sehr viele Aspekte für die Gesundheit des Menschen, nicht allein die Ernährung.

      In diesem Sinne

      Manuele

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      • RE: natur pur?


        Hallo ihr Lieben,

        da ich auf dem Land aufgewachsen bin und wir einen kleinen Nebenerwerbsbetrieb hatten, wurden natürlich auch immer Tiere nicht nur gehalten, sondern auch geschlachtet und gegessen.

        Im Laufe meiner persönlichen Entwicklung stellte sich immer mal wieder die Frage, ob denn Fleisch von Mitlebewesen die richtige Nahrung für mich sei. Tolstoj glaube ich war das, der gesagt hat "solange wir Schlachthöfe haben, werden wir auch Schlachtfelder haben" Die Entwicklung der Nahrungsmittelindustrie, die ja nicht immer eine war, kann ich so nicht mehr akzeptuieren. Weder die Haltung noch die Fütterung und erst recht nicht die Tötung der armseligen Kreaturen kann ich noch mittragen. Das ist für mich auch der Grund, warum ich nur noch äusserst selten Fleisch esse. Selten also essen wir Fleisch, aber nur welches vom Bauern aus der Nachbarschaft, der einen Biohof betreibt. Sicher bin ich auch, dass in absehbarer Zeit kein Fleisch mehr auf unseren Tisch kommt. Wir haben eben einfach noch welches eingefroren. Das ist der einzige Grund, warum wir es noch essen.

        Zur Zeit sind wir gerade dabei, noch ein Stück Gartenland zu kaufen, damit wir noch mehr Gemüse anbauen und keins mehr kaufen müssen.

        Für diejenigen, die keine Möglichkeiten haben, selbst Gemüse anzubauen, wäre es sicher schön und vor allem auch gesünder, wenn es noch viel mehr von dieseen kleinen Biohöfen geben würde, die wirklich gesundes und vor allem auch vollwertiges! Gemüse erzeugen. Und für Fleischesser dann auch Tiere aufziehen, deren Fleisch man unbedenklich essen kann.

        Sicher ist dies dann alles auch ein wenig teurer, aber dafür können die Landwirte auch von ihrer Arbeit leben und es käme unserer Gesundheit zugute, weil die indusriell erzeugten Nahrungsmittel nicht mehr die Micronährstoffe enthalten, die bei Einhaltung von Fruchtfolgen in der biodynamischen Landwirtschaft sicher noch enthalten sind. Die meissten unserer sogenannten Zivilisationskrankheiten und auch zunehmend Infektionskrankheiten entstehen auf Grund falscher Ernährung und vor allem durch Mangelernährung!

        Diese Erfahrung habe ich selbst gemacht...... und seitdem viel gelernt. Meine Gesundheit habe ich nur wieder herstellen können, weil ich ausschließlich Nahrungsergänzungen genommen habe, um damit mein Immunsytem wieder zum Leben zu erwecken. So konnte ich mit einer Krankheit fertig werden, für die es sonst keine sichere Therapie gibt.

        in diesem Sinne
        ego

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        • RE: Missverständnis


          das problem scheint mir aber zu sein, daß der mensch sehr wohl weiß, was ihm nützt oder schadet.( unmassen aufklärungs- verhaltens- ernährungs-sportliteratur gibts ja)
          aus den verschiedensten gründen wird das alles nicht verinnerlicht und umsetzt. wenn die gesundheit dann zugrunde gerichtet wurde und die figur vermanscht ist, sitzen die leute dann beim arzt, *naturheiler* und weiß der fuchs welchem spezialisten und sagen:"nun mach` mal!"
          beizeiten die notbremse ziehen, bewußt leben, die kinder entsprechend erziehen - das ist meines erachtens der schlüssel!! viel vergnügen beim verinnerlichen ;-)

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          • RE: natur pur?


            "ich stelle nun die frage, welchen sinn die debatte eines ja nicht mehr gegebenen "naturzustands" überhaupt macht. wir laufen schließlich nicht mehr über die savanne, mit der angst vor dem säbelzahntiger im nacken. vor tastatur und bildschirm zu sitzen, ist ja auch nicht gerade "natürlich" "

            Meiner Meinung nach macht es durchaus Sinn, sich zu fragen, für welchen Zweck und welche Umwelt die Natur und die Evolution unseren Körper "geformt" hat. Du hast Recht, den ganzen Tag vor dem Bildschirm zu sitzen ist nicht "natürlich". Es gibt nun aber durchaus Leute, die der Meinung sind, unsere Wirbelsäule wäre eine Fehlkonstruktion, weil so viele Menschen Rückenschmerzen haben. Dazu kann ich nur sagen: Die Wirbelsäule hat sich nicht so entwickelt, damit der Mensch problemlos den ganzen Tag sitzen kann... also nicht die Wirbelsäule ist das Problem, sondern wie man damit umgeht.

            Wenn also ein Mensch Probleme hat, macht es schon Sinn, sich zu fragen, was ist bzw. war denn das "natürliche". Das betrifft sowohl die Ernährung als auch die Lebensgestaltung allgemein (Bewegung, ...) als auch den psychischen Umgang mit bestimmten Situationen. Wenn ich z.B. sehe, was für ein Trara heutzutage um Schwangerschaft und Geburt gemacht wird - nicht, daß ich das herunterspielen möchte, ich muß es ja nie selbst durchmachen, aber man sollte sich schon immer wieder mal klar machen, dass das die natürlichsten Sachen der Welt sind und immerhin bis heute überwiegend ganz gut geklappt hat - das kann übrigens auch mal ganz beruhigend sein.

            Und für Ernährung gilt selbstverständlich das gleiche. Wenn ich mich "natürlich" ernähre (was für mich persönlich heißt, daß ich möglichst unverarbeitete Lebensmittel, ohne irgendwelche Zusätze kaufe und diese zu Hause irgendwie zubereite, also Obst und Gemüse, roh oder gekocht, selten Fleisch) kann ich davon ausgehen, daß mein Körper mehr als ausreichend versorgt ist. Dann brauche ich keine Nahrunsgergänzungsmittel, Vitaminpillen oder sonstwas zu mir nehmen. Und wenn ich zwischendurch eine Tafel Schokolade (oder momentan Lebkuchen) esse, habe ich dabei kein schlechtes Gewissen, weil ich meinen Körper für schlauer halte als alle Ernährungsexperten dieser Welt.

            Thomas

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            • RE: natur pur?


              Hallo Zusammen,

              Hier mal ein Link zum Thema "natürliche Ernährung...."

              http://www.m-press.rmc.de/Umwelt/kap3.htm#mikro

              LG
              ego

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              • RE: Missverständnis


                lieber manuele,

                ich fürchte, du machst dir da was vor, wenn du sagst, wildtiere kennen keine krankheit. erstens: wer wollte das überprüfen? zweitens: ein krankes und schwaches tier wird sofort beute von räubern

                "Denn wenn man weiss, was die natürliche Ernährung des Menschen ist, so könnte er von vielen (Ernährungsbedingten-) Krankheiten verschont bleiben."

                mag sein (ist aber natürlich auch eher spekulation als erwiesene tatsache). bloß kann man (wir haben das ja schon bewiesen ;-) endlos darüber streiten, was denn nun die natürliche ernährung wäre, und wird doch zu keinem endgültigen ergebnis kommen

                ist es da nicht sinnvoller, anstatt paläoanthropologie und vergleichende anatomie zu betreiben, sich an die ergebnisse der modernen ernährungslehre zu halten? es ist ja nicht so, daß man nicht weiß, was dem menschen schadet, wenn ers ißt. völlig unabhängig davon, wovon australopithecus afariensis oder homo habilis sich ernährt haben

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                • RE: natur pur?


                  hi thomas,

                  wir sind einer meinung

                  aber deine ernährung (die meiner gleicht) hat natürlich (entschuldigung, ich meine: selbstverständlich) nichts mit der "natürlichen" ernährung eines z.b. cro-magnon zu tun ;-)

                  in diesem strengen sinne halte ich die debatte um die "natürlichkeit" für überflüssig, weil irreführend

                  mir ist es persönlich aber wie dir ein anliegen, möglichst frische, unbelastete und gering verarbeitete lebensmittel zu kaufen - wenn du so willst, möglichst "naturbelassene"

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