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Mein Vater: Alzheimer mittl. Stadiums

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  • Mein Vater: Alzheimer mittl. Stadiums

    Darf ich Sie um Ihren Rat bitten? Mein Vater, 77 J. alt, hat vor ca. 6 Jahren eine Prostata-Krebs-OP durchlitten. Nach dieser OP verkündete uns der Urologe, er wäre ein Fall fürs Pflegeheim aufgrund von Alzheimer. Vor der OP keine Anzeichen, er regelte alles. Nach der OP: Er kannte uns nicht, wußte nicht mal mehr seinen Namen. Drei Tage nahmen wir ihn nach Hause, in der Hoffnung, er würde erwachen: Schlucklähmung - Tag-/Nacht-Rhythmus gestört, Apathie - kurz Katastrohpe! Als wir dann Angst hatten, er verhungert uns bzw. trocknet ganz aus, haben wir ihn ins Krankenhaus zurückgebracht, obwohl man ihn in der Urologie nicht mehr nehmen wollte. Schließlich wurde eine Blasenentzündung festgestellt, schließlich hat uns der Oberarzt, der z. Z. der OP in Urlaub war, einen Platz in einem Nervenkrankenhaus besorgt. Nach 3 Wochen dort konnte mein Vater - mit vielen Medikamenten (Alzheimer, Parkinson) dort, wie wir meinten, geheilt entlassen werden. Er fuhr sogar wieder Auto! Seit Aug. 2002 leben nun meine Eltern bei uns, beim Autofahren machte mein Vater mehr und mehr gravierende Fehler (ohne polizeilich aufzufallen), bis seine Neurologin ihm riet, nicht mehr zu fahren. Meine Eltern haben sich bei uns gut eingelebt - getrennte Wohnung, wir sind da, wenn wir gebraucht werden. Seit Nov. 03 habe ich eine schnellere Verschlechterung seines Zustandes festgestellt (die Ärztin hatte Insidon und Nicerium abgesetzt, seit der OP vor 6 Jahren nahm mein Vater Aricept 5 mg). Stand Februar 04: Totale Apathie, Sturzgefahr, Treppenlaufen allein nicht mehr möglich, totale zeitliche Desorientierung - er fragte mich, wer ich denn sei! Einweisung ins Nervenkrankenhaus - Diagnose Alzheimer mittl. Stadiums! Die Ärzte raten uns, uns gut zu überlegen, ob wir die Pflege zuhause schaffen. Sein Aufenthalt im KH - knapp 3 Wochen ohne Besserung - jetzt ist mein Vater im Altersheim (beschützend). Schwierig genug, einen solchen Platz zu bekommen. Was uns jetzt so unsicher macht: er will nur nach Hause - das sind doch alles Irre, sagt er. Wohlgemerkt, sein Zustand hat sich, seit er im Heim ist, schlagartig verbessert: Er geht auf das Pflegepersonal zu - und v.v. natürlich sowieso., hilft Mitbewohnern, fühlt sich so gebraucht. Meinen Sie, wir sollen ihn heim holen (meine Mutter wird 80 J., mein Sohn ist 12)? Uns gegenüber war und ist er manchmal aggressiv - Fremden gegenüber bei gleichen Aufgaben nicht! Mein Vater sagte (alle möglichen Untersuchungen wie KernspinT, EEG, CT wurden gemacht mit dem Ergebnis mittl.-schwerer Alzheimer), an seinem ersten Tag im Heim: Ihr wollt mich doch nur loswerden!
    Medikamente: Jetzt bekommt er Aricept 10 mg und teure Lutschtabletten gegen Depressionen (versch. Stärken - den Namen konnte ich mir im Durcheinander nicht merken).
    Ich hoffe sehr auf einen Rat!


  • RE: Mein Vater: Alzheimer mittl. Stadiums


    Holen Sie Ihren Vater nach Hause. Eine Sozialstation kann Sie bei der Pflege unterstützen. Menschen erholen sich in bekannter Umgebung eher als in einem Heime. Ich arbeite auf einer Sozialstation und sehe die Erfolge immer wieder . ich hoffe ich konnte Ihnen etwas weiter helfen.

    Gruß Sophia

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    • RE: Mein Vater: Alzheimer mittl. Stadiums


      Sehr geehrte(r) ali569,

      was mich etwas verunsichert ist der Verlauf der Erkrankung Ihres Vaters mit diesem plötzlichen Beginn innerhalb kurzer Zeit und den erheblichen Schwankungen. Falls es sich dabei nicht um fehlerhafte Einschätzungen Ihrerseits handelt, sollte die Diagnose einer Alzheimer-Demenz meines Erachtens noch einmal überdacht werden, obgleich ich glaube, daß in der Neurologischen Abteilung, in der Ihr Vater stationär untersucht wurde sicher eine ausgiebige Abklärung erfolgt ist. Wenden Sie sich hierzu bitte an einen Neurologen, (Geronto-) Psychiater oder eine Gedächtnissprechstunde (Adressen unter www.alzheimerforum.de).
      Was die Entscheidung darüber angeht, ob Sie Ihren Vater wieder aus dem Heim nach Hause nehmen sollen, so kann und möchte ich Ihnen hierzu keinen Ratschlag geben, da ich den Patienten nicht persönlich kenne und mir daher auch kein ausreichend genaues Bild bezüglich seiner Erkrankung machen kann. Grundsätzlich hat Frau Lück natürlich Recht, wenn sie auf die Möglichkeit der Inanspruchnahme einer Sozialstation verweist (Sie sollten übrigens unbedingt eine Pflegestufe beantragen, falls die noch nicht geschehen ist), dennoch wird auch dann viel Arbeit bei Ihnen "hängen bleiben". Sie sollten dies in aller Ruhe mit der ganzen Familie besprechen, da es sich nicht in erster Linie um eine medizinische sondern eher um eine soziale Entscheidung handelt. Es wäre natürlich schön. wenn Sie Ihren Vater wieder zu sich nehmen könnten, aber denken Sie auch daran, wie es auf ihn wirkt, wenn Sie dies zunächst tun, ihn dann aber nach kurzer Zeit, wenn Sie merken, daß es nicht funktioniert, wieder ins Heim einweisen.

      Mit freundlichen Grüssen,

      Spruth

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      • RE: Mein Vater: Alzheimer mittl. Stadiums


        Sehr geehrter Herr Dr. Spruth,
        herzlichen Dank für Ihre Meinung, die voll und ganz analog der Meinung der Neurologin meines Vaters ist. Sie rief im Klinikum an, weil sie eine so schnelle Verschlechterung nicht glauben konnte. Meine Frage heute: kann es eine erblich bedingte Nervenkrankheit sein? Die Tochter meines Cousins väterlicherseits hatte starke neurologische Probleme nach der Geburt Ihrer Tochter. Damals hatte die Frau meines Cousins Angst, ihre Tochter könnte dem eigenen Kind etwas antun. Wohlgemerkt, die Geburt verlief problemlos. Nach ca. einem Vierteljahr in einem Nervenkrankenhaus stand und steht sie wieder voll im Leben. Bei meinem Sohn, 1/2 Jahr älter als die Tochter meines Cousins, bestand während der Schwangerschaft Verdacht auf einen Wasserkopf. Vorgeburtliche Untersuchung per Ultraschall: alles okay. Er kam mit Saugglocke und Schnitt normal zur Welt - mit einem Kopfumfang von 39 cm. Im Alter von 11 Jahren hatte mein Sohn einen Hörsturz! Gibt es hier evtl. einen Zusammenhang?
        Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und Rat, falls möglich ...

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