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Dement oder depressiv?

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  • Dement oder depressiv?

    Guten Tag liebe Forenbesucher,

    ich bin ziemlich verunsichert, was das Verhalten meiner Mutter angeht!
    Sie wird im November 85 Jahre, war bisher sehr selbstständig und umgänglich. Seit einigen Wochen hat sich ihr Verhalten aber schleichend aber ständig verändert. Sie ist mit nichts mehr zufrieden, kritisiert jeden und jede, fühlt sich ausgenutzt, etc.
    Zu ihrer derzeitigen Lebenssituation möchte ich folgendes hinzufügen: Sie ist im August letzten Jahres von Frankfurt/Main nach Bad Kreuznach (in meine Nachbarschaft) gezogen. In Frankfurt hatte sie eine sehr schöne, große Altbauwohnung und einen sehr großen Freundeskreis. Hier sind es "nur" noch drei Zimmer, in denen sie keinen mehr so richtig empfangen möchte. Letztes Jahr wollte sie die Kreuzenacher Wohnung ohne Besichtigung anmieten, wahr sehr euphorisch. Und jetzt möchte sie am liebsten wieder nach Frankfurt zurück, scheut aber den damit verbundenen Umzug.
    Eine andere negative Seite zeigt sich seit einigen Tagen: sie neigt zur Aggressivität! Am Ostersonntag habe ich sie um 23.00 Uhr(!!!) gebeten, doch nicht so einen Krach beim Ausräumen der Spülmaschine zu machen, da meine kleine Enkelin im Nebenzimmer schlief. Wie eine Furie ist sie auf die Küchentür um sie zuzuschlagen. An anderen Tagen hetzt sie über ihr sonst sehr nahestehenden Personen, beschimpft Familienmitglieder. Auch ist sie sehr vergesslich geworden: Wenn sie mich tagsüber anruft, weiß sie meist nicht mehr was sie überhaupt von mir wollte!

    Sie geht regelmäßig zum Arzt und hat, außer einem leicht erhöhten Blutdruck, keinerlei Krankheiten. Allerdings klagt sie in den letzten zwei Wochen über "ein merkwürdiges Gefühl im Kopf - so als wäre da etwas". Zum Arzt möchte sie deswegen nicht gehen - sie sei ja gesund (s.o.).
    Ich weiß nicht mehr, wie ich mich noch verhalten soll.

    Ich bedanke mich für jeden Ratschlag im voraus.

    Viele Grüße
    Dagmar


  • Re: Dement oder depressiv?


    Hallo Dagmar,

    ich fühle mich Ihrem Bericht zufolge an die Anfänge meiner Mutter erinnert......was jetzt nicht heissen soll, dass Ihre Mutter gleich an AZ/DZ erkrankt sein muss!

    Ja ,ich erinnere mich an den Umzug meiner Mutter zu mir ins Haus, da stellte ich sofort eine starke Wesensveränderung, wie von Ihnen beschrieben mit Aggressivität, bei uns Verweigerung von Essen und Trinken und eine starke Traurigkeit fest.

    Was ich heute weiss, das alte Menschen es überhaupt nicht mögen, dass sich an ihrer Umgebung etwas ändert! Somit war oder ist Ihre Mutter bestimmt noch nicht in Ihrer neuen Wohnung "angekommen".

    Trotzdem, kann ich Ihnen nur den einen Rat geben.....gehen sie mit Ihrer Mutter zum Arzt....und nicht zu einem "Hausarzt" sondern unbedingt zu einem Neurologen. Nur ein Neurologe kann bei Ihrer Mutter eine Diagnose stellen. Auch wenn sie keine Notwendigkeit darin sieht..... SIE sehen Eine und das ist Grund genug! Je Früher desto besser!

    Ich wünsche Ihnen viel Kraft dazu!

    L.G.
    Rosenmädchen

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    • Re: Dement oder depressiv?


      Hallo Dagmar,
      Sie wissen ja "einen alten Baum verpflanzt man nicht" ...ich habe es selbst leidvoll mit meinem Vater erfahren, den ich ebenfalls in meinen Wohnort übergesiedelt habe. Er wurde hier nie heimisch und er war zu diesem Zeitpunkt 79 Jahre.

      Ich vermute bei Ihrer Mutter eher eine Art Depression - Verlust der gewohnten Umgebung, der vertrauten Freunde, Ärzte, Geschäfte, Nachbarn. Sie fühlt sich entwurzelt und lässt ihre Verzweiflung und Traurigkeit als aggressives Verhalten gegenüber Ihnen und der neuen Umgebung heraus.

      Vielleicht könnte ein Gesprächskreis älterer Damen helfen, die Kirchen bieten sowas oft an oder ein Bastelkreis? Vielleicht auch regelmäßige Besuche in die "alte Heimat"?

      Anzudenken wäre natürlich auch der Besuch bei einem Neurologen (wegen der geäußerten Kopf-Beschwerden)und/oder der Kontakt zu einer Psychologin, die mit einer Gesprächstherapie ggf. weiterhelfen könnte.

      Halten Sie uns auf dem Laufenden!
      Liebe Grüße
      Leona

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      • Re: Dement oder depressiv?


        Hallo,

        Würde auf jeden Fall in nächster Zeit zu einem Neurologen gehen um das abzuklären.
        Es muß ja keine Demenz sein - viele andere Dinge können ähnliche Symptome auslösen (Flüssigkeitsmangel, Medikamentennebenw.,verschiedene Infekte,...)
        Bei der Demenz bleiben die Symptome - beim Delir können sie sich bei richtiger Behandlung komplett wieder geben.
        Die Frage ist nur wie bringen sie sie dazu mitzugehen!
        Auch wenn es eine Depression ist, sollte sie dringend Hilfe bekommen.
        LG

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        • Re: Dement oder depressiv?


          Sehr geehrte Dagmar,

          es ist schwierig, nur aufgrund Ihrer Schilderung Ihre Frag zu beantworten. Letztlich kann die Ursache der Veränderungen ebenso eine Depression wie eine Erkrankung des Gehirns sei. Wir beobachten oft, daß Veränderungen der täglichen Abläufe, der gewohnten Umgebung etc. eine Demenz-Erkrankung "demaskieren", da zuvor Defizite durch Routine kompensiert werden konnten. Eine weitere Abklärung erscheint in jedem Falle sinnvoll, wie dies schon die anderen Forenteilnehmer empfahlen. Nutzen Sie die Klagen Ihrer Mutter übder da "merkwürdige Gefühl im Kopf" um sie zu einem Besuch beim Neurologen zu bewegen. Äußern Sie ihr gegenüber, wenn dies nicht nötig ist, nicht unbedingt gleich Ihre Besorgnisse über das veränderte Verhalten Ihrer Mutter.

          Mit freundlichen Grüssen,

          Spruth

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          • Re: Dement oder depressiv?


            Liebe Dagmar,

            meiner Erfahrung mit meiner Mutter nach, sind dei Symptome zeitweise sehr ähnlich. Der Ausschluss kann nur durch einen Facharzt und geeignete Tests erfolgen.
            Meine Mutter geht heute noch viel lieber wegen Depressionen zum Arzt, zumal ich ihr dann die Hoffnung machen kann, dass es ihreh Seele danach vielleicht besser geht, jenachdem, was der Dr. verordnet hilft es ihr ja tatsächlich.
            Mein Tip wäre, nicht über Demenz, sondern Depressionen zu reden,zumal die nach der Umpflanzung für IHre Mutter auch nachvollziehbar sein werden.
            Ich wünsche Ihnen viel Glück!
            Sabine

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