schon seit längerer Zeit trage ich mich mit den Gedanken, mein Anliegen vorzutragen. Heute tue ich es einfach mal. Ich bemühe mich sehr um eine Kurzfassung, was mir aber nicht leicht fallen wird. .......
Kurz zu meiner Person: Ich bin 37 Jahre alt, weiblich, 1,61m groß, ca. 48kg schwer, bin Nichtraucher, trinke keinen Alkohol und nehme bis auf Vitaminpräparate(welche mir mein Gynäkologe empfahl) keine weiteren Medikamente. Rheumatische Erkrankungen im familiären Bereich sind mir nicht bekannt.
Zur Vorgeschichte: Im März erkrankte ich an einer Yersinieninfektion, welche mit einem lang anhaltenden Krankheitsverlauf einherging.
Vom März bis September wurden zahlreiche Blutuntersuchungen durchgeführt, u.a. auf Rheumafaktoren. Diese waren alle ohne Befund.
Auffällig waren und blieben die Werte der Neutrophilen und Eosinophilen Granulozyten.
Des weiteren habe ich seit einigen Jahren aus bisher unerklärbaren Gründen erhöhte Leberwerte (GGT).
Röntgenaufnahmen waren zu diesem Zeitpunkt ebenfalls ohne Befund.
Dennoch erhielt ich aufgrund zahlreicher Symptome (zu diesen später ausführlicher)im Juni von meiner Hausärztin die Diagnose: Polyarthritis.
Im Oktober stellten wir einen Antrag auf Rehabilitation, gleichzeitig verkürzte ich aufgrund der eingeschränkten Belastbarkeit meine wöchentliche Arbeitszeit.
Nun wurde der Reha.-antag abgelehnt. Daraufhin ging ich zu meiner Hausärztin, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Nun verwirrte sie mich total, in dem sie mir mitteilte, dass ich kein Rheuma hätte und es sich bei mir um ein chronisches Müdigkeitssyndrom handele.
Zu meinen Symptomen: Es ist mir sehr unangenehm meine gesamten Symptome zu benennen, da es sehr, sehr viele sind. Zum größten Teil treten diese nur für kurze Zeit auf, sind dann wieder verschwunden und später irgendwann wieder da. Andere Symptome begleiten mich seit dem Frühjahr. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich mir alles nur einbilde. ........ Wie bereits erwähnt, treten die Symptome in unterschiedlicher Intensität, Häufigkeit und Dauer auf. ......
So fühle ich mich unterschiedlich stark, aber meist eingeschränkt belastbar und schnell erschöpft. An einigen Tagen traten ganz unverhofft und plötzlich "anfallsartige" Müdigkeitssymptome oder starker Schwindel auf, nach welchen ich nicht mehr in der Lage war, weitere Tätigkeiten auszuüben.
Ebenso plötzlich und unerwartet traten zweimal Sehschwierigkeiten auf. Trotz bemühter Konzentration, war ich vorübergehend nicht in der Lage, Buchstaben zu erkennen bzw Worte zu lesen.
Lange Zeit begleitete mich eine leicht erhöhte Temperatur bzw. hatte ich das Gefühl einer solchen.
Vom Hals abwärts verläuft ein schmerzhafter "Strang" zur re. Schulter.
Ich habe Schmerzen im re. Oberarm, sodass es mir zeitweise schwer fällt diesen waagerecht vor dem Körper bzw seitlich vom Körper zu halten bzw. diverse Dinge zu heben.
Zeitweise habe ich zwischen den Schulterblättern Verhärtungen/ „Knötchen“, welche durchaus sehr unangenehm sind und mittels Physiotherapie nicht weg gingen.
Ein verändertes Gefühl empfinde ich in den Gelenken beider Ellenbogen (insbesondere re.). Hier habe ich das Gefühl, dass es einen Zusammenhang zwischen der Anschwellung der Finger und einer bestimmten Beugung der Arme gibt.
Schmerzhaft ist mein re. Handgelenk. Hier versuche ich das Abstützen zu vermeiden.
Meine Finger beider Hände sind täglich geschwollen. Die Handinnenflächen sind zeitweise stark dunkelblau gefärbt oder es treten die Blutgefäße stark verkrüppelt an die Hand- /Fingeroberflächen. Nach Bewegung, veränderter Armhaltung oder Reibung der Handflächen gehen diese Symptome meist weg.
Seit kurzer Zeit bemerkte ich beim schließen der Hände zur Faust, dass sich der kleine Finger der li. Hand nicht mehr zur Handinnenfläche führen lässt. Morgens, nach dem Erwachen, ist der Abstand des Fingers zur Handinnenfläche sehr viel größer, als am Tage. Auch habe ich seit kurzem das Gefühl, dass die kleinen Finger (insbesondere der li. Hand) störend (im Zusammenhang mit den anderen Fingern) wirken.
Des weiteren fühlen sich beide Fingerendgelenke der Zeigefinger befremdend (irgendwie betäubt)an. So hatte ich schon mal Schwierigkeiten mit der Feinmotorik. So z.B. beim Halten eines Stiftes oder eine Art "Schreibblockade", welche sich nach dem Schreiben erster Sätze legte.
Zeitweise habe ich ein ziehenden Schmerz in der Leisten- oder Nierengegend. Kürzlich war für einige Tage mein Urin knall gelb, leuchtend gefärbt, was ich bisher noch nie sah. Zeitweise tritt ein äußerst unangenehmer, ziehender Schmerz an den Gliedmaßen auf. An einigen Tagen (bei Ruhephasen oder in der Nacht) hatte ich ein krippelndes Gefühl( wie von 1000 Nadeln) am gesamten Körper.
Des weiteren fühlten sich beide Knie zeitweise befremdend an. An einigen Tagen, hatte ich das Gefühl, als wollen diese mich nicht mehr tragen.
An 2 Zehen meines re. Fußes sind auf den Gelenken rot/braune Flecke und auf dem Nagelbett der großen beiden Zehen (aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen) Hämatome. Usw., usw.
Frage: Als ich im Internet über das chronische Müdigkeitssyndrom las, sah ich mich in nur wenigen Punkten wieder. Ich befinde mich in keiner schwierigen persönlichen Situation sondern nur in einem ganz normalen Prozess, bezüglich der Auseinandersetzung mit meiner neuen Situation. Auch glaube ich von mir sagen zu können, dass ich mich von den Erkrankungsbildern Anderer gut abgrenzen kann. Aufgrund der zahlreichen Symptome und der letzten Aussage meiner Hausärztin fühle ich mich sehr verunsichert, hilflos, nicht ernst genommen und verärgert.
Könnte es sich bei mir doch nur um ein chronisches Müdigkeitssyndrom handeln oder würden Sie mir empfehlen, entgegen der Meinung meiner Hausärztin, doch mal zu einem Rheumatologen zu gehen?
Ich bedanke mich für die Geduld beim Lesen, wünsche allen eine angenehme Weihnachtszeit, alles Gute für das nun kommende Jahr und verbleibe mit freundlichen Grüßen Jenny
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