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Adenokarzinom

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  • Adenokarzinom

    Sehr geehreter Herr Dr.
    bei mir - Alter 57 - wurde bei einer Biobsie ein Prostatakarzinom diagnostiziert. Es wurde mir zu einer kurzfristigen Radikalentfernung der Prostata geraten, zu der ich mich auch entschlossen habe. Bis zu dem OP-Termin in ca.2-3 Wochen,hat mein Urologe, um das Turmorwachstum zu blockieren, CASODEX rezeptiert. Ich zögere wegen der bekannten Nebenwirkungen mit der Einnahme des Medikaments. Mein Hausarzt und ein weiterer Urologe sind der Meinung, dass bei dem relativ langsam wachsendenTumor eine Einnahme nicht unbedingt nötig ist, zumal auch die OP kurzfristig ansteht.
    Ich hätte gerne dazu Ihre Meinung ,um mir eine Entscheidungshilfe zu geben.
    Vielen Dank
    Aroserli

    Hier noch die Befunde: PSA 12,17ng/ml, f-PSA 2,54ng/ml
    Auszugsweise Diagnose der Biopsie:
    Das Adenokarzinom ist in allen sechs Gewebsfraktionen nachweisbar, in einem Material besteht eine Infiltration von mitgefaßtem Kapselgewebe. Die Gleason- Graduierung entspricht ganz überwiegend einem Grad von 3, im Gewebsmaterial rechts lateral jedoch eine nur schwache Ausdifferenzierung des Tumors entsprechend einem Grad 4, dem entsprechend ergibt sich ein Gleason-Score von 3+4=7. G1-3.


  • RE: Adenokarzinom


    Bei einer Wartezeit von 2-3 Wochen können Sie auf die Einnahme von Casodex verzichten !

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    • RE: Adenokarzinom


      Sehr geehrter Herr Dr. Kahmann,
      vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.
      Sehen Sie vielleicht unter Berücksichtigung meines Alters und meiner Werte, noch eine andere Therapiemöglichkeit , als die radikale Prostatektomie mit vergleichbaren Ergebnissen?

      Mit freundlichen Grüßen
      Aroserli

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      • RE: Adenokarzinom


        Bei Ihnen liegt ein Tumor mit mittlerem Ausbreitungsrisiko vor mit PSA über 10 und Gleason von 7. Der Anteil des Gleason 4 ist sehr gering was günstig ist. Neben der Radikaloperation kann die Bestrahlung von aussen oder die Seedimplantation in Kombination mit einer Bestrahlung von aussen (110 Gy + 45 Gy) durchgeführt werden.

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        • RE: Adenokarzinom


          Sehr geehrter Herr Dr. Kahmann,
          zunächst nochmals herzlichen Dank für Ihre hilfreichen Antworten. Bei einer inzwischen durchgeführten Ganzkörper -Knochenszintigraphie wurden keine Knochenmetatasen festgestellt, so dass die Bestrahlung von aussen bzw. die Seedimplantation in Kombination mit einer Bestrahlung von aussen in der Tat Alternativen sind. Kann man die Langzeitergebnisse der Therapien miteinander vergleichen?? Der behandelnde Urologe meint, dass die Prostatektomie nach 15 jahren gegenüber anderen Therapieformewn Vorteile hat, was bei meinem Alter - 57 - berücksichtigt werden sollte.
          Wenn ich mich für eine Prostatektomie entscheiden, wäre der Op-Termin nun erst in der 2ten Januarwoche 2007. Sollte ich nun vielleicht doch bis dahin vorsorglich CASODEX einnehmen?

          Mit freundlichen Grüßen
          Aroserli

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          • RE: Adenokarzinom


            Hallo,

            bei einer Casodex-Einnahme vor der OP ist eine nervschonende OP nur noch schwer möglich, weil die Antiandrogene die Prostatazellen veränderen. Ebenso kann nach der OP nicht mehr sicher der Gleason-Score festgestellt werden.

            Gruß

            Hansjörg Burger
            Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar

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            • RE: Adenokarzinom


              Hallo Herr Burger,
              vielen Dank für den Hinweis.

              Liebe Grüße
              Aroserli

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              • RE: Adenokarzinom


                In der Tat wünschen die meisten Operateure, dass vor der Radikaloperation keine Hormone gegeben werden. Für die Radikaloperation liegen Langzeitergebnisse über 15 Jahre und länger vor. Für die seedimplantation gibt es nur von einigen wenigen Institutionen solche Langzeitergebnisse. Dennoch muss man die Ergebnisse der Radikaloperation mit Vorsicht geniessen. Die Überlebensdaten der Langzeitpatienten liegen nur von Patienten vor, die nicht nach moderenen OP-Techniken des Nervenerhaltes operiert wurden. Die Nervenerhaltung bringt jedoch größere Risiken des Verbleibs von Tumor im Körper sog. R1 Resektion. Die gute Potenzergebnisse liegen jedoch nur von Patienten vor, die in den letzten Jahren operiert wurden. Hier liegen zwar die Impotenzdaten vor, es bleibt ab zu warten, ob die Überlebensdaten nicht schlechter sind als früher.
                Muss jetzt in den OP.. werde später weiter schreiben.......

                Kommentar


                • RE: Adenokarzinom


                  Sehr geehrter Herr Dr. Kahmann,
                  könnten Sie bitte Ihre Stellungnahme vom 01.12.2006 noch zu Ende führen.
                  Vielen Dank für Ihr Bemühen.
                  Mit freundlichen Grüßen
                  Aroserli

                  Kommentar


                  • RE: Adenokarzinom


                    ... war eigentlich fast am Ende angekommen. Ich würde kein Casodex empfehlen. Das Risiko der Ausbreitung des Tumors in der kurzen Zeit ist minimal und die Operateure mögen keine hormonelle Vorbehandlung.
                    Gibt man Ihre werte (PSA, Gleason, klinisches Stadium) in die Kattan Nomogramme ein, so erhält man für die externe Bestrahlung die besten 5 Jahresergebnisse, gefolgt von der Seedimplantation und erst an dritter stelle die Radikaloperation. Es gäbe also noch Alternativen.

                    Kommentar



                    • RE: Adenokarzinom


                      Hallo Herr Dr.Kahmann,
                      vielen Dank für Ihre prompte Antwort, da wird man schon sehr nachdenklich.
                      Ich werde Ihre Empfehlung mit meinem Urologen und den Ärzten der Klinik, die für die Prostatektomie vorgesehen war, nocheinmal diskutieren.

                      Mit freundlichem Gruß
                      Aroserli

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                      • Re: Adenokarzinom


                        Sehr geehrter Herr Dr. Kahmann,
                        wir hatten bereits mehrfach wegen meines Prostata -Ca`s Kontakt und Sie beantworteten meine Fragen zu meiner vollsten Zufriedenheit.Jetzt benötige ich nocheinmal Ihre kompetente Meinung und Einschätzung.
                        Durch eine tiefe Venenthrombose im Oktober 2005 wurde jetzt an einer Uniklinik eine Blutuntersuchung durchgeführt,um das Thromboserisiko der anstehenden Prostatektomie abzuschätzen.Die Untersuchung ergab eine FV-Leiden- Mut heterozygot,was besagt,dass ich ein 10-fach erhöhtes Risiko gegenüber der Normalbevölkerung habe, wobei sich das Risiko bei einem Prostata-Ca weiter erhöht.Ob man mich unter diesen Umständen überhaupt operieren wird ,ist z.zt. noch offen, wird in einer Konferenz diskutiert und im Laufe der kommenden Woche entschieden.
                        Aufgrung dieses Ergebnisses tendiere ich, wie Sie bestimmt nachvollziehen können,zu der perkutanen Bestrahlung.Haben Sie vielleicht noch eine Idee?
                        Laut meinen Informationen sind die rezidivfreien
                        5 Jahresergebnisse der Prostatektomie mit denen der perkutanen Bestrahlung vergleichbar. Wie sieht es aber nach diesem Zeitraum aus? Ich freue mich auf Ihre Antwort.
                        Mitfreundlichen Grüßen
                        Aroserli

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                        • Re: Adenokarzinom


                          Bei dem von Ihnen beschriebenen Risiko für eine Thrombose würde ich auch von einer Radikaloperation absehen. Die Chancen mit einer externen Bestrahlung sind gemäß den Kattan Nomogrammen nach 5 Jahren vergleichbar mit denen der Radikaloperation. Auch die Nachbeobachtungen nach 10 Jahren ergeben das gleiche Bild. Insofern würde ich wenig argumente gegen eine Bestrahlung in Ihrem Fall finden. an zweiter Stelle würde ich auch noch die Brachytherapie sehen, hier wird zwar auch ein Eingriff gemacht. sie sind jedoch nur sehr kurz in Narkose und immobilisert werden Sie praktisch nicht. Das Thromboserisiko ist hierbei praktisch nicht erhöht.

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                          • Re: Adenokarzinom


                            Sehr geehrter Herr Dr. Kahmann,
                            am 28.02.2007 erfolgte nun doch, nach längeren Diskussionen mit verschiedene Fachärzten,die radikale Prostatovesikulektomie mit regionaler Lymphadenektomie.Die Op habe ich eigentlich ganz gut überstanden,die vollständige Kontinenz erreichete in bereits nach wenigen Tagen.

                            Histologisch zeigte sich ein pT3a pNO (O/16 )Gleason 6 (3+3 )Adenokarzinom der Prostata,welches im Gesunden entfernt werden konnte.Aufgrund des histologischen Befundes empfiehlt sich eine Surveillance,eine weitere Therapie ist nicht erforderlich.

                            Wenn ich das Ergebnis richtig einschätze, so hat der Krebs doch wohl die Kapsel bereits verlassen. Warum dann keine weiteren Maßnahmen wie z.b. perkutane Bestrahlung bzw. Hormonentzugstherapie??.
                            Können Sie vielleicht auch beurteilen wie groß die Warscheinlichkeit eine volständigen Heilung ist?

                            Mit freundlichen Grüßen
                            Aroserli

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                            • Re: Adenokarzinom


                              Die entscheidende Frage ist, ob eine sogenannte R0 Resektion stattgefunden hat. Ihrer Beschreibung nach ist dies erfolgt. Ich habe Ihre Werte in die bekannten Nomogramme eingegeben. Diese zeigen eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit eines tumorfreien Verlaufes, so dass man die surveilance empfehlen kann.

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                              • Re: Adenokarzinom


                                Hatte vergessen die Werte anzugeben: 5 Jahres Wahrscheinlichkeit. dass der Tumor nicht wieder auftritt ist mit 95% angegeben. Interessant ist auch, dass die entgültige Histologie des Operationspräparates mit Gleason 6 eine bessere Histologie zeigte wie die Biopsie mit Gleason 7.

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