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Zwischenblutung

Von: Onmeda-Redaktion , Lydia Klöckner (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 20.01.2022

Die Periode findet normalerweise einmal im Monat statt. Manche Frauen haben aber zusätzlich zur Monatsblutung sogenannte Zwischenblutungen. Hier erfahren Sie, welche Ursachen dahinterstecken können, warum Zwischenblutungen auch trotz Pille auftreten können und wie sie sich stoppen lassen.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Zwischenblutung

Eine Blutung aus der Scheide, die zwischen den regelmäßigen Monatsblutungen auftritt, nennt man Zwischenblutung. Sie kann verschiedene Ursachen haben. Es gibt etwa

Vielerlei Erkrankungen und Störungen im Bereich der weiblichen Geschlechtsorgane können sich durch Zwischenblutungen bemerkbar machen. Zu den häufigsten Ursachen zählen:

Manchmal ist die Ursache von Zwischenblutungen auch nicht im Bereich der Geschlechtsorgane zu finden: Manche Menschen haben eine verstärkte Blutungsneigung, die sich bei Frauen auch durch Blutungen aus der Scheide äußern kann. Meist macht sich eine Blutungsneigung jedoch nicht allein durch Zwischenblutungen bemerkbar.

Die Betroffenen bekommen auch leicht blaue Flecken und haben häufig mit Nasen- oder Zahnfleischbluten zu kämpfen. Die Ursache sind meist Arzneien, die die Blutgerinnung hemmen (z. B. ASS, nichtsteroidale Antirheumatika und Penicillin). Zudem gibt es Erkrankungen, unter anderem bestimmte erblich bedingte Krankheiten, die mit einer gestörten Blutgerinnung einhergehen.

Zwischenblutung nach dem Eisprung

Bei etwa 5 bis 13 von 100 Frauen kommt es hin und wieder kurz nach dem Eisprung zu einer Zwischenblutung. Da diese ungefähr in der Mitte des Zyklus einsetzt, nennt man sie auch Mittelblutung. Ein anderer Begriff ist Ovulationsblutung. Denn Ursache der Blutung ist eine kleine Hormonschwankung, die nach dem Eisprung (die Ovulation) stattfindet.

Blutungen in der Schwangerschaft

Von den Zwischenblutungen zu unterscheiden sind Blutungen während einer Schwangerschaft. Zu Beginn kann es zum Beispiel zu einer sogenannten Einnistungsblutung kommen: Bei manchen Frauen beschädigt die befruchtete Eizelle bei der Einnistung in der Gebärmutter Blutgefäße. Das führt zu einer leichten Blutung, die meist früher einsetzt als die erwartete Periode.

Auch im weiteren Verlauf der Schwangerschaft können Blutungen auftreten. Die Betroffene sollte diese grundsätzlich ärztlich abklären lassen. Folgende Ursachen können dahinterstecken:

Zwischenblutung trotz Pille (Durchbruchblutung)

Manche Frauen nehmen die Pille, weil sie sich davon regelmäßige Zyklen erhoffen. Bei einigen geht der Plan aber nicht auf, zumindest nicht sofort: Vor allem in den ersten Monaten kann es trotz Pille zu Zwischenblutungen kommen. Man spricht von Durchbruchblutungen.

Deren Ursache lässt sich nicht immer klären. Mitunter treten Durchbruchblutungen als normale Begleiterscheinung der hormonellen Umstellung auf – vor allem bei sogenannten Minipillen. Meist erledigt sich das Problem nach wenigen Einnahmezyklen.

Manchmal sind aber auch Fehler oder Probleme bei der Pillen-Einnahme der Grund für eine Zwischenblutung. Vergisst eine Frau an einem oder mehreren Tagen die Pille oder kann ihr Körper das Präparat nicht richtig aufnehmen, sinkt der Spiegel des Hormons Östrogen kurzfristig leicht ab. Normalerweise ist dies das Startsignal für die Abbruchblutung. Die kleine hormonelle Schwankung führt also zu einer Art Missverständnis im Körper: Die Gebärmutter "glaubt", es sei Zeit für die Abbruchblutung, und stößt ihre Schleimhaut ab. Das äußert sich durch die leichte Blutung.

Es gibt verschiedene Faktoren, die die Aufnahme der Pille beeinträchtigen können. Die häufigsten sind:

Auch hat sich gezeigt, dass Rauchen Durchbruchblutungen offenbar begünstigt: Raucherinnen, die die Pille einnehmen, haben häufiger Zwischenblutungen als Nichtraucherinnen.

Lesetipp: Pille durchnehmen – sinnvoll oder riskant?

Zwischenblutung stoppen

Wenn eine Frau Zwischenblutungen bei sich feststellt, sollte sie zur Frauenärztin oder zum Frauenarzt gehen. Es können zwar harmlose Ursachen dahinterstecken, aber auch Erkrankungen wie Myome, eine Entzündung oder ein Tumor. In diesem Fall ist eine frühzeitige und gezielte Behandlung wichtig. Eine erfolgreiche Therapie kann normalerweise auch die Zwischenblutungen stoppen.

Kommt es zu Beginn der Einnahme einer (neuen) Pille zur Zwischenblutung, sollte die Betroffene mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt besprechen, welche Maßnahmen helfen könnten. Eine einmalige Blutung lässt sich mitunter auf einen Fehler bei der Einnahme zurückführen. Oft braucht der Körper aber auch eine gewisse Zeit, um sich an die Veränderung im Hormonhaushalt zu gewöhnen. Daher kann die Ärztin oder der Arzt zunächst zum Abwarten raten.

Wenn das Problem nach einigen Monaten weiterhin besteht, ist es möglicherweise sinnvoll, die Pille zu wechseln: Bei sogenannten Kombipräparaten aus Gestagenen und Östrogen kommen Durchbruchblutungen seltener vor als bei reinen Gestagen-Präparaten wie der Minipille.