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Arten der Depression: Die vielen Gesichter der Krankheit
Depression ist nicht gleich Depression. Fachleute unterscheiden zwischen verschiedenen Arten von Depressionen, die sich unterschiedlich äußern oder andere Ursachen haben.
In dieser Bildergalerie erfahren Sie, welche Arten von Depressionen es gibt und woran man sie erkennt.
Depressive Episode: Unipolare Depression am häufigsten
Die klassische und häufigste Form der Depression wird auch "Major Depression" genannt und entsteht meist durch ein Zusammenspiel aus genetischer Veranlagung, Botenstoff-Ungleichgewichten und belastenden Lebensereignissen. Typisch sind gedrückte Stimmung, Interessenverlust, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen oder Appetitveränderungen. Eine depressive Episode kann leicht, mittel oder schwer ausgeprägt sein und dauert in der Regel mehrere Wochen bis Monate.
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Agitierte Depression mit Nervosität und innerer Unruhe
Die agitierte Depression gilt als besondere Verlaufsform einer depressiven Episode. Statt Antriebslosigkeit stehen bei ihr Nervosität, Getriebenheit und innere Anspannung im Vordergrund – begleitet von den typischen Symptomen einer Depression.
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Rezidivierende depressive Störung tritt wiederholt auf
Als rezidivierende depressive Störung bezeichnen Fachleute es, wenn depressive Episoden mehrfach im Leben auftreten, getrennt durch Phasen ohne Symptome.
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Dysthymie: Die chronische Depression
Die Dysthymie, auch persistierende depressive Störung genannt, zeigt sich durch eine dauerhaft gedrückte Stimmung über mindestens zwei Jahre. Häufig entwickelt sie sich bereits im Jugendalter. Betroffene empfinden den Alltag als bleiern, funktionieren aber weiterhin im Beruf und im Privatleben.
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Bipolare Störung: Depressive und manische Phasen
Die bipolare Störung ist keine reine Depression, sondern eine Erkrankung, bei der sich depressive Phasen mit manischen Episoden abwechseln. In den depressiven Phasen treten die typischen Symptome einer Depression auf – Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit und Interessenverlust. In manischen Phasen dagegen fühlen sich Betroffene übermäßig energiegeladen, schlafen kaum und sind oft euphorisch oder gereizt.
Lesetipp: Bipolare Störung – 13 Symptome der psychischen Erkrankung
Saisonale Depression: Winterdepression in der dunklen Jahreszeit
Die saisonale Depression oder Winterdepression tritt regelmäßig in den dunklen Jahreszeiten auf, wenn Lichtmangel den Hormonhaushalt beeinflusst. Typische Symptome sind Müdigkeit, vermehrtes Schlafbedürfnis, Heißhunger und Energielosigkeit. Im Frühjahr bessern sich die Beschwerden in der Regel.
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Atypische Depression: Stimmung hellt sich kurzzeitig auf
Bei dieser Sonderform bessert sich die Stimmung kurzfristig situationsbedingt, etwa durch positive Ereignisse. Dennoch bleiben typische Begleiterscheinungen bestehen – dazu gehören gesteigerter Appetit, Gewichtszunahme, erhöhtes Schlafbedürfnis und ein Gefühl von Schwere in Armen und Beinen. Auch eine ausgeprägte Empfindlichkeit gegenüber Zurückweisung ist typisch.
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Reaktive Depression: Anpassungsstörung mit depressiver Verstimmung
Eine reaktive Depression, auch Anpassungsstörung genannt, entsteht nach belastenden Ereignissen wie Trennungen, Todesfällen, Krankheit oder Jobverlust. Die Symptome beginnen meist innerhalb weniger Wochen und äußern sich in Grübelneigung, Schlafstörungen und gedrückter Stimmung. Die Schwere kann dabei stark variieren.
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Hochfunktionale Depression: Außen stark, innen erschöpft
Bei einer hochfunktionalen Depression wirken Betroffene im Alltag leistungsfähig. Sie gehen zur Arbeit, pflegen Kontakte und erfüllen ihre Aufgaben. Hinter der Fassade leiden sie jedoch unter typischen Symptomen wie innerer Leere, Erschöpfung und Antriebslosigkeit.
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Erschöpfungsdepression durch chronische Überlastung
Die Erschöpfungsdepression entwickelt sich oft nach langer Überlastung, etwa durch beruflichen Druck, familiäre Belastungen oder dauerhaften Stress. Typisch ist eine tiefe seelische und körperliche Erschöpfung: Betroffene fühlen sich ausgebrannt, kraftlos und haben kaum Energie für Alltag und Beruf. Häufig kommen Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche und das Gefühl innerer Leere hinzu.
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Larvierte Depression: Körperliche Beschwerden stehen im Vordergrund
Bei einer larvierten Depression stehen körperliche Beschwerden wie Schmerzen, Magen-Darm-Probleme oder Schwindel im Vordergrund. Eine organische Ursache lässt sich für diese Symptome jedoch nicht finden. Die depressive Stimmung bleibt im Hintergrund und wird oft erst später erkannt.
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Neurotische Depression: Veralteter Begriff für seelische Belastungen
Die Bezeichnung neurotische Depression stammt aus der Psychoanalyse und wurde für depressive Verstimmungen im Zusammenhang mit inneren Konflikten oder seelischen Belastungen genutzt. In der modernen Diagnostik spielt dieser Begriff keine Rolle mehr. Solche Fälle werden heute als leichtere oder anhaltende depressive Störungen eingeordnet.
Lesetipp: Altersdepression – So zeigen sich Depressionen im Alter
Depression ist nicht gleich Depression. Fachleute unterscheiden zwischen verschiedenen Arten von Depressionen, die sich unterschiedlich äußern oder andere Ursachen haben.
In dieser Bildergalerie erfahren Sie, welche Arten von Depressionen es gibt und woran man sie erkennt.
- Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): Formen der Depression: https://www.gesundheitsinformation.de/formen-der-depression.html (Abruf: 09/2025)
- Online-Informationen der Deutschen Depressionsliga e. V.: Atypische Depression: https://depressionsliga.de/glossar/atypische-depression/ (Abruf: 09/2025)
- Online-Informationen der DocCheck Community GmbH: Depression: https://flexikon.doccheck.com/de/Depression (Abruf: 09/2025)
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