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Kann man Zwangsgedanken für immer überwinden?

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  • Kann man Zwangsgedanken für immer überwinden?

    Liebes Forum,

    ein paar Mal habe ich hier schon geschrieben und unter anderem von einer Angstphase von mir erzählt, die ich während des Jahres 2019 durchgemacht habe.

    Zuvor hatte ich starke Angst vor körperlichen Krankheiten und in 2019 sind diese auf psychische Krankheiten übergesprungen, genauer gesagt: Auf die Angst vor einer Psychose/Schizophrenie.

    2 Wochen nach dem diese Angst aufgetreten war, ging ich in Therapie, die ich ein Jahr lang gemacht habe. Dann schloss ich diese ab, da ich mich wieder normal und gesund fühlte und die Angst (bis auf ein paar Rückfälle) gut für mich abschließen konnte.

    Während meiner Angst hatte ich auch mit Zwangsgedanken zu kämpfen (diese bezogen sich immer auf die Krankheit Psychose). Da ich zum Glück schon in Therapie war, konnte ich mit meinem Therapeuten direkt nachdem diese Gedanken aufgetreten sind dagegen vorgehen. Zwar habe ich den Ausbruch des Symptoms Zwangsgedanken dadurch nicht ganz verhindern können, aber wirklich akut waren sie nur ca. 3-4 Monate lang. Dann wurden die Gedanken immer seltener und belasteten mich auch immer weniger. Je mehr ich mir eingestand, dass ich keine Psychose hatte, desto weniger Angst machten mir die Gedanken, bis sie am Ende der Therapie letztlich ganz verschwanden.

    Seit nun einem Jahr geht es mir wieder gut und ich hatte nicht mehr mit Zwangsgedanken zu kämpfen, denn ich weiß jetzt, dass sie nur Gedanken sind, dass sie an sich auch gar nicht schlimm sind, sondern nur das Reinsteigern sie zu einem Problem werden lässt. Auch habe ich mir selbst gut erklären können, warum ich eine Zeit lang damit zu kämpfen hatte (ich hatte durch die Angst vor Psychose einfach das Vertrauen in meinen Verstand und in meine Selbsteinschätzung verloren) und habe die ganze Geschichte gut akzeptieren können. Ich habe auch mein Selbstvertrauen wieder bekommen und traue mir jetzt auch wieder zu mit intrusiven Gedanken gut umgehen zu können und sie nicht weiter ernst zu nehmen.

    Jetzt kommt das ABER:
    Ab und zu habe ich Rückfälle, also das ein alter Gedanke hochkommt und ich mich dann ärger und mich doch wieder etwas reinsteigere. Meistens geschieht das aus Frust, weil ich mir denke: das weißt du doch alles schon längst, wieso kümmert dich dieser Gedanke überhaupt, wieso ist er dir nicht egal?
    Aber vor allem habe ich Angst, dass die Gedanken wiederkommen könnten. Die meiste Zeit denke ich mir: Ich weiß jetzt Bescheid wieso solche Zwangsgedanken entstehen, aber jetzt hab ich so viel Wissen und so viel Vetrauen in mich selbst, da kann das doch gar nicht nocheinmal so passieren, das ist ja nur passiert, weil ich beim ersten Mal ungünstig mit den Gedanken umgegangen bin und ihnen zu viel Bedeutung gegeben habe!

    Doch man liest ja im Internet immer wieder, dass Zwangsgedanken nicht heilbar sind, sondern nur sich ein bisschen verbessern können, aber es nie wirklich weggeht. Das verunsichert mich sehr, da ich deshalb bei jedem Rückfall Angst habe, ich könnte trotz allem wieder in meine Ängste reinrutschen, egal wie viel ich gelernt habe und wie sehr ich eigentlich auf meine Psyche mittlerweile wieder vertraue.

    Ist es wirklich unmöglich, dass man Zwangsgedanken für immer hinter sich lässt? Also im Sinne von: Wird man sich unweigerlich früher oder später wieder in intrusive Gedanken reinsteigern und dann wieder Zwangsgedanken entwickeln, auch wenn man eigentlich weiß, dass man vor Gedanken keine Angst haben muss? Einfach nur weil das Gehirn es irgendwann mal eine Zeit lang so geübt hat sich reinzusteigern? Oder besteht doch die Möglichkeit langfristig frei von Zwangsgedanken zu sein?

    Zu meinem Fall: vor meiner Psychose-Angst hatte ich NIE Zwangsgedanken, ich hab immer alle meine Gedanken akzeptiert und meinem Verstand vertraut. Ich habe auch sofort in der Therapie versucht dagegen vorzugehen, allerdings hat es ein paar Monate gebraucht, bis ich wirklich gut war im Gedanken-ziehen-lassen. Und mir geht es seit Beginn 2020 auch wieder gut. Auch die Angst vor körperlichen Krankheiten ist seit Mitte 2019 weg. Ich habe kein Problem auch in Zukunft mal seltsame und beunruhigende Gedanken zu haben, ich finde das gehört einfach zum Menschsein dazu, nur dieses zwanghafte Denken hoffe ich nie mehr zu haben.

    Besteht für mich Hoffnung, dass das klappen könnte oder ist das bei Zwangsgedanken und Ängsten schlichtweg unmöglich?

    Über eine Einschätzung würde ich mich freuen
    Vielen Dank schon mal!


  • Re: Kann man Zwangsgedanken für immer überwinden?

    Hi,
    nein, es stimmt nicht dass ZG nicht heilbar sind, auch wenn sie meist schwieriger zu behandeln sind als manch anderes und die Heilungsraten dementsprechend schlichter ausfallen.

    Es kommt immer darauf an weshalb man die Gedanken hat, wie lange sie schon bestehen und wie gut Therapien und Selbsthilfe greifen.
    Je kürzer die Gedanken bestehen, desto besser die Heilungsrate, je länger desto länger braucht es, ist aber bei allen psychischen Erkrankungen so.

    Im Prinzip ist es so dass die Gedanken deine Schwachstelle sind, aber jeder der Angst oder Stress hat, hat eine Schwachstelle die dadurch hervorgehoben wird.
    Andere sind überfordert und verkriechen sich, der nächste brüllt rum oder sucht Streit, andere bleiben souverän, das ist unabhängig von psychischen Störungen sondern eine ganz normale Reaktion auf hohe Belastung.

    Deine Rückfälle sind also eine ganz normale Reaktion auf Trigger, die sich an deine Schwachstelle halten.

    Da du das nun nicht so lange zu haben scheinst, die Therapien gut angeschlagen sind, wüsste ich nicht warum es nicht heilbar sein sollte.

    Du kannst bei wiederauftreten auch nochmal eine Psychotherapie beantragen, um das Gelernte noch einmal zu vertiefen, das stabilisiert das was du in der ersten Therapie gelernt hast.
    Leider macht das nicht jeder, sondern sagt sich einfach dass die Therapie auf lange Sicht gescheitert ist, so ist es aber nicht da sie ja eine Zeit lang gut wirkt, nur lässt die Wirkung manchmal nach und wer da nicht auffrischt ist auch nicht so gut gerüstet.

    Es mag sein dass solche ZG auch weiter in dir schlummern, aber durch Stressmanegment und Strategien nicht mehr erwachen, was man jja durchaus auch als Heilung bezeichnen kann, wie ein Süchtiger der sein Verlangen verloren hat, also mehr erreicht hat als ein trockener Alkoholiker, für den es aber keine Kategorie gibt und somit überall als Unheilbar eingestuft wird, weil jeder weiterhin ein Rückfallrisiko sieht.
    So mag es auch ein wenig mit Zwängen sein, was man mal hatte kann eben auch wiederkommen, man ist dafür empfänglich, was aber zu ändern ist und das tust du ja auch.

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    • Re: Kann man Zwangsgedanken für immer überwinden?

      Vielen, vielen Dank Tired für deine Nachricht!
      Was du geschrieben hast gibt mir viel Hoffnung und bestätigt mich nochmal darin, dass ich es langfristig schaffen kann.
      Ich glaube auch, dass man empfänglicher ist für das was man schon erlebt hat, aber dass man dadurch trotzdem nicht für immer gebunden ist. Ich kann mir sogar vorstellen, dass sich diese Schwachstelle immer wieder mal verändern kann. Vorher war es körperliche Krankheiten, dann waren es eben psychische (inkl. Gedanken). Wer weiß, vielleicht ist es irgendwann etwas ganz anderes, aber bestimmt immer etwas womit man umgehen kann

      Ich denke ich werde mein Leben einfach weiterleben und versuchen mich nicht mehr so viel über kleine Rückfall-Gedanken zu ärgern, das Kapitel ist ja auch eigentlich abgeschlossen, aber das Gehirn liebt nun mal Gewohnheiten wie nix Zweites, da bietet sich das was als letztes verfügbar war einfach am allerbesten an.

      Sollte es wirklich noch einmal schlimm werden, werde ich auf jeden Fall nicht zögern mir nochmal Hilfe zu holen. Mein Therapeut sagte auch damals bei unserem Abschied, ich könnte mich jederzeit wieder melden, selbst bei einem anderen Thema, was gar nichts damit zu tun hat und ich denke, dass würde ich im Ernstfall auch in Anspruch nehmen, hab ja schon gute Erfahrungen gemacht

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      • Re: Kann man Zwangsgedanken für immer überwinden?

        Das Schlimmste ist auch die Angst vor einem Rückfall (es ist aber normal hier und da mal zu schwächeln), das tragische wenn man dazu googlet ist, dass solche Meinungen der Unheilbarkeit die Hoffnung nehmen, die Motivation und dann kann es natürlich auch nicht geheilt werden.
        Dabei gäbe es selbst wenn man nicht heilen kann, immer noch Therapieerfolge mit denen man sehr gut leben kann.
        Also lieber nicht zu solchen Themen googlen, das bringt nichts und die Ergebnisse sind irreführend.
        Und genau genommen, wenn man es schafft die Angst los zu werden, es einem irgendwie egal wird, man nicht mehr drüber nachdenkt, dann ist man doch eigentlich auch geheilt weil einem die Gedanken nichts mehr anhaben können, selbst wenn sie sich immer mal wieder melden sollten.

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        • Re: Kann man Zwangsgedanken für immer überwinden?

          Das stimmt, Angst vor Rückfällem verlängern das Leid nur unnötig. In meinen Augen ist man auch geheilt, wenn man sich in unangenehme Gedanken nicht mehr reinsteigert, denn man kann diese ja nie komplett verhindern. Muss man ja auch gar nicht, denn seltsame Gedanken haben wir doch alle mal.
          Ich hoffe in Zukunft gibt es auch mal ein paar mehr positive Berichte um Betroffenen Mut für die Zukunft zu machen. Wer weiß, vielleicht schreib ich mal einen, am besten in nem Jahr oder zwei, damit es auch zeigt, dass man sich langfristig von psychischen Krisen erholen kann

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          • Re: Kann man Zwangsgedanken für immer überwinden?

            Ja, positive Beichte sind immer sehr wichtig und willkommen.
            Die meisten interessieren sich halt nicht mehr dafür wenn es überwunden ist, deshalb findet man zu fast allen Themen fast nur negative Berichte, weil fast nur jene schreiben denen es nicht gut geht.

            Also, wäre schön wenn du daran etwas ändern könntest.;-)

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            • Re: Kann man Zwangsgedanken für immer überwinden?

              Ich wollte hier nochmal etwas fragen:

              Ich habe als Diagnose ja eigentlich eine Angststörung gehabt. Die Zwangsgedanken kamen dann erst später dazu und waren auch eher so eine Phase zwischendrin und nicht das Hauptproblem. Kann man in diesem Fall sagen: Die Zwangsgedanken sind ein Symptom der Angststörung? Oder würde man dann sagen, dass ich beides hatte, also Angststörung und Zwangsstörung?

              Der Grund warum ich frage ist: Ich habe lange gebraucht um meine Angststörung zu akzeptieren und einzusehen, dass ich keine Psychose habe. Jetzt hab ich die Einstellung: Ich hatte eine Angststörung, mit Krankheitsängsten, Derealisation (so 2-3 Monate lang) und phasenweise auch mal Zwangsgedanken(3 bis 4 Monate lang). So konnte ich das Ganze endlich gut für mich akzeptieren und abschließen.
              Aber die Vorstellung, dass es in Wirklichkeit doch eine Zwangsstörung gewesen sein könnte finde ich sehr unangenehm, denn:
              1. Finde ich mich in den Beschreibungen dazu nicht wirklich wieder, das passt einfach nicht richtig auf mich. Ich hatte zwar Angst vor bestimmten Gedanken, aber nicht die typischen (Gewalt, Religion, Sexualität), sondern nur solche die mich an Psychosesymptome erinnert haben und die kamen erst durch die Angst vor Psychose und gingen auch mit dieser Angst wieder weg. Zwangshandlungen/Impulse hatte ich auch nicht und
              2. schrecken mich die schlechten Heilungsraten ab, was eigentlich Quatsch ist, denn es geht mir ja wieder gut, aber ich hab ja oben schon erwähnt, dass ich durch das Googlen dann Angst bekommen hab, dass die Zwangsgedanken wiederkommen und dann nie weggehen. Allerdings konnte ich mich damit beruhigen, dass diese Raten sich ja auf Zwangsstörungen beziehen, aber nicht darauf, wenn man die Zwangsgedanken als Teil einer Angststörung hat (Aber kann man das überhaupt so sagen?)

              Kommt es öfter vor, dass jemand zu einer Angststörung auch noch Zwangsgedanken hat, aber nicht die Diagnose "Zwangsstörung"? Das würde mich wirklich erleichtern. Und tut mir leid, dass ich hier nochmal nerve, ich weiß, man kann hier keine exakte Diagnose stellen, aber schon eine allgemeine Antwort würde mir sehr helfen.

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              • Re: Kann man Zwangsgedanken für immer überwinden?

                Wenn man eine Angststörung hat, möchte man umso mehr die Kontrolle wieder bekommen und das kann Zwänge auslösen, die dann auch wieder verschwinden wenn die Ängste verschwinden.

                Es ist auch so, dass sich die Symptome von psychischen Erkrankungen sehr häufig überlappen und nur ein Psychiater/Psychotherapeut, nach gründlicher Anamnese diese abgrenzen kann, beurteilen kann welche Erkrankung ursächlich ist.
                Aber, auch das gelingt nicht immer, bzw. muss auch manchmal revidiert werden weil der Patient natürlich nicht alles sagt oder wissen kann was er erwähnen sollte, weil es wichtig ist, so kommt vieles erst im Laufe der Zeit ans Licht.
                Aber bei dir scheint es recht klar zu sein, die Ängste verschwinden, die ZG auch, logisch wäre also dass die Angststörung die ZG als Symptom hatte.

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                • Re: Kann man Zwangsgedanken für immer überwinden?

                  Vielen Dank für deine Antwort, Tired!
                  Das klingt alles sehr logisch für mich, kann mir gut vorstellen, dass sich da viel überlappt. Vermutlich wird dann geschaut, was der Ursprung war und was das stärkste Thema ist. Aber ich kann mir vorstellen, dass es oft nicht eindeutig ist.
                  ich wollte mich nochmal ganz herzlich bedanken, dass du immer so schnell und so ausführlich und einfühlsam antwortest. Du bist echt die gute Seele dieses Forums und ich bin immer froh eine Einschätzung von dir zu lesen

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                  • Re: Kann man Zwangsgedanken für immer überwinden?

                    Hallo liebe Tamara

                    Du brauchst nur schauen, wie es auf der Welt zugeht- es gibt Gebiete, da ist Friede, es gibt Gebiete, da wird ständig gekämpft und terrorisiert.
                    Das scheint auch so im Kopf zu sein. Bestimmte Zustände einnehmen, das ist, wie wenn man Ländereien aufsucht. Du bist in Zwangsdenke, in Ängste, in Horror, wenn du dort hin gehst- gedanklich....wenn du darin geübt bist,( falls du dich da hin verirrt haben solltest) , wieder "wegzufliegen", dann bist du geheilt.
                    Ich kann das recht gut, mich aus allen möglichen Befindlichkeiten herausholen und mich umgehend wieder darauf zu besinnen, dass ich grad falsch schalte, wo ich gar nicht hinschalten wollte und zack geh ich wieder weg von da, mach statt dessen etwas anderes, widme mich einer anderen Sache. Das geht gut, wenn man das mal raus hat.
                    Es wird vielleicht ein "Schaltfehler" sein, dem wir unterliegen, sobald gewisse Ideen ange"klickt" werden. So sag ich mir das vor- uuups..falsch....und dann richte ich meine Aufmerksamkeit auf Freudiges, oder Reales- indem ich mich ums Geschirr kümmere, oder sonstigen Tätigkeiten, die HIER passieren und die Kopfreisen sind dann weg.

                    Du musst dich beobachten- wenn es dir an etwas fehlt, wenns dir nicht recht gut geht, dann schieben sich "Wolken" über die Denke. Also schau, dass du es schön hast, es dir gut gehen lässt und alles dafür tust, dass du ein möglichst stimmiges Ambiente hast- daheim, wie im Beruf, schau, dass alles paletti ist und schieb nichts auf, was dein "Schöner leben" dringend braucht. Schieb dafür die Sorgen auf, verlagere sie auf später, halte dich in denen nicht lang und breit auf- dh..red nicht viel über Kümmerliches, erzähl nicht viel davon, hol solche Ideen nicht immer zu dir, finde die Zeit zu schade, dich mit diesen "Ländereien" abzugeben. Du hast auch andere in dir, die bestimmt froh und heiter fühlen lassen, wennste dort bist.

                    Kurz: hab ich irgendwelche fiesen Gefühle, dann stoppe ich diese, leg den Schalter um und beame mich in gegenteilige Gefühle. Kann man das, dann ist man geheilt, für immer, wenn man das gut intus hat.
                    Tired, du wirst wieder sagen, wenns nur so leicht wär... die Übung machts und das Wissen, das ist alles eine Art Unterhaltung. Ob "gut" oder "nicht gut"- um das gehts nicht. Ums Interesse gehts- was interessiert? Dahin gehst du kopfmässig.
                    Ich find, das ist ähnlich, wie wenn man mit dem Pinsel in einen Farbtopf taucht- man muss ja nicht immer die braungraue Farbe wählen, wenn man gelb und blau auch hat.
                    Sorgendenker haben oft zu wenig Erinnerung auf gute Zeiten- sie malen praktisch immer am gleichen Bild, obwohl es andere auch gäbe.

                    Darum find ich es total einfach, nicht in Zwangsgedanken zu versumpern, weil ich noch viele andere im Kopf habe- die hole ich dann hervor und weg bin ich dann- raus aus diesem Zug, umgestiegen in einen anderen.

                    Liebe Tamara, mach dein Training, denk mal an Zwänge und dann steig wieder heraus- immer wieder, bis du merkst, wie wenig Mühe das macht, wenn man das bewusst immer wieder übt. Jeden Tag aufs Neue- putz den Weg in die anderen Hirnregionen immer wieder frei, lass nie deine Freuden zuwachsen, hege diese und pflege diese und die anderen Sachen, die hunger einfach aus, indem du dich nicht weiter dafür interessierst.

                    Lieben Gruß

                    Elektraa

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                    • Re: Kann man Zwangsgedanken für immer überwinden?

                      Danke Elektraa,
                      dein Text ist wirklich schön und inspirierend. Die Vorstellung von dem Farbeimer finde ich schön! Es stimmt schon, man darf nie den Fokus auf das Gute verlieren, auch wenn es einem mal schlecht geht

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                      • Re: Kann man Zwangsgedanken für immer überwinden?

                        ich wollte mich nochmal ganz herzlich bedanken, dass du immer so schnell und so ausführlich und einfühlsam antwortest. Du bist echt die gute Seele dieses Forums und ich bin immer froh eine Einschätzung von dir zu lesen
                        Das ist lieb von dir, danke.

                        Tired, du wirst wieder sagen, wenns nur so leicht wär... die Übung machts und das Wissen, das ist alles eine Art Unterhaltung. Ob "gut" oder "nicht gut"- um das gehts nicht. Ums Interesse gehts- was interessiert? Dahin gehst du kopfmässig.
                        Wenns nur so einfach wär......

                        Du hast recht Elektraa, aber wie du schreibst, die Übung machts, es muss ein Umdenken, Umfühlen, stattfinden um das so hin zu bekommen und das ist für die allermeisten Menschen sehr schwer.
                        Zumal meist Depressionen hinzukommen und eine Art der Angst, die das unmöglich macht, aber dann muss man irgendwo anfangen und auch das ist für viele unmöglich, so dass es Hilfe braucht.

                        Elektraa, es ist doch sicher so dass du auch nicht mit deiner Einstellung, Strategie, Lebensphilosophie geboren wurdest und sicher auch viel schwere Jahre hinter dir hast.
                        Jahre in denen sich entschieden hat ob du einen Weg findest, oder daran kaputt gehst, zumindest phasenweise und sicher musstest du durch viele tiefe Täler um dahin zu kommen wo du heute bist.
                        Nicht jeder kommt durch diese Täler, nicht jeder kann das, nicht bei jedem entsteht ein Prozess der kontinuierlich zu Licht und Gelassenheit führt und in schwierigeren Fällen geht das nicht alleine aber viele sind und bleiben damit alleine.

                        Denk mal zurück, ob es bei dir nicht vielleicht auch "gar nicht so einfach" war.
                        Das was du schreibst ist ein guter Weg, eine gute Einstellung, etwas das heilt wenn man es verinnerlichen kann.
                        Aber konntest du das als es dir nicht gut ging einfach so, nur weil es dir jemand gesagt hat?
                        Es ist ein langer Weg, für manche auch ein kurzer, aber man kann den kürzeren Weg nicht auf alle anwenden, weil nicht jeder damit etwas anfangen kann und trotzdem immer tiefer im Sumpf versinkt, dafür kann derjenige aber nichts, weil es keine Entscheidung des Kopfes ist.

                        Deshalb ist es so wichtig dass jene die Hilfe suchen, möglichst viele Tipps bekommen, in alle Richtungen und dann aus den unterschiedlichsten Strategien, hoffentlich, welche herausziehen können mit denen sie in der gerade dunklen Zeit etwas anfangen können, trotz eines Befindens das lähmt.
                        Meine Meinung ist nicht für jeden geeignet um Besserung zu erfahren, deine auch nicht, aber beide Meinungen sind für manchen etwas womit er etwas anfangen kann und darauf kommt es an.
                        Es kommt also nicht darauf an welche Meinung und welche Vorschläge die richtigen sind und diesem oder jenem entsprechen, sondern einzig darauf ob davon etwas bei dem Fragenden ankommt und dabei hilft dass es wieder besser wird.

                        Es geht darum dass beim Fragenden etwas ankommt mit dem er arbeiten kann und da sind deine Beiträge sehr wertvoll, weil es eben Menshcen gibt bei denen genau das ankommt was du ausdrücken willst und es gibt eben welche wo das ankommt was ich ausdrücken möchte und manchmal gibt es Menshcen bei denen beide Varianten ankommen, die sich darüber freuen können dadurch mehr Möglichkeiten zu haben die sie ausprobieren können, sofern der Antrieb es zulässt.

                        Ich finde, da ergänzen wir uns ganz gut.

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