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Sexfantasie: Gebären mit Vater

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  • Re: Sexfantasie: Gebären mit Vater

    Ich glaube, da ich mein Eigenes mache, bin ich ihnen zu egoistisch und für meinen anderen Bruder, der noch lebt, bin ich sowieso keine richtige Frau und wenn dann eine egoistische, da ich keine Kinder will und auch nicht heiraten mag. Ich spüre, dass sie mich deshalb abwerten. Aber Danke wiederum für die Antworten. Wahrscheinlich bin ich auch einfach selbstbezogen und egoistisch und ich habe auch nette Seiten. In diesem Sinne.

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    • Re: Sexfantasie: Gebären mit Vater

      ....eine schöne gute Nacht.

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      • Re: Sexfantasie: Gebären mit Vater

        "...da ich keine Kinder will und auch nicht heiraten mag."

        Haben Sie denn eine Partnerschaft/Beziehung, die Sie ausfüllt?

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        • Re: Sexfantasie: Gebären mit Vater

          Nein. Aber der Form wegen brauch' ich auch keine. Wenn, dann nur aus Liebe und wenn mein Freund auch dieses Familienleben will.
          Und vor allem bin ich nicht so ausgefüllt, da ich zuwenig guten Sex habe.

          Kommentar



          • Re: Sexfantasie: Gebären mit Vater

            Nein. Aber der Form wegen brauch' ich auch keine. Wenn, dann nur aus Liebe und wenn mein Freund auch dieses Familienleben will.
            Und vor allem bin ich nicht so ausgefüllt, da ich zuwenig guten Sex habe.
            Bei dieser Fragestellung wird Dir Herr Riecke nicht weiterhelfen können, glaube ich. Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass die psychiatrische Facharztausbildung nicht einmal im Entferntesten die Kompetenzen vermittelt, die notwendig wären um Dir zu helfen.

            Ich bin mittlerweile selbst zwar nicht mehr in der Medizin tätig (Leite jetzt im Management unseres Familienunternehmens Abteilung für Marketing und Innovation). Allerdings war einer meiner Forschungsschwerpunkte die - von der Psychiatrie ansonsten so gut wie nicht beachtete - Verwendung psychoanalytischer und sexualmedizinischer Herangehensweisen in der der allgemeinen psychiatrischen Klinik. Da es allerdings schlicht und ergreifend nahezu keine (mir wären jedenfalls keine bekannt) Forschungseinrichtungen gibt die sich mit mit solchen psychologischen Phänomenen wie von Dir geschildert, ernsthaft auseinandersetzen, mangelt es der Psychiatrie auch an jeglicher Kompetenz für dieses Gebiet.

            Ich weiß, dass es in Deutschland an Gotteslästerung grenzt, wenn einem Fachgebiet der evidenzbasierten Medizin Inkompetenz unterstellt. Ich müsste allerdings wirklich lügen wenn ich behaupten würde, dass Dr Riecke für die Beratung in diesem Fall nicht qualifiziert ist.

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            • Re: Sexfantasie: Gebären mit Vater

              Und nun entlässt du Flockentraum mit der Feststellung dass ihr niemand helfen kann?

              Du weißt aber schon, dass sich die Psychotherapeuten durchaus mit solchen Fällen auseinandersetzen?
              Mit den Ursachen die zu den Auswirkungen geführt haben und deren Bearbeitung.
              Mit der Denkweise die durch Lebensumstände entstand und wie man sie beeinflussen kann.

              Ich denke, Flockentraum, dass es gar nicht mal wenige gibt die eine ähnliche Lebensführung und Einstellung haben.
              Unbekannt sind mir ähnliche Themen nicht und ich denke die Lösungswege liegen in der Einstellung zu dem was war, zu denen die einen gut Teil Verantwortung daran tragen und dem was nun ist.
              Vor allem aber in sich selber, indem man lernt sich selber in einem anderen Licht zu sehen und als gut zu empfinden wie man ist.
              Vergangenes nicht wie ein Kainsmal mit sich zu tragen, sondern als einen Teil der Geschichte zu akzeptieren und das positive darin zu sehen, sich tauen Vertrauen zu fassen in die eigne Person und in andere.
              Es gibt genauso Therapeuten die dies wissen und dabei helfen können Einstellungen und Meinungen über sich selbst, über andere, dahingehend zu beeinflussen zu lernen, dass man in die Lage versetzt wird sein Leben so einzurichten wie man es mag und sich mit dem was schwer im Magen liegt zu versöhnen.
              Ganz unabhängig davon ob mit einem anderen Menschen an seiner Seite, oder nicht.

              Keinen Partner zu wollen, weil er die eigenen Vorstellungen nicht erfüllen würde ist nicht die Tragik, es als für sich selber gut so zu sehen und sein Leben dennoch als erfüllend zu empfinden ist eine Kunst die man erlernen kann, dabei darf man aber nicht mehr nach dem schielen was man nicht hat.
              Ein Partner ist nicht nötig für ein zufriedenes Leben, die eigene Zufriedenheit aber unverzichtbar, denn ohne die geht es auch mit Partner nicht viel besser und an der kann gearbeitet werden, es gibt durchaus kompetente Anlaufstellen für fachliche und kompetente Unterstützung dabei.

              Richten können diese Unterstützer es aber nicht, sie können nur dabei helfen es selber zu richten.
              Der Wille muss also da sein, denn ohne den wird sich niemals etwas ändern.

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              • Re: Sexfantasie: Gebären mit Vater

                Danke Tired für dein Statement. Mittlerweile glaube ich,dass ich ein moderner sensibler Mensch bin, der auf sein Herz hört und das kommt mir vor, sind viele Menschen nicht. Traurig macht mich die Erkenntnis, dass ich mich vor meinen Eltern schützen muss, denn ihre Einstellung zum Leben bzw. vom Leben würde mich in den Abgrund reissen, auch wenn sie so fürsorglich sind. Ich muss mich abgrenzen von Ihnen.

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                • Re: Sexfantasie: Gebären mit Vater

                  Hi Al Muttaqin,
                  Danke. Ich glaube das auch.

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                  • Re: Sexfantasie: Gebären mit Vater

                    "dass die psychiatrische Facharztausbildung nicht einmal im Entferntesten die Kompetenzen vermittelt"

                    Da haben Sie völlig recht.

                    Ich habe gelegentlich in Fachartprüfungen eine sexualmedizinische Frage gestellt, die meistens recht unzulänglich beantwortet wurde. Aber besonders ärgerlich waren die Reaktionen der Mitprüfer aus dem Uni-Bereich, die allein schon die Frage als "unangemessen" und das Wissen dazu als "nicht notwendig" ansahen.

                    Ich habe mich seit über 20 Jahren mit der Sexualmedizin als Wissenschaftsfach beschäftigt, muss aber feststellen, dass einige Kollegen sich immer noch auf dem Stand von Masters und Johnson befinden.

                    Die Frage ist aber, wie sich das ändern lässt...

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                    • Re: Sexfantasie: Gebären mit Vater

                      Herr Dr. Riecke,
                      für mich als Leitlinie in meinem Leben gilt, das was ich in meinem Herzen spüre. Erst, wenn ich dem Folge, was mich interessiert; wahrnehme, was mir gefällt und was nicht. Erst dann kann ich dich erst ein gesundes Selbstbewusstsein aufbauen und das ist doch das A und O, die Ausgangsposition für ein erfülltes Leben? Meine Eltern haben keinen Respekt vor mir. Nach ihren Ansichten sind sie unumstößlich. Letzlich habe ich sie gefragt, warum ich nicht mit 14 mitentscheiden durfte, welche berufliche Laufbahn ich ein schlagen möchte. Mein Vater sagte mir, was wird schon eine 14 jährige wissen. Sie haben mich Orientierungslos gemacht, mich in dem nicht unterstützt, was ich gern machte. Das was ich dann als Jugendliche gemacht habe, mich auf die Sexualität extrem fokussiert um Anerkennung zu bekommen. Denn finanziell verwöhnt und gesichert, war für mich dieses katholische biedere Beamtenfamilienleben eine seelische Amputation.

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                      • Re: Sexfantasie: Gebären mit Vater

                        Traurig macht mich die Erkenntnis, dass ich mich vor meinen Eltern schützen muss, denn ihre Einstellung zum Leben bzw. vom Leben würde mich in den Abgrund reissen,
                        Manchmal ist es dennoch das Beste.
                        Es gibt Menschen die es hinbekommen können mit ihren Eltern weiterhin guten Kontakt zu halten, sich aber emotional so zu distanzieren können und auch so Selbstbewusst sind, dass die schadenden Verhaltensweisen der Eltern gar keine Rolle mehr spielen.
                        Das könnte auch mit Hilfe von Außen geübt werden, das für sich richtige Maß zu finden und auch voll dahinter zu stehen ohne dass es zu Zerwürfnissen kommen muss, so dass die Meinung der Eltern dir nichts mehr anhaben kann.
                        Nach dem Motto: Was die zu bestimmten Dingen sagen und denken geht mir am Allerwertesten vorbei, kann ich ignorieren, oder auch belächeln (innerlich)..
                        Geht das nicht, bleibt wohl nur den Kontakt wohl zu dosieren.

                        Hast du vielleicht auch Probleme weil du es nicht schaffst dich zu lösen?
                        Ängste die Folgen betreffend, Furcht alleine zu sein wenn der Kontakt minimiert ist?
                        Mir kam der Gedanke, dass du vielleicht glaubst dem Vater durch wenig Kontakt die Tochter zu nehmen, oder auch weil du nicht jene bist die er gerne hätte?
                        Was man dann durchaus auch in Zusammenhang mit deiner Fantasie bringen könnte, er bekommt einen Ersatz, du bringst ein Opfer.
                        Hast du ein schlechtes Gewissen deinen Eltern gegenüber und fühlst dich als ein schlechtes Kind (vielleicht schon lange)?
                        Die Zerrissenheit zwischen Zuneigung und Selbstschutz kann auch ganz schön zu schaffen machen, besonders wenns dann noch von des Bruders Seite solche Kommentare gibt.

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                        • Re: Sexfantasie: Gebären mit Vater

                          Meine Eltern haben sich auf der anderen mit Fürsorglichkeit zu viel bemüht. Sie haben mir auch viel Gutes gegeben und ich liebe sie. Aber meine Seele, mich würden sie kaputt machen.Meine Eltern sind Jahrgang 1945 und 1952. Sie kommen aus einer anderen Zeit. Ich will mit dem allem abschliessen. Doch ich muss mich endlich von Ihnen trennen. Abgrenzen. Und das tut mir leid, wenn dann kann ich mit ihnen nicht mehr so nah sein und dann vereinsamen sie oder werden hart wie Stein. Denn sie haben nicht wirklich Freunde. Mir tut das sehr leid.

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                          • Re: Sexfantasie: Gebären mit Vater

                            Ja. Das ist es. Mit tun meine Eltern leid. Mir tut ihr Schmerz leid.

                            Kommentar


                            • Re: Sexfantasie: Gebären mit Vater

                              Ich kann nicht so Leben wie sie wollen. Wenn ich bei Ihnen auf Besuch bin, passe ich mich ihnen an. Danach wieder in Wien fühle ich mich nicht. Fühle mich ganz schlecht.

                              Kommentar


                              • Re: Sexfantasie: Gebären mit Vater

                                Jetzt weiss ich, warum mich das erregt, das unterdrückt werden, als unmündig gesehen werden, das mich aufgeben.

                                Kommentar


                                • Re: Sexfantasie: Gebären mit Vater

                                  Meine Eltern haben sich auf der anderen mit Fürsorglichkeit zu viel bemüht. Sie haben mir auch viel Gutes gegeben und ich liebe sie.
                                  Ich denke das ist es auch was dich so zerreißt, auch wenn Kinder wissen das ihre Eltern ihnen nicht gut tun hören sie ja nicht auf sie zu lieben.
                                  Es ist aber auch so, dass sich deine Eltern anscheinend nicht bewegen können, was eigentlich zu den Pflichten von Eltern gehört.
                                  Wenn du dich von ihnen lösen musst, dann ist es nicht deine Schuld dass sie auf dich verzichten müssen, sondern die logische Folge von deren Fehlern und reinem Selbstschutz.
                                  Sie sind trotz allem erwachsen und wenn sie nicht verstehen können was falsch läuft, auch nichts daran ändern wollen und nicht auf erwachsene Weise damit umgehen können, dann ist es sogar geboten dich zu distanzieren, die Verantwortung dafür ist aber nicht deine.

                                  Du hast keine Schuld an den Begebenheiten und es ist wichtig dass du dies auch für dich annehmen kannst.

                                  Kommentar


                                  • Re: Sexfantasie: Gebären mit Vater

                                    Vielleicht habe ich ganz viel Schuld weil ich zu selbstbezogen bin. Aber dann muss ich damit Leben.

                                    Kommentar


                                    • Re: Sexfantasie: Gebären mit Vater

                                      Danke für Alles. Ich werde mir hier einen Therapeuten/ inn suchen, der/ die mich begleitet. Ich möchte mich erkenntlich zeigen. Wenn du bzw. ihr möchtet, kann ich etwas überweisen oder Spenden.

                                      Kommentar


                                      • Re: Sexfantasie: Gebären mit Vater

                                        Hört sich eher an als wären deine Eltern selbstbezogen und du zahlst die Zeche.

                                        Kommentar


                                        • Re: Sexfantasie: Gebären mit Vater

                                          Was sind meine Pflichten als Tochter?
                                          Was sind meine Pflichten als Tante?

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                                          • Re: Sexfantasie: Gebären mit Vater

                                            Wenn du bzw. ihr möchtet, kann ich etwas überweisen oder Spenden.
                                            Spende dir selber was, mehr Wertschätzung für dich und den Glauben daran dass dir gerne beigestanden wird, auch ohne materiellen Lohn, sondern einfach weil du es bist.

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                                            • Re: Sexfantasie: Gebären mit Vater

                                              Was sind meine Pflichten als Tochter?
                                              Was sind meine Pflichten als Tante?
                                              Gar keine, da du nicht so genommen wirst wie du bist und es dich zerstört.
                                              Du hast keinen Einfluss darauf wessen Tochter oder Schwester du bist, deshalb entstehen nur Pflichten wenn diese auch verdient wurden und das wurden sie nicht.
                                              Die einzige Pflicht, finde ich, ist zu helfen wenn einer darum bittet und Hilfe braucht, aber nicht dich selber aufzugeben um ihnen eine Illusion zu bewahren.

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                                              • Re: Sexfantasie: Gebären mit Vater

                                                Ich finde das so schön!!!
                                                "Die einzige Pflicht, finde ich, ist zu helfen wenn einer darum bittet und Hilfe braucht, aber nicht dich selber aufzugeben".

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                                                • Re: Sexfantasie: Gebären mit Vater

                                                  "Ich finde das so schön!!!"

                                                  Das ist es auch.

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                                                  • Re: Sexfantasie: Gebären mit Vater

                                                    "dass die psychiatrische Facharztausbildung nicht einmal im Entferntesten die Kompetenzen vermittelt"

                                                    Da haben Sie völlig recht.

                                                    Ich habe gelegentlich in Fachartprüfungen eine sexualmedizinische Frage gestellt, die meistens recht unzulänglich beantwortet wurde. Aber besonders ärgerlich waren die Reaktionen der Mitprüfer aus dem Uni-Bereich, die allein schon die Frage als "unangemessen" und das Wissen dazu als "nicht notwendig" ansahen.

                                                    Ich habe mich seit über 20 Jahren mit der Sexualmedizin als Wissenschaftsfach beschäftigt, muss aber feststellen, dass einige Kollegen sich immer noch auf dem Stand von Masters und Johnson befinden.

                                                    Die Frage ist aber, wie sich das ändern lässt...
                                                    Das lässt sich in meinen Augen überhaupt nicht ändern. Die Ursache dafür liegt meiner Meinung nach in Struktur der modernen Medizin selbst. Wenn man mal ehrlich ist, dann ist Medizin doch nichts anderes als angewandte Physiologie.

                                                    Die medizinische Ausbildung besteht doch, wenn wir mal ehrlich sind, hauptsächlich aus dem Auswendiglernen und Anwenden von Algorithmen (Symptom A + Wert B = Diagnose C wird behandelt durch Therapie D). Die gesamte Medizin steht unter dem Dogma, dass nur solche Methoden angewendet werden sollen, deren Wirksamkeit "nachgewiesen" ist (der Therapieerfolg einer Methode muss also statistisch in Studien belegt worden sein damit diese Eingang in die medizinische Praxis finden kann).
                                                    "dass die psychiatrische Facharztausbildung nicht einmal im Entferntesten die Kompetenzen vermittelt"

                                                    Da haben Sie völlig recht.

                                                    Ich habe gelegentlich in Fachartprüfungen eine sexualmedizinische Frage gestellt, die meistens recht unzulänglich beantwortet wurde. Aber besonders ärgerlich waren die Reaktionen der Mitprüfer aus dem Uni-Bereich, die allein schon die Frage als "unangemessen" und das Wissen dazu als "nicht notwendig" ansahen.

                                                    Ich habe mich seit über 20 Jahren mit der Sexualmedizin als Wissenschaftsfach beschäftigt, muss aber feststellen, dass einige Kollegen sich immer noch auf dem Stand von Masters und Johnson befinden.

                                                    Die Frage ist aber, wie sich das ändern lässt...
                                                    Das lässt sich in meinen Augen überhaupt nicht ändern. Die Ursache dafür liegt meiner Meinung nach in Struktur der modernen Medizin selbst. Wenn man mal ehrlich ist, dann ist Medizin doch nichts anderes als angewandte Physiologie.

                                                    Die medizinische Ausbildung besteht doch, wenn wir mal ehrlich sind, hauptsächlich aus dem Auswendiglernen und Anwenden von Algorithmen (Symptom A + Wert B = Diagnose C wird behandelt durch Therapie D). Die gesamte Medizin steht unter dem Dogma, dass nur solche Methoden angewendet werden sollen, deren Wirksamkeit "nachgewiesen" ist (der Therapieerfolg einer Methode muss also statistisch in Studien belegt worden sein damit diese Eingang in die medizinische Praxis finden kann).

                                                    Man kann also prinzipiell sagen, dass die gesamte moderne Medizin durch und durch rationalisiert ist und sich im Grunde als angewandte Naturwissenschaft versteht. Diese Herangehensweise hat sich inzwischen auch in der Psychiatrie durchgesetzt. Ich habe mich selbst im Rahmen meiner Forschungstätigkeiten als Medizinstudent intensiv durch die Ergebnisse der aktuellen psychiatrischen Forschung gearbeitet. Und ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass dabei so wirklich ernsthaft fast ausschließlich an Projekten gearbeitet wird, bei denen es entweder darum geht die Wirksamkeit irgendeines Psychopharmakons zu evaluieren oder (aktuell auch sehr im Kommen) bei denen versucht wird, psychiatrische Erkrankungen mithilfe bildgebender Verfahren oder biochemischer/neurophysiologischer/genetischer Methoden zu diagnostizieren bzw. zu klassifizieren.

                                                    Dieser Trend hat dazu geführt, dass die pharmakologische Therapie von psychiatrischen Erkrankungen sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt hat, während die klassische dialogbasierte Gesprächs-Psychotherapie im Grunde still steht.

                                                    Nun aber zurück zur Sexualmedizin.

                                                    Eine Besonderheit der Sexualmedizin ist darin begründet, dass sie ein in sich sehr inhomogenes Gebiet darstellt. Inhomogen deswegen, weil ihr Gegenstand die Therapie von Pathologien ist, deren Ursachen sowohl physiologisch als auch psychogen sind.

                                                    Nach meinem Kenntnisstand lässt sich das Tätigkeitsfeld der modernen Sexualmedizin auf drei Bereiche eingrenzen.
                                                    1. Störungen der Sexualfunktion
                                                    2. Störungen der Sexualpräferenz
                                                    3. Störungen der Geschlechtsidentität

                                                    Die Antwort der Medizin sieht folgendermaßen aus.

                                                    Störungen der Sexualfunktion → i.d.R. Pharmakotherapie oder mechanische Erektionshilfen (fällt heute ins Tätigkeitsgebiet von Urologie bzw. Gynäkologie)

                                                    Störungen der Sexualpräferenz (in dieses Feld würde der in diesem Thread geschilderte Fall vermutlich am ehesten passen) → werden von der Medizin weitestgehend komplett ignoriert und haben allenfalls im forensischen Kontext überhaupt noch eine Bedeutung. Oder anders formuliert: Mit den aberranten Sexualpräferenzen beschäftigt sich die Medizin erst dann, wenn es bereits zu spät ist.

                                                    Störungen der Geschlechtsidentität → überfordern die Medizin komplett und sind wohl eines der besten Beispiele dafür wie kolossal die moderne evidenzbasierte Medizin trotz immer ausgefeilterer technischer Möglichkeiten und unendlicher Datenmengen, versagen kann.

                                                    In diesem Gebiet hat es die Psychiatrische Medizin mit ihrer grenzenlosen Inkompetenz sogar geschafft, dass sich mit "Gender Studies" eine komplett neue akademische Disziplin entwickeln musste, um eine Antwort auf eine Persönlichkeitsvariante zu finden, der die Medizin Jahrzehnte lang als Geschlechtsidentitätsstörung mit Psychopharmaka und Geschlechtsumwandlungen zu begegnen versuchte.

                                                    Mein Fazit: Seien Sie froh, dass Sie in einem Alter sind, das ihnen ermöglicht in absehbarer Zukunft nicht mehr auf ihre Tätigkeit als Mediziner angewiesen zu sein. Denn Algorithmen, Datenanalysen und Körperfunktionstests beherrschen Computer um Welten besser als jeder Mensch. Aus genau diesem Grund hat sich die Medizin durch ihren Quantifizierungswahn ihr eigenes Grab geschaufelt und wird höchstwahrscheinlich kurz- bis mittelfristig weitestgehend in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.

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