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Urogenitaltrakt Entzündung ohne Bakteriennachweis?

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  • Urogenitaltrakt Entzündung ohne Bakteriennachweis?

    Hallo,

    ich lese immer wieder, dass manche Bakterien wie Chlamydien etc. im Urin / Sperma nicht nachweisbar sind, aber dennoch Probleme machen.

    Ich habe seit Wochen Probleme in der Harnröhre und Blase, mittlerweile ausstrahlend in den linken Hoden. Alle STI Tests mit Urin (PCR Methode) und Sperma sind jedoch ohne Befund.

    Kann man wirklich so wenig Bakterien haben, dass diese in den Tests nicht nachgewiesen werden können, aber dennoch Probleme machen? Ich denke mir immer, wenn genug Bakterien da sind, um Schmerzen zu verursachen, dann muss man die auch in einem Test sehen, oder andersrum, wenn so wenig Bakterien da sind, dass ich sie im Test nicht sehe, dann können die doch keine Beschwerden machen. Aber ich bin da kein Experte, sondern nur "Google-Laie" :-)


  • Re: Urogenitaltrakt Entzündung ohne Bakteriennachweis?

    Eine unklare Anzahl an Infektionen lassen sich durch die Teste nicht nachweisen.
    Immer ist das Vorhandensein der Erreger auch für einen Test erforderlich. Sitzen die Erreger aber z.B. in der Zelle der Prostata, so entziehen sie sich dem Nachweis auch in der PCR.

    Lieben Gruß

    Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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    • Re: Urogenitaltrakt Entzündung ohne Bakteriennachweis?

      Hallo Herr Dr. T. Kreutzig-Langenfeld,

      Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.

      Was ich verstehe ist, dass wenn die Erreger sich z.B. in der Prostata verstecken, nicht in Urin oder Sperma zu finden sind. Aber wenn ich doch Beschwerden habe (linker Hoden schmerzt, leichter Schmerz in der Leiste und hinter dem Schambein), dann müssten die Erreger doch auch da sein, wo sie gerade aktiv sind und Schmerzen verursachen, oder? Dann müsste man sie doch finden?

      Das Problem ist, dass ich ja ohne positiven Test ja nicht weiß, ob ich z.B. Chlamydien oder ähnliches habe. Ergo gibt mir mein Arzt ja wahrscheinlich auch kein Antibiotikum, und meiner Frau kann ich ja auch nicht an den Kopf werfen, dass sie was angeschleppt hat, wenn ich nicht wirklich weiß, ob da was ist.

      Ist man eigentlich bei negativem Test ansteckend?

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      • Re: Urogenitaltrakt Entzündung ohne Bakteriennachweis?

        Zu viele Konjunktive.... Ich kann Ihnen das nur so beantworten, wie ich es bereits tat.
        Die Tasche, daß ein intrazellulärer Erreger im Test heute nicht zu erkennen ist, bedeutet nicht, daß er nicht morgen im Ejakulat sein kann und eine Ansteckung verursacht.
        Ob Ihre Beschwerden auf eine solche Infektion zurück zu führen sind, kann ich nicht sagen. Bei isolierten, einseitigen Hodenschmerzen halte ich das für eher unwahrscheinlich....



        Lieben Gruß

        Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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        • Re: Urogenitaltrakt Entzündung ohne Bakteriennachweis?

          Hallo Herr Kreutzig-Langenfeld,

          jetzt muss ich doch nochmal ein wenig ausholen, da meine Beschwerden einfach nicht weggehen wollen.

          Mitte Mai ca 10 Tage nach ungesch. Oralverkehr bei mir habe ich ein leichtes Brennen in der Harnröhre verspürt. 2 Tage später war ich beim Urologen und habe eine Urnprobe abgegeben, auh wegen einsetztender Blasenentzündung (es war leider kein Morgenurin). Nach ca. 1 Woche kamen die Ergebnisse, der Test auf STI war negativ, gefunden wurde Protheus Mirabillis. Darauf hin habe ich Cotromoxazol bekommen für 5 Tage. Zu dem Zeitpunkt war der Hoden schon schmerzhaft.

          Danach wieder zum Urologen, er meinte, er kann sich nicht vorstellen, dass da noch Bakterien sind. Nach körperlicher Untersuchung wurde eine schwere Nebenhodenentzündung ausgeschlossen, Leistenbruch liegt auch nicht vor. Diagnose: Ist wohl alles gereizt. Weiterbehandlung nicht geplant, jedoch habe ich nochmal Urin abgegeben.

          Parallel habe ich in einem Labor nochmal einen STI Test mit Morgenurin gemacht, ohne positiven Befund.

          Die Urinprobe vom Urologen enthielt jetzt citrobacter koseri, darauf hin erst 5 Tage Cefpodoxim, auf eigenen Wunsch auf 10 Tage verlängert.

          Mittlerweile fängt auch der Bereich zwischen Hodensack und Anus zu Schmerzen. Dafür gehen die Hodenschmerzen zurück.

          Wieder bin ich zum Urologen gegangen. Er meinte, dass ich nichts behandlungsbedüftiges habe, kann aber auf die Prostata gegangen sein. Ich bekomme ein pflanzliches Mittel als Zäpfchen. Auf die Frage, ob das wieder weggehen wird, kam als Antwort, das es Patienten gibt, wo man 2 - 3 Jahre versucht, die Sympome "in Schach" zu halten. Das war dann schon frustrierend. Auf die Frage nach einer Behandlung gegen Chlamydien / Mycroplasmen kam als Antwort, dass die Tests negativ waren, daher keine Behandlung notwendig.

          Da ich hier nicht weiterkomme, wollte ich noch eine Zweitmeinung von einem anderem Urologen. Hier gab es eine sehr ausführliche körperliche Untersuchung inkl. Urinprobe, Abstrich aus der Harnröhre und Überprüfung Ejakujat. Alle Tests komplett negativ, auch hier bekomme ich ein paar pflanzliche Preparate. Auch bezüglich einer unentdeckten Chamydien / Mycroplasmen Infektion wird die Diskussion wegen drei negativer Tests beendet.

          Aktueller Zustand: Keine Probleme mit der Blase. Die Harnröhre ist manchmal etwas "gereizt". Hoden schmerzen ab und zu, insbesondere wenn ich viel laufe (joggen geht garnicht). Es ist vorwiegend der Linke Hoden betroffen, der rechte macht sich aber auch manchmal bemerkbar.Ab und zu schmerzt es zwischen Hoden und Anus im Körper drin, teilweise nach vorne ausstrahend. Die Schmerzen sind gefühlt sehr wechselhaft. Bringt mich alles nicht um, aber nervt gewaltig.

          Jetzt überlege ich, was zu tun ist.

          A) Abwarten und hoffen, dass es langsam besser wird
          B) Irgnendwie versuchen, eine Behandlung gegen Chlamydien / Mycroplasmen einzuleiten

          Haben Sie einen Tip?

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          • Re: Urogenitaltrakt Entzündung ohne Bakteriennachweis?

            A oder B sind genau die Varianten, die ich auch raten würde. Eine subjektive Entscheidung, die ich in Ergänzung zu unserem Vorbefund der Entwicklung des Symptomatik abhängig machen würde!

            Lieben Gruß

            Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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            • Re: Urogenitaltrakt Entzündung ohne Bakteriennachweis?

              Vielen Dank für die Informationen.

              Welche AB würde man denn geben, wenn man Chlamydien / Mycroplasmen "blind" bekämpfen möchte.

              Noch eine Frage: Im Internet habe ich von einer Drei-Gläser und Viergläser-Methode gelesen, wo Prostatasekret untersucht wird. Das wurde bei mir nie gemacht und auch nie vorgeschlagen. Macht das überhaupt Sinn, oder findet man da eh nichts?

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              • Re: Urogenitaltrakt Entzündung ohne Bakteriennachweis?

                Das macht nur begrenzt Sinn und Sie sollten das mit Ihrem Urologen besprechen.

                Lieben Gruß

                Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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                • Re: Urogenitaltrakt Entzündung ohne Bakteriennachweis?

                  Hallo Herr Kreutzig-Langenfeld,

                  Ich muss mich mal zurück melden.

                  Mein Urologe möchte mich aktuell nicht behandeln, sondern abwarten. Jetzt habe ich meinem Allgemeinarzt überredet, mir für 20 Tage Doxycyclin zu verschreiben. Die 20 Tage sind jetzt rum, von der Prostata hõre ich nix mehr. Aber mein linker Hoden oder Nebenhoden macht weiter Probleme. Er tut regelmäßig weh, nicht so schwer, dass ich von Hocker springe, aber doch so sehr, dass ich sehr regelmäßig Ibuprofen benötige. Der Schmerz zieht auch in die Leiste rein. Beim Abtasten merke ich nicht viel, keine Beulen, keine Stellen, die besonders schmerzen. Gefühlt ist die Problematik nach dem Abtasten eher schlechter. Haben Sie noch einen Tipp für mich, was ich noch tun kann?

                  P. S. Die Hodenschmerzen waren auch schon mal für ein paar Tage weg, also nicht durchgehend.
                  ​​​

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                  • Re: Urogenitaltrakt Entzündung ohne Bakteriennachweis?

                    Eine klare Ursache der Hoden/Leistenbeschwerden kann oft nicht zugeordnet werden. Mit hoher Sicherheit ist eine ernste Erkrankung des Hodens aber ausgeschlossen, wenn der Urologe untersucht hat. Eine symptomatische Therapie darf z.B. mit Ibuprofen erfolgen.

                    Lieben Gruß

                    Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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                    • Re: Urogenitaltrakt Entzündung ohne Bakteriennachweis?

                      Hallo Herr Kreutzig-Langenfeld,


                      hier mal ein Zwischenstand: Die 3 Wochen Doxy haben nicht wirklich den Erfolg gebracht.

                      Im Vergleich zu vor 2 Monaten sind die Schmerzen im linken Hoden etwas zurückgegangen (immerhin!!!) und etwas unregelmäßiger, kommen aber immer wieder, dazu Schmerzen und Druck im Bereich der Prostata (gefühlt ausstrahend in alle Richtungen). Irgendwas schmerzt eigentlich immer in der Gegend. Die Behandlung erfolgt akuell nur mit "Prosturol".

                      Mein Urologe weiß nicht weiter, da die Tests alle negativ waren, Ultraschall und Urin sind weiter unauffällig.

                      Jetzt will er mich ins MRT schicken (Hoden und Unterbauch) und empfielt mal einen Orthopäden / Ostheopaten um zu schauen, ob das vom Rücken kommt.

                      Macht das so Sinn? Mir geht halt dieser Zusammenhang "ungeschützer GV --> 8 Tage danach Schmerzen in der Harnröhre --> 1 Woche später Hodenschmerzen" nicht aus dem Kopf. Das klingt subjektiv eher nach Bakterien, was ich aber nicht "beweisen" kann.

                      Was würden Sie denn machen? Kann ich mich auf als GKV Patient bei Ihnen behandeln lassen - als Selbstzahler? Und kann man das in wenigen Terminen abfackeln? (wohne nicht ganz in der Nähe :-)).




                      Viele Grüße

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                      • Re: Urogenitaltrakt Entzündung ohne Bakteriennachweis?

                        Geduld ist wichtig...... warten ggf. noch sinnvoll. Symptomatische Therapie mit Ibuprofen.
                        MRT wird eher keine Erkenntnisse bringen.

                        Natürlich könnten Sie als Selbstzahler Termine bekommen. Einer sollte erst einmal reichen!

                        Lieben Gruß

                        Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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                        • Re: Urogenitaltrakt Entzündung ohne Bakteriennachweis?

                          Hallo Herr Kreutzig-Langenfeld,

                          ich will mich mal wieder zurückmelden. Beschwerden sind noch da, kommen in Wellen immer wieder. Es gibt beschwerdefreie Tage, aber auch schlechtere.

                          Letzte Woche war ganz schlecht (wirklich starke Schmerzen trotz Diclofenac), so dass ich nochmal zum Urlogen bin. Die Urinprobe war sauber, im Sperma wurden im eigenen Labor e-Coli gefunfen (10hoch5 oder 10hoch6).

                          Darauf hin hat mir der Urologe Levofloxacin verschrieben, 10 Tabletten für 10 Tage.

                          Jetzt habe Fragen :-)

                          1.) Können die eColi in der Menge auch durch eine Verunreinigung aufgetreten sein, bei mir also garnicht da sein? Oder sind das dafür zu viele?
                          2.) Wenn die relevant sind, muss man die behandeln oder gehen die auch so weg?
                          3.) Können die e-Coli für meine Schmerzen seit einem Jahr verantwortlich sein? Es gibt ca 10 Urin und drei Spermaproben, wo keine e-Coli enthalten waren.
                          4.) Wenn man kein Antibiogramm hat, ist Levofloxaxin die erste Wahl? Was sind die Alternativen?
                          5.) Sind die vorgeschlagenen 10 Tage ausreichend?


                          Viele Grüße, Tamagotschi

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                          • Re: Urogenitaltrakt Entzündung ohne Bakteriennachweis?

                            1. in dieser Zahl eher nein
                            2. sollte man behandeln - es ist dann eine bakt. Prostatitis
                            3. das ist ungewöhnlich....aber aktuell sind diese Keime ja wohl da
                            4. Ein Keimdifferenzierung und Antibiogramm sollte bei der Keimzahl immer erfolgen
                            5. richtet sich nach dem Antibiogramm und den Befunden.

                            Lieben Gruß

                            Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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