Zur Information: Ich bin männlich und 23 Jahre jung.
Meine Urologischen Beschwerden begannen im Sommer letzten Jahres.
Ich hatte innerhalb von 3 Monaten zwei diagnostizierte Nebenhodenentzündungen(Ziehen/Brennen in Hoden und Leiste, Schmerzenpfindliche und sehr warme Hoden). Die Diagnose stellte der Urologe anhand meiner Schilderungen, ein Erregernachweiß wurde nicht durchgeführt.
Nach der zweiten Behandlung verschwanden die Beschwerden dauerhaft.
Und im Oktober folgten erstmalig starke Probleme mit der Blase.
Diese äußerten sich durch starken Harndrang der alle 15 bis 20 Minuten auftrat. Diese Beschwerden hielten eine Woche an und verschwanden.
Die aktuelle Problematik fing kurz vor Weihnachten mit leichten Schmerzen im Bereich der Blase/Schambein an, diese kamen und gingen unabhängig von den Toilettengängen.
Der Schmerz war im Sitzen (vorallem im Auto) und im Stehen am ehesten zu spüren.
Der Arzt stellte Nitrit und Erythrozyten + fest und verschrieb mir ein Antibiotikum. Das Antibiotikum zeigte keine Wirkung auf die Beschwerden.
Bereits vor der Antibiotikanwendung hatte ich spürbare Veränderungen beim Harndrang festgestellt.
Die bis heute bestehende Hauptproblematik äußert sich, durch einen ständig bestehenden Harndrang am Tag und nächtliche Toilettengänge.
Auch direkt nach dem eigentlichen Toilettengang verspüre ich wieder ein leichtes, unterschwelliges Gefühl Wasser lassen zu müssen.
Tagsüber lässt sich der Harndrang während der Arbeit und durch anderweitige Ablenkung gut unterdrücken.
Urinmengen variieren tagsüber zwischen 150 und 400ml je Toilettengang, abhängig davon wie lange ich dem Drang bewusst Wiederstehen kann und möchte.
Bei bewusster Unterdrückung des Harndrangs bin ich auch auf Urinmengen von 700ml gekommen, dies war aber dann bereits sehr unangenehm.
Die größte Belastung stellen die nächtlichen Toilettengänge da. Beim Zubettgehen und schlafen lässt sich der Harndrang nicht mehr ignorieren und aufschieben. Infolgedessen habe ich starke Ein- und Durchschlafprobleme.
Wenn ich vor dem Zubettgehen Uriniere und mich dann hinlege tritt nach wenigen Minuten erneut spürbarer Harndrang auf.
Mittlerweile komme ich pro Nacht auf 3 bis 6 Toilettengänge.
Die meisten Toilettengänge treten in der zweiten Hälfte der Nachtruhe, also in den frühen Morgenstunden auf. Dabei wird auch deutlich weniger Urin ausgeschieden, als bei den Toilettengängen in der ersten Hälfte der Nachtruhe. Zwischen 3 und 5 Uhr morgens startet der Toilettenmarathon, dann geht es etwa stündlich aufs Klo. Teilweise schlafe ich wegen dem Harndrang nicht mehr ein und liege die letzten Stunden wach.
Bei den Toilettengängen während der Morgenstunden scheide ich kaum mehr als 100ml Urin aus.
Die Schmerzen im Bereich der Blase/Schambein sind nur noch sehr selten vorhanden. Wenn Sie auftreten dann im Sitzen oder im Bereich des Hosenbundes/Gürtel, ziehe ich die Hose aus verschwinden die Schmerzen.
Schmerzen habe ich momentan eher in den Leisten und neben dem Penisansatz. Diese sind aber nur sehr schwach ausgeprägt und äußern sich als leichtes ziehen.
Ich muss dazu sagen das nächtliche Toilettengänge seit meiner frühen Jugend (mittlerweile 6 bis 8 Jahre) dazugehören. Dies waren aber maximal 1 bis 2 nächtliche Toilettengänge welche ich als nicht belastend oder besorgniserregend empfand.
Bei 2 Urologen wurden im Dezember/Januar 2018/19 bisher folgende Untersuchen durchgeführt:
- 2x Ultraschall von Blase und Niere (unauffällig)
- Urinkultur (unauffällig)
- Blutuntersuchung auf Entzündungswerte (Unauffällig)
- Abtasten der Prostata (unauffällig)
- Diverse Urinteststreifen in der Praxis und Zuhause (bis auf gelegentliches Eiweiß nichts nachweisbar)
- Chlamydien Antikörpertest (Antikörper deutlich erhöht)
Vom Urologen bekam ich Anfang Januar 2019 wegen Verdacht auf Chlamydien für 20 Tage Doxy 200mg verschrieben.
Die Behandlung zeigte keine Auswirkung auf die Drangbeschwerden.
Mittlerweile mache ich mir sorgen, dass vielleicht doch etwas ernsthaftes hinter der Problematik steckt.
Ich hätte folgende Fragen:
1. Hätten sie eine Vermutung welche Ursachen die Drangbeschwerden haben könnten?
2. Warum verlagern sich die meisten Toilettengänge in die zweite Nachthälfte beziehungsweise Morgenstunden? Gibt es dafür eine Urologische Erklärung?
3. Welche Untersuchungsmethoden würden Sie persönlich zur weiteren Abklärung in Erwägung ziehen? Ich weiß nicht ob eine genauere Untersuchung der Prostata, oder eher eine nähere Diagnostik der Blasenfunktion zielführend wäre.
4. Halten Sie die Angst einer eventuellen Krebserkrankung der Harnblase anhand des Beschwerdebildes (Ständiger Harndrang, Nächtliche Toilettengänge, Leichtes Ziehen in Leiste und neben Penisansatz) für begründet?
Ich bin mir bewusst, dass Ihr Rat keinen Arztbesuch ersetzt und sie auch nicht in der Lage sind Ferndiagnosen zu stellen.
Den nächsten Termin beim Urologen habe ich bereits am 11.2.19, dort soll ein PCR Test auf Chlamydien durchgeführt werden.
Trotzdem bedanke ich mich im Rahmen Ihrer Möglichkeiten für Ihre Hilfe.
Vielen Dank und Freundliche Grüße
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