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Verunsichert, leider etwas lang geraten

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  • Verunsichert, leider etwas lang geraten

    Hallo und vielen Dank für die Möglichkeit eine kurze Einschätzung (Die natürlich niemals eine Diagnose ersetzen kann) zu bekommen.

    Kurz zu meinen Daten: Ich bin 31 und wiege bei 1,78 m ca. 75 kg und habe aktuell ein Problem. Vor einem Monat wurde ich nachts von einem nervigen Zucken im Dammbereich wach. Eine Woche zuvor hatte ich ein wenig zu kalt gekleidet im Außenbereich eine Sitztätigkeit ausgeübt. Davon irritiert tastete ich zunächst auf Grund eines leichten Ziehens meine Hoden ab, konnte aber keine Veränderung erkennen.

    Das alles belastete mich aber trotzdem so, dass ich mich in der nächsten Woche - ohne Möglichkeit zum Arzt zu gehen - mit dem Thema Männergesundheit in allen guten wie schlechten Themen (Entzündungen, Krebs etc.) beschäftigte (ich neige eigentlich nicht zur Cyberchondrie aber ich hatte leider viel zu viel Zeit und nichts zu tun), während das Ziehen mal stärker mal schwächer ausgeprägt war und zusätzlich ein sporadischer Schmerz und auch ein Jucken an verschiedenen Stellen der Leiste. Gleichzeitig entwickelte ich dabei rasch eine enorme Appetitlosigkeit, Verdauungsprobleme, fordergründig dabei schmerzhafte Blähungen. Als ich wieder zu Hause war suchte ich einen Urologen auf, der tastete die Hoden ab und untersuchte mittels Ultraschall, wobei sich dort ein "homogenes, nicht verdächtiges Bild ergab". Der Arzt meinte er könne eine Nebenhodenentzündung nicht ausschließen, hielt es aber für unwahrscheinlich. Die scheinbar routinemäßige Urinprobe ergab auch keine Auffälligkeiten. Durch etwas heftigeres Drücken auf den rechten Hoden wollte mir der Arzt die Empfindlichkeit des Nebenhodens aufzeigen (dazu gleich noch etwas). Das Ergebnis erleichterte mich zunächst.

    Zwei Tage später hatte ich bei der Ejakulation einen leichten bis mittleren Schmerz rechts (also die etwas kräftiger untersuchte Seite) am Schambein. Und nach einigen Stunden wurde der gesamte rechte Hoden für ein Paar Stunden etwas schmerzhaft, ein wenig Gehen hat es aber dann schließlich scheinbar besser gemacht. Es war Samstag und ich wollte zunächst einmal abwarten und nicht ins Krankenhaus - schließlich war der Hoden ja bereits untersucht worden. Insgesamt entstand bei mir der Eindruck ich würde mich eventuell verrückt machen.

    In den darauf folgenden Tagen entwickelte ich häufig eine extreme Müdigkeit, oftmals extreme Kälteempfindlichkeit, sicherlich befeuert durch Schlafstörungen (Ein- und Durchschlafstörungen) und den Eindruck recht häufig zur Toilette zu müssen. Da sich in meiner Familie dann auch noch vermerkt Grippe und Co. meldeten - zwischendrin hatte ich auch oft eine leicht erhöhte Temperatur (37,5 etwa), habe ich zunächst seit vielen Jahren mal wieder einen Check beim Allgemeinarzt vornehmen lassen. Blutwerte (Entzündungswerte, Leberwerte, Nierenwerte, Blutbild, Eisenwerte, Schilddrüsenwerte alles absolut unauffällig).

    Probleme im Hodenbereich oder bei der Ejakulation sind aktuell weg (seit jetzt ca 3 Wochen). Geblieben ist der manchmal mehr manchmal weniger häufige Harndrang, die Urinmenge ist dabei aber nie besonders wenig oder der Strahl schwach, das scheinbar "anlasslose" sporadische Ziehen an verschiedenen Stellen im Leistenbereich, die Verdauungsprobleme und leichte Missempfindungen im Bereich des Damms (mehr ein Zucken als ein Schmerz) und leichte Schmerzen am Schambein. In den letzten Tagen dann noch leichte, sporadisch auftretende Schmerzen im unteren Rücken, den Oberschenkeln und den Hüftgelenken. Auch habe ich oftmals sehr kalte Oberschenkel, hauptsächlich an den Innenseiten dabei aber warme Füße. Zusätzlich dazu beobachte ich scheinbar plötzlich verstärkten Haarwuchs im Bart- und Bauchbereich und insgesamt auch zumeist sexuelle Unlust.

    Das alles belastet mich psychisch sehr. Ich kann mich von diesen Beschwerden zwar recht gut ablenken lassen aber wenn keine Ablenkung vorhanden ist, dann empfinde ich diese Dinge sehr belastend und kann kaum die Gedanken davon losbekommen.

    Durch einen besonders belastenden Vorfall kurz vor Beginn im familiären Umfeld kann ich psychiologische/ psychosomatische Gründe oder Verstärkung nicht ausschließen und bin dieser Diagnose gegenüber durchaus offen. Vor allem der Vorfall mit der schmerzhaften Ejakulation lässt mich daran zweifeln. Gegen eine Entzündung spricht ja wahrscheinlich der unauffällige Entzündungswert im Blut.

    Ich möchte aber nun auch nicht schon wieder zum Arzt rennen und so lange rumdoktorn bis man irgendetwas vielleicht eventuell findet, frage mich aber wie lange sie es vernünftig finden, diesen Zustand zunächst abwartend auszuhalten, bzw. ob Sie eine Einschätzung dieser - zugegebenermaßen extrem ausführlichen und diffusen Symptomatik hätten.

    Ich möchte mich für die Ausführlichkeit des Textes entschuldigen, wollte aber kein eventuell wichtiges Detail auslassen.


  • Re: Verunsichert, leider etwas lang geraten


    In der Tat sind Ihre Beschwerden so diffus und auch so multilokulär, dass ich in der Tendenz dazu neigen würde, sie als eher psychosomatisch einzustufen....

    Lieben Gruß

    Dr. T. Kreutzig

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    • Re: Verunsichert, leider etwas lang geraten


      Vielen Dank für die rasche Antwort.

      Gestern tat die selbe Stelle bei der Ejakulation wieder weh. Ich denke ich werde in der kommenden Woche doch einmal nach der Prostata schauen lassen... irgendwie habe ich auch den Eindruck, dass das Ejakulat weniger und auch flüssiger ist.

      Nichtsdestotrotz lasse ich meinen Arzt auch mal Richtung psychosomatik schauen.

      Halten Sie eine Prostataentzündung für möglich? Für ernsteres wie z.b. Prostatakrebs sollte ich doch eigentlich zu jung sein, oder?

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      • Re: Verunsichert, leider etwas lang geraten


        Für ein Prostatakarzinom sind Sie definitiv zu jung. Eine Prostatitis ist immer möglich!

        Lieben Gruß

        Dr. T. Kreutzig

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        • Re: Verunsichert, leider etwas lang geraten


          Soderle ... Urologe hat eine DRU durchgeführt ... nicht direkt schmerzhaft aber unangenehmer Druck war schon da. Ultraschall der Prostata ergab keine Vergrößerung, keine Steine. Zur Abklärung einer Entzündung wurde eine Ejakulatprobe herangezogen. Keine Keime, keine Leukozyten, dafür ein gutes Spermiogramm (30 mio/ml, 10 gut beweglich, 10 mäßig, 10 nicht beweglich).

          Zusätzlich zu meinen nervenden Leistenschmerzen gibt es nun einen dreitägigen Muskelkaterartigen Schmerz in beiden Oberschenkeln innen und am Beckenboden.

          Der Arzt will es "noch" nicht auf der Psyche belassen, sondern vorher 10 Tage Breitbandantibiotikum testen.

          Macht das Sinn? Wäre bei einer echten Entzündung nicht irgendeiner der Werte in irgendeiner Form auffällig gewesen? Und wie passen die Oberschenkelbeschwerden hier ins Bild?

          Reicht in diesem Fall überhaupt eine Ejakulatuntersuchung? Im normalen Urin wurden wohl auch keine Auffälligkeiten festgestellt aber ist hier nicht diese 4-Gläserprobe mittel der Wahl?

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          • Re: Verunsichert, leider etwas lang geraten


            4 Gläserprobe bringt oft auch nicht weiter... die antibiotische Therapie ist (wenn man eine wegen einer Option Prostatitis macht) zu kurz ...

            Lieben Gruß

            Dr. T. Kreutzig

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            • Re: Verunsichert, leider etwas lang geraten


              da sich ja nun auch Gelenkschmerzen im Bereich Hüfte hinzugesellt haben und die Beschwerden so vielfàltig sind. Halten Sie Chlamydien für eine mögliche Erklärung?

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              • Re: Verunsichert, leider etwas lang geraten


                Möglich ist das!

                Lieben Gruß

                Dr. T. Kreutzig

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